Freitag Morgen hat die Jagd wirklich gut geklappt, vondaher hat sich der Urlaubstag wirklich gelohnt. Auf Grund von leichtem Frost war der Boden nicht zu anhänglich und schmierig, so dass der Stand sauber erreicht werden konnte. Zum Glück bildete sich auch kein Rauhreif auf den Lockkrähen.
Es war nur ein leichter beständiger Windhauch zu spüren, der aus Süd-West blies. Die Krähen konnten schön ruhig, in gerader Linie anfliegen, was sie auch taten. Am liebsten kamen sie gegen den Wind. Da der aber sehr gemächlich kam, kamen die Krähen auch mit dem Wind. Eine leichte Schleierwolkendecke bedeckte den Himmel, so dass die Sonne nicht blenden konnte, wenn Krähen aus Osten heranstrichen.
Bis 8:35 Uhr hatte ich 13 Rabenkrähen. Dann kam eine ruhige Zeit, die ungeduldige Zeitgenossen zum Abbauen genutzt hätten.
Ich hatte aber extra einen Tag frei genommen und seit November gekirrt. Daher harrte ich aus und hoffte, dass auch von weither anfliegende Krähen den Kirrplatz noch besuchen würden.
So war es auch. In unregelmäßigen Abständen kamen Einzelkrähen oder auch Päarchen. Ich schoss zwei schöne Doubletten auf Krähen, die mich aus unterschiedlichen Richtungen anflogen. Auf den ersten Schuss mit "Kugelschlag" (wegen des elektrionischen Gehörschutzes gut zu vernehmen) und deutlichem Zeichnen der Krähe schwenkte ich auf die Zweite um und beschoss diese. Währenddessen hörte ich die Erste mit dumpfem Schlag hinter mir aufschlagen.
Vergessen war das doppelrohrige Fehlen vom Morgen, während die beschossene Krähe ruhig weiterstrich und ich mich über die noch immer defekte Selbstladeflinte ärgerte. Hier wäre der dritte Schuss angebracht gewesen und die Krähe wäre mit hoher Warscheinlichkeit zur Strecke gekommen.
Als der Anflug gegen halb zwölf ganz abebbte und der Magen knurrte, packte ich zusammen.