Rehwildbejagung = Bestandserhöhung

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Natürlich kann man den Rehwildbestand absenken, das ist eine Frage des Fleißes. Die Grenzkosten in Form von Zeit pro erlegtem Reh steigen allerdings. Für die Rehe die man erlegen muss um den Bestand abzusenken, sitzt man sich je nach Biotop den Hintern platt.
 
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Gelöschtes Mitglied 23774

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wie immer kommt es auf den jeweiligen Biotop an, hast du lichte Kiefernwälder mit kaum Einstand und Feld mit kaum Gehölzinseln wird dort nicht viel Rehwild sein und du kannst diesen Bestand wohl gänzlich zusammenschießen und wirst danach nur ein paar wenige von Nachbarn zugewanderte Exemplare dort erwischen.
Hast du viele Dickungen und Verjüngungsflächen womöglich noch in schwer begehbaren Hängen, wirst du den Kernbestand der dort sehr Standorttreu und heimlich in den Einständen bleibt kaum merklich reduzieren können und an den besser bejagbaren Stellen nur den aufgrund der Bestandsdichte auswandernden Teil abgreifen.
 
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Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
Ich bin ein Stück weit bei Rehschreck, auch wenn es viele jetzt nicht gerne lesen. Unterm Strich stimmt die These: Wenn ich erstmal mehr Rehe erlege, habe ich im Zweifel auch mehr Verjüngung etc. Damit werden aber die jeweiligen Lebensräume/Einstände attraktiver und das Nahrungsangebot steigt deutlich an. Ergebnis ist im Zweifel ein ständiger Zuzug von außen nachdem man wieder Einstände durch Erlegungen "frei gemacht" hat. Ab einem gewissen Grad an Verjüngung ist das meines Erachtens auch absolut ok weil mehr als genug durch kommt um den Wald zu sichern.

Grundsätzlich ist für mich folgendes auch wichtig:

- So wenig Jagddruck wie möglich
- Wenn man im Herbst die Chance auf ganze Familenverbände hat, diese konsequent nutzen
- Auch schon bei den Schmalrehen hinlangen
- Gezielt alte, territoriale Geißen erlegen
 
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Es erinnert ein wenig an die Theorie, dass die Erdölvorräte unbegrenzt wären, weil es sich neu bildet.
-> Ja, das tut es wohl. Allerdings leider nur in ziemlich geringem Umfang...
Das Beispiel ist von soher nicht optimal, als dass die Neubildung von Öl nicht im Zusammenhang vom Verbrauch steht.
Das Tierarten ihre Reproduktionsrate an die vorhandenen Biokapazitäten anpassen ist eine Tatsache, keine Glaubensfrage.
Das bei euch der Bestand nicht weiter steigt kann auch andere Ursachen haben, z.B. fehlende Rückzugsräume.
 
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Thesen, Thesen, nix gewesen......

Man kann sich alles schön reden, man muss nur entsprechend argumentieren.

Man könnte ja auch Behaupten, ist wenig Nahrung vorhanden, so geht die Reproduktionsrate nach oben, weil die Tiere die drohenden Verluste schneller ausgleichen möchten. Schon steigt die Gesamtzahl der Tiere an.
 
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Gelöschtes Mitglied 23774

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Thesen, Thesen, nix gewesen......

Man kann sich alles schön reden, man muss nur entsprechend argumentieren.

Man könnte ja auch Behaupten, ist wenig Nahrung vorhanden, so geht die Reproduktionsrate nach oben, weil die Tiere die drohenden Verluste schneller ausgleichen möchten. Schon steigt die Gesamtzahl der Tiere an.
So dumm sind Tiere nicht, nur Menschen.........
 
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Unterm Strich stimmt die These: Wenn ich erstmal mehr Rehe erlege, habe ich im Zweifel auch mehr Verjüngung etc. Damit werden aber die jeweiligen Lebensräume/Einstände attraktiver und das Nahrungsangebot steigt deutlich an.

Das wird oft übersehen. Die Rückkoppelung vom Bestand zur Kapazität erfolgt aber etwas langsamer als die Reaktion der Tiere, deshalb wird das auch gerne ausgeblendet. Zumal man oft nicht genau weiss, was lokal der Minimumfaktor für die Kapazität ist.
 
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Den Post von Rehschreck hast Du übersehen? Der hat es eigentlich ganz gut erklärt.
Den hab ich nicht übersehen, ich lese seine Beiträge einfach nicht.
Ich lege keinen Wert auf radikal-ideologische Ergüsse. Ich les auch nicht was die Nordkoreanische Regierung an Anschauungen zu Reisefreiheit und freier Marktwirtschaft veröffentlicht. :sneaky:
Warum bejagen wir dann Rehwild?
Wenn das Argument "Jäger ersetzen Beutegreifer" weg ist, ...
Mir war nicht klar, dass ich eine Antwort verfassen soll, die Dir hilft Deinen Platz in der Welt zu finden oder zu begründen.
Ich habe auf die Frage des Threadstarters geantwortet. Und das aus meiner selbst erlebten Sicht, ohne den Anspruch der päpstlichen Unfehlbarkeit zu beanspruchen.

Ich gehöre zu den immer noch eher wenigen, die sowohl menschliche Bejagung in verschiedenen "Ausprägungen", auch der "rehschrecklichen" (eine Weile hab ich ihn ja am Anfang noch gelesen) gesehen hat - als auch die Bejagung durch die anderen Beutegreifer.

Ich kann Dir eins klipp und klar sagen: Wenn es um den zahlenmäßigen Bestand geht wird immer nur nach den Bäumen geschielt.
So wie manche Strömungen meinen Rehwild dazu zu kriegen, weniger Schaden zu verursachen, sind sie komplett auf dem Holzweg. (Wortspiel, ihnen würde die Bejagungsart "Holzweg" zu nennen wohl auch noch gefallen.)
Du, ich und jeder andere ist am Tag vielleicht mal zwei Stunden oder auch drei, vier, draußen. Der menschliche Jagddruck führt immer zu etwas, wofür wir längst einen eigenen Begriff haben: Es "wird heimlich".
Das Wild reagiert - und lernt, dass es besser ist nicht gesehen zu werden. Da wo es dann ist, das sind genau die Stellen, wo es aber keine Schäden verursachen soll. In etwa so schlau wie einen Übergewichtigen zum Abnehmen stundenlang jeden Tag bei McDonalds einzusperren. :rolleyes:
Und dass man Stress auch gern mal mit "Frustfressen" kompensiert ist auch eine Weisheit, die selbst für Menschen gilt. Das Frustfressen passiert dann in den verbliebenen 20 Stunden des Tages wo das Menschen-Jägerlein anderweitig sein Leben lebt und nicht da ist.

Wo der echte Beutegreifer agiert ist die Gefahr nicht durch "Unsichtbarkeit" abwendbar! Die jagen (auch) mit der Nase. Rehwild reagiert darauf komplett anders. Sie wollen um keinen Preis mehr von Freiflächen weg und meiden Wald und Verjüngung. Wenn sie irgendwo "reingehen", dann in Hausgärten, in der Hoffnung ihr Fressfeind würde den Menschen mehr scheuen als sie selbst.
Da gibts auch kein Zurück, anders als der Mensch ist dieser Feind 24 Stunden täglich da.

So schauts aus mit dem "Ersatz für Beutegreifer".:devilish: :evil: Mir ist auch nicht wirklich klar warum Du dieses Argument für Dich brauchst. Du hast einen gesetzlichen Auftrag. Artenreicher und gesunder Wildtierbestand, schon mal gehört? So stehts drin. Eine Gesetzespassage die von Ersatz der Beutegreifer spricht kenn ich nicht.
Für diese Pflicht (und auch die die Schäden für andere Nutzer gering(er) zu halten) kriegst im Gegenzug das Recht auch zu nutzen was anfällt.
Du machst in diesem Sinne kaum was Anderes als der Waldbesitzer der einen Baum fällt und nutzt. Fragt der sich ob er nicht besser alles stehen lässt und einen privaten Nationalpark errichtet?
Du kannst das Jagen auch lassen und die Welt geht nicht unter. Das Wild wird dann eben über Krankheiten verenden. Womit wir wieder bei einem gesunden Wildbestand wären. Den gibts dann nicht mehr.

So stand es mal in einem Buch zur Fuchsjagd zu lesen: "Warum ich sie jage? - Weil ich sie mag!"
So siehts aus. Mit einem Satz eine ganze Welt erklärt! (y)
Wer sie nicht mag jagt die Füchse nicht. Die dürfen dann an der Räude grausig eingehen wenn sie sich so vermehrt haben, dass sie dicht aufeinander hocken.
Und anders wär und ist es mit keiner Spezies.
 
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wie immer kommt es auf den jeweiligen Biotop an, hast du lichte Kiefernwälder mit kaum Einstand und Feld mit kaum Gehölzinseln wird dort nicht viel Rehwild sein und du kannst diesen Bestand wohl gänzlich zusammenschießen und wirst danach nur ein paar wenige von Nachbarn zugewanderte Exemplare dort erwischen.
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Das kann ich so bestätigen, mein Revier besteht in einem großen Teilbereich aus ehemaligen Wehsanden / Binnendünen, ärmste, trockene Standorte, Kiefer, alles eine Altersklasse, kaum Unterwuchs und wenn dann Späte Traubenkirsche. Und die Traubenkirsche wird auch noch alle drei Jahre für den Faschienenbau als Strauch geschnitten und nebenbei wird auch gleich die ohnehin schon spärliche Naturverjüngung mitgeerntet. Danach kann man teilweise 300m durch den Bestand sehen.
10 Rehe / 100ha könnte ich dann nur in einem Jahr erlegen, danach längere Zeit nicht mehr, da bin ich mir fast sicher.
 
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@Maxl1984 -

Das versteht sich ja wohl von selbst, daß Du einen radikal-ideologischen Erguß
Deines Kraulers nicht als Solchen erkennst.

Wissenschaftliche Fakten als finale Weisheit?
Das ist das bescheidene Weltbild des postmodernistischen Waldbefreiers.

Lieber einen erfahrenen Konservativo als einen scheuklappentragenden Sturmtruppler.
Der Erste ist zuverlässiger und kann mit einer Waffe umgehen.
Der Zweite scheint mir immerzu recht haben zu wollen,
weshalb er die Wissenschaft auch so bitter nötig hat.

derTschud
 
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@Maxl1984 -

Das versteht sich ja wohl von selbst, daß Du einen radikal-ideologischen Erguß
Deines Kraulers nicht als Solchen erkennst.

Wissenschaftliche Fakten als finale Weisheit?
Das ist das bescheidene Weltbild des postmodernistischen Waldbefreiers.

Lieber einen erfahrenen Konservativo als einen scheuklappentragenden Sturmtruppler.
Der Erste ist zuverlässiger und kann mit einer Waffe umgehen.
Der Zweite scheint mir immerzu recht haben zu wollen,
weshalb er die Wissenschaft auch so bitter nötig hat.

derTschud
Ein Posting ala Pipi Langstrumpf: Ich bau mir die Welt wie sie mir gefällt.....
Typisch für viele Jäger ist das negieren von wissenschaftlichen Erkenntnissen. Das zeigst du gerade eindrucksvoll.
 
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Typisch für solche Konservativos, diese Fakten zu ignorieren, weil sie einem nicht in sein bescheidenes Weltbild passen.
Denkfehler #1:
DU denkst in Schubladen, drum musste ich in eine eingeordnet werden.
Wer selber in Schubladen denkt kann sich keine eigene Meinung bilden. Du wirst also immer drauf angewiesen sein, dass Dir einer (möglichst einfach) die Welt erklärt. Kanonenfutter für die Ideologen, weiter kommst nicht.

Denkfehler #2:
Ich brauche keine vorgefertigten Fakten, ich schaue mir die Welt selber an. Und bilde mir dabei eine eigene Meinung. Sie ist weder geprägt von dem was Du vermutlich für Konservativ hältst - mit dem kleinen Unterschied, dass ich erkenne was der Konservativismus durch die Hintertür an sinnvollen Herangehensweisen den Leuten aufgeprägt hat.
Noch ist sie geprägt vom Schädlingsdenken der Reh-Erschrecker auf dem Holzweg.

Denkfehler #3:
Was Du da grad probiert hast nennt man in der Rhetorik eine "Killerphrase" nutzen. Sie dient nur einem Zweck: Jemand mundtot zu machen.
Dein Pech: Wer sie nutzt, will meist kurzen Prozess machen weil ihm am ergebnisoffenen Austausch von Sachargumenten gar nicht gelegen ist. Wenn man um den Umstand weiß ist man - vom Gegenüber ungewollt - massiv im Vorteil. ;)
 

z/7

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Natürlich kann man den Rehwildbestand absenken, das ist eine Frage des Fleißes. Die Grenzkosten in Form von Zeit pro erlegtem Reh steigen allerdings. Für die Rehe die man erlegen muss um den Bestand abzusenken, sitzt man sich je nach Biotop den Hintern platt.
Drum sind schlaue Leute ja auch auf die Idee gekommen, das anders zu machen. In naturverjüngungs- und damit deckungs- und nahrungsreichen Wäldern bekommt man sie nicht anders als mit Hilfe des Erzfeinds.

Ob in Deinen wenigen TrKir-Gebüschen tatsächlich so wenig Rehe hocken, käme auf einen Versuch an. Der begrenzende Faktor ist hier die Äsung sowie evtl Konkurrenz durch anspruchslosere Arten wie das Rotwild. Deine Bodenbeschreibung hört sich sparsam an. Insofern könnte es tatsächlich sein, daß es da nicht sehr viele Rehe gibt.
 
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Denkfehler #1:
DU denkst in Schubladen, drum musste ich in eine eingeordnet werden.
Wer selber in Schubladen denkt kann sich keine eigene Meinung bilden. Du wirst also immer drauf angewiesen sein, dass Dir einer (möglichst einfach) die Welt erklärt. Kanonenfutter für die Ideologen, weiter kommst nicht.

Denkfehler #2:
Ich brauche keine vorgefertigten Fakten, ich schaue mir die Welt selber an. Und bilde mir dabei eine eigene Meinung. Sie ist weder geprägt von dem was Du vermutlich für Konservativ hältst - mit dem kleinen Unterschied, dass ich erkenne was der Konservativismus durch die Hintertür an sinnvollen Herangehensweisen den Leuten aufgeprägt hat.
Noch ist sie geprägt vom Schädlingsdenken der Reh-Erschrecker auf dem Holzweg.

Denkfehler #3:
Was Du da grad probiert hast nennt man in der Rhetorik eine "Killerphrase" nutzen. Sie dient nur einem Zweck: Jemand mundtot zu machen.
Dein Pech: Wer sie nutzt, will meist kurzen Prozess machen weil ihm am ergebnisoffenen Austausch von Sachargumenten gar nicht gelegen ist. Wenn man um den Umstand weiß ist man - vom Gegenüber ungewollt - massiv im Vorteil. ;)
Das alles beherrscht du auch sehr gut😉
 

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