Hallo Zusammen,
gerne möchte ich Euch meine Geschichte erzählen vom ersten Tier das ich als angehender Jungjäger erlegen durfte.
Es war Mittwochabend, das Wetter war perfekt! Mein Jagdausbilder fragte mich ob ich Lust hätte mit ihm auf einen Hof zugehen ausserhalb unseres Reviers, um dort auf Füchse anzusitzen die den Geflügelhof aufmischen. Da dort ja das Abwehrrecht in Kraft tritt, durfte ich auch schiessen.
Den ganzen Nachmittag hab ich mich vorbereitet, BBF geputzt und jede Minute kam mir vor wie eine Stunde bis es endlich 18.45 Uhr war und ich abgeholt wurde.
Wir fuhren die ca. 30 Minuten bis wir dort eintrafen und er zeigte mir meinen Ansitz.
Da dort im Jahr um die 8 Füchse erlegt werden, haben sie ein kleines Holz Häuschen positioniert als Ansitzmöglichkeit.
dies war meine Aussicht aus dem Ansitz heraus. Auf dem oberen Bild nach links und auf dem unteren nach rechts.
Ich war ziemlich nervös und gespannt und jederzeit im Kopf meiner Abläufe bewusst, was zu tun währe wenn es so weit kommen würde.
Es ging nicht lange und ich sah etwas fuchs Artiges durch das Schilf hindurch, da ich es aber nicht 100% ansprechen konnte, bleib der Finger gerade.
ABER um 21.15 Uhr sollte es dann soweit sein, ich spiegelte die Gegend ab und sah aus dem Augenwinkel heraus, das etwas von rechts nach links am Schilf Rand entlang wechselte.
Ich spreche den Jungfuchs an, entsicherte, legte an, sah aber nur einen Pfahl auf dem oberen Bild - ach ich war 2 Meter daneben! zog rüber und in dem Moment flog auch schon die semi Magnum Ladung Schrot in Richtung Fuchs!
Es war totenstille! Ich lud zuerst eine neue Patrone nach und verliess anschliessend meinen Ansitz und rauchte zuerst einmal eine Kippe. Mein Herz raste und 100 Gedanken durchdrangen mein Kopf. Hab ich ihn erwischt? Schoss ich daneben? Lebt er noch? habe ich alles richtig gemacht? und so weiter...
Anschliessend kam der Eigentümer zu mir weil er den Schuss gehört hat und fragte mich ob ich eine Taschenlampe benötige, ich beneinte da ich selber eine hätte, jedoch nur keinen Mut hätte zu schauen im Falle ich nicht getroffen hätte... Als die Kippe aufgeraucht war näherte ich mich dem am Boden liegenden alten Baumstamm (auf dem oberen Bild ziemlich mitte mitte vom Bild links hinter den 3 Pfosten).
Nichts!! Jetzt begann mein Herz erst recht im linken Hosenbein zu pochen...!! Das darf doch nicht sein... es passte alles perfekt, wie in Zeitlupe in diesem Moment fuhr ich auf den Fuchs und lies gleich den Schuss brechen.
Der Eigentümer rief mir vom Ansitz oben her zu ob ich nicht getroffen hätte und meine Antwort sprich verlegenheits Ausrede war gleich, doch doch aber der Fuchs wird ein bisschen weiter hinten liegen von der Auftreffenergie her.
Ja, es war dann auch so. gut 1.5m weiter hinten lag dann mein erstes, in meinem noch jungen Jägerleben erlegte Tier. Das erste Schrotkorn im Fang und das letzte in der Lunte.
Fast die ganze Nacht lang konnte ich nicht schlafen. Überlegte ob alles richtig war von meinen Abläufen, sah zu 100ten malen den Film in meinem Kopf ablaufen, bekam Herz rasen und Ungeduld wann es wieder soweit sein wird und und und!
Es war ein traumhaftes Erlebnis, dass leider schon vor knapp 2 Wochen war und sooo schnell vorbei.
Ich freue mich jetzt schon wie ein kleines Kind auf Weihnachten wenn es wieder soweit sein wird.
Waffe: CZ Bockbüchsflinte .223 Rem / 12/70
Rottweil semi Magnumm 4mm (wollte 3.5mm hab aber die falsche Packung erwischt im eifer des Gefechts..)
Edit: Distanz war ca. 30m +/- 2m
Liebe Grüsse und Weidmannsheil!