Meine beiden Böcke aus dem bisherigen Mai:
I.
Abends bei einer Kirrrunde am 30.04. hatte ich mal wieder keine Waffe mit.
Das kommt schonmal vor, wenn ich nur so durchs Revier komme oder ich einfach keine Lust auf den
Schlüssel->Schrank->Futteral->Auto->Schrank->Schlüssel->Kreislauf habe.
Vor einem Waldrand lag ein Schmalreh und daneben ein Bock mit seltsam anmutendem Gehörn.
Das Fernglas zeigte, dass er sich was drumgewickelt hatte - Genaueres war auf die weite Entfernung und verrenkt im Auto nicht auszumachen.
Ich fuhr also ein Stück vorbei, stieg aus und ging zurück. In der Zeit waren die beiden schon aufgestanden und bereit zum Absprung.
Als sie dann auch Absprangen, weil der Wind besch****en war, konnte ich sehen, dass der Bock noch 2-3m von dem Zeug hinter sich her zog.
Am nächsten Morgen war ja nun der 01. Mai und ich wusste wo ich hinzugehen hatte.
Den Wind beachtend habe ich mich von der anderen Seite an den Waldrand angepirscht, sah den Bock auf 80m hauptschüttelnd und mit dem Hinterlauf am Gehörn"schmuck" ****elnd auf der Fläche stehen. Die 2-3m Rest der Zaunlitze, die noch am Vorabend lose herumhingen, waren jetzt um den Träger gewickelt und den Bock deutlich störend am Gebäude baumelnd.
Schnell auf das Dreibein aufgelegt hab ich die Kugel fliegen lassen.
Für die Statistik-Freunde:
Sako85 .308
Hornady ETX
79m
3m Flucht
II.
Der zweite Bock fiel gestern Abend.
Da es doch noch nicht regnen wollte, haben mein Jagdkollege und ich uns zu einer Pirsch getroffen.
Durch einen Revierteil, der sonst übers Jahr gar nicht bejagt wird, wurde die Pirsch zu einem lauten Waldspaziergang, weil natürlich keine Pirschwege angelegt sind und die Ecke total zugewachsen und unbewirtschaftet ist. Uns bekam auch weiter entferntes Rehwild mit, dass mit lautem Schrecken absprang.
Nach einiger Zeit durch Feld, Wald und Rückegassen kamen wir unserer eigentlich angedachten Revierecke näher und auch an deutlichen Plätz- und Fegestellen vorbei.
Je näher wir der Wiesenschlucht kamen umso leiser und vorsichtiger wurden wir.
Der Wind passte.
Bei freier Sicht auf die Wiese zeigte sich ein äsender Bock. Der sich als mehrjähriger, relativ starker Gabler herausstellte.
Jetzt musste ich nur noch drankommen.
Mein Mitjäger blieb zurück und beobachtete das Ganze halbliegend im Hang mit dem Fernglas.
Ich robbte mich an eine passende Stelle und lies auf knappe 100m fliegen als der Bock breit stand.
Der Bock floh kurz hangaufwärts und lag dann im hohen Gras.
Für die Statistik-Freunde:
Sako85 .308
Hornady ETX
99m
6m Flucht
Edith:
Bock war von Rachendassellarven befallen.
-Im Nachhinein denkt man dann ja immer, "der hat schon vermehrt mit dem Haupt geschüttelt".
Aber in dem Moment des Ansprechens und kurz vorm Schuss ist mir das nicht bewusst aufgefallen.