Reviergestaltung im Niederwildrevier

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Ich zündele wieder mal ganz provokativ:

Und nein damit meine ich nicht die Vielzahl von anderen Landwirten die nicht so darüber denkt über das was ich jetzt schreibe. Die Landwirte welche ich kenne, sehen den Lebensraum Feldflur durchaus nicht nur als Produktionsfläche sondern da leben auch Wildtiere. Die anderen meidet man eh wo es geht.

Wir haben aber auch einige Landwirte, die ganz schön rücksichtslos sein können. Immer wieder erwischt es einen wegen grobfahrlässigen Jungwildverlusten. Diesem Thema hat sich längst die nichtjagende Öffentlichkeit angenommen. Hab mal zu einem gesagt: "Wo Du vielleicht mit dem Vertragspartner Jäger noch Rücksicht erwarten kannst, da treten Dich diese Leute in die Tonne dass Du nicht mehr rausschauen kannst." Da wissen einige noch nicht wie dünn dieses Eis ist.

Vor ein paar Wochen habe ich erfahren, wie mit irrer Fahrgeschwindigkeit in Niederbayern die Gründüngungsbestände mit der Campridgewalze platt gemacht werden, sehr wirkungsvoll auf Schwarzwild wie man erklärte und effektiver als jede Drückjagd.

Nun wissen wir auch, dass Tierkadaver in der Silage nicht so der Brüller sind. Ist es abwegig zu denken dass diese Landwirte überhaupt keine Wildtiere auf der Fläche haben wollen? Beim Grünroggen wird ja in dieser Hinsicht tabularasa gemacht. Da erwischt es alles Rehwild, nicht nur Kitze. Große Flächen mit großen und schnellen Maschinen ist ja betriebswirtschaftlich bestimmt nicht schlecht.

Da wird es vermutlich wieder mal ein Anziehen der Daumenschrauben geben, unter der wieder auch die leiden welche es nicht verdient haben.
 
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gleiches Niveau:


und wenn die Geister, die man rief, schon mal dabei sind, auf dem Land die Daumenschrauben anzuziehen, sollten sie bei den Jägern gleich weiter machen. Wir wissen ja alle, dass da immer viel Alkohol im Spiel ist. Die Jagdunfälle kommen ja nicht von ungefähr. Und dann haben die auch alle mehr als ein Schießgewehr im Schrank. Waffennarren sind ja schon per se suspekt. Ich will nicht wissen, wie viele Reichsbürger einen Jagdschein haben. Außerdem sind das nur Lustmörder. Töten Füchse nur um sie dann wegzuwerfen, dabei wissen wir doch alle, das Füchse die Gesundheitspolizei der Wälder sind. Und wir wissen auch alle, dass sich in der Natur alles selbst reguliert, wenn man sie nur lässt. Also die Jagd am besten gleich abschaffen.
 
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Hier oder bei den Fasanen 2020?
Hin und wieder besuchen auch die Sauen unsere Buntbrachen und brechen nach einem Mäusenest....Derartige Stellen sind ideal zum Hudern, wenn es nicht zu steinig ist und sie werden von dem reichen Samenausfall schnell wieder besiedelt. Ja und wenn die Ackerbegleitflora auf diesem Kleinstandort schneller ist, dann auch gut.
IMG_2838.JPG
Der Blutweiderich steht bei den Wildpflanzenmischungen nicht so an erster Stelle, braucht er doch etwas frischeren, feuchten Boden. Aber gerade wenn die Farbenpracht der Brache nachlässt, gibt er richtig Gas. Gleichzeitig macht er eine gute Boden- und Winterdeckung. An Gewässersäumen würde er das Aufkommen von Gehölzen verhindern, genau wie z.B. das Zottige Weidenröschen, welches ich ebenfalls schon viel vermehrt habe.IMG_2839.JPG
Die Stoppeln wären halt ein erstklassiger Lebensraum, wenn sie nur nicht so schnell gegrubbert werden..
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IMG_2848.JPG
Unsere Vernetzungssteifen sind jetzt wichtig, wenn die Feldflur langsam kahl wird..
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Leider sind die Jungfasane abgetaucht....vier habe ich noch zählen können...IMG_2853.JPG
Der Alexandrinerklee gibt schon gute Deckung...
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Nur 200 m entfernt wieder ein Gesperre mit 10 Jungfasanen. Immer an den Brachen! Wird wohl seinen Grund haben..
IMG_2850.JPG
 
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Man muss nur aufpassen, welche Arten man im Focus hat. Unsere ersten Reisigdeckungen waren zwar unten passierbar, aber der Fuchs lag auch gerne drin. Wir sind da immer einen "kleinen Kessel" ausgelaufen damit der Fuchs ausgehalten hat. Aber wir wolten da auch nicht alle 14 Tage die Hasen raushauen.

Wenn das Ganze Benjesheckencharakter bekommt, dann ist noch max. für Kaninchen nutzbar. Der Fasan will drin noch laufen können. Auch Rebhühner nutzen diese Deckungen bei Verfolgung durch Greife. Aber sie wollen schnell tief rein. Der Hase hingegen mag so dichte Deckungen in der Fläche überhaupt nicht. Er will startschnell weg. Für ihn sind die starken Stämme als Windschutz sehr wichtig. Daher sollte das Material liegen bleiben. Er stellt noch mehr Ansprüche auf die Passierbarkeit als der Fasan. Wenn wir unsere Hecken nach der KULAP-Methode pflegen, hat der Hase gegen den Uhu keine Chance. Immer noch wird Deckung unter dem Deckmantel der Pflege systematisch kaputt gemacht.

Man muss sich da rantasten und immer genau verfolgen was passiert.
 
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Auch wenn wir hier mehr in Sachen Niederwild unterwegs sind, ich wollte eine Wildpflanze ins Gedächtnis rufen, die von allem wiederkäuenden Schalenwild vermutlich als Nr. 1 in Sachen Äsung eingestuft wird:
Schmalblättrige Weidenröschen (Epilobium angustifolium), auch Feuerkraut genannt.
Jetzt ist die Blüte fast vorbei und ich habe heute die Flugsamen geerntet. Im Jahr 2008 hatte ich mal eine Fläche von 1,5 ha davon.
HintereLeite2Juli2008.jpg
Hier in Mischung mit LR I
Hintere Leite, Ansaat 2003 - 7.06 Grenzg.Weidenrös..JPG
Eine ganze Reihe von Schmetterlingen (Schwärmer), bzw. deren Raupen sind dort anzutreffen. Proteinbomben, die dem Federwild dienen. Das Jahr 2008 war ein gutes Fasanenjahr. Aus der Fläche sind ca. 40 Stück raus. Der Böhmisch Raubart war ganz schön k.o. am Abend.
Gehölze kommen nur selten, die hat dann meist der Rehbock verfegt und damit war die Verbuschung auch "erledigt".
Also wenn man im Wald einen Platz findet, dann aussähen. Meist verhindert allerdings das Schalenwild ein Aufkommen.
Es ist einfach einer meiner Lieblingswildpflanzen! Bild von heute Abend....IMG_2887.JPG
 
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Hat mal jemand versucht im HAnggelände vorhandene Entwässerungsgräben teilweise anzustauen ? KAnn das Probleme in angrenzenden Wiesen geben?
Womit macht man das am Besten? Teichfolie rein und nen kleinen DAmm aus Holz dachte ich....Volumen wohl nicht mehr als 100-200Liter
So haben wir es auch gemacht. Nur wir haben, da vorhanden, Dachfolie verwendet. Man muss staunen welche Tiere sich dort treffen.
 
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Geht halt immer solange gut bis Sauen die Stelle entdecken. Dann wird nur Müll daraus.
Grundsätzlich eine gute Sache, aber eben wenn......
 
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Hattest Du damals welche mitgenommen? Da Gute dran ist, der Biber frisst sie nicht, zumindest bei uns....
 
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Wenn ich das wüßte....:unsure: Wegen dem Biber hatte ich in großen Stil Mandelweiden entlang des Baches eingebracht, die Baumweiden killt er alle, die Mandelweiden lässt er ungeschoren... Also was Niederwilddeckung angeht, hilft er uns sehr..
 
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Ich kann zwar nicht mit Spiegeln an den Kanzeln oder Sauerkrauthaufen im Revier dienen aber anbei ein paar Bilder der Kopfweiden die ich im Februar zurückgeschnitten habe.
Screenshot_20200907-202710_Gallery.jpg
Screenshot_20200907-202542_Gallery.jpg
Vielleicht brütet ja da oben mal ne Ente drin, die Gräben sind nicht fern...
Auf jeden Fall haben wir die Standzeit dieser bildschönen Exemplare verlängert sonst wären sie wohl bald geborsten.
Definitiv sitzen die Hasen im Kronenmaterial, die gepflanzten Liguster sind bis auf den Stumpf beäst. Da wird es wohl ohne Drahthose nicht gehen.
 

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