Rehböcke 2015

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Waidmannsheil allen Erfolgreichen. Bei mir Am 1. Mai nur eine Geis im Anblick. Am 2. Mai Abendansitz eine Fähe beim mäuseln und 4 Hasen und um 20:00 rauschts und eine Üläuferotte will auf den frisch gedrillten Mais. Um 20:20 bei bestem Licht hallt der Schuss durch den Graben. Die Überläuferbache liegt auf 60 m im Knall auf dem blanken Acker. Heute morgen hatte ich 6 Stk. Rehwild im Anblick aber kein Schuß möglich. Kommt Zeit kommt Kugelfang :)
 
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Waidmannsheil zum Hegeabschuss ! Kannst Du bereits eine Aussage machen, worauf das Geschwür zurückzuführen sein könnte ?
 
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Allen Erfolgreichen ein kräftiges Waidmannsheil, interessante Stücke darunter.
@Andiman Sehr stimmungsvolle Bilder vom Morgenansitz, danke dafür.
Bin selber noch nicht los gekommen.
Gruss fuchshaken

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5 Aug 2010
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Weidmannsheil allen Erlegern!

Ich war am Donnerstag vorige Woche unverhofft erfolgreich.

Konnte bei leichtem Regen den ca. 200m langen Rückeweg mitten im Wald in Richtung Kanzel lautlos voran pirschen.
Als ich noch so ca. 150m von der Kanzel weg war springt völlig lautlos von rechts eine schwache Schmalgeiß auf den Weg. Ich baue mein 3- Bein auf aber der fehlende Kugelfang verbietet mir den Schuss. Also warten!.....
Als mir das warten zu fad wurde wollte ich versuchen noch näher an die Schmale ranzukommen. Der Wind passte und der Boden war leicht nass.
Ich war grad so an die 80m an dem Reh dran, da drehte die Schmalgeiß nach links ab und verschwand langsam lautlos im Bestand.
Ich nutze die leere Bühne um noch weiter nach vor zu pirschen und einen sicheren Kugelfang herzustellen.
Ich bin wieder 30 m weiter als plötzlich von rechts ein weiteres schwaches Stück auf die Rückegasse springt. Aufstellen und ansprechen durchs Zielfernrohr war eins..... schwacher Jahrling....noch 3 Schritte und ich hab Kugelfang......BUMM!
Lautlos repetiere ich eine weitere Patrone in die Kammer und schon ziehen das Schmalreh und eine starke Geiß von links über den Weg nach rechts in den Bestand.
Nanu, die Geiß ist mir noch gar nicht aufgefallen.
Die beiden Rehe konnten den Schuss nicht wirklich zuordnen und waren deshalb sehr vertraut beim Äsen.
Als nun die Schmalgeiß wieder retour kam um nach dem Jahrling zu sehen und jetzt auch der Kugelfang passte war der 2. Schuss draußen.....

Die Sonne blendete mich und die Zigarette nach dem Strecke legen schmeckte hervorragend!

Schmalgeiß: 9 kg
Jahlring: 11,5 kg
Blaser R8 in 9,3x62 (19g UNI)
Kahles 2,5-10 x 50
Entfernung ca. 50m

Anhang anzeigen 23474
 
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Allen ein herzliches Waidmannsheil, besonders zum schwarzen Einstangenbock und dem Hegeabschuss.

Bei mir hat es am Abend des 2 Mai zum 3ten mal geklappt.


Bock zog um 20.35 an die Salzlecke und konnte um 20:40 erlegt werden.

45m

30m Flucht (Herz erwischt, Lunge nur leicht)

8,5x63

13kg


Gestern Abend hatte ich ein Stück im Fadenkreuz habe jedoch den Finger gerade gelassen, da ich mir nicht ganz sicher war ob ich da nun Spießlein gesehen habe oder nicht.
Um 21:10 war es dank wolkenverhangenem Himmel und Regen leider zu dunkel.

BG
 
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Guten Tag und allen Erlegern ein kräftiges Waidmannsheil!

Tja, der Einstieg in die Bockjagd war nicht so toll;
Nachdem wir am Abend vorher im Revier eingetrudelt waren, wir uns alle auf ein paar schöne Jagdtage freuten, gingen wir alle recht früh ins Bett, ich vorneweg als Erster.

Um 0415 sollte es wieder raus gehen.
Irgendwann höre ich ganz weit weg Stimmen und werde kurze Zeit später wach.
Ich schaue auf die Uhr: 0550!
Boah, du hast den Aufgang der Bockjagd verpennt!
Auch den Wecker habe ich offenbar nicht gehört, ich muss geschlafen haben wie ein Stein. Später am Tag meint mein Lehrprinz zu mir, er hätte mit mir gesprochen, ich sei wach gewesen und hätte ihn angeschaut, hätte gesagt, dass ich gleich runter kommen würde.
Ich kann mich an nichts dergleichen erinnern, die letzten Wochen müssen doch ein wenig zu stressig gewesen sein…
Ich mich also dann doch noch in die Jagdplörren geschmissen, Knifte gepackt und los gings, zumindest bis zur Haustür, denn dort war Ende, weil abgeschlossen.
Tolle Wurst, es soll wohl nicht sein.
Ich hab mich wieder abgerüstet und bin nochmal in die Federn.
Beizeiten bin ich dann auf und habe Frühstück für die Waidkameraden gemacht, die sich sehr über den pünktlichen Service freuten.
Einer hatte darüber hinaus das erste Stück der Saison gestreckt, ein Schmalreh.
Mein Missgeschick wurde reichlich belästert, die Stimmungwar sehr gut.
Da wir bereits vorher das Revier auf Vordermann gebracht hatten, war relativ viel Muße bis zum Abendansitz.
Wir haben die Kanzeln verteilt, der Mitjäger mit Waidmannsheil bot mir an, mich auf auf die xy-Wiese zu setzen, da hätten wir ja drei Stücke ausgemacht und er hätte sie als Ricke mit zwei Knopfböcken bestätigt; einen davon würde ich sicher erwischen können.

Um 1800 gings raus, das Auto an einer Haltebucht abgestellt und die letzten 200m zu Fuß zur Kanzel gegangen, die sich fast unmittelbar an einer stark befahrenen Landstraße befindet, lediglich 20m Fichtendickung stehen dazwischen.
Ich richte mich auf der Kanzel ein und glase die Umgebung ab.
Die Wildwiese ist etwa 80m lang und 20m breit, auf meiner Seite wird sie von einem Fichtenknick mit Zaun begrenzt, dahinter ein Forstweg. Zur Rechten ist nach 20m die Straße, das linke Kopfende und die gegenüberliegende Langseite gehen in den Wald über, der zu 90% aus Buchen mit ein paar eingesprengten Fichteninseln besteht. Genau der Kanzel gegenüber steht eine einzelne Fichte am Rand der Wiese, daneben ganz frische Buchenverjüngungen. Der Wald ist recht licht, ich kann zwischen den Bäumen teilsüber 200m weit sehen.

Ende Teil 1
 
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Nach einer Stunde gepflegter Ruhe die erste Bewegung auf derWiese; Blätter bewegen sich ohne Wind, nur ca. 5m vor der Kanzel. Das Fernglasoffenbart den im Werden begriffenen Maulwurfshügel.
Dann höre ich direkt vor mir etwas fallen, jenseits der Wieseist eine Bewegung auszumachen.
Mir steigt das Blut zu Kopfe, das Herz erhöht Takt undDruck.
Rehwild!
Der Blick durchs Doppelglas zeigt die Schürze einer Ricke.Sie ist hochbeschlagen und zieht beständig äsend nach links, wo sie sich an denfrischen Knospen der Buchenverjüngung gütlich tut, echte Feinschmeckerin eben.
Ich frage mich, ob sie alleine unterwegs ist und sehe ausdem Augenwinkel eine weitere Bewegung etwas weiter rechts.
Wo kommt das Wild nur immer so heimlich her; ich kanneigentlich gut und weit in den Wald schauen, die fallen doch nicht vom Himmeloder wachsen aus der Erde.
Der umgeschwenkte Blick durchs Glas zeigt mir den nacktenSpiegel eines Bockes, sonst nichts.
Der Brave äst unbeirrt und zeigt mir sein Hinterteil; ermacht keine Anstalten, sich mal in ganzer Pracht zu zeigen.
Nach einiger Zeit dreht Monsieur sich dann doch ein bisschenund ich kann den Pinsel sehen, aber immer noch nicht, was er ggf auf hat.
Dann zeigt er sich doch in voller Gestalt und offenbart zweiwinzige Knöpfe, kaum drei cm hoch.
Der passt, schießt es mir durch den Kopf und das Jagdfieberpackt mich mit voller Wucht.
Ich ziehe die Waffe etwas näher zu mir, beobachte aberweiter mit Fernglas, da er zwischen einigen Buchen immer nur kurze Zeit zusehen ist.
Langsam und äsend zieht er weiter nach links, der Rickehinterher.
Die Bühne wird freier, ich lege das DF hin, ziehe die Büchse in dieSchulter, das Absehen ruht auf dem Bock, jedenfalls auf dem Teil, den ich vomWildkörper sehen kann, denn nun steht die Buchenverjüngung dazwischen und danndie einzelne Fichte.

Als er diese Hindernisse passiert und endlich frei steht,steht er nie auch nur halbwegs breit, der Finger bleibt gerade.
Just in dem Moment, als er das erste mal breit steht, sogarnoch mit einer dicken Buche als zusätzlichem Kugelfang, sehe ich die Rickewieder.
Sie hat sich kaum einen Meter daneben niedergetan und käut wieder.
Da ich keinen Paketschuss riskieren will, bleibt der Fingerwieder grade.
Monsieur zieht wieder zurück nach rechts, das Spielchenwiederholt sich, es kommt die einzelne Fichte, die Buchenverjüngung, die etwasdichteren Buchen und ich bin zwei oder drei Mal drauf und dran abzudrücken,jedesmal rauscht das Blut in meinem Kopf und im jeweils letzten Moment drehtsich der Bock wieder weg.
Dann steht er frei, das Absehen auf dem Blatt, er hebt dasHaupt, die letzten Gramm Abzugswiederstand sind überwunden, der Rückstoss zucktmir gerade in die Schulter und durchs Feuer sehe ich den Bock umkippen.
Alle vier Läufe ragen kurz gen Himmel, ein paar mal sehe ichnoch einzelne Läufe schlegeln, dann nichts mehr, denn der Bock liegt hintereiner alten Baumwurzel.
Den repetierten zweiten Schuss braucht es nicht mehr.
Kaum 20sec später kommt eine sms von meinem Lehrprinzen:Waidheil! Eindeutig Kugelschlag.
Woher kann er wissen, dass ich es war? Er sitzt etwa 800mentfernt, auf der anderen Seite eines Hügels.
Meine Antwort bekomme ich kaum ins Telefon, so zittern mirdie Finger.
Nach 20min entschließe ich mich, zum Anschuss zu gehen;kleine Zweifel nagen an meiner Erlegerfreude. Auf entsprechende Nachfrage beimLehrprinzen kommt die Antwort: Alles ist gut. Der Bock ist tot.
Ich baume ab, übersteige den Zaun, gehe über die Wiese inden Wald zum Baumstumpf.
Dort liegt der Bock, mausetot und das kleine Teufelchen aufmeiner rechten Schulter ist plötzlich verschwunden.
Das Engelchen auf der linken Schulter freut sich mit mir,als ich meinem Lehrprinzen schreibe: Alles ist gut. Der Bock ist tot.
Der Weg zuück zur nächsten Fichte ist mir zu weit, deswegenknicke ich einen Zweig von der nächsten Buche und gebe dem Stück den letztenBissen und bedanke mich.
Im Jagdhaus ist die Freude riesig, Pächter und Mitjägerfreuen sich über den ersten Bock der Saison:
Pächter: Ein braver Knopfer! Genau so muss die Bockjagdaufgehen.
Mal schauen, ob das mit dem Hochladen des Bildes klappt.

Anhang anzeigen 23481


Für die Statistik:
Enfernung: 100m
Flucht: Null
Tikka T3 Varmint mit 51cm-Kurzlauf im KKC-Schaft und gepimptes ZM 2,5-10x50
.308 Win. mit Sako Hammerhead
Einschuss kalibergroß zwischen zwei Rippen, Ausschuss etwas größer als 5 Markstück, zwei Rippen.
Stück lag auf dem Ausschuss.
Wildbretentwertung: Die Rippen, da sind wir großzügig. Keine Hämatome.
Treffer war ein astreiner Küchenschuss, nur die Lunge war zerschossen, vom Herzen der Aortenbogen weg und ansonsten unversehrt.
Gewicht 10kg aufgebrochen.
 
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@beuterheinländer
Waidmannsheil, super Geschichte. Genauso muss ein Jagderlebnis erzählt werden :-D
Gehe heute wieder Ansitzen und versuchen den Jährling zu strecken den ich seit 2 Wochen im Anblick habe.
 
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Freitag: 4 Ricken - kein Bock weit und breit

Samstagabend:

Ricke erkennbar alt - erst spät kommt ein Bock

um 21:10 zieht er Richtung Wald und Nachbarrevier. Stand einen Moment breit - Schuss

Mun 7 X 64 Geco 165 grs.

Entfernung: ;-)

Lag im Knall!

Uraltbock - Molaren und Prämolaren blank!

17 Kg aufgebrochen
 
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... und durchs Feuer sehe ich den Bock umkippen.
Der Bock ist tot. Ein braver Knopfer! Genau so muss die Bockjagdaufgehen.
Mal schauen, ob das mit dem Hochladen des Bildes klappt.


Horrido Beuterheinländer. Das klingt ja herrlich. Ein ehrliches Waidmannsheil dem Erleger! Und das Hochladen hat auch geklappt!
 
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Endlich Mai! Ich konnte es auch kaum erwarten, dass die Bockjagd aufgeht in RLP und mein zweites Jagdjahr beginnt.

Ich bin am Donnerstag schon rausgefahren und wollte das Mondlicht nutzen, falls die Sauen durch den Wald wechseln (ich jage in einem reinen Waldrevier beim Staatsforst). Aber nichts war zu sehen an einer recht offenen und lichten Stelle. So bin ich um 01:30 abgebaumt, bevor ich im Schlaf von der offenen Kanzel runterfalle. Ins Auto, zur nächsten Stelle gefahren, Sitz zurück geschraubt, Augen zu. Jetzt bin ich aber kein guter im-Sitzen-Schläfer, also war das eher ein rumwälzen. Irgendwann bin ich dann doch eingeschlafen, und um 05:00 wach geworden.

Zum geplanten Ansitz sinds ca. 500m, die ich über einen Waldweg zurücklege. Die letzten 20m geht's durch den Bestand, aber sehr licht, zu einer Wildwiese die fast rund ist und ca. 80m Durchmesser hat. Ich glase durch die letzten Buchen die Wiese ab, und sehe ein Stück Rehwild, was aber meine Bewegung sieht, kurz aufwirft und sich dann trollt. Super… Den Rest des werdenden Tags genieße ich dann auch ohne Anblick, und fahre dann heim. Auf dem Rückweg um 08:00h rennt mir einer von der Maibaum-Bewacher-Truppe fast ins Auto, der Junge hat echt alles gegeben und war dementsprechend stramm. Aber wer um 08:00 noch nen Asbach-Cola festhalten kann der hat sich den Abend dann doch gut eingeteilt…

Zu Hause erstmal ins Bett, den Rest vom Tag ruhig angehen lassen, bißchen Sport für Gewissen und Figur, dann wieder ab ins Revier. Gleiche Stelle, nur dieses Mal zeitig aufgebaumt. Den Rest des Abends beschränke ich mich auf Daddeleien mit dem Handy und ab und an mal einen Rundblick. Bis auf einmal neben mir ein Stück Rehwild austritt. Im ersten Blick ein Schmalreh, aber der Griff zum Glas bestätigt: ein Bock! Unter Lauscherhöhe, wirkt schmächtig und klein. Mickey Maus auf die Ohren und die Büchse auflegen ist eine Bewegung. Der Bock steht ruhig und breit, äst, hebt sein Haupt- in dem Moment bricht der Schuss. Er schlägt mit den Hinterläufen aus, geht ein paar Schritte, dreht sich… da sehe ich, das aus dem Ausschuss was raushängt. Der Bock fällt, schlegelt noch zwei mal und dann ist Ruhe.

Ich packe meine Sachen, rekapituliere die Situation und gehe hin. Der Netzmagen hängt aus dem Ausschuss, obwohl dieser durch die Rippen geht. Abgekommen bin ich lehrbuchmäßig genau hinterm Blatt. Und der Bock stand breit. Was was passiert? Ich packe gleich den Bock, lade ein, halte mich nicht mit einem Foto auf sondern fahre gleich zur Wildkammer, um so schnell wie möglich den Bock im Hängen aufzubrechen.

Nachher stellt sich raus dass die Kugel eine Rippe rechts gestreift hat und vermutlich abgelenkt wurde. Warum dann der Netzmagen aus dem Ausschuss (vorm Zwerchfell!) rauskommen konnte ist mir echt ein Rätsel. Der Pansen war leicht geöffnet, aber kein Inhalt ausgelaufen weil fast leer. Dementsprechend konnte ich bis auf die Rippenpartie auf der Ausschussseite alles Wildbret retten.

Dem Ärger über den verunglückten Schuss weicht dann doch irgendwann die Freude über den erfolgreichen Start ins neue Jagdjahr, auch ohne Foto vom ersten Bock 2015...

Blaser R8 Prof. Success
RWS Evo Green .30-06 (Bleifrei ist vorgeschrieben - ich überleg mir jetzt eine Alternative)
Jährlingsbock, 13 kg aufgebrochen
Distanz 40m, Flucht 5m
 
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Waidmannsheil allen Erlegern und Bockjägern, schöne Geschichten!:thumbup:

Ich konnte gestern Abend auch den ersten Bock des Jagdjahres erlegen.


Ich war mit meiner Freundin und ihren Eltern zu einer 3-Tages-Hochzeit mit allem drum und dran eingeladen. Ich regte mich schon etwas auf, dass gerade das Datum der Hochzeit mit dem Aufgang der Bockjagd kollidierte, obwohl die Familie auch Jäger sind und viele befreundete Jäger erschienen (die Hochzeit war trotzdem sehr schön:biggrin:). Auch wenn das Datum nicht passte, der Ort war umso besser! Er lag keine halbe Stunde von dem Wohnort meines Onkels und seinem Revier weg. Dem Revier in dem ich jagen lernte bevor ich laufen konnte und als Kind (auch bis heute noch) viele Stunden verbracht habe...
So kam es auch, dass ich nach dem sonntäglich Brunch, eigentlich hundemüde und ausgelaugt, mir nichts schöneres wünschen konnte als zu meinem Onkel zu fahren und auf Ansitz zu gehen. Der Brunch hatte etwas länger gedauert und so kam ich fast zu spät ins Revier, welches im Nebel verhüllt war. Aber das und der Regen taten meiner Passion und Laune keinen Abbruch. Die Frage, ob ich noch raus wollte stellte mein Onkel erst gar nicht und ich übernahm das Gewehr und zog sodann los. Der Wind für meine ausgewählte Kanzel war denkbar schlecht, und der Nebel verschluckte auch meine zweite Wahl. Mir blieb nichts anderes übrig als ich einen niedriger gelegenen Revierteil zu wechseln, dort wo kein Nebel war. Und so wählte ich einen Hochsitz nahe der Grenze, vor dem eine Wiese lag, die auf der einem Seite vom Wald und auf der anderen Seite vom Grenzbach eingeschlossen wird. Direkt am Bach standen große Erlen und ließen dadurch die Wiese wie eine Lichtung wirken, obwohl hinter der Grenze eine große Wiese bis zum Wald anschließt.
Auf dieser Wiese stand beim Angehen schon ein Schmalreh, welches jedoch scheinbar etwas mitbekommen hatte und obwohl ich zur Salzsäule erstarrte zog es langsam in den Wald des Nachbarn. Auf dem Sitz angekommen passierte erstmal nichts und ich konnte entspannen, bis plötzlich wie aus dem nichts ein Stück Rehwild vor dem Hochsitz stand. Da es immer spitz von vorn zu mir stand konnte ich nicht sagen Ricke oder Schmalreh, auch wenn ich mehr zu Schmalreh tendierte blieb der Finger gerade. Das Stück zog unbehelligt über die Grenze und verschwand in dem dichten Bewuchs des Baches. Nach kurzer Pause zog wieder ein Stück Rehwild aus dem Wald in die Wiese. Diesmal eindeutig als hochgeschlagene Ricke anzusprechen, vertrieb es mir etwas die Zeit. Nach ein paar Minuten zog sie wieder in Richtung Wald. Kurz vor der Waldkante gab sie plötzlich Gas! Da wo sie eben noch stand, war plötzlich ein zweites Stück deutlich schwächer. Ich sprach gleich durchs Zielfernrohr an und erkannte einen schwachen Jährling. Ich entsicherte, aber der Bock folgte der Ricke in den Wald und beide zogen neben der Kanzel durch das Altholz. Es war mittlerweile so dunkel im Wald das ich nur noch schemen erkannte. Plötzlich tauchte der Bock wieder am Waldrand auf, spitz zu mir stand er. Auf der Wiese reichte das Licht noch zum ansprechen. Doch der Bock zog wieder in den Wald. Das Gewehr blieb trotzdem auf der Brüstung und tatsächlich Sekunden später trat er wieder auf die Wiese auf und zog langsam Richtung Grenze. Er verhoffte kurz und schon fasste ihn die Kugel. Ein Schritt noch und er lag.
Es zeigte sich mal wieder man sollte wirklich jede Chance nutzen und keine Gelegenheit zur Jagd auslassen!:-D
 
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@Waidgerecht
Lief ja super! Waidmannsheil!
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