Der, bei dem die Naturverjüngung ohne Zaun hoch kommt ...
... das KANN stimmen... MUSS aber nicht... Waldbesitzer ? Forstliche ausgebildet ? würde mich interessieren....
da ich forstlich ausgebildet bin, aber nicht mehr in dem Bereich beschäftigt bin, erlaube ich mir, da unterschiedliche Belange kennend eines sagen zu dürfen:
Den Umstand, dass das Wild zunehmend nachtaktiver wird, haben sich die m/w/d Jagdscheininhaber und Jäger ZUM TEIL selbst zuzuschreiben...
Die zunehmende " Modernisierung " der Technik ( ZF, NSG in digitaler und / oder thermaler Ausführung ) hat es uns ermöglicht, nicht mehr " heimgehen zu müssen, wenn man nix mehr sieht "---
Nun sehen wir, entsprechend ausgestattet " die ganze liebe Nacht durch "...
Es wird zu den unmöglichsten Zeiten zum Hochsitz gelatscht, x Stücke " vertreten " und dann wird sich gewundert, wenn nix kommt ?
und / oder es wird abgebaumt, wenn das Wild in tiefster Nacht anwechseln würde..
überall kann man nämlich auch nicht mit thermalen Geräten " durchschauen " ein paar Bäume nebeneinander, dahinter steht Wild... merkste erst , wenn es schreckend abspringt...
die Viecher sind nicht blöd, zumindest die Meisten nicht viel dümmer als mache der jagenden Zunft...
und die Pirscherei des Nächte's, welche dann folgt, wenn die Phase " warum bloß seh ich nix mehr " nicht begriffen wird.... diese ist noch das " Tüpfelchen auf dem i "...
Ein Revier " leer zu pirschen " geht schneller als man denkt...
Ein weiterer Aspekt, ist schlicht weg der, dass sich die Waldstruktur von einst...
ich sag mal bis Beginn der Stürme Vivian / Wiebke im Feb 1990..
sich im Laufe der " Aufarbeitung " und der folgenden " Wiederaufforstung " grundlegend änderte...
Monokulturen Fichte / Kiefer auf dessen Boden entweder kein Licht gelangte, und somit nix zu äsen da war, oder nur monotone Äsung stand wie " Heidelbeerkraut "... jedes andere Gehölz wie Vogelbeere, etc... wurde als " Zuckerl " bereits als junge Pflanze " eliminiert ..."
die zum Teil riesigen entstandenen Windwurfflächen wurden in relativ kurzer Zeit aufgeforstet mit Mischbaumarten... Buchen, Eichen, etc. pp... Ich selbst dürfte ca. 800-900.000 ! Stück gepflanzt haben...
Anfangs ging ohne Zaun fast überall nichts... die Jungpflanzen kamen meistens aus Baumschulen, die Pflanzen waren gut gedüngt... 2 Jährige Pflanzen so groß wie 3 jährige und wurden auch als 3 jährige verkauft... das war so !...
So, nun stolperten unsere bösen Rinden,- und Kospenbeisser durch den Wald und entdeckten eine Vorliebe für eben diese " Zuckerl " ... und jeder Zaun war auch nicht dicht, mal lag ein Baum drüber, oder es wurde ein Tor offengelassen, oder von irgendwelchen Leuten mit Absicht geöffnet...
Innerhalb kürzester Zeit wurden die teuren Forstpflanzen ... ich sag nicht vernichtet, ich sag " Dezimiert ".-.--- Lösung : Abschuss erhöhen ! und zähneknirschend nachpflanzen...
Die Waldbesitzer / Forst sahen ( oder sehen ? ) nun das Schalenwild als " Pöses Wild, weil Bäumchen " fressend....
Man muss beide Seiten sehen....
Die der Waldbesitzer / Forst, und die, der Jäger, welche einen " Artenreichen, gesunden Wildbestand haben wollen " ...
der Wildbestand wurde reduziert.. teils nur auf dem Papier...
die Forstpflanzen wuchsen, und bald war es so gut wie unmöglich in " der grünen Hölle " halbwegs " einfach " zu jagen... zu warten bis das Wild aus dem Bestand zieht, in Richtung Wegeböschung ( wo ja früher nur was in Richtung Brombeere, Himbeere, Vogelbeere, Weide, Erle.. usw... wuchsen ).... oder in Richtung Waldrand auf die angrenzenden Wiesen...
und wenn, dann dauerte das, bis das Wild sich " rausgeäst " hat...
Also musste eine andere Taktik her...
Jawohl ! es begann die große Zeit der Drückjagden ( ok, gabs anderswo früher auch schon... aber ich rede hier von den Verhältnissen in meinem Dunstkreis )
die Hundemeuten schossen aus dem Boden, teils schneller als die Schwammerl...Hauptsache die Köter kläffen... ob Wildlaut, Waidlaut s++++eisegal.... Hauptsache es " rührt " sich was...
Und die Hundeführer kamen zum Teil sehr verwegen daher... Hauptsache " a großes Messer, oder noch besser eine Saufeder... natürlich nicht ohne eine anständige KW am Mann... seit einiger Zeit auch an der Frau m/w/d.. etc..
Dann kam die " Sauenschwemme " mit Strecken in schwindeleregender Höhe...
Die Meuten und die Drückjagden konnten auch nicht alles " richten "
Der eine oder andere technisch nicht ganz unbegabte Jagdscheininhaber.. erwies sich in der Tat als sehr einfallsreich... man kann mit roten grünen oder was weiss der Geier leuchtenden Taschenlampen durchaus eine bestimmte Fläche ausleuchten, ohne ! die Taschenlampe in der Hand zu halten... Kabelbinder... Rohrschellen ... Adapter.. Fußpedale... der Einfallsreichtum kennt keine Grenzen...
Auch diesmal wurde das Wild.... hauptsächlich die Sauen schlauer...
sie lernten dazu : Holzkiste etc... sind Pfui, da lauert der Tot , ebenfalls pfui sind Kanzeln und Hochsitze... diese wurden dann umkreist, und erst als nach 360 Grad Umrundung, wenn nix nach " Jäger stinkt " vorsichtigst ! an die Kirrkiste hingeggangen.... Aber wehe ein kleinstes Geräusch, welches nicht geheuer war... da ging die Post ab ! schwupp,s weg waren sie...
dann kam für die Jagdscheininhaber und auch für die anderen Jäger... die " Erleuchtung "
Sprich...NSG wurden Legal.... man konnte zumindest schon mal " etwas " ansprechen, sehen ob führende Stücke, Frischlinge dabei etc...
dann kam teilweise die Freigabe der Vorsatzgeräte / Nachsatzgeräte in digitaler sowie in thermaler Ausführung....
JUHU !!
nun war jedem ermöglicht die Nacht zum Tag zu machen .... egal ob nun " NUR auf Schwarzwild " , neuerdings auch auf " FUX ".. oder illegal auf alles was sich bewegt...
so, und nun wundert sich das " Jägerlein " warum er kein Wild mehr sieht ??
wer von euch glaubt, das die Viecher so blöd sind und nicht dazu lernen !..
die bleiben so gut wie es geht in ihrem kleinsten Refugium, in dem sie " Ihre Ruhe haben und meist genug zu äsen haben "
es gibt einen Spruch:
" Von zwei Dummen, denkt immer der Dümmere, der Andere sei der Dümmere "