Reviergestaltung im Niederwildrevier

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Wir haben sehr viele wasserführende Gräben, Teiche und auch einen größeren Bach im Revier. Aber an einer Revierecke werde ich nächstes Jahr auch Wasserrungen installierten. Da ist kein Gewässer in der Nähe und da wir ähnliche Witterung wie @rene19 haben ziehen die Fasane ab Mitte Sommer schon von dort weg zur Kiesgrube und natürlich erst im nächsten Frühjahr wieder zurück. Wäre schön wenn sie wenigstens bis Anfang Winter in dieser Revierecke bleiben würden.
 
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Nach dem sinnflutartigen Regen waren jetzt paar trockene recht warme Tage. Heute sollen wieder 7,4mm Niederschlag dazu kommen. Danach is wieder warm angesagt. Hoffen wir mal dass die Gründeckungen endlich angasen sonst hat das Wild nach der Ernte von Sonnenblumen und Soja null Deckung!
 
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Ich bräuchte mal von den Niederwild Spezialisten Expertise.

Ich jage in einem 800 ha großen Revier, Wildvorkommen ist hauptsächlich Reh und Fuchs, Hasen werden langsam mehr aber es gibt immer noch wenige. Fasan konnte ich bisher vll 10 Stück zählen.

Es handelt sich um die klassische Agrarwüste. Ca. 15 ha Wiesen, 100 ha Wald und der Rest ist Mais, Getreide und im Winter Zwischenfrucht. Stillgelegte Flächen gibt es nicht, Hecken hab wir eigentlich auch keine, nur ein paar Windschutzstreifen und Bachläufe

Mich reizt das Revier artenreicher zu machen und mehr fürs Niederwild zu machen, die Frage ist ob das von Erfolg gekrönt sein kann
- Die Nachbarreviere machen sich nicht viel draus, wir waren noch nie eine Niederwildregion
- Biotopmaßnahmen habe ich auch fürs Rehwild schon oft versucht was einzuleiten. Den meisten Bauern ist der Antrag für einen Wildacker schon zu viel, sie bauen an den ertragslosen Flächen lieber nichts an und verzichten auf die Förderung. Lohnt sich nicht ist die Aussage

Das einzige was wir momentan betreiben ist Fuchs und Krähenbejagung.

Meine Fragen:
  • Kann man mit solchen Bedingungen starten oder ist das aussichtslos?
  • Was wären die ersten Schritte mit denen man starten sollte? Fallenjagd? Biotopverbesserungen, falls ja welche?
  • Kommt jemand aus der Region München wo vll. ähnliche Bedingungen hat und man sich mal austauschen könnte was die Erfolgsrezepte sind?
 
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Meine Fragen:
  • Kann man mit solchen Bedingungen starten oder ist das aussichtslos?
  • Was wären die ersten Schritte mit denen man starten sollte? Fallenjagd? Biotopverbesserungen, falls ja welche?

1. Ja kann man. Habe die selben Bedingungen auf halber Fläche mit Damwild als Hauptwildart. Macht alles noch komplizierter. Vorallem die Nachbarn schießen gar kein Raubwild. Landesforst grenzt ebenfalls an. Selbsterklärend. Wir haben es geschafft, dass Hase sehr gut da ist und wir dieses Jahr vermutlich 2 Ketten Hühner haben/hatten. Beim Nachbar auf der anderen Waldseite waren ebenfalls das erste mal seit Ewigkeit wieder Rebhühner.

2.
- Erster Schritt: Wärmebildvorsatz für die Waffe + Handgerät. Und dann sich die Nächte um die Ohren hauen. Vorallem im Februar.
- Zweiter Schritt: Luderplätze installieren. Für beide Hauptwindrichtungen einen. Am besten an der Grenze. Diese mit Funkkamera überwachen. Hat den Vorteil man muss nur Ludern wenn der Fuchs da war. Und weiß wann man sitze muss.
- Drittens: Betonrohrfallen fürs restliche Raubwild installieren. Den Fuchs bekommt man effektiv nur mit der Büchse.


Und bevor hier irgendwer schreibt "es muss nicht immer gleich die Wärmebildtechnik her!"

Doch! Wenn man Nachbarn hat die nichts tun und der Forst nebenan ist muss man das machen. Alles andere ist Spielerei.
 
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@Skeetjäger
Als ehemaliger "Nachtsichtgegner", bin ich mittlerweile zu der gleichen Ansicht gelangt, was Das betrifft. Vor allem in solcher Situation.
@viva_Bavaria Ich mag Deine Vorgehensweise und Fragestellung, zu Beginn. Man bekommt mit der Zeit doch viel Aktionismus mit.
Mir hat der Wipprohrfallenfaden/Betonrohrfallenfaden sehr weitergeholfen.
 
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2.
- Erster Schritt: Wärmebildvorsatz für die Waffe + Handgerät. Und dann sich die Nächte um die Ohren hauen. Vorallem im Februar.
- Zweiter Schritt: Luderplätze installieren. Für beide Hauptwindrichtungen einen. Am besten an der Grenze. Diese mit Funkkamera überwachen. Hat den Vorteil man muss nur Ludern wenn der Fuchs da war. Und weiß wann man sitze muss.
Schön zu hören dass wir generell auf dem richtigen Weg sind.

Nr 1 erfüllen wir schon mal.

Mit Luderplätzen hatte ich ehrlicherweise bisher sehr mäßigen Erfolg.
Hast du vll noch Tipps zur Standortwahl und auch zum Ludermaterial?

Ich hatte schon Luderplätze, da hatte ich Aufbruch von 3 Rehen dort und er wurde trotzdem selbst nach einer Woche nicht angenommen. War auch eigentlich ein Platz an dem ich in den Vorjahren schon einige erlegt habe
 
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Als ich hier vor 28 Jahren im alten (jetzigen Nachbar.)Revier gestartet bin, hatten wir nur 450 ha, davon 300 ha Feld. Auch hier schafften wir den Anstieg beim Hasen. Grad in der Agrarwüste geht es dem Hasen oft besser als in Revieren mit mehr Struktur. Es gibt ja genug Beispiele, die eben keine Ausrede gelten liesen und einfach losgelegt und durchgestartet sind.

Ja man muss die Reviere der Pelztierzüchter ausdünnen, das ist schwerer immer auf Zuwanderer zu warten anstatt eigener Hoheit. Dann hatten wir 650 ha Niederwildfläche, da ging es dann schon leichter. Jetzt habe ich 150 ha Niederwildfläche, da kannst nur mit Wärmebild zum Nachbarn schauen

Alles was @Skeetjäger gesagt hat, kann ich unterschreiben. Die Nachtjagd mit Technik ist keine ''gmahte Wiesn'' und erfordert auch immer noch genug jagdliches Können.

Jede Jagdart hat ihre Jahreszeit, beim Fuchs noch sehr abhängig vom Mäusevorkommen. Nach dem Zusammenbruch der Mäusepopulation geht bei der Lockjagd was, in anderen Jahren wieder eher wenig.

Grundsätzlich bin ich ein Freund der Technikjagd geworden, weil wir in CZ nur ein paar Kastenfallen haben, meist am Ortsrand oder in der Fasanerie.

Früher saß ich auf Hochsitzen. Jetzt parke ich auf den ''Great Plains'' mit Rundumsicht und Schuss vom Autodach aus. Die Anfahrt stört nicht und das Heimfahren genauso wenig. Man darf nur nicht aus dem kurz vorher bewegten Auto schießen. Im freien Feld ist der Fuchs wesentlich unvorsichtiger. Was hab ich früher im Waldrevier an den Luderplätzen verzweifelt....

Klee und gegrubberte Stoppel sind sehr beliebt, einfach schauen wo grad Mäusenester ausgegraben werden. Frische Saaten ziehen m.E. am wenigsten.

Es ist wichtig, dass man sich beim Fuchs nicht nur auf eine Jagdart festlegt. Im alten Revier war auch die Baujagd ein Standbein.

Und man lernt mit jedem Jahr dazu.
 
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Wir (Ich und Nachbar) haben gute Erfahrung mit Trockenhundefutter, Discounter mit tt oder vom Albrecht seinem. Gut anfahrbare Stellen, so regelmässig wie möglich, am Abend, ein bis zwei Hände dort hingestreut. Sonst fressen es am Tag Elster und Krähe. Kirrbrocken vergraben wir sparsam und erst wenn der letzte Schnitt weg ist. Wir wollen absolut sichergehen, dass nix im Futter landet.
 
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20240930_183256.jpg20240930_183252.jpg

Ein Nachtrag, -bewertung zu Heckenpflege mit der Gartenschere. Oben die Stockausschläge unbehandelt, man sieht, es wird jetzt schon kahl darunter und nächstes Jahr erst recht. Rechts die im Frühjahr abgeknipsten, sind deutlich dichter.
Wenn mans von innen fotografiert und nebeneinander vergleicht ein Unterschied, von außen meint man, dass ist relativ, aber bei der unbehandelten täuscht der Rand Fülle vor, die innen nicht mehr ist.
Ich denke, der Effekt für den geringen Aufwand (Zwei Leut mit Gartenscheren) ist nicht schlecht.
 

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