Auch bei mir ist die Saison erst einmal um... mein holdes Weib musste die letzte Woche etwas leiden, erst Mond, dann etwas Schnee, der wollte noch genutzt werden, insbesondere da ich eine Begegnung mit Schwarzwild ungenutzt hatte verstreichen lassen, ich hoffte auf nochmalige Begegnung, aber es wollte einfach nicht...
Aber die Saison endete dennoch versöhnlich, auch wenn der Ansitz und sein Beginn es nicht erwarten lies...
Wir hatten nochmal Schnee bekommen, auf dem Weg zur Arbeit war das fahren mit dem Rad etwas unangenehm hier und da, der sehr nasse Schnee hatte ca. 5cm Höhe geschafft. Das lies Vorfreude aufkommen - doch bis zum Nachmittag war schon viel weg, alle Teerwege komplett wieder abgetaut. Eine Runde durchs Revier auf dem Heimweg schaffte Gewissheit - auf dem Feld lala, dafür im Wald genug dank leichter Nordhanglage. Der Abend war gesichert.
Früh raus, der letzte geplante Ansitz für dies JJ musste genutzt werden. Schon beim Weg zum Hochsitz offenbart sich die mögliche Störung mir in voller Macht... ein Bauer bringt Mist, Dünger oder Jauche aus... so genau sehen kann ich es nicht. Dummerweise führt der Weg 30m hinter meinem Sitz entlang, endet vllt. 150 davon an einer Bahnschranke, die noch mittels Fernsprecher bedient wird - inklusive toller Wartezeiten. Ich hege noch die Hoffnung, dass es seine letzte Runde ist und richte mich ein.
Auf dem Rückweg wartet er am Übergang geschlagene zehn Minuten, innerlich verfluche ich ihn schon, auch wenn ich Verständnis für ihn und seinen Job habe... nur gerade jetzt zerschießt er meinen Plan vom letzten tollen Ansitz, so kommt sicher nix vorbei.Als der Traktor in der Ferne verschwindet, entspanne ich und beginne den Ansitz zu genießen. Kaum fühle ich mich richtig wohl, kommt er natürlich wieder. Diesmal ging es schnell, aber ich richte mich innerlich schon darauf ein, gleich umzuziehen wenn er zum dritten Mal anrollt... und siehe da, es kommt so.
Ich packe leicht gefrustet ein und ziehe ins Feld um, Sau wird da nix, da fehlt die Zeit und Ruhe zum sauber ansprechen, sollten sie dort lang kommen, aber vllt klappt es noch mit meinem zehnten Fuchs, denk ich mir. Schnee hat es auch noch, der gefährdete Acker (von der Sonne her) war gepflügt, die N-Seite der Stollen steht zu mir, da liegt noch Schnee. Zur anderen Seite fällt es ins Tal ab, da seh ich auch genug, leider ist die Grenze 50m nur weg. Dennoch sind hier schon 3 Füchse geblieben dies Jahr. Drei Rehe haben leider mein Umsitzen erleiden müssen und sind wieder in den Wald, die Bühne ist nun leer - der Wind steht ned ganz ideal für den Sitz, ein begehrter Wechsel hat nun Wind...
Nach einiger Zeit kommt wieder ein Reh vorbei und macht es sich so auf 150m bequem, sprich es zieht langsam äsend umher. Sonst passiert nicht viel.
Es wird langsam spät... da sehe ich einen Schatten hinter mir den besagten Wechsel langziehen, ich vermute Fuchs, leider stört der Hintergrund noch die sichere Ansprache - ich richte mich mal ein, befürchte aber der Wind erteilt mir eine Absage... so kommt es auch. Der Schatten zieht nicht weiter aufs offene, noch schneebedeckte Feld, sondern ist einfach weg... nun treten auch die drei Rehe von vorhin wieder aus. Unten im Tal. Ein Blick auf die Uhr, ja, glaub ich kann einpacken, sonst kommen sie hoch und ich störe wieder, wenn ich dann gehe. Schnell verlasse ich den Sitz und gehe mit dem Wind erst mal 100m weiter weg, um dann Richtung Auto queren zu können. Ein Blick durchs Glas bestätigt, das nicht mehr ganz leichte Lüftchen reicht aus, meine Geräusche mitzunehmen, die Rehe bekommen nix mit. Ich biege an der nächsten Feldgrenze 90° ab und gehe zum Weg in gut 400m zurück, um dann parallel gegen den Wind wieder zum Auto zu kommen.
Am großen Hühnerstall entschließe ich mich, diesen nicht auf dem Weg, sondern auf der Feldseite entlang zu gehen, dort ist es schneefrei und ich komme leise voran. An der Stirnseite steht noch eine transportable Leiter, ein Blick kann ja nicht schaden. Das Feld vor mir ist vllt. noch 150-175m schneebedeckt, danach ist es vorbei. Das Glas hoch, einmal abgeglast... mh, der dunkle Fleck direkt an der Schneegrenze... schwer anzusprechen, ich vermute Hase. Aber dennoch lege ich den Rucksack vor der Leiter ab und steige leise hoch. Der Wind noch immer im Gesicht.
Kurz eingerichtet den dunklen Fleck gesucht. DA... doch Fuchs. Waffe in Anschlag, verdammt ist das weit und dunkel... ich bekomme den Fuchs nicht sauber rein und er zieht schnell auf den Teerweg. Nun ahne ich ihn nur... was tun. Ich hole die Mauspfeife raus, aber denke schon bei mir, das wird nix mit Gegenwind. So ist es auch, nix geschieht, den Fuchs habe ich verloren inzwischen, die letzte Bewegungsrichtung war zwar auf mich zu, aber auf dem Weg und dem Acker dahinter sehe ich ihn frühestens auf 50m. Ich will schon aufgeben, da sehe ich ihn auf nun 125m vom Weg wieder aufs Feld vor mich ziehen. In Anschlag gegangen, verdammt, der Leuchtpunkt mit dem Schnee wird nix, kurz ausgemacht, nun sehe ich den Fuchs wieder, drehe auf 10fach und als er verhofft knallt es endlich und die 8x57IS macht sich auf inzwischen gute 150m auf den Weg. Der dunkle Fleck sackt in sich zusammen... sauber. Ich repetiere langsam damit die Hülse ned wegfliegt und stecke sie ein. Der Fleck ist noch immer wo er sein soll, ich tausche Waffe gegen Glas und prüfe nochmal Richtung Fuchs.
Da springt dieser auf einmal nen guten Meter in die Höhe, um dann wieder liegenzubleiben... ja verdammt denke ich mir... sauberer Nachschuß ist aufgrund des auf dem Acker liegenden Fuchses nicht wirklich gut machbar, schnell baume ich ab, nehme die Taschenlampe in die linke Hand, das Gewehr rechts und eile auf den Acker. Es gilt den Fuchs schnell zu finden, nicht dass er sich doch noch fort macht... da erfasst das Licht der Taschenlampe die glühenden Lichter, ich eile drauf zu. Mit Taschenlampe in der Hand ist ein Schuss stehend nur schwer möglich, aber der Fuchs will nicht mehr weg. Aus wenigen Metern schieße ich nach und der Fuchs verendet.
Aufgrund der Wirkung des Fangschusses findet sich leider nichts mehr, was auf den Sitz des ersten Schusses schließen lässt. Da dieser nur den vorderen Teil des Fuchses in Mitleidenschaft gezogen hat, kann der erste Schuss auch nicht so schlecht gesessen haben. Der viele Schweiß am Anschuß lässt leider keine wirklichen Rückschlüsse zu, es fehlen eindeutig zuordnebare Zeichen wie Lunge usw. Alles was sich findet ist ein größeres Stück geronnener Schweiß. Vermutlich wäre der Fuchs auch ohne zweiten Schuss bald verendet, aber mir ist es so doch lieber.
Und... endlich eine Fähe. Wenn es nur ein Geheck weniger wird, haben die wenigen Hasen bei uns doch hoffentlich etwas Entlastung.
WMH
Statistik
NDR98 in 8x57IS mit Geco Zero, erst auf ca. 150, dann auf 2-3m
Flucht nicht vorhanden
auf ein Bild habe ich verzichtet
Waidmannsheil allen anderen Erfolgreichen! Auf das kommende JJ.