Rückgang der Feldhasen

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Moin!

Die Zersplitterung gab's, aber in manchen Regionen hat man auch die Wegenetze nicht immer weiter verdicheten wollen. Da gab es etliche Varianten. Je nach gerade gültiger Rechtsordnung bei entsprechender Gründung gibt es z. B. Dörfer, bei denen hat jede Hofstelle (die zum Stichtag bestand) X Anteile am Genossenschaftswald, jeder Hof Y Parzellen aus der Teilung der Allmende (da war dann nichts mit Genossenschaft) und noch "normalen", damals vorhandenen Grundbesitz.

Viele Grüße

Joe
 
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Rotfuchs2 hat ja vollkommen recht: wenn man einen sehr guten = bejagbaren Hasenbesatz haben will - muss man Raubwild und Krähen scharf bejagen, das ist völlig unbestritten.

Ansonsten aber rätsele ich seit Jahren über die anderen Ursachen für den massiven Rückgang. Fakt ist eben auch: es gibt bei uns in Süddeutschland trotz vieler Füchse da noch ordentlich (allerdings nicht so gut, wie es sein könnte!!) Hasen, wo es noch Randstreifen, Brachen und Hecken gibt (wie auf den obigen Bildern).

Dass es in NSG so wenig Hasen geben soll, kann ich nicht bestätigen - im Gegenteil:

2 Beispiele:

- Freiburger NSG Rieselfeld - ein sehr kleines NSG mit einer Kulturlandschaft wie vor 100 Jahren: Kleine Weizenfelder, Wiesen, breite Hecken. Dort habe ich selbst 55 Hasen/100 ha gezählt - Fuchs wird laut Revierpächter kaum bejagt. Drumherum Maiswüste und weniger als 15 Hasen/100 ha. Klimatisch ist Südbaden eigentlich ein Niederwildeldorado.

- Hier im Erdinger Moos: die meisten Hasen im Gebiet um das NSG Speicherseen mit vielen Brachflächen (allerdings glaub ich, dass die da auch Niederwildhege mit der Flinte betrieben) und in Freising um den Flughafen und bei der Brauerei: dort gibt es viele Ausgleichsflächen.

Traurig ist: Die scharfe Bejagung von Reinecke ist nicht mehr populär..... Ich bin aber auch mal gespannt, ob sich die im Süden Münchens grassierende Räude positiv auf den Feldhasenbesatz auswirkt.
 
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Bei uns im Westfälischen sehe ich 2 Hauptgründe für den Einbruch der Hasenstrecken.

1. mangelnde Raubwild/Raubzeugbejagung

Fragt mal die Drescherfahrer in unserer Gegend wieviele Füchse die den Sommer über gesehen haben!

2. Der Einsatz von Flüssigdüngern

Die stark ätzenden flüssigen Stickstoff und Schwefeldünger verätzen die wichtigen Frühjahrssätze. Dieses Jahr war bei uns geperlter Harnstoff billiger, zack gibt es mehr Hasen.
 
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Danke Joe für die Erklärung, wie diese Feldstrukturen zustande kamen. Interessant.

Man sollte erst mal klären welche NSGs gemeint sind. Einige haben ein vollkommen brach liegendes NSG bei sich, andere ein ehr normal bewirtschaftetes.
Ich würde mal orakeln, dass in den klein strukturierten, reichlich mit Hecken versehnen aber bewirtschaftteten NSGs der Besatz höher ist als bei NSGs die vollkommen brach liegen und vergrasen.
 
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Klar hängt das von der Qualität / Typ des NSG ab.

Hier neue und bekannte Erkenntnisse aus der wissenschaftlichen Forschung zum Habitat des Feldhasen:

http://www.st-hubertus.at/reviergang/?i ... 1981%2C%2C

Ist mir in der Tat neu, dass Hasen Hecken meiden: bei den Treibjagden die ich früher im Schwarzwald mitgemacht habe, lagen die Hasen im Oktober zu 99% in den (lichten) Hecken und Feldgehölzen.....
 
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Bollenfeld schrieb:
Bei uns im Westfälischen sehe ich 2 Hauptgründe für den Einbruch der Hasenstrecken.

1. mangelnde Raubwild/Raubzeugbejagung

Fragt mal die Drescherfahrer in unserer Gegend wieviele Füchse die den Sommer über gesehen haben!

2. Der Einsatz von Flüssigdüngern

Die stark ätzenden flüssigen Stickstoff und Schwefeldünger verätzen die wichtigen Frühjahrssätze. Dieses Jahr war bei uns geperlter Harnstoff billiger, zack gibt es mehr Hasen.
Einen wichtigen Pkt.hast Du aber noch nicht angesprochen.Irgendwie ist`s sowieso schon ein Tabuthema geworden:Die stark zugenommene "Luftwaffe",welche in keinem Verhältnis mehr zu greifbarem Wild/Niederwild steht.Bei Revierfahrten in der letzten Woche habe ich allein 2 mal den Zugriff einer Weihe mit tötlichem Ausgang auf Junghasen beobachtet und die "Opfer" fotografiert.Jeden Abend macht der Habicht Tabularasa . Ich lege Wert auf die Betonung VERHÄLTNIS.Wo sollen da noch Hasenbestände wachsen ?
 
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Den Link von LH finde ich sehr gut. Interessante Studie.

Dazu hab ich mal eine Liste angelegt und die Feststellungen der Schweizer mit unseren verglichen:

Präferenz oder Meidung?
... konnte bei nachfolgender Forschung am Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft an der BOKU Wien herausgearbeitet werden...

Interessant, da Hackeländer zum gleichen Institut gehört und zumindest zum Wintergetreide (sofern ich mich richtig erinnere) was anderes gesagt hat.


... Dies bedeutet, dass sich die Habitatauswahl je nach Aktivitätszustand bedeutend unterscheiden kann.

Ja (immer aus unserer Sicht und damit keine Allgemeingültigkeit)


...Zum ersten Mal wurde die Habitatauswahl von aktiven Feldhasen in einer kleinräumigen Landschaft und bei niedriger Hasendichte untersucht. Die Untersuchung fand im Kanton Basel-land bei Wenslingen statt und umfasste ein Landwirtschaftsgebiet von 1.253 ha....

Nur so am Rande: Ist das nicht der Kanton in dem keine Raubwildbejagung mehr stattfinden darf ?


Auf der Fläche wurden zu 23 % Ackerfrüchte (hauptsächlich Getreide) angebaut, 41 % waren Grünland und 23 % bestanden aus Wald. Die durchschnittliche Feldgröße war mit 0,66 ha sehr klein. ......
Zeitgleich erfolgte eine Nutzungskartierung bestehend aus 29 Habitattypen, welche die Landschaftszusammensetzung und landwirtschaftliche Nutzung im Gebiet festhielt.

29 Habitattypen ist schon eine Menge. Bei uns kann man die Feldfrüchte / Wiesen an maximal zwei Händen abzählen. Kann sich jemand erklären, wie man auf diese Fülle kommt ?


Um jede Hasenposition wurde ein Kreis mit einer Fläche von 50 ha gezogen, da in anderen Hasenstudien die Distanz zwischen Ruheplätzen und Nahrungsgründen maximal 400 m betrug. Wir vermuteten daher, dass innerhalb des Kreises das gesamte Streifgebiet des aktiven Feldhasen liegen dürfte. ...

Das ist interessant. Genau über das Thema hatte ich erst letztens mit DNA und Rotfuchs2. Beide haben durch eigener Beobachtung einen ähnlichen Wert erhalten


Unsere Studie zeigte bei den nicht bewirtschafteten Flächen eine starke Präferenz für Feldraine. Auch Brachland und Bachläufe wurden bevorzugt. Hingegen mieden Feldhasen Buntbrachen und Hecken. Eine mögliche Erklärung dafür ist die unterschiedliche Vegetationsstruktur. Während Buntbrachen durchschnittlich 130 cm hoch waren, betrug die Vegetationshöhe von Feldrainen und Brachflächen im Mittel lediglich 20 cm. Folglich erweist sich die offene Vegetation von Feldrainen und Brachflächen als Nahrungsgrund attraktiver als Buntbrachen und Hecken mit einer höheren, sichtbehindernden Vegetation.

Brachen:
Darüber hatte ich es mit Colchicus und einigen anderen schon.
Bei uns liegen die Hasen am liebsten auf Altgrasflächen, wo vereinzelt ein Gehölz spriest. Daher fand ich diese Flächen immer sehr gut im Revier.
Allerdings bieten sie leider nur wenig bis keine Nahrung.

Buntbrachen wie die LRI:
Wir haben seit ein paar Jahren einige im Revier. Von den Rebhühnern geliebt vom Hasen geschmäht. Wenn mal eine Sasse in einem Acker ist, ist das schon viel.
Bei Schnee sieht man, dass die Hasen hin und wieder mal durch hoppeln und hier und da bissl knabern. Bevorzugt ist die Fläche aber nicht.
Daher decken sich unsere Beobachtungen mit denen der Forscher.
Vielleicht wäre als Alternative die niedirge Mischung für Maisstreifen eine Lösung ?

Hecken werden bei uns nur angenommen, wenn sonst die gesamte Landschaft ausgeräumt ist. Dann zieht es die Hasen freilich in die letzte noch vorhandene Deckung.
Über den Sommer werden die Hecken aber ehr weniger angenommen. Wenn maximal am Rand hin und wieder.

Feldhasen meiden Grünland jeglicher Art, mit Ausnahme von artenreichen Weiden. Schon frühere Untersuchungen beschrieben Grünland als suboptimalen Lebensraum für Feldhasen. Der Grad der Abneigung für Grünland hing vom Düngungsgrad ab, der einerseits die Häufigkeit des Mähens (ein bissechs Mal pro Vegetationsperiode) und andererseits die vorhandene Pflanzenvielfalt bestimmt. Feldhasen fressen bevorzugt Unkräuter und Gräser. Je vielfältiger das Pflanzenangebot des Grünlands, desto attraktiver scheint der Habitattyp als Futterplatz zu sein. Die untersuchten Feldhasen präferierten stark artenreiche Weiden, wohingegen sie artenreiche Wiesen, die ähnliche Pflanzengesellschaften aufweisen, mieden. Insofern kann der Pflanzenreichtum die starke Präferenz für artenreiche Weiden nicht erklären, denn diese werden in der Regel aufgrund von Störung durch Vieh eher gemieden. Anscheinend sorgt jedoch weidendes Vieh für eine heterogene Vegetationsstruktur, die für Feldhasen attraktiv ist. Folglich liegt der Schluss nah, dass der hohe Pflanzenreichtum, kombiniert mit einer abwechslungsreichen Pflanzenstruktur, einen hochattraktiven Lebensraum für Feldhasen darstellt.

Wir haben hier ein paar intensiv bewirtschaftete Wiesen. Da finden sich die Hasen in der Regel erst 2 Wochen nach der Mahd bzw. 2-3 Wochen nach der Düngung (und etwas Regen) ein. Dito das Rehwild. Allerdings immer nur zum fressen.

Auf den Pferdeheu Wiesen ist dagegen so gut wie gar kein Betrieb durch Hasen. Wie das auf den Flächen nach der Mahd ist muss ich erst noch einmal genau schauen. Allgemein aber trotz einer hohen Artenvielfalt ehr geringe Besucherzahl.

Weiden haben wir keine.

Häufig werden Feldhasen von Jägern äsend auf keimendem Wintergetreide beobachtet. Unsere Untersuchung zeigt insofern überraschend, dass Wintergetreide eigentlich gemieden wird. Dafür verantwortlich dürfte sein, dass keimendes Wintergetreide mengenmäßig häufiger vorkommt als andere Nahrungsressourcen und deshalb trotz Meidung vermeintlich "gerne" von Hasen genutzt wird. Sowohl Gemüse als auch Zwischenfrüchte erfuhren eine leichte Präferenz. Beide Kulturen bestehen aus unterschiedlichen Pflanzenarten mit unterschiedlicher Struktur, wodurch ihre Vielfalt für Hasen generell interessant zu sein scheint.

Das finde ich sehr interessant. Ich bin von Wintergetreide nur bedingt begeistert. Da gibt es Besseres. Die Hühner und Hasen nehmen es aber an.
Nachdem Hackeländer seinen Bericht zur Nahurng des Feldhasen in einem Artikel veröffentlichte und schrieb, dass Wintergetreide eigentlich ganz gut sei, freute mich das (da man an dem Ist-Zustand leider nicht all zu viel ändern kann). Er meinte zwar, dass fetthaltige und energiereichere Pflanzen besser sein, aber Wintergetreide ist ok.

Die Beobachtung der Froscher in der Schweiz lässt mich jetzt wieder grübeln...

...überraschend mieden Feldhasen alle Arten von Straßen, Siedlungen und Schrebergärten. Beim Wegnetz nahm der Grad der Meidung mit dem Ausbaustandard zu. Dies lässt vermuten, der Pflanzenbewuchs entlang von und auf Feld- und Kieswegen trage zum Nahrungsspektrum des Feldhasen bei. Außerdem hängt der Ausbaustandard von Straßen und Wegen eng mit der Verkehrsmenge und der daraus resultierenden Störung für Wildtiere zusammen. Obwohl Schrebergärten grundsätzlich eine hohe Vielfalt an verschiedenen Pflanzen aufweisen, sind sie für Feldhasen offensichtlich nicht attraktiv. Vermutlich ist einerseits die von Menschen verursachte Störung zu hoch und andererseits verhindert oft ein unpassierbarer Drahtzaun den Zugang.

Grundsätzlich ist die Dichte von Feldhasen sicher niedriger in solchen urbanen Gegenden als in perfekten Habitaten in der Feldflur. Aber wo gibt es die da draußen denn bitte noch.
Aus eigener Beobachtung würde ich sagen, dass der Feldhase sehr wohl auch solche Gegenden gerne annimmt. Limitierende Faktoren sind sicherlich zu beachten (Katzen, Hunde ...)
Was ich hier aber definitiv vermisse ist eine Angabe der Sichtweite in der Gegend beim Hasenzählen. Kann ich in der Flur in der Regel locker 300m gut ableuchten sieht das im und am Stadtgebiet ganz anders aus. Da sind 50m schon eine Menge. Daher sollte das differenzierter betrachtet werden.

Gegrubberte Äcker und Baumschulen bieten Nahrung

Wie bereits in anderen Studien beobachtet, mieden die Feldhasen auch in unserer Studie geeggte Äcker, wohingegen sich eine Präferenz für gegrubberte Äcker manifestierte. Im Gegensatz zu geeggten Äckern bieten gegrubberte Äcker einen Teil der umgegrabenen Feldfrüchte oder Wiesen an der Feldoberfläche, was den Feldhasen als Nahrungsquelle dienen dürfte. Im Weiteren bevorzugten Feldhasen Baumschulen, mieden hingegen Wald und Obstbaumkulturen. Der Besuch aller drei Kulturen stellt für aktive Feldhasen aufgrund der sichtbehindernden Vegetationsstruktur eher ein Risiko dar. Vor allem im Winter bieten jedoch Nadeln von Koniferen sowie Baum- und Strauchknospen eine willkommene Nahrungsquelle, weswegen für Baumschulen dennoch eine Präferenz resultierte. Da Obstbaumkulturen gegen größere Pflanzenfresser durch einen Drahtzaun geschützt werden, sind sie – obgleich als Nahrungsgründe prinzipiell geeignet – für Hasen nicht nutzbar.

Geegte Felder gibt es hier keine.

Grubbern oder pflügen ist hier an der Tagesordnung. Ob die Hasen die Flächen bevorzugt angenommen haben, kann ich nicht sagen ???

Wald meiden die Hasen bei uns definitiv nicht (außer bei Wetterwechseln etc. wenn es ihnen da drinnen zu unruhig wird). Ganz im Gegenteil.
Auch gerade im Winter macht jeder schnell die Erfahrung, der auf der einen oder anderen Treibjagd war, dass die Feldgehölze und Wälder durchaus gern angenommene Orte sind.



... Gleichwohl scheint das Angebot vielfältiger Landschaftstypen eine Möglichkeit zu sein, die Feldhasenpopulationen zu fördern. So haben Hasen die freie Wahl, sich in ihren bevorzugten Lebensräumen aufzuhalten, ohne lange Wege zurücklegen zu müssen.

Das mit Sicherheit
 
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@Jfgpm: sehr gute Analyse!

Nachtrag: hier einer der Berichte von Hackländer

http://www.vu-wien.ac.at/i128/pub/weidw ... 4-2004.pdf

Persönlich kann ich aus meiner "aktiven" Jagdzeit im Württembergischen nur Folgendes sagen:

1. Altgrasstreifen sind auch bei uns Hasensammelpunkte.

2. Dabenen: Raps. Ich halte Winterraps unter Deckungs- und Nahrungsgesichtspunkten als hasenideale Ackerfrucht.

Wie wenig wir aber über das ideale Feldhasenhabitat wissen, zeigen diese Berichte des von mir sehr geschätzten Dr. Gehle:

http://www.wald-und-holz.nrw.de/fileadm ... abitat.pdf

http://www.deutschewildtierstiftung.de/ ... ologie.pdf
 
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Mein "Heimat"revier....

war einmal voller Hasen....

Ca. 170 ha, 80% Feld, 20% Wald...

Bis Mitte der 70er war das Revier an Auswärtige verpachtet, die hatten das Geld dafür - und liessen sich ausser zur Rehbrunft nur zur Treibjagd sehen. Es gab einen äusserst passionierten Jagdaufseher, der Krähen, Elstern, Füchsen, Mardern keine Chance liess. Auch die "Luftwaffe" wurde kurz gehalten, damals ging das ja noch...."pürschende" Katzen wurden gnadenlos verfolgt.


Auf meinem Schulweg machte ich an den Feldrändern regelmässig 3 bis 4 Hühnervölker hoch, Hasen und Fasanen wohin man sah....

Wenn wir mal die Hubertustreibjagd als Gradmesser nehmen, lagen damals 330 - 350 Hasen, 60 bis 80 Fasanen, 30, 40 Hühner und etliche Kaninchen auf der Strecke, bei ca. 60 Flinten.

Dann machten einige Landwirte ihr grünes Abitur, auswärtige Pachtinteressenten hatten keine Chance mehr, das Revier teilten sich die "grossen 3".
Der eine oder andere "Fremdkörper" schoss damals alles was an Kaninchen zu bekommen war, und nur diese - auch der wurde vergrault.
Raubwild kann man nicht essen, es wurde fortan in Ruhe gelassen. Die Folge war, dass man mehr Füchse als Hasen sah....

Ende der 80er ging man zu Hubertus noch mit 7 bis 10 Schützen, vorwiegend wurden die Grenzen frei geschossen und es kam durchaus vor, dass man einen Bussard mit einem Fasan verwechselte... :17: Zu deutsch: es wurde alles beschossen, was sich bewegte.

Zur Strecke kamen keine 10 Hasen mehr, der Rest war ebenfalls verschwindend gering.
Heute sieht man gelegentlich mehr Rehe im Feld als Hasen, Fasanen sind schon eine Sondermeldung wert.

Da die Revierstruktur sich nicht verändert hat, müssen die Gründe woanders gesucht werden. Natürlich müssen alle Faktoren berücksichtigt werden, dass aber auch eine vernünftige Bewirtschaftung Grundvoraussetzung für Wildvorkommen und Jagdstrecke ist, bestreitet wohl niemand.

Ich weiss nicht, was man heute für einen Küchenhasen bezahlt, erinnere mich aber an nächtliche Anrufe eines Lieferanten, der mich anbettelte, zu den gekauften 20 Hasen noch 20 dazu zu nehmen, für den Preis der 20.... :13:
 
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Kernspalter schrieb:
erinnere mich aber an nächtliche Anrufe eines Lieferanten, der mich anbettelte, zu den gekauften 20 Hasen noch 20 dazu zu nehmen, für den Preis der 20.... :13:
bei uns werden so gut wie keine Hasen mehr erlegt
der Pächter des besten Hasenrevieres sagte mir, daß es schwer ist heute 10 Hasen bei uns los zu werden
früher lagen auch bei uns 300 Hasen auf der Strecke
 

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