Vorgestern konnte ich diesen mehrjährigen abnormen Rehbock erlegen.
Wir sind ca. 16uhr im Revier angekommen, kurz besprochen wo wer sitzt und dann wurde ich abgesetzt damit ich zum Sitz laufen kann den wir die Woche davor erst aufgestellt hatten.
Leise bin ich eine Rückegasse entlang, dabei immer wieder kurz stehen bleiben und horchen ob sich vllt. was tut oder ob bewegung zwischen den Bäumen auszumachen ist aber weder noch, alles ruhig, nur das Auto in einiger entfernung war noch zu hören.
Am Sitz angekommen, dann die Überraschung... pralle Sonne direkt entgegen der Blickrichtung. "Na klasse" dachte ich, jetzt werd ich nicht nur geblendet jetzt bekomm ich auch noch dank meiner vornehmen Blässe nen Sonnenbrand wenn wir hier zwei Stunden lang sitzen.
Dass es so weit gar nicht kommt hätte ich beim besten Willen nicht gedacht denn kaum hab ichs mir gemütlich gemacht hörte ich schon wie ein Bock eine Gaiß vor sich her trieb.
Beide kamen von rechts einen Hang hinunter und wechselten von rechts nach links ca. 40 meter direkt vor mir vorbei.
Vorsichtig das Fernglas hoch und erst mal schauen was da so abgeht.
Beide sind dann kurz hinter einer Buchendickung stehen geblieben ehe die Gaiß im gestreckten gallopp wieder nach rechts wechselte. Der Bock trottete dann gemächlich hinterher so dass ich die Büchse hochnahm, aufdrehte auf 15x und ihn dann sehr gut ansprechen konnte. Dabei fiel mir sofort auf dass ich hier einen abnormen Bock vor mir habe, sowas ist mir in meiner kurzen Zeit als Jäger bisher noch nicht untergekommen, immer nur als Trophäe.
Der Bock folgte dann der Gaiß in eine Senke hinunter und verschwand damit aus meinem Blickfeld... tja, zu spät...dachte ich!
Nachdem der Bock in der Senke verschwunden war dauerte es nicht lang bis die Gaiß den Hang wieder hinauf lief, gefolgt von zwei Kitz, die ich bis zu dem Zeitpunkt noch nicht gesehen hatte.
Der Bock kam nicht mehr aus der Senke und ich überlegte kurz ob ich einfach warten soll oder ob ich es wage den Blatter zu benutzen.
Ich entschied mich für den Blatter, blattete drei vier mal und hörte wie der Bock sich in bewegung setzte, direkt zu mir.
Schnell die Büchse hochgenommen und da stand er auch schon ca 20m vor mir und schaute mich direkt an.
Kurzerhand habe ich mich zum Schuss auf den Träger entschieden, was ich bisher noch nie tat aber die Situation war einfach mehr als Optimal dafür.
Der Schuss brach und der Bock fiel wie vom Blitz getroffen um, schlegelte noch kurz und verendete quasi an Ort und Stelle, es war der 1.8.2019 kurz nach 16 Uhr.
Nach ca 10 Minuten stieg ich vom Sitz, begutachtete den Treffer (wie gesagt mein erster Schuss auf den Träger) und machte mich an die Bergung.
Das Geschoss hat eine enorme Zerstörungskraft entwickelt was mich ehrlich gesagt ziemlich überraschte aber ich hab auch noch nicht so viel jagdliche Erfahrung.
Bisher eins meiner intensivsten jagdlichen Erlebnisse für mich, ein unglaubliches gefühl!
Einfach unbeschreiblich!
An dieser Stelle muss ich mich ausdrücklich bedanken beim Revierinhaber dass ich als Jungjäger sowas erleben darf. Ich bin wirklich in einer aussergewöhnlich glücklichen Situation und weiss dass es nicht alltäglich ist als Jungjäger so viel schießen zu dürfen wie ich es darf.
Rehbock: Mehrjährig / Abnorm
Gewicht: 19kg
Waffe: Heym SR30 Precission
Geschoss: Geco Zero
Flucht: 0m
Distanz: ca. 25m