Rehböcke der Erste , der Abnormste, der Älteste usw.

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Moin

Waidmannsheil, ein guter Anfang.

Würde aber mal die Munition wechseln, weil des schon arg schlimm aussieht. Ganze rechte Schulter im Eimer ?

Waidmannsdank :)

Ne, das rechte Blatt ging, das linke habe ich verworfen, auf den Bildern ist der Ausschuss zu sehen. Hab ich vielleicht etwas ungenau beschrieben, Bock kommt von links, ich beschiesse seine rechte Seite.
Leider habe ich mich etwas verschätzt im Haltepunkt, deswegen gings direkt durchs Blatt. Lag wohl daran ,dass er in meine Richtung sicherte und einen Lauf etwas vor hatte.

@der_mit_der_Bracke_jagt
Danke, nach solchen Sachen habe ich gefragt.


Waidmannsheil

Meetschloot
 
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Das ist mein erster Rehbock (6.8.2014) als Jungjäger. Kugel 7x57R, Flucht null.

WH
Hans
 

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FR8

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Hallo Hans,

genau DAS habe ich mit meinem ersten Bock auch vor. Das ist eine sehr schöne Erinnerung! Darf ich fragen, was Du für das präparieren bezahlt hast?

beste Grüße & Weidmannsheil,
Eric
 
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Hallo Eric,

hab den Rehbock in Ungarn erlegt. Da macht das Auskochen der Berufsjäger, ist beim Preis (dieser Abschuss hat mich 137 Euro gekostet) dabei, und auf das Brett (kostet 10,- Euro)hab ich ihn selber gemacht.

WH
Hans
 
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Der erste: ca.3 Jährig
Hat drei andre Böcke geforkelt von denen wir wissen .


20164776ss.jpg


Der abnormste:

20164795ka.jpg
 
B

baumkoeter

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Immer wieder schön , diesen Thread zu beobachten .
Interessante Böcke , schöne Geschichten , vor allem bei den ersten Böcken .
Keine Diskussionen . So macht das Forum richtig Spaß .
 
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Zunächste einmal herzlichen Glückwunsch zu euren tollen Erlebnissen und Erfolgen!

Meine Frage zu euren Trophäen, prepariert ihr die immer selber bzw. so oft wie es zeitlich geht?

Ich habe bisher nur im Netz rechachieren können und da schien das auch für unerfahrene auf jedenfall machbar. Täuscht der Eindruck? Oder kann man es tatsächlich wenn man sich ein bisschen schlau macht und entspreche mittel besorgt?

Sollte es bei mir mal soweit kommen würde ich das nämlich am liebsten selber machen.


EDIT: hoffe es gibt keinen Doppelpost.
 
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Hey mad mike,

bin selbst Jungjäger und konnte dieses Jagdjahr zwei Böcke erlegen. Die Trophäen habe ich nach ein wenig Recherche alleine präpariert. Was ich gebraucht habe:

-geeigneter Arbeitsplatz (Zerwirktisch oder Ähnliches)
-kleines, scharfes Messer
-Schiene und Knochensäge zum Abschlagen (habe ich vom Vater stibitzt)
-kleine, harte Bürste für Gewebereste nach dem Kochen
-Kochtopf und Herd
-Wasserstoffperoxid aus der Apotheke
-Brettchen zum Aufsetzen inkl. Klammer

Bis auf die Abschlagvorrichtung, ohne die das saubere Absägen der Trophäe nichts geworden wäre, eigentlich alles Sachen, die man hat oder schnell bekommt.

Ich habe zwar hier und da ein paar Kleinigkeiten verpatzt oder lange gebraucht, aber Fehler gehören dazu und man lernt fürs nächste Mal. Wenn man jemanden an der Hand hat, der einem helfen mag, ist das aber natürlich auch super.

Kann nur empfehlen, es selbst zu machen und sich so noch mehr mit der Beute und dem jagdlichen Erlebnis auseinanderzusetzen, als das Tier nur zu schießen und die restlichen Arbeiten aus der Hand zu geben.
Dazu muss ich sagen, dass ich auch das Zerwirken selbst anpacke. Natürlich noch unter Aufsicht eines erfahrenen Waidmanns.

Hoffe, ich konnte dich ermutigen!

Grüße aus dem Odenwald
 
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Gebe Euch allen Recht. Aber das aus der Hand geben empfinde ich als Niederlage für den Jäger. Soviel Ehre muss jeder im Leib haben und seine Trophäen selber präparieren. Ich gehe seit 33 JJ auf Jagd und habe alle Trophäen selbst aufgesetzt. :cool: Da wäre damals mein Ausbilder und Vater ausgerastet :evil: wenn man sich dafür einen Gehilfen bedient. Das sind Methoden die ich nicht unterstützen würde. :no:
 
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Mahlzeit

Kurz nach meinem Start hier im Forum hatte ich von meinem ersten Ansitz und Fuchs berichtet, aller Anfang war schwer.
Nun möchte ich euch die Geschichte meines ersten Bockes erzählen.
Einen neuen Faden wollte ich nicht wieder eröffnen; ich denke die Geschichte ist hier in diesem gut aufgehoben.


Mein erster Bock

Es begab sich Anfang Mai vor ein paar Jahren.

Mein Lehrprinz und mein Beständer meinten, es sei langsam Zeit für meinen ersten Bock.

Bereits mehrfach hatte ich vergebens auf einen Bock angesessen, zwar Rehwild in Anblick gehabt, aber das richtige Stück war noch nicht dabei gewesen.

Je nach Windrichtung und Tageszeit wechselte ich zwischen verschiedenen Kanzeln im gleichen Revierteil, aber es ergab sich keine Gelegenheit.
Hinzu kam, dass ich die Wetterverhältnisse etwas zu optimistisch eingeschätzt hatte und es trotz Sonnenscheins doch einen empfindlich kalten Wind gab, der auf den halboffenen Kanzeln den nur mit dünner „Sommerhose“ bekleideten Beuterheinländer schon recht schnell vor Kälte schlottern lies.

Eines Abends saß ich mit dem Rücken zum Wald, vor mir schwang sich Ackerfläche ansteigend in Bögen.
Nach rechts lag die Grenze zum Nachbarn, markiert durch einen Weg, der dort in den Wald führte. Jenseits des Weges erstreckte sich eine Viehweide mit Schafen.
Nach links konnte ich dem Waldsaum folgend weitere Kanzeln sehen, auf denen jedoch niemand saß, ich hatte diesen Teil ganz für mich.
Dachte ich, denn hinter mir vernahm ich über das Grundrauschen des frischen Windes immer wieder Rascheln und erst nach gaaanz vorsichtigem Umdrehen wurde ich der Eichhörnchen gewahr, die sich dort höchst vergnügt durch Astwerk scheuchten und kaum zwei Meter entfernt waren.

Als ich mich wieder umdrehte, sah ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung.
Rechts von mir, noch diesseits des Weges stand ein Stück Rehwild, ein Bock, ein Jährling mit knapp lauscherhohen Stangen, genau die Kategorie, die ich als Obergrenze frei hatte.


Ich war zu überrascht, um mich ebenso bedacht wie zuvor für das „Eichwild“ ;o) umzudrehen;
Der Griff zur Waffe wurde bemerkt, der Bock sprang ab und blieb genau auf dem Weg, der Grenze stehen.
Zu mir äugend konnte ich regelrecht sehen, wie er hämisch dachte: „Trau dich. Ich stehe fast beim Nachbarn. Du bist unerfahren und wirst nicht schießen.“

Damit hatte er wohl Recht, machte einen eleganten Satz über den Stacheldraht der Schafsweide und verschwand nach weiteren Sprüngen im dortigen Bestand.

Wieder einmal kein Glück gehabt.

Auch der nächste Ansitz des Morgens war vergeblich, es kam nicht ein Stück Wild in Anblick.

Als es auf den Abendansitz zuging, kabbelten sich mein Lehrprinz und sein Sohn, welcher Sitz für mich besser sei.
Abwechselnd schauten sie sich den Hahn der Dorfkirche an und je nachdem, wie der sich drehte, flogen die Namen der Kanzeln hin und her.
Irgendwann stand eine fest und mir wurde der Weg dorthin erklärt.

Ich stieg ins Auto, fuhr zum Ortsausgang, stellte an der benannten Stelle den Wagen ab und begab mich noch etwa 500m zu Fuß auf den Weg zur Kanzel, die genau vor mir lag.
Sie war eine von denen, die dem eben beschriebenen Waldsaum folgen, allerdings die erste, die ich von der Kanzel des gestrigen Abends aus nicht sehen konnte, weil der ansteigende Waldrand dazwischen war.
Ich erstieg die Leiter, der Zugang war durch eine Klappe von unten und ich richtete mich ein.

Genau vor mir lag das Dorf; der Feldweg, auf dem ich hergegangen war, führte über eine Kreuzung hinweg zu meinem Wagen, den ich gerade noch erkennen konnte.
An der Kreuzung führte auch ein Weg nach rechts, hin zu einer Kuppe.
Zur Linken der Kanzel erstreckte sich eine große Wiese, von der Kanzel aus etwas ansteigend und in einem höheren Plateau mündend, das sich etwa auf Höhe meiner Augen erstreckte.
Auf der rechten Seite war ebenfalls eine Wiese, die sich jedoch von mir weg absenkte, um nach etwa 100m wieder anzusteigen. Jenseits der dortigen Kuppe standen die anderen Kanzeln, die ich am Vortage sehen konnte.

So saß ich dort, schaute mich um, genoss die Aussicht und
Das Wetter!
Es war deutlich wärmer geworden, Beuterheinländer hatte die Winterhose an und auch das Futter in die Jacke geknöpft, aber es war mindestens 5-8 Grad wärmer als am Abend zuvor.
Von Kälte keine Spur, es war richtig angenehm warm.

Beim routinemäßigen Blick nach links sehe ich einen Knubbel knapp oberhalb der Grasspitzen, der dort vorher noch nicht war.
Das Glas hochgenommen und: nix zu sehen!

Glas runter und geschaut: Da ist nichts.

Sekunden später: Da ist d o c h was!

Ende Teil 1
 
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Glas wieder hoch und nun konnte ich eine Ricke sehen, diedort wiederkäuend im Gras lag.
Ich habe sie eine ganze Weile lang beobachtet, nicht ohneauch meiner rechten Seite gelegentlich Aufmerksamkeit zu widmen.
Und wie ich mich mal wieder nach rechts wende, tritt dortein Bock aus dem Bestand, vielleicht 30m entfernt, ein Jährling, knapplauscherhoch auf und:
Der hat auffallend dunkle Stangen.
Mensch, das ist derselbe Bock wie gestern;
Diesmal bist du mein!

Gaaanz langsam drehe ich mich um, baue die Waffe nach rechtsum, nehme zur Sicherheit trotzdem nochmal das Doppelglas hoch und spreche denBock von gestern an.

Der zieht langsam äsend weiter raus auf die Wiese, kommtdabei eher spitz auf mich zu.

Ich platziere das Absehen auf dem Blatt und warte darauf,dass er sich breit stellt.

Ich wusste, heute war es soweit, ich werde meinen erstenBock erlegen.

Mein Herz rast, das Blut pocht und rauscht durch meineAdern, aber die Waffe liegt fest auf Unterlage, das Absehen unverrückbar aufdem Blatt, der Finger lang am Abzug…

Plötzlich Motorgeräusche von links.
Aus dem Dorf kommt ein Traktor genau auf die Kanzel zu.

Mist, das wars dann; gleich springt er ab.

Doch der Bock warf nur kurz sein Haupt auf, schaute inRichtung Dorf, aber sah offenbar nichts, was ihn erschrecken konnte.

Der Trecker näherte sich immer weiter und bog dann von miraus gesehen nach rechts ab, genau Richtung Kuppe, damit Kugelfang und…
Bock:
Mistmistmist!

Doch den Bock störte es nicht, der zog weiter äsend über dieWiese, nunmehr allerdings spitz von mir weg in Richtung Kuppe.

Über dieselbe verschwand der Traktor, nachdem er genau obenauf begonnen hatte zu grubbern.
Ich konnte ihn hören, wie er jenseits den Acker hinabfuhr.

Ich wandte mich wieder dem Bock zu.
Der äste nach wie vor, bewegte sich langsam von mir fort.

Anders der Traktor.
Den konnte ich auf der anderen Seite wenden und wiedernäherkommen hören;
Es war nur eine Frage der Zeit, bis er auf der Kuppe unddamit potentiell im Schussfeld sein würde.

Nun galt es, den richtigen Zeitpunkt abzupassen.
Der Bock sollte breit stehen, am besten mit erhobenem Hauptund gleichzeitig durfte der Trecker nicht im -wenn auch nur sehr spekulativen-Gefahrenbereich sein.

Mehrmals wendete er und entfernte sich glücklicherweise mitjeder Wende wieder von meiner potentiellen Beute und mir weg Richtung Dorf,ohne dass ich ihn noch einmal gesehen hätte.

Trotzdem wartete ich, bis er weit und sicher hinter derKuppe war und just in diesem Moment steht der Bock breit, hebt das Haupt undbleibt so stehen.

Ende Teil 2

 
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Ich bin genau drauf, der Finger ist am Abzug und langsamziehe ich diesen.
Ich mag keinen Stecher, hab deswegen nicht eingestochen.

Der Abzug kriecht und kriecht und kratzt und kratzt, verdammt,wann bricht der Schussder TraktorkommtwiedernäherandieKuppeaberwiedernochweiterwegderBockstehtimmernochbreit

BUMM

Das Nachfolgende spielt sich rasend schnell ab.

Der Bock verschwindet in einer Staubwolke und erscheintwieder, um 180° gedreht.

Tausend Gedanken schießen mir gleichzeitig durchs Hirn,
aus dem Jagdkurs,
aus dem Leopard I:
„Du musst solange schießen, wie Leben drin ist!“
„Ziel in Staubwolke, du hast deutlich drunter geschossen!
Höher anhalten!
Nein, du hast gemuckt!
Gleicher Haltepunkt“
„Nachladen, nochmal schießen!“
RitschRatsch, die leere Hülse klötert gegen eine Wand undauf den Boden.
„Ich bin immer noch drauf!“

BUMM

Der Bock ist weg!

Herzrasen!

Wo ist der Bock?

Ich hab ihn nicht abspringen sehen.

Oh Gott, du hast ihn krank geschossen.

Sch***eF*ckMistKACKE

Es schüttelt mich, das Jagdfieber hat mich mit aller Machtgepackt.
Dazu ein schlechtes Gewissen.
Unsicherheit.

Aber es nutzt alles nix.




Beruhige dich.

Als sich das Zittern halbwegs gelegt hat, rufe ich meinenLehrprinzen an.
Ich kann ihn kaum verstehen, der Empfang ist sehr schlechtund er spricht sehr leise.

„Hein, ich hab geschossen!“
„Das hab ich gehört!“
„Zwei Mal!“
„Das habe ich gehört! Sehr schnell nacheinander. Was hast dubeschossen?“
„Einen Bock, aber der ist weg.“
Stille
„Ich hab selbst nen Bock vor, kann mich grad nicht um dichkümmern. Warte noch ne Viertelstunde, dann gehste zum Anschuss.
Den haste dir doch gemerkt?!?!?!“
„Ja!“
„Mach das und dann meldeste dich nochmal.“
 
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Die Viertelstunde dauert ewig.
Dann baume ich ab, gehe zum Bestand und rupfe mir einenBruch von einer Fichte.
Pollenwolken hüllen mich ein.
Ich schaue zurück zur Kanzel, nach vorne an den Waldrand undzähle die dortigen Pfosten ab.

Knapp links der Linie von der Kanzel zum zweiten Pfostenmuss der Anschuss sein, etwa 50m entfernt.
Ich gehe zurück, bis ich auf der Linie bin und gehe dann aufihr entlang, die Büchse im Vorhalt.
Nach 30m treffe ich auf die Spur im Gras, die der Bock beimZiehen und Äsen hinterlassen hat.
Ich stecke meinen Bruch dort ein.

Nun habe ich keinen mehr, gehe in meiner Spur zurück an denWald und rupfe mir gleich ein paar weitere ab.
Und wieder in der anderen Richtung zurück.
Ich stehe an meinem ersten Bruch, gehe drei Schritte auf dergedachten Linie weiter und

Da liegt er.
Mir fällt ungefähr der MontBlanc vom Herzen und nurSekunden später setzt eine unglaubliche Freude ein.

Der Bock ist Hochblatt getroffen, die Wirbelsäuleangekratzt, Schweiß wie aus der berühmten Gießkanne, die Kreatur war tot, bevorsie auf dem Boden lag und hat nicht leiden müssen.

Das Gras war kaum höher als der liegende Bock und doch hates gereicht, ihn zu verbergen, bis ich nur noch wenige Meter entfernt war.

Ich entlade die Büchse, ziehe sie mir auf den Rücken und greifewieder zum Telefon, drückte die Wahlwiederholung, erreiche meinen Lehrprinzen:
„Bock tot!“


„Ja leck mich am A****; WAID-MANNS-HEIL!!!
Fahr zum Jagdhaus, wir kommen gleich nach und dann wird derBock versorgt.“

Den Bock im Vorhalt gehe ich zurück zur Kanzel, lege ihndort ab, breche einen neuen Bruch und gebe dem Bock den letzten Bissen.
Sicher einige Minuten stehe ich da, lasse das gerade ErlebteRevue passieren und danke dem Bock.

Dann packe ich mein Gelumpe, trage den Bock zum Auto, d.h.ich versuche es, denn der erweist sich als ziemlich schwer.
Also hole ich den Wagen und fahre zum Bock.
Ein 3er Cabrio ist nicht gerade das ideale Revier- undWildbergefahrzeug und so baue ich im Kofferraum noch eine behelfsmäßigeWildwanne aus einem Kunststoffsack und einer halben Rolle Küchenkrepp.

So ging es ins Jagdhaus, wo ich den Bock aufhängte unddarauf wartete, dass die anderen dazustoßen würden.
Während der Wartezeit schrieb ich eine Menge Kurznachrichtenan Freunde und bekam die ersten Waidmannsheilwünsche, bevor ich allegeschrieben hatte.

Ich ging dann raus und nach kurzer Zeit fährt ein Wagen vor,dem ein schlanker Bartträger im Arbeitsoverall entsteigt und zur gegenüberliegenden Scheune geht. Im Vorbeigehen wünscht er mir „Waidmannsheil“.
Ich kannte den Herrn nicht und war ein wenig verwundert, biser dann meinte, er sei „dabei gewesen“.
Tja, er war der Traktorist jenseits der Kuppe. :eek:)

Dann trudelten meine Mitjäger ein und freuten sich mit mirwie Bolle. :eek:)))

Kurz darauf ging es ans Aufbrechen und während ich gerade beider roten Arbeit bin, bis zu den Ellenbogen im Bock stecke, geht die Tür zurWildkammer auf und dort steht ne uns allen unbekannte Frau.
Sie schaut uns völlig entgeistert an, offenbar kurz davor,die Fassung zu verlieren und meint:
„Ich habe unten an der Straße einen Unfall gehabt, ein Rehüberfahren.
Das liegt im Graben.
Die Polizei ist schon da, hat die Stelle markiert und michgebeten, beim Jagdpächter Bescheid zu sagen, der würde gleich um die Ecke seinJagdhaus haben.“

Mein Mentor hat ihr einen meiner Mitjäger zur Unterstützungmitgegeben, um das Fallwild zu bergen.

Als ich gerade mit dem Bock zu Ende bin, ist der wieder da,hängt mir die überfahrene Ricke hin und meint:
„Hier. Die wird zwar verworfen, aber zum Aufbrechenüben ist die noch gut!“


So kam es, dass ich nur ein Stück gestreckt, aber zwei aufgebrochenhabe.

Oft denke ich an diesen Abend zurück, der natürlich imfeuchten Gedenken an den Bock ausklang und selbst nach den vergangenen Jahrensind mir die Szenen noch sehr deutlich vor meinem inneren Auge.
Mein Mentor hat mir später erzählt, dass zwischen den beidenSchüssen maximal zwei Sekunden vergangen wären.

Ich habe danach diese Waffe nie mehr ohne einzustechengeschossen und mich mittlerweile von Stecherabzügen komplett verabschiedet.

Es war in der Tat ein Jährling von aufgebrochen 14kg.
Das Gehörn habe ich leider beim Bleichen verhunzt und in denWirren von zwei Umzügen seither ist es leider verschollen.
Bilder gibt es nur vom strahlenden Beuterheinländer mitErlegerbruch am Käppi.

Für die Interessierten:
Steyr Mannlicher M, 7x64, Deutscher Stecher, Zeiss ZM2,5-10x50, Norma Vulkan, Entfernung 50m, Flucht 0m, lag auf der Ausschussseite.


Waidmannsheil


Beuterheinländer


 

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