Rehböcke September 2013

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Rhönjäger89

Guest
[h=5]September- alles Schalenwild hat nun Jagdzeit. Auch ich bin wie viele andere Jäger im Revier. Wochenlang schon ziehen einige Damspießer ihre Fährte auf einer kleinen Wildwiese im Wald. Rehwild wird dort auch zu finden sein, vielleicht klappt es ja mit einer Triplette?!

Noch in der weichenden Nacht des ersten Septembertages sitze ich am verheißungsvollen Platz. Kalt ist es geworden, fröstelnd schlafe ich immer wieder ein. Den Wecker der um 03:00 morgens klingelte hätte ich am liebsten gegen die Wand geworfen. Aber ich wollte noch vor dem Wild auf der Wiese sein. Die kleinen Augen waren sicherlich auch der Grund dafür, warum ich die 3 Rehe erst zu spät bemerkt habe. „Mist!“ Die Ricke war schon wieder in der Dickung eingetaucht und schnurstracks folgten ihr ihre beiden Kitze. Nunja, vielleicht ist es auch gut so, warte ich doch auf das Damwild und mit der Triplette hätte es wohl auf der schmalen Wiese eh nicht geklappt. Ein herrlicher Sonnenaufgang entschädigt wie fast immer das frühe Aufstehen, fast unheimlich und schön zugleich sieht es aus, wie der Wasserdampf im Sonnenlicht aus dem Boden aufsteigt. Abends will ich wieder dort sitzen, beschließe ich und fahre heim.

Bereits am späten Nachmittag habe ich den Sitz bezogen, will ich doch wieder sitzen, bevor das Wild auf die Läufe kommt. Und dass ich mit dieser Strategie recht hatte, bewies der rote Fleck, den ich bereits nach 20 Minuten Ansitzdauer ausmachte. „Konnte das schon mein Damwild sein?“ Im Glas konnte ich ein Kitz entdecken, welches gerade an den Himbeerbüschen zupfte. Als ich es im Glas hatte, kamen Zweifel in mir auf ob ich so früh am Abend einen Schuss wagen sollte. Mit dem Damwild wäre es dann wohl gewesen für diesen Ansitz. Als ich gerade beim Grübeln war, nahm es mir die Entscheidung ab, sprang ab und verschwand zwischen Holunderbüschen. „Glück gehabt!“

Es sollte ein sonniger erster Septemberabend werden, gemütlich saß ich auf den alten Brettern, des erst kürzlich instandgesetzten Sitzes und las ein gutes Buch, als wieder Bewegung auf der Wiese zu vernehmen war. Dort stand auf 60 Meter ein Bock und ein Schmalreh. Die Dame war sehr bald wieder verschwunden, nur der Bock, ein Jährling, äste einen Moment auf dem Wiesenstreifen. Das Absehen stand voll auf dem Blatt. Der Bock war zwar schwach und der Jährling würde gut in den Abschussplan passen, hab ich doch dieses Jahr mehr Mehrjährige erlegt, doch zögerte ich in freudiger Erwartung meines ersten Damhirsches. Auch dieses mal war das Wild wieder verschwunden, ehe ich mich entschlossen hatte.

Der restliche Abend verlief ruhig, zu ruhig. Kein weiteres Wild kam in Anblick. Jetzt ärgerte es mich, dass ich den schwachen Abschussbock ziehen lassen habe. Es wäre gut gewesen, wenn der schwache Bock erlegt worden wäre und ich nicht auf „Besseres“ gehofft hätte. Ich war gerade in Gedanken versunken, als beide Rehe wieder auftauchten. Eilig zogen beide weg von mir, fast sah es so aus, als würde der Bock noch treiben. Am Ende der Wiese tauchte das Schmalreh wieder ab und wieder, genau wie eine Stunde zuvor, stand der Bock an selber Stelle und begann zu Äsen. Das war ein Wink mit dem Zaunspfahl, „Jetzt gilt's!!!“ Zum Ansprechen des Damwildes wäre es eh zu dunkel gewesen. Das Absehen stand dieses Mal mit voller Entscheidungskraft auf dem Blatt – nein es tanzte! Etwas Jagdfieber machte sich in mir breit. Es ist immer wieder komisch, wenn ich nicht vor habe zu schießen, dann liegt die Waffe ruhig in der Hand, doch kaum wird es ernst werde ich immer noch ein wenig nervös. Ich glaube, das muss aber auch so sein.

Ich riss mich zusammen, bekam die Waffe ruhig in den Händen und als das Absehen ruhig auf der roten Decke stand zerriss der Schuss die Stille. Die Bühne war leer. Liegt das Stück? Im letzten Licht des Abends konnte ich immer mal wieder einen Lauf aus dem hohen Gras zucken sehen. Der Bock schlegelte dort, doch bald kam Ruhe in ihn und in die Nacht.

Jährling:
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Datum: 01. September 2013
Uhrzeit: 20:25 Uhr
Gewicht: 10,8 Kg
Entfernung: 100 m
Flucht: 5 m
Waffe: Sabatti BBF 8x57 IRS[/h]
 
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Guten Morgen!

Ich konnte gestern bei stürmischem Wind und leichtem Regen auf einem offenen Ansitzbock einen Bock erlegen.
Ich wollte nach einer Stunde schon abbrechen, da ich nicht wirklich gut gerüstet war für diese Witterung da trieb plötzlich ein stärkeres Reh einen schwachen Jahrlingsspießer durch hohes Gras von mir weg. Ein Blick durchs Fernglas reichte um das stärkere Reh als guten Abschussbock anzusprechen.
Als die beiden gut 500 Meter von mir weg waren drehte der stärkere Bock um und kam in schnellem Lauf wieder auf mich zu. Auf (später gelaserte) 168 Meter drehte er und blieb kurz stehen. Ich hatte mich bereits eingerichtet und nützte diese Chance.
Der Bock quittierte die Kugel wie ein Lipizzaner und verschwand im hohen Gras. Nach ca. 20 Minuten ging ich zum Anschuss. Reichlich Schweiß auf ca. 30 Metern und dann lag er da!
Bin sehr zufrieden!

Daten: Blaser R8 Prof. Semi Weight (mit kurzem Lauf) und Atzl Abzug ;-)
Kahles 2,5-10x50
Kaliber 9,3x62 RWS mit 19,0g UNI

15711211kh.jpg

15711212kt.jpg
 
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Guten Morgen
Weidmannsheil :thumbup: Kuaza zu diesem reifen Bock. Den Bock werden wir uns noch genauer anschauen müssen und den Atzl Abzug auch

Wmh
 
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Weidmannsdank Kürbis!

Da kannst du dir aber sicher sein:biggrin:
 
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Waidmannsheil den Vorpostern !
Gestern Abend hab ich's auch mal wieder auf einen Bock versucht, dem ich schon länger hinterherlaufe. Der Kerl hat seinen Einstand in einer Revierecke, die direkt an den Nachbarn grenzt. Der Wald und die ca. 50 m breite angrenzende Wiese gehören zu uns, dann geht's ins Feld zum Nachbarn. Was die Sache zusätzlich erschwert ist, das eigentlich nur bei Ost- oder Nordostwind der Ansitz dort Sinn macht, und das bei den bei uns meist vorherrschenden westlichen Winden. Was soll's, ich hatte mir dort einen Ansitzschirm gebaut und war bei passendem Wind regelmäßig draußen, aber der Bock kam entweder beim letzten Licht, so dass ich im Zielfernrohr nur noch einen dunklen Fleck hatte, oder er zog direkt auf der Grenze Richtung Acker, oder er kam halt gar nicht. Auch in der Blattzeit war er dort nicht zu kriegen.
Also ein weiterer Versuch. Als ich sitze, bemerke ich das Auto des Nachbarn 150 m schräg gegenüber, der sitzt also auch. Naja, der Wind passt, also bleib ich sitzen, und um 8.00 Uhr zieht der Bock aus dem Wald....und zieht am Waldrand so von mir weg, das ich ihn nur mit Trägerschuß oder französischem Blattschuß hätte erlegen können. Das "Mistvieh" zeigt mir kontinuierlich das Waidloch, verschwindet dann hinter ein paar Obstbäumen, um sich dann auf 130 m breit zu stellen....direkt vor dem Auto des Nachbarn. Ich komme allmählich zur Überzeugung, das der Bock schlauer ist als ich. Plötzlich kriegt der Bock Wind vom Nachbarn und ist mit ein paar schnellen Sätzen wieder im Wald verschwunden.
Nach einer halben Stunde schiebt ein Stück Rehwild auf knapp 100 m das Haupt aus dem Waldrand, Glas hoch, da ist er wieder. "Jetzt mußt du nur noch ein zwei Schritte auf die Wiese ziehn, dann hab ich dich" denk ich. Es knallt heftig, den Bock reißt's herum und er ist wieder im Wald verschwunden. Aber ich hab nicht geschossen !!! Während ich mich noch frage, was da passiert ist - hat der Nachbar bei sich geschossen und der Bock ist auf Grund des Schußknalls geflüchtet ? - fährt das Auto des Nachbarn zum Anschuß, der Hund wird ausgepackt und die beiden verschwinden im Wald. Ich bin dann auch zum Anschuß gegangen und als der Schütze mit dem Bock im Schlepptau aus dem Wald kommt, frage ich ihn, ob ihm bewußt ist, das er gerade fast 50 m ins fremde Revier geschossen hat. "Ähm, äh, ach so, da ist die Grenze, wusste ich nicht", der Mann war ein Jagdgast des Nachbarn und sollte da mal auf Sauen gehen. Irgendwie hat ihm wohl keiner gesagt, wo er hinschießen darf und wo nicht.
Da ich nur Begehungsscheininhaber bin, geht die Sache ans Forstamt, und die erledigen dann den Rest. Den Bock hab ich jetzt, aber irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt.
 
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Waidmannsheil den Vorpostern !
Gestern Abend hab ich's auch mal wieder auf einen Bock versucht, dem ich schon länger hinterherlaufe. Der Kerl hat seinen Einstand in einer Revierecke, die direkt an den Nachbarn grenzt. Der Wald und die ca. 50 m breite angrenzende Wiese gehören zu uns, dann geht's ins Feld zum Nachbarn. Was die Sache zusätzlich erschwert ist, das eigentlich nur bei Ost- oder Nordostwind der Ansitz dort Sinn macht, und das bei den bei uns meist vorherrschenden westlichen Winden. Was soll's, ich hatte mir dort einen Ansitzschirm gebaut und war bei passendem Wind regelmäßig draußen, aber der Bock kam entweder beim letzten Licht, so dass ich im Zielfernrohr nur noch einen dunklen Fleck hatte, oder er zog direkt auf der Grenze Richtung Acker, oder er kam halt gar nicht. Auch in der Blattzeit war er dort nicht zu kriegen.
Also ein weiterer Versuch. Als ich sitze, bemerke ich das Auto des Nachbarn 150 m schräg gegenüber, der sitzt also auch. Naja, der Wind passt, also bleib ich sitzen, und um 8.00 Uhr zieht der Bock aus dem Wald....und zieht am Waldrand so von mir weg, das ich ihn nur mit Trägerschuß oder französischem Blattschuß hätte erlegen können. Das "Mistvieh" zeigt mir kontinuierlich das Waidloch, verschwindet dann hinter ein paar Obstbäumen, um sich dann auf 130 m breit zu stellen....direkt vor dem Auto des Nachbarn. Ich komme allmählich zur Überzeugung, das der Bock schlauer ist als ich. Plötzlich kriegt der Bock Wind vom Nachbarn und ist mit ein paar schnellen Sätzen wieder im Wald verschwunden.
Nach einer halben Stunde schiebt ein Stück Rehwild auf knapp 100 m das Haupt aus dem Waldrand, Glas hoch, da ist er wieder. "Jetzt mußt du nur noch ein zwei Schritte auf die Wiese ziehn, dann hab ich dich" denk ich. Es knallt heftig, den Bock reißt's herum und er ist wieder im Wald verschwunden. Aber ich hab nicht geschossen !!! Während ich mich noch frage, was da passiert ist - hat der Nachbar bei sich geschossen und der Bock ist auf Grund des Schußknalls geflüchtet ? - fährt das Auto des Nachbarn zum Anschuß, der Hund wird ausgepackt und die beiden verschwinden im Wald. Ich bin dann auch zum Anschuß gegangen und als der Schütze mit dem Bock im Schlepptau aus dem Wald kommt, frage ich ihn, ob ihm bewußt ist, das er gerade fast 50 m ins fremde Revier geschossen hat. "Ähm, äh, ach so, da ist die Grenze, wusste ich nicht", der Mann war ein Jagdgast des Nachbarn und sollte da mal auf Sauen gehen. Irgendwie hat ihm wohl keiner gesagt, wo er hinschießen darf und wo nicht.
Da ich nur Begehungsscheininhaber bin, geht die Sache ans Forstamt, und die erledigen dann den Rest. Den Bock hab ich jetzt, aber irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt.


Oje!
Aber eine erzählenswerte Geschichte! Sowas muss man im Leben vielleicht auch mal erlebt haben...
 
Registriert
27 Jan 2006
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12.355
:no:Sowas hab ich auch schon erlebt.Irgendeiner hat regelmäßig eine Kirrung bei mir beschickt. Beim Anwechseln bemerkte ich schon die offenen Fensterklappen.Der neue Begeher im nachbarlichen Forstrevier !:roll:
 

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