Reviergestaltung im Niederwildrevier

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marterhund schrieb:
von Dir hätte ich aber nicht gedacht das Du so kleine Bilder einstellst :12:
ist was entscheidend neues drin ?

Ich geb es zu, dass ich keine Zeit hatte das Bild noch groß zu verändern. Daher hab ich das Original von Heintges genommen.

Grundsätzzlich hat sich an den Empfehlungen nichts geändert. Allerdings sind mehr schöne Bildbeispiele und Erklärungen dabei und zum Schluss ist noch ein neuer Teil bzgl. Pflanzmuster, Anlage von Hecken etc. dabei.
 
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mir fehlt noch die Lösung wie ich die Flächen-Anlieger oder-Besitzer dazu bekomme die Bäume zu entfernen und wie
man am günstigsten (am Besten zum Nulltarif) das Astwerk los wird
denn alles kann man nicht niederwildgerecht verbauen und Raubwildburgen sollen es ja auch nicht werden
 
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Es geht nur duch Überzeugung der Leute, da gibt es leider genugwelche die beratungsresistent sind. Gerade auch beim amtlichen Naturschutz.
Das Loswerden von überzähligem Reisig ist inzwischen kein Problem mehr, wandert alles in die Hackschnitzel. Man muss aufpassen dass die Heckenpflege nicht zur Energieholzgewinnung abtriftet, d. h. es wird möglichst viel entnommen. Beim Stehenlassen von so einem dicken Brocken mit einen Meter tut dem Hackschnitzelerzeuger das Herz weh.
Bäume sind etwas heiliges geworden in der Feldflur, weil es eben früher anders war. Jetzt zurückzurudern fällt schwer. Dazu kommt die Angst vor dem amtlichen Naturschutz, Schutz von Landschaftselementen nach CC. Wir müssen eben den Beteiligten verklickern: Es geht hier um den Schutz von Offenlandarten, die haben bestimmte Ansprüche. Die Lerche verschwindet nicht wegen der bösen Bauern - siehe Lerchendichten in den östl. Bundesländern in Agrarsteppe bis zum Horizont - sondern weil der Lebenraum verschwunden ist. Bäume zu schützen ist ja im Grunde nichts verwerfliches, aber wir müssen die Ziele klar vor Augen haben. Es gibt kein gemeinsames Biotop von Buntspecht und Feldlerche.
Gerade der Naturschutz leidet auch stark unter Ideologien, genau wie die Jagd auch. Nur es wird oft zu wenig zugegeben im Zuge der Schwarzweißmalerei.
Jäger (fast) immer böse - verfolgen mit der Heckenpflege doch nur eine höhere Strecke! Andere Naturschützer sind immer gut, da kein Eigennutz! Aber so einfach ist die Welt nicht.
Wie es jeder schafft, einen Fuß in die Tür des Anderen zu bekommen, dafür gibt es kein Patentrezept. Postive Beispiele schaffen ohne großes TamTam und dann vorzeigen. Anders geht es oft nicht. Wir sind ein Volk von Reichsbedenkenträgern und Schiedsrichtern... leider...
 
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marterhund schrieb:
.....Raubwildburgen sollen es ja auch nicht werden
Das ist ganz wichtig! Das ist ja der Fehler bei den herkömmlichen Benjeshecken. Wir waren da am Anfang auch zu emsig. Bis wir merkten jetzt liegt der Fuchs regelmäßig in dieser Hecke neben dem Dorf. Wir hatten eine solche Hecke, da haben wir im freien Feld einen Minikessel ausgelaufen und sind dann auf diese Hecke zugelaufen. War zwar effektiv und wir haben dort regelmäßig Füchse erlegt, den Hasen hat es aber nicht gefallen, erstens die Beunruhigung durch uns und dann hat der Fuchs vor dem Tagesruheplatz natürlich erst mal die Hecke durchgemacht.
 
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Phili schrieb:
Super, danke! Hab ich mir gleich im Verlag bestellt! Kleine Kritik an Heintges abseits vom fachlichen Inhalt: Für eine 10 €-Broschüre werden 5€ Versandkosten berechnet. Da fehlt mir etwas die Relation.

Eben über ebay gekauft. Für nur 3,00 Takken Versand. :)
 
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Hat jemand Erfahrungen gemacht, Heckenrosen anzupflanzen, um gut Deckung zu bieten? Auf Langeoog habe ich einige Fasane in und an solchen Hecken sitzen sehen. Unser Boden wäre dafür geeignet.
 
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Ich nehme mal an, das waren nicht die rosa canina (Hundsrosen) sondern die sog. Apfelrosen. Diese geben eine sehr gute Deckung und wurden oft als Dünenschutz anpflanzt. Problem machen da in aller Regel nur das geltende Naturschutzrecht - Anpflanzung von nicht einheimischen Gehölzen! Achtung!
Die Straßenbauverwaltungen sind da wesentlich schmerzfreier, wenn zwei dasselbe tun ist es noch lange nicht das gleich Ding.
Bis eine Hundsrosenhecke die richig gute Deckung erbringt, vergeht leider leicht oft eine Pachtperiode. Wer es etwas schneller haben will, sollte zusätzlich Brombeeren dazwischenpflanzen, je nach Standort.
Wenn es darum geht, mit einheimischen Arten eine gute Deckung zu schaffen, ist die Auswahl ziemlich eng.
 
A

anonym

Guest
Hab mir jetzt auch endlich mal das Heckenskript von Heintges zugelegt. Hatte vorher leider zu viel anderen Kram zu lesen.
Also, ich muss sagen : Wirklich gut ! (Ich bin nicht vom Verlag oder Autor beauftragt)

viele Beispielbilder, gut erklärt und sehr gute Praxistipps, z.B. wie man neue Hecken richtig anordnet, damit sich viele Grenzlinien- und Windschattenbereiche ergeben und das Raubwild
sich beim Absuchen schwer tut, und vieles mehr.

Da bekommt man gleich einen neuen Blickwinkel auf die "kleine Schwester des Waldes".

Also, als Naturfreund und Niederwildheger sollte man sich es auf jeden Fall mal zulegen.
 
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Das Hauptproblem ist: Wie bringt man ( lassen wir mal den Begriff "niederwildfreundliche Gedanken" mal weg, denn da stehen wir sowieso unter Generalverdacht ) Gedanken zu mehr Artenvielfalt in die Köpfe von all den Leuten, die sich Landschaftspflege, Landschaftsachitektur (da drückt jemand der Landschaft sein persönliches Siegel auf, was nicht unbedingt mehr Artenvielfalt bedeuten muss) und dergleichen befassen.
Heckenpflegemaßnahmen die in Bayern bisher nach dem Kulap gefördert wurden, müssen anders aussehen, sollen sie ökologisch sinnvoll sein, aber es ist eben leicht, die Fläche einer auf den Stock gesetzten Hecken zu berechnen und alle 10 m bleibt ein aufgeasteter Baum stehen. Das sind erfassbare Größen. Was dabei raus kommt, kann man landauf- landab sehen. Es werden Lebensräume für eine Vielzahl von Arten systematisch durch unseren Ordnungswahn kaputt gemacht.
Bei einem Heckenpflegeseminar bei Regensburg ließen sich alle "anderen Naturschützer" entschuldigen:
- UNB
- Maschienenring
- Landschaftspflegeverband und und und....
Eine reine Jägerveranstaltung und hinterher gibt es wieder endlose Diskussionen draußen im Revier um das wie und was....weil keiner es schafft, mal hinter den Busch zu gucken..
 
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Heute habe ich zusammen mit dem BUND eine Wallhecke im NSG in meinem Revier gepflegt.

12656296ms.jpg


Da hier auch zweimal im Jahr Schafe auf Steuerzahlerkosten herumlaufen, habe ich darauf geachtet, dass möglichst schafdichte Verhaue entstehen, die aber wiederum nicht so dicht sind, dass sie Unterschlupf für Fuchs und Marder gewähren. Alles wie bei Heintges beschrieben.

Die Leute vom BUND haben gerne mitgemacht. Auf der untersten Ebene klappt die Zusammenarbeit zwischen Jägern und Naturschützern meist bestens.
 
A

anonym

Guest
Hallo wautzebautz !

Super !!! wirklich.

Noch ein sehr heißer Tipp !!!!

Sollten an der Hecke Hasen, Hühner oder Fasanen überwintern, dann sorg "dringend dafür" , dass oben auf die Weidepfähle was drauf kommt, damit keine Greife aufsitzen können.
Ich weiß wovon ich spreche. Bei mir direkt vor der Haustüre sind die Weidezäune mit Greifen, insbesondere mit Bussarden, vollgepflastert.
Und auch die Nachtgreife wie Eulen können bei Morgendämmerung die einrückenden Hühner aus dem freien Feld noch in Empfang nehmen !! Dann nennt man so eine Hecke "Biotopfalle".
Ich würde mir die Dinger wie unten auf dem Bild besorgen , in Stücke schneiden und immer ein Stück mit einer Stachelkrone oben auf jeweils einem Weidepfahl an der Hecke entlang montieren.

http://www.nineka.de/Edelstahlspitzen-z ... e-4-reihig

;)
 
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Würde es ein langer Nagel, von oben in den Pfosten gehauen, nicht auch tun ? Allerdings geht über die Wiese (im Vordergrund sichtbar) eine Niederspannungsleitung, also der perfekte Ansitz für den Bussard ... :16:

Diese Ecke hätte eigentlich Potential (viele Grenzlinien, Wasser, in der Nähe ein Wildacker) aber komischweise ist mit Hase und Fasan nicht viel los.

Wahrscheinlich zuviele Füchse, aber meine BWRF hat noch nicht zugeschlagen.

Vielleicht stört auch das Beweiden mit den Schafen oder das sechsmalige Mähen auf den angrenzenden Wiesen.
 
A

anonym

Guest
Hallo wautzebautz !

Wenn der Nagel das Aufbaumen von Greifen verhindert, dann ja; am Besten auch noch das Aufbaumen von kleineren Eulen und Turmfalken. Auch wenn eine Stromleitung darüber läuft, würde ich trotzdem alle anderen offensichtlichen Greifvogelansitze behandeln, wo es mir möglich ist.
Warte mal ab, wie sich die Ecke jetzt entwickelt. Vielleicht waren vorher einfach die Bäume zu hoch und jeden Morgen saß schon ein Greif auf den Pfählen oder in den Bäumen. ?! Und wenn nebenan auch noch ständig kurzgemähtes Grünland ist, dann zieht das ja die Turmfalken und Bussarde wegen der Mäuse magisch an. Selbst wenn nur der Greif dort regelmäßig sitzt, dürften die Fasane , Hasen und Hühner die Ecke eher gemieden haben.
Die eventuellen Gelege- und Junghasenverluste wegen dem angrenzenden Grünland sind nochmal ein Kapitel für sich.
 
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Nochmal zu Heintges - dort wird ja beschrieben, wie man mit umgedreht eingeschlagenen Weihnachtsbäumen eine erste Notdeckung an Böschungen und Freiflächen erhalten kann.

Nach Weihnachten gibt es ja einige Vereine (z.B. Landjugend) oder die Kirchengemeinden (hier die Konfirmanden), die die Weihnachtsbäume einsammeln und zur Kompostierung fahren. Ich habe mir da bereits ein Dutzend Weihnachtsbäume gesichert, mit der ich die Deckung im Revier verbessern werde.
 

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