Rehböcke 2014 Diskussion

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Hier entspinnt sich ja eine interessante Diskussion:-)
Aber sie geht am Thema eigentlich vorbei, finde ich zumindest.

Da ist zum Beispiel ein Scholf, der mir vorhält, das jeder Bock ein territorialer Bock ist?
Vielleicht sind die Böcke bei mir anders :-D

Und zum anderen sind hier Leute die jenen, wie mir (glaub ich zumindest) und anderen, in den Mund legen wollen, dass man nur alte und kranke Stücke erlegen soll.

Das habe ich so nicht gemeint. Um das klar zu stellen. Ich meinte man solle eben nicht ALLE Böcke gleich welchen Alters erlegen. Es gibt meist immer EINEN der ein eigenes Territorium besetzt hält in dem er sich mehr oder weniger Jahre aufhält und dort anzutreffen ist. Auch wenn man sich das ein oder andere mal Täuscht, gibt es auch bei Rehwild Merkmale, die sich über die Jahre nicht verändern.
@ Fex: ich behaupte jetzt mal, das sich zum Beispiel die Auslage eines Bockes nicht ändert. Auch nicht ändern kann. Denn die Knochen die wir Geweih oder Gehörn nennen wachsen nun mal jedes Jahr an den Rosenstöcken, die auch nichts anderes sind als Knochenfortsätze an der Schädeldecke und die verrutschen nun mal nicht eben so...

Und wenn man nun den "Revierbesitzer" schont, werden immer noch genügend junge, mittelalte und vielleicht auch ein paar abgeschlagene alte Böcke da sein die man erlegen kann. Junge und mittelalte alleine aus dem Grund, weil eben nicht alle Böcke territorial sind und somit von Standböcken vertrieben und verjagt werden; an den Rand der Einstände oder überhaupt aus dem Gebiet.
Ich behaupte für mein Revier zum Beispiel, dass sich die einzelnen Reviergrenzen der Böcke kaum ändern, auch wenn sich die Böcke im Laufe der Zeit ändern. Wenn also einer erlegt wird, besetzt ein neuer dieses Territorium und wird es verteidigen bis er entweder zu alt ist oder er eben erlegt wird.
Wird er aber ein solcher Bock immer wieder sofort erlegt, kommt immer wieder ein neuer. Der neue muss wieder seine Ankunft verkünden in dem er Duftmarken hinterlässt, zB durch Fegen.
Ich bin der Meinung, dass Fegeschäden eben höher sind, wenn ein ständiger Wechsel an Böcken stattfindet und wahlloser oft auch durch Unwissenheit oder Unkenntnis des eigenen Reviers getätigter Abschuss den Wildschaden eher erhöht anstatt ihn zu senken.

Hier gäbs noch einiges auszuführen das die meisten wahrscheinlich eh wissen, aber wenn ich mir eben manche Fotos ansehe, dann frage ich mich warum die Diskrepanz zwischen Theorie und gelebter Praxis so groß ist
 
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antonia sei nicht so hart .. es mag so sein das dein jagdherr sehr viel wert auf starke böcke an seiner oder eurer wand legt, doch ist dies nicht immer möglich
man kann wie es robert auch scho geschrieben hat nicht immer alles herbeiwünschen und 8mal hinschauen, die zeit hat man oft nicht


PS.: Dies soll nicht heißen, dass ich nicht auch gern einen guten bock erlegen würde. Jedoch ist der tropäenkult in der heutigen zeit nur noch schwer möglich
 
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Macht mal halblang Freunde des Longdrinks !
Am besten man kauft sich erstmal einen Stapel Bücher in sachen Rehwild.Ich betone rehwild,nicht Rehwildjagd ! Ich persönlich kann da nur die Schwarten aus der ehemaligen DDDD,DDR empfehlen.Die Rehwildgelehrten dort, das kann ich Euch versichern,wußten,wovon sie schrieben und pflegten noch die Tratition des Vorranges der Wissenschaftlichkeit.Am besten das Ganze 2x lesen,denn da bleibt viel hängen. Und dann kommt als Lesestoff auch die Werke des Berufsjägers und anderer Rehkönner dazu. Ja,Hespelers Erklärungen sind auch nicht ohne,wenn man die Grundlagen kennt.
Eine alte Regel besagt: Es ist nicht immer das,was man zu erkennen vermag !Mit anderen Worten,wenn 5 Böcke zusammen auf der Cam zu sehen sind,heißt das noch lange nicht,daß es sich im vorliegenden Fall um NICHTTERRITORIALE Böcke handelt.Jeder hinterfrage sich,was nichtterritoriale Böcke sind.Morgen sind die vielleicht schon territorial,irgendwo...weiß man`s?
@Fex hat schon darauf hingewiesen .
Und wenn unser bayrischer Robert 29 Böcke schießt,dann ist doch wohl die Frage nach der Reviergröße von entscheitender Bedeutung,um überhaupt wider zu argumentieren.In unseren Auen standen Sprünge von 100 Rehen. Mein Nachbar käme nie auf die Idee,die Hälfte auf seinen 300ha zu eliminieren.Und warum nicht ? Genau,er hat die alten und neuen Bücher studiert und weiß, daß da auch zeitweise "meine" Rehe dabeistehen...... Na und seine Sommersauen wühlen im Winter bei mir nach Eicheln......:-)
Also,immer locker bleiben ,frei nach dem Motto:Was klein Hänschen nicht lernt,lernt Hans nimmer mehr ! Und da ist was dran !;-)
Ach so,und warum aus dem kranken Jährlingsspießer dann doch noch ein stattlicher Bock geworden ist,kann man auch nachlesen.:-)
 
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@Scholf: Bist du nicht der Rehwildexperte, der uns seinen Bock vom 20.04. als Jahrling verkaufen wollte?

za4yte8e.jpg

Danke,das Bild unterstreicht meinen Appell !
Aber Recht ist er ,ein braver Bock !
Und sogar der Letzte Bissen zu sehen. Bravo !
 
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bin da bei dir waldgeist

repetitio mater studiorum

(hoffe das hab ich mir richtig gemerkt)


um nochmal kurz was zu sagen, man kann noch so viel theoretisieren .. wenn man nicht in die praxis geht lern man auch nix ;-)
 
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bin da bei dir waldgeist

repetitio mater studiorum

(hoffe das hab ich mir richtig gemerkt)


um nochmal kurz was zu sagen, man kann noch so viel theoretisieren .. wenn man nicht in die praxis geht lern man auch nix ;-)

Ich profezeie Dir: Du wirst ein Jäger vor dem Herrn !
Oder wie Hubsi sagt:Great !(oder so ähnlich);-)
Rechtschreibfehler bitte ignorieren,brauch ne neue Tastatur.
 
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Aus meiner Sicht sollte jeder den Rehwildabschuss halten, wie ihm die Nase wächst (und der Revierinhaber zustimmt), soweit der Abschussplan, die Schonzeiten und Waidgerechtigkeit eingehalten werden.

Ich habe z. B. gestern zwei Jährlinge geschossen - beides Sechser. Vor dem Schuss habe ich diese nur als "Böcke" angesprochen. Wir versuchen unseren Abschuss möglichst schnell in Intervallen zu erfüllen, um das Wild möglichst wenig zu stören. Ich bin auch sehr dafür, dass Böcke im Winter geschossen werden dürfen. Dafür könnte man ggf. die Jagdzeit im Sommer einschränken.

Es ist für mich aber auch völlig in Ordnung, wenn jemand sich seine Böcke "aussucht", solange die obigen drei Merkmale erfüllt werden. Dies gilt auch für die Bejagung im Winter. Das muss jeder für sich entscheiden.

Nicht nachvollziehbar ist für mich jedoch, wenn man als weniger waidgerecht oder in ähnlicher Weise abgewertet wird, nur weil man bei den Böcken keinen Wahlabschuss vornimmt. Bei Füchsen, Tauben etc. steht dies auch nicht zur Diskussion. Der Knochen auf dem Kopf kann den Unterschied nicht ausmachen.

Zusammengefasst: Jeder, wie er möchte und sich einfach über die Erlegung mitfreuen :trophy:

Whl!
 
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Sehr interessante Diskussion hier!:thumbup:
Mir fällt auf, dass oft, wenn es um das Thema Rehwildabschuss geht die Seite der weniger selektiv (aus Alter/Stärke/Gehörn Sicht) jagenden Jäger sich oft damit versucht zu erklären, dass sie doch soundso viele Böcke schießen Müssen und man jeden erlegt den man vor die Büchse bekommt. Mir kommt es immer so vor, als wenn diese Jäger es als "Last" ansehen den Abschussplan zu erfüllen und es so schnell wie möglich hinter sich haben wollen. Ich finde es persönlich wesentlich spannender gut veranlagte noch nicht reife Böcke ihre Fährten noch weiter ziehen zu lassen und sie dann in einigen Jahren zu erlegen(oder auch nicht) ,wenn sie reif sind. Über so einen reifen Bock freue ich mich dann um ein Vielfaches mehr. Zur Erfüllung des Abschussplanes hat es bisher immer gereicht und wenn man sein Revier und die Gewohnheiten des Wildes kennt und der Abschussplan passend ist, dann sollte es auch kein Problem sein diesen zu erfüllen. Zeit muss man sich natürlich nehmen und Gedult und Sitzfleisch braucht man natürlich auch. Aber dadurch wird die Jagd doch nur noch interessanter und spannender.

Gruß und WmH
BJ
 
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@ Waldgeist

Danke für den Zuspruch, bin zwar auch noch etwas grün aber das legt sich
 
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Eine Last ist es für mich nicht. Ich gehe gerne zur Jagd. Wenn ich jedoch einen Wahlabschuss bei den Rehen vornehmen würde, wäre es nicht möglich, den Abschuss zu erfüllen, unabhängig davon, dass ich das Revier sehr gut kenne. Das ist sicherlich revierabhängig, aber bei uns herrscht die grüne Hölle vor. Ganz davon abgesehen, ist der Wahlabschuss bei den Böcken allein aufgrund des Gehörns wildbiologisch nicht begründet. Ich freue mich über die Erlegung eines weiblichen Stückes mindestens genauso viel wie über den Abschuss eines Bockes. Trophäen hänge ich mir nicht auf und präpariere sie auch nicht (wenn ich es nicht muss). Das mindert jedoch in keiner Weise die Freude an der Jagd. Aber das muss jeder für sich entscheiden.
 
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Jetzt muss ich kurz mal beschreiben wie das in unseren Breitengraden abläuft (nördliches Niederösterreich)

Abschussplan Beispiel: 5 alte Böcke/ 5 Jährlinge, 10 Geißen und 10 Kitze ...
Bei den alten Böcken wird natürlich versucht alte, starke Böcke zu schießen. Wenn man sich den Durchschnitt bei den Hegeschauen ansieht sag ich mal ab 3 Jahre +
Bei den Jährlingen werden max. Spießer bis Lauscherhöhe bejagt. (es wird natürlich versucht diesen Abschuss so früh wie möglich zu erfüllen).
Heuer gings ja schon erstmals ab 16.4. los.

Bei uns würde man für Jährlinge (oder 2 jährige) Gabler oder Sechser an den Pranger gestellt werden!!!

Wie gesagt, ich hab das so gelernt und fahre damit gut.
Ich schieße im Jahr meine 6-8 Jährlinge (max. lauscherhohe Spießer meist noch im Bast) und alte Böcke nach Abschussplan.
Ich würde aber hier im Forum nie in Frage stellen wenn jemand einen Jahrlingssechser- oder Gabler erlegt.
Überall ist es anders und jeder hat seine Gründe!

Deshalb ist das Forum für mich ja so interessant. Ich konnte mir vorher ja gar nix anderes vorstellen als das was ich zuhause gelernt hatte.
 
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.... Deshalb ist das Forum für mich ja so interessant. Ich konnte mir vorher ja gar nix anderes vorstellen als das was ich zuhause gelernt hatte.
Gut gesagt!

Ich bin immer wieder erstaunt, was es so alles gibt. Andererseits werden dadurch Wege und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt, die bei uns momentan noch undenkbar sind.
Aber die Zeiten ändern sich ...

Bei uns läuft es auch noch so, wie von @kuaza beschrieben: Ich kenne vier Jahrlinge, davon ist keiner schussbar. Auf der Wildkamera war einmal ein Knopfler, hinter dem bin ich her.
 
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Sehr interessante Diskussion hier!:thumbup:

Ich finde es persönlich wesentlich spannender gut veranlagte noch nicht reife Böcke ihre Fährten noch weiter ziehen zu lassen und sie dann in einigen Jahren zu erlegen(oder auch nicht) ,wenn sie reif sind. Über so einen reifen Bock freue ich mich dann um ein Vielfaches mehr. Zur Erfüllung des Abschussplanes hat es bisher immer gereicht und wenn man sein Revier und die Gewohnheiten des Wildes kennt
Gruß und WmH
BJ

Ich frag mich bei solchen Aussagen immer woran man den gut veranlagten (jungen) Bock erkennt.
Ebenso die Frage, wann ein Reh reif ist. Fällt es dann vom Baum?
Es mag Reviere geben, da kann man sich in solcher Weise spielen (was anderes ist die Rumselektiererei nicht), in vielen, vor allem Waldrevieren ist so eine Jagerei nicht möglich.
Deshalb kapitulieren ja auch viele "Feldjäger" wenn sie mal im Wald tätig werden sollen - sie bringen nichts (im wahrsten Sinn) auf die Reihe.
 
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25 Dez 2008
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Deshalb ist das Forum für mich ja so interessant. Ich konnte mir vorher ja gar nix anderes vorstellen als das was ich zuhause gelernt hatte.

Den Satz sollte man ganz dick unterstreichen...:thumbup::thumbup::thumbup:

Jeder jagt anders, weil jedes Revier anders ist. Ich z.B. freu mich über einen Jährlingsspießer, weils ne Seltenheit ist, könnt damit niemals meinen Jährlingsabschuss erfüllen. ;-)

Waihei...
 
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27 Jan 2006
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Als ich meinen Gästen aus dem schönen Hessen,einer ist das erste Mal hier,sagte,sie mögen doch etwas aufpassen bei den 6er Böcken,denn da gibts schon einige Jährlinge,konnte der eine,selbst seit Jahrzehnten Pächter,das nicht fassen. Der Andere60Jahre Jäger, erlegte dann gestern Abend seinen Lebensbock , 18kg uralt(?)den Äser bekamen wir nicht mehr auf,zurückgesetzter 6er,sagenhafte Masse im Rosenbereich und unheimliche Perlung.Der Alte Lodenjockel hat sich gefreut ,wie ein Kind. Und meine "Rehhege" hatte wieder mal einen Sinn:Freude und Glück.
 

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