Hasen sind jetzt wirklich kein Problem, weil sie in Massen noch vorkommen. Zurück zum Rebhuhn.
In Beitrag #2176 steht fast nur Falsches.
Wahrscheinlich sind hier fachliche Infos nicht gewünscht. Ich habe trotzdem die Untersuchungsergebnisse kurz raus geschrieben:
Gottschalk und Beeke, 2013 und 2014
Blühstreifen als Brutplatz:
NUR 0,8 % insgesamt, lokal bis zu 7 % des Projektgebietes sind Blühstreifen.
ABER 25 % der Nester sind in den Blühstreifen.
In den Blühstreifen ist der Bruterfolg bei 50 %.
In Brachen ist der Bruterfolg 50 %.
In Hecke und Feldrainen nur bei rund 25 %.
Die Hälfte der Hennen überlebt die Brut nicht. Fast immer war es der Fuchs.
Nur ein einziger Verlust eines Nestes bei 71 Bruten innerhalb der ersten 10 Tage, also finden Raubsäuger die Spur der Hühner zum Nest.
Die Eiablage beginnt im Mai, Brutbeginn liegt im Juni. Die Erstgelege schlüpfen (Median) am 2. Juli.
Nachgelege am 24. Juli.
Teilweise wird noch im August gebrütet.
Ein Drittel aller Rebhuhneltern führt Anfang August noch Küken, die weniger als zwei Wochen alt sind.
Die Küken werden gerne im diesjährigen Teil des Blühstreifens geführt, weil dort der Bewuchs weniger verfilzt ist.
(wer sich meine Bilder anguckt sieht, dass die diesjährige Vegetation absolut ausreichend Deckung bietet)
Insekten: Auf Blühstreifen ist die Schwebfliegenartenzahl im Hochsommer vierfach höher und die Individuenzahl zwölffach höher als an den Feldrainen.
Rebhühner um Göttingen: schwankender Bestand (schneereiche Winter, Änderungen an den Agrarförderungen und damit der Blühstreifenfläche), zwischenzeitlich starkes Wachstum, am Ende insgesamt nur konstanter Bestand, aber das bei einer Halbierung der Rebhuhnzahlen in Niedersachsen!
Lokal bei 7 % der Feldmark als Blühstreifen eine Verzehnfachung von 4 auf 39 rufende Hähne.
Daraus schließen sie, dass man 3 bis 5 % Blühfläche braucht, um den Rebhühnern zu helfen.
(Tapper et al (1996) erreichten alleine durch intensive Prädatorenbekämpfung eine Steigerung der Rebhuhndichte um das 2,6 bis 3,5-fache.)
Hier ist eine Eklärung zum Projekt inkl. Göttinger Mischung
Rebhuhnschutzprojekt Leitfaden
Aber Achtung, auch wenn es hier immer wieder erwähnt wird, die Mischung ist ziemlich egal! Jeder Praktiker weiß, dass die Mischung fast nichts mit dem späteren Bestand zu tun hat. Man setzt einen Rahmen, aber alles andere wird von anderen Größen beeinflusst.
Ich säe auch nicht die Göttinger Mischung, habe das was eigenes, es ist aber angelehnt an die Göttinger und die ist schon gut.