Gibt's was Spannenderes als Fuchsjagd im Januar?
Nachdem das Bisschen Schnee von gestern Abend in der Sonne schon fast wieder weggeschmolzen ist und in dem nur kleinen Feldanteil unserer Jagd eh grad nicht viel Bewegung zu sein scheint, habe ich es heute Abend mal im Wald probiert. Ansitz auf einer Alu-Leiter, geradeaus vor mir 40m Rückeweg und links von mir auch einer, sonst dichteste Naturverjüngung rundum.
Nicht viel zu sehen also, aber dafür noch genug Schnee, um einen Fuchs auf Schrotschussentfernung sicher ansprechen zu können. Um 17.15 Uhr rauf auf den Sitz -fast schon etwas zu spät im Wald. Nach ca. einer Stunde erste tapsende Schritte gehört. Ganz vorsichtig immer näher kommend. Jetzt nur keine Bewegung machen und kein Geräusch (was auf eisigen Aluleitern fast nicht zu vermeiden ist). Ich höre, wie der Fuchs mich auf meinem Sitz umrundet, ohne dass ich ihn wirklich sehen kann. Und das nicht nur einmal, sondern auch noch ein zweites Mal. Irgendwann entscheide ich mich, wenigstens mal die Waffe in Anschlag zu bringen, um im Falle eines Falles handeln zu können. Das war aber offensichtlich schon zuviel. Danach war Ruhe im Gebüsch. Schade.
Im Tal unter mir höre ich Ranzgeschrei. So heftig - da hat jemand schwere Sehnsucht!
Es ist nicht so weit weg. Theoretisch könnte dieser Fuchs bei mir auch noch vorbei kommen.
Und ja, irgendwann höre ich wieder Getapse. Diesesmal nicht so vorsichtig und direkt auf mich zu. Ich höre und sehe einen Fuchs rechts neben meiner Leiter stehen. Er macht mir den Gefallen und nimmt den kurzen, beschneiten Rückeweg vor mir an. Da ich jetzt schon im Voranschlag bin, braucht es nicht mehr viel, den Fuchs in's Visier zu nehmen. Der Schrotschuss sitzt. Es ist eine Fähe, wie ich nach dem Abbaumen feststellen konnte.
Da wäre wohl noch mehr drin gewesen heute Abend, wenn ich mehr Geduld gehabt hätte.
Waidmannsheil allen Raubwildjägern!
Jaeger90