Guten Morgen,
gestern hat es wieder geklappt, bin mal gespannt wie lange noch
Da aber die umliegenden Reviere nicht so viel Druck machen, wie wir, vermute ich, dass durch Nachziehende unser Nachschub an Füchsen nicht wirklich abnehmen wird, außerdem wirklich interessant ist um dazu was sagen zu können, ist eigentlich die Ranzzeit - da seh ich gefühlt immer alle Füchse, die wir zu bieten haben (was auch nicht stimmt, ich weiß).
Diesmal endlich im Rhythmus passte Wecker mit Ansitzzeit perfekt zusammen und ich sitze zum Anbruch der Dämmerung im Feld auf unserer Kanzel. Am Vorabend auf dem Heimweg hatte ich schon alle Klappen geöffnet um morgens beim Beziehen möglichst wenig Lärm zu machen, gefühlt ist dies unser "lautester" Sitz. Dafür bietet er enorme Übersicht, da er für unsere Verhältnisse relativ hoch ist und dieses Jahr an neuer Stelle steht (transportabler mit Betonsockel), die recht interessant ist. Noch interessanter machte ein großer Maisschlag links (mit grob 30ha - für die Alb ist das viel) und ein frisch abgeerntetes Feld rechts (ehemals Weizen) die ganze Sache. Zwar war dies schon der zweite Morgen nach der Ernte, aber dennoch rechnete ich mir Chancen aus.
Erstmal geschah aber auf dem Feld nix... dafür zog entlang der Maiskante von ca. 400m Entfernung eine Ricke samt Kitz auf mich zu um erst auf ca. 60m in den Mais zu verschwinden. Da sie dies äsend taten, war lange Unterhaltung gesichert und keine Langeweile konnte aufkommen.
Nun war es schon recht hell, als beim Abglasen des Feldes auf einmal ein Fuchs mich auf gut 150m ansieht, doch so schnell wie ich in gesehen hatte, so schnell war er wieder hinter den Strohreihen verschwunden. Langes Abglasen brachte keine neuen Erkenntnisse, er blieb verschwunden. Nach gut 15 Minuten tauchte er erneut auf, diesmal auf gute 160m, ich sortierte mich um, ging in Anschlag, aber war nicht wirklich zufrieden mit der Auflage für diese Entfernung und mäuselte in der Hoffnung, er zieht näher. Als er sich in Bewegung setzt, natürlich nicht auf mich zu, seh ich ihn deutlich humpeln - langsam und schwerfällig, VERDAMMT denke ich und versuche ihn sauber reinzubekommen. Das Stroh macht mir da einen deutlichen Strich durch die Rechnung, meist sehe ich nur das Haupt - Lücke, er verhofft, Schuss ist raus, inzwischen gute 180m. Auf den Schuss hin Flucht nach vorne, gefühlt mittlere Geschwindigkeit - also hat er die Kugel, u-förmiges Abbiegen, nun kommt er auf mich zu, wieder Stroh, es ist zum wahnsinnig werden, wieder Lücke, verhoffen, zweiter Schuss, Bühne leer, der kleine Strohwall reicht zum Verdecken.
Die weiteren 30 Minuten Ansitz bringen nichts mehr, dann abbäumen und den Fuchs einsammeln. Der erste Schuss sass minimal hoch, halber Zentimeter tiefer und die WS wäre durch gewesen, der zweite Schuss war sauber aufm Stich. Der Fähe selbst fehlt der rechte Hinterlauf, ich erkenne nun aber eine saubere Abheilung, dafür ist der Fuchs mit Rastalocken unterwegs, teilweise ist das Fell verfilzt. Wohl kam die Fellpflege bei der Verletzungsausheilung etwas zu kurz. Erleichtert ob des zweiten Treffers, innerlich verärgert über den ersten Schuss geht es zur Arbeit.
Wobei ich anmerken muss, hätte er nicht so stark gehumpelt, hätte ich in dieser Situation die erste Kugel auch im Lauf gelassen. Aufgrund des echt langsamen, schwierigen Ganges hatte ich auch nicht auf eine abgeheilte Verletzung getippt sondern auf was aktuelles.
Für die Statistik:
Fuchsfähe ca. 7kg
Mossberg MVP Predator .223 mit LOS HT
180m und 160m, mit 100m und 0m Flucht
So, mal sehen was die kommenden Nachtansitze am Mais bringen, zufällig vorbeikommende Füchse werden mitgenommen
WMH