Mein erster Ansitz mit Waffe. Das erste mal allein auf der Kanzel.
Ich hatte mich schon seit langer langer Zeit auf diesen Tag gefreut....... Bin extra zeitig von der Arbeit nach hause um mir die Zeit zu nehmen all meine Sachen in Ruhe zu richten und den Tag zu genießen.
Zuhause gings dann ans Rucksackpacken, Messer schleifen und Bier kaltlegen.
An alles war gedacht, das Auto war geladen und ich war auf dem Weg ins Revier.
Ich traff mich mit dem zuständigen Förster im Revier.....Er bezog ne Kanzel ca. 400m entfernt von mir.
Nachdem ich die Wahl für meine Kanzel getroffen hatte und aufgebaumt hatte, richtete ich mich in der Kanzel ein um schnell und möglichst leise reagieren zu können. Der nächste Schritt war das abglasen des Waldes und das ausmachen der möglichen Schussrichtungen.
OK, alles war so weit erledigt.....jetzt braucht es nur noch Wild.
Die Kanzel stand im Waldrevier vor einem ehemaligen Pflanzgarten. Der Südwind flog mir ins Gesicht. Perfekt !
Ich war fest der Überzeugung das bald Rehwild den Pflanzgarten betritt und spendete ihm somit meine größte Aufmerksamkeit. Doch es kam anders.
Nach ca. 1h Warten hörte ich ein lautes Rascheln in einem alten Fichtenbestand. Ich drehte mich nach rechts und sah einen Bock aus dem Fichtenbestand fliegen um hinter der Kanzel zu verschwinden.
Möglichst lautlos bin ich aufgestanden, nahm mein Fernglas und versuchte den Bock ins Sehfeld zu bekommen. Ich war mir sicher, er konnte unmöglich Wind von mir bekommen haben und leise war ich auch. Korrekt!!! Da stand er...inmitten einer kleinen Buchengruppe verhoffte er. Kugelfang war gegeben doch leider war sein Blatt von einer Buche verdeckt.......ich tauschte das Fernglas mit der Schwedenmauser, entsicherte und wartete bis er das Blatt aus der Buche schob. Keine 2 Sekunden später war die Zeit gekommen....völlig vertraut zog er aus der Buchengruppe und ich schickte die 6,5x55 auf die Reise............. mein erster Bock bzw. mein erstes Stück Wild lag im Feuer....... Ich repetierte nach, blieb auf dem Bock und plötzlich so nach ca. 5 Sekunden schob er sich über die Kante und somit außer Sicht. Da ich mir sehr sicher war auf Blatt abgekommen zu sein wartete ich kurz auf der Kanzel um den Förster anzurufen. Er kam sofort mit Teckel an der Leine vorbei, ich baumte ab, wir gingen zum Anschuss und keine 10m weiter den Berg runter lag der Bock. Da lag er nun......mein erster Bock..... und dann auch noch ein Sechser..... ich schätze ihn auf 2-3 Jahre. Welch ein Erfolg......ich war absolut glücklich und zufrieden.
Nachdem mir der Förster ein kräftiges Waidmanns Heil aussprach und mir meinen Schützenbruch überreichte, brachte ich den Bock ans Auto um mich ans Versorgen zu machen.
Zuhause angekommen setzte ich mich auf den Balkon, nahm mir 1 ( :21: ) Weizenbier und saß bis spät in Nacht draußen um mich an dem Erlebten zu erfreuen.
Ein unvergesslich toller Start ins Jägerleben.
Ich wünsche allen Jungjägern einen ebenso tollen Start ins Jägerleben.
In diesem Sinne
Waidmanns Heil
Boone