Re: Das neue Revier - 07.05.2011 - Bock #4 und ein Jagderleb
07.05.2011
Gestern waren alle Jäger zuammen im Revier. War super, dass wir das hingekriegt haben.
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Gestern abend von J. erlegt. Sein 2ter. Großes Waidmannsheil. Details habe ich leider nicht mitbekommen aufgrund des erlebten, das ich nachfolgend beschreibe, außer, daß ernicht direkt lag und von J. mit seinem Dackel nachgesucht und gefunden wurde.
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Gestern Abend habe ich hier gesessen. Wieder mal eine verlockende Rehwildecke, wo mehrere Böcke in den letzten Tagen gesichtet worden waren. Wir hatten vereinbart, dass ich in dem ganzen gelben Bereich frei bewegen kann. Ich war um 19:30 dort und es sah vielversprechend aus. Die Wiesen um den Sitz sind in Blüte, also heute sollte es sein. Ich muss dazu sagen, dass ich nicht jeden Tag im Revier sein kann, und daher jeder Ansitz für mich zählt. Der Wind war auch gut, also habe ich es mir gemütlich gemacht und gewartet.
So um 21:00 war immer noch tote Hose, also habe ich mir überlegt, warum pirscht Du nicht rüber auf die andere Seite der Höhe zu der Wiese and der ich gestern gesessen habe.
Der Wind erlaubte mir die Wiese von der anderen Seite anzugehen, zu einer neuen Leiter die wir wegen des Rapsackers dort aufgestellt haben. Gesagt getan, nach einer 10 minütigen Pirsch war ich an der Leiter. Jetzt war es schon fast zu dunkel. Von der Leiter habe ich dann die Wiese und den Raps, der dort noch nicht so hoch ist, abgeglast, und siehe da, da stand der Bock auf ca. 120m aber ohne guten Kugelfang.
Ich bin kein besonders guter Pirscher, aber hier habe ich beschlossen, dass ich an der Waldkante lang pirsche bis an die Ecke des Rapsackers, und dann den Hang hochgehe, auf den Bock zu, solange bis ich einen Kugelfang habe und dann wird fliegen gelassen.
Gesagt getan. Jacke aus, Gepäck auf der Leiter verstaut und losgegangen. Alle 20 Meter habe ich durch das ZF geschaut, ob er noch da ist, denn das Licht wurde nicht besser, aber er blieb mir treu. Als ich die Ecke des Raps erreicht hatte, bin ich dann den Hang hochgepirscht. Der Bock stand. Jetzt war er noch ca. 70m weg, aber der Kugelfang gefiel mir immer noch nicht, also weiter. Ich kalkulierte, das ich noch 10 Meter weiter müsste.
Jetzt war ich an der Ecke des Rapsfeldes angelangt. Der Bock stand immer noch. Jetzt oder nie. Also in den Anschlag und eingestochen. Auf einmal rechts hinter mir im Wald ein getöse. Was ist das denn jetzt? Sauen! Ich stehe mitten auf einer Wiese! Meine Waffe ist gesichert aber eingestochen, da kommen ca. 30 Meter vor mir Sauen aus dem Wald. Erst eine größere, dann etwas kleinere, aber keine Frischlinge. Eine Überläufer Rotte. Die haben ca. 50 Meter bis zum Raps. Also habe ich die dritte etwas kleinere aufs Visier genommen, hinter den Tellern, mittig angehalten, entsichert und bumm, Mündungsfeuer blendet mich, repetiert, aber die Bühne ist leer. Ich bin mir sicher, dass ich gut abgekommen bin, und meine gesehen zu haben, dassß meine Sau in eine andere Richtung flüchtete als die anderen.
Panik brach aus, Scheixxx, jetzt habe ich eine Sau angeflickt, und es ist dunkel. Nachsuche ist notwendig, oh wie ich das hasse. Erst mal ein Kippchen angezündet. Ich stand immer noch wie angewurzelt auf der Wiese. Als ich mich endlich wieder eingekriegt habe, bin ich zurück zum Sitz um den Kollegen anzurufen, dass er mit dem Hund kommt, und natürlich noch diverse Kippchen geraucht.
Die Suche mit dem Hund brachte nichts, und einen Anschuss konnten wir auch in der Dunkelheit nicht finden. Heute morgen hat mein Kollege dann erneut nachgesucht, aber es war nichts da. Also habe ich die Sau wohl unterschossen. Die hat sich wohl so erschreckt, dass sie in eine andere Richtung als die anderen geflüchtet ist. Warum? Ganz einfach. Ich habe gemuckt, und die Waffe im Schuss nach unten gezogen. Das einzig Gute ist, dass diese Rotte in dieser Nacht keinen Schaden im Raps gemacht hat, und die Lektion für mich, vergiss den Pirschstock nicht.