Problem mit Schießen in der Praxis

Registriert
12 Aug 2012
Beiträge
48
hallo
Ich bin neu hier im Forum und hoffe hier einige Tips zu bekommen. Ich bin im klaren das es mutig ist das hier so zu schreiben und viele werden denken gott was ist das für einer aber ich hoffe eine Lösung finden zu können.
Ich jage nun schon seit vielen jahren und habe auch schon einiges Wild erfolgreich erlegt mit sauberen Schüssen.
Allerdings habe ich seit einiger Zeit ein problem mit dem Treffen und das nicht nur mit einer bestimmten Waffe.
Ich führe einen Drilling mit SEM in 7x57R und eine BBF in 308 mit festmontage.
Seit einer Weile passieren mir unerklärliche Fehlschüsse bei scheinbar sicheren Situationen.
Auf dem Schießstand schieße ich wieder als wenn ich nie was anderes getan hätte.
Es ist als wenn ich das Wild unterschießen würde aber ich kann es nicht 100% genau sagen aber die kugel geht komplett vorbei auf völlig unterschiediche entfernungen.
Ich muss dazu sagen das vor Jahren mal in einer jagdsituation das ZF ziemlich heftig gegen die Nase bekommen habe.
Mir ist bewust kein mucken oder reissen bekannt (habe auch mit und ohne Stecher geschossen).
Mitlerweile ist es so weit das ich mir 5 mal überlege überhaupt die Waffe zu heben.
Ist es die Aufregung oder das sich häufen der Probleme. Ich dachte mit training auf dem Schiessstand würde sich das lösen lassen nur da klappt alles wunderbar.
Ich bin schon bald drauf und dran die Jagd an den nagel zu hängen da ich mir keinen rat mehr weiss.
Ich möchte jetzt noch mal versuchen mit einigen packungen Munition nach und nach das Problem zu lösen nur sehe ich keine Ansatzmöglichkeit. Waffe ist technisch einwandfrei, Gesundheit und Augen auch da es auf den Stand ja alles richtig läuft.
Hoffe das ich nicht Spott ernte sondern jemand eine Idee hat was ich versuchen kann...
Gruß
Peter
 
Registriert
13 Mrz 2010
Beiträge
41
Hallo jungjäger1978,

ich habe es Gott sei Dank selbst so nicht erlebt, aber schon davon gehört und auch gelesen.
Es hängt mt Sicherheit mit diesem negativen Erlebnis zusammen. Hast Du seitdem noch getroffen? Wie viel jagst Du?
Gelegentlich oder Regelmäßig? Nur mit der Büchse oder auch mit der Flinte?

Was ich gut kenne ist die steigende Unsicherheit nach mehreren Fehlschüssen trotz einwandfreier Waffe. Mir passiert das nur auf den Fuchs. Ich kann es auch nicht erklären, aber je mehr Füchse ich fehle, desto unsicherer werde ich. Jedes andere Wild liegt problemlos.

WH
Goinki
 
Registriert
8 Mai 2012
Beiträge
1.372
Wie oft gehst du den auf den Schiessstand ?


Klingt sicher nach einer schwierigen Situation.

Was ich tun würde ?

1.
Nimm deine bevorzugte Waffe und gib nicht fünf sondern eher fünfhundert Schuss mit deiner Waffe ab.
Ist ja bei .308 kein Vermögen.
Schiess auf unterschiedlichen Bahnen und unterschiedlichen Schiesständen.

Fahr auch mal zu einer 300m Bahn und schiesse einen halben Tag dort.
Falls möglich nimm einen Bekannten mit der etwas vom Schiessen versteht.

Insbesonders soll der mal schauen ob du nicht doch muckst.
(Er lädt die Waffe unvorhersehbar mit Pufferpatrone oder scharfer Mun und beobachtet dich.)
Manch einem hat auch aus psycholog. Gründen schon ein Wechsel auf eine andere Waffe geholfen.
Kaliber natürlich im Mittelbereich bleiben, auf vernünftige Schäftung und Waffengewicht achten. (ggf. erstmal leihweise).

Auf diese Weise sollte dein Selbstvertrauen langsam wiederkommen.

2. überprüfe sämtliche Auflagen im Revier und verbessere sie.
Anregungen dazu gibt es im Forum genug.
Als Minimum google mal nach Gorillabag

3. Gib ein paar Schüsse von den Sitzen/Kanzeln im Revier auf die üblichen Entfernungen und darüber hinaus, bei gutem als auch schlechtem Licht ab.

4. Jagd bedeutet immer Stress, du wirst also sicher unter Revierbedingungen schlechter schiessen

5. Wenn alles nichts hilft kompetenten professionellen Schiesslehrer zu Rate ziehen

6. Bitte nicht mehr auf Wild schiessen bis alles passt


Viel Erfolg




PH
 
Registriert
12 Aug 2012
Beiträge
48
Hallo
Ich habe bis mitte des letzten Jahres ein festes Revier gehabt in dem ich dauernd draussen war. Nun ist es so das der Pächter verstorben ist und seit dem war nur noch sporadisch als gast bei bekannten jagen (übte aber weiter auf dem Stand).
Ich schiesse an sich nur Büchse (kombinierte) aber auch viel Raubzeug mit Schrotlauf vom Drilling.
Flinte an sich habe ich vor jahren letztes mal geschossen.
Ja es ist halt wirklich so das es dann irgendwie Klick macht im Kopf und man denkt der geht wieder vorbei und wumms geht er vorbei.
Letztes mal 2 mal auf ein ca. 70 m breit stehden Bock der sogar nächsten tag wieder erschien. Beim ersten fehlschuss dachte ich noch an ein ästchen da ich zwischen 2 Bäume durchgeschossen hatte und da einige äste runter hingen.
Nur den nächsten tag dann wieder vorbei dann war ich völlig durch den Wind und ging ich direkt anschließend zum Stand und siehe da Streukreis knapp 2 cm bei 10 Schuss schön mit abkühlen usw.
In meinem Alten Revier ging es mir auch so zuletzt mit einem Starken Keiler den ich 2 mal unterschossen hatte allerdings aus sehr kurzer Distanz (was die Sache noch unglaublicher macht).
Die Situation mit dem ZF auf der Nase (Platzwunde) ist allerdings schon jahre her das ist das komische.
Gruß
Peter

p.s. Schiessen gehe ich an sich Regelmäßig allerdings kann ich nicht so sehr viele Schuss abgeben da ich mit dem Abkühlen sonst so lange den Stand blockieren würde. Denke mal sind so 20 Schuss bei einem Training.
100m aufgelegt. Dachte schon mal darüber nach mal Kniebeuge oder so etwas zu machen das dass blut in wallung kommt das dürfte doch etwas die jagdliche aufregung simulieren und dann zu schiessen (auf dem Stand natürlich)
 
Registriert
12 Dez 2009
Beiträge
3.022
Wie sieht es bei dir denn mit Jagdfieber aus?Kann es sein,dass du dir selbst nicht die Zeit gibst runter zu kommen?Auf dem Schießstand klappt es ja anscheinend wunderbar.
 
Registriert
12 Aug 2012
Beiträge
48
Hallo
Also ich würde mal sagen ich bin "normal" aufgeregt aber es nicht das ich atemnot hätte oder zittern würde oder etwas in der Art. Ich versuche mich vor dem Schuss zu beruhigen. Die angesprochenen Situationen waren auch etwas "ungewöhnlich" besonders mit dem keiler der urplötzlich auf höchstens 10 m vor mit erschien und ich schoss von einem Drückjagdbock dessen Frontauflage niedriger war wie die rechte Armauflage.
Ich war seit dem auch nicht mehr auf Wild jagen und möchte das gerne auf dem Stand in den griff kriegen.
Munition ist geordert (200 Schuss fürs erste) und kontakt zu einer anderen Schiesstätte die mehr 100m Bahnen haben ist auch hergestellt.
Ich möchte die jagd nicht aufgeben nur so kann ich eben nicht weiter jagen ich möchte auch nichts krankschießen oder sonst was. Bis jetzt ging es voll vorbei also ausser Schreck kein Schaden fürs Wild aber wer weiss was nächstes mal würde.
Die Jagdlichten Situationen besonders Auflage kann ich leider schlecht beeinflussen da ich ja nur noch als "Gast" jagen kann in verschiedenen Revieren.
Gruß
Peter
 
Registriert
8 Mai 2012
Beiträge
1.372
Na ja,


wenn man auf ein paar Jagdeinladungen im Jahr angewiesen ist wird es schwer sein ein routinierter Erleger zu werden.

Der Erfolgsdruck, der Druck alles richtig zu machen, dazu noch in unterschiedlichen Revieren ist da natürlich Problem verschärfend.

Wie stark ist denn deine Passion,

wie wichtig ist dir die Jagd ?

Zu dem o.g. würde ich mir da jemanden (z.B. den Jagdherrn) mitnehmen der mir Ruhe gibt.
Liegt dir viel an der Jagd suche dir eine feste Jagdmöglichkeit und reduzier die Jagd erstmal nicht aufs Schiessen.

In deinem festen Revier in dem du dich durch Revierarbeiten u.ä. bestens auskennst, in dem du auch erstmal Ansitze ohne Waffe machst und vernünftigen Anschluss gefunden hast bestehen gute Chancen, dass deine Gelassenheit zurück kommt.





PH
 
Registriert
12 Aug 2012
Beiträge
48
Hallo
Ja das ist wohl absolut richtig. Ich suche ja auch Händeringend ein neues Revier aber in die Region in der ich wegen der Kinder gezogen bin (kommen in die Schule jetzt) scheint es so gut wie keine Möglichkeit zu geben wo Anschluss zu finden und wenn doch dann nur zu sehr hohen Preisen die ich mir leider beim besten Willen nicht leisten kann.
Die Jagd ist mir sehr Wichtig zu mal auch meine Frau jagt und ich aus einer jagdlichen Familie stamme bis hin zur x Generation.
Das gehört für mich zum leben dazu und nicht nur das schiessen und Beute machen selbst sondern auch die Kirrung, der Hochsitz, der Pirschweg und was man sonst noch so alles macht im täglichen Revierleben...
Schwierige Situation definitiv.
Gruß
Peter
 
A

anonym

Guest
Ich werde dir da leider mangels Erfahrung nicht viel helfen können.
Aber als kleiner Tipp, nehm doch mal jemanden mit zum Schiessen aufm Stand und dann auch mit zum Ansitz.Jemand der dir beim Schiessen zusieht kann dein Verhalten besser beurteilen da er ja als "Aussenstehender" sieht wie du dich jeweils verhälst.Ob du nicht doch muckst etc etc

Ansonsten wünsch ich dir viel Glück dass es wieder wird!

Waidmannsheil!
 
G

Gelöschtes Mitglied 4627

Guest
Wenn ich richtig gelesen habe, beruht sich deine Unsicherheit auf 4 Fehlschüsse auf 2 Stk Wild.

Mach dich deswegen nicht verrükt! Es ehrt dich, das du dir viele Gedanken darüber machst, aber meiner Meinung nach brauchst du es nicht übertreiben.

Geh noch ein paar Mal auf den Stand um das Vertrauen in die Waffe und dich wieder zu bekommen und beim nächsten Ansitz nimmst du dir ein Brett und einen Sandsack mit und schaffst dir eine feste 3 Punktauflage, lässt dir Zeit und dann klappt das wieder!

Bis dahin keine unsicheren, schnellen Schüsse mehr.

wmh!
 
Registriert
30 Jan 2010
Beiträge
2.720
Hesse1987 schrieb:
Jemand der dir beim Schiessen zusieht kann dein Verhalten besser beurteilen da er ja als "Aussenstehender" sieht wie du dich jeweils verhälst.Ob du nicht doch muckst etc etc

Da hab ich mal den Tip bekommen die Waffe von jemand anderen laden zu lassen(der dann natürlich auch mal ne Patrone draussen lässt/Dummy reinmacht). Da sieht man dann nämlich wirklich ob man muckt!!

Haben wir schon des öfteren auf dem Stand gemacht und es kam beeindruckendes/erschreckendes dabei raus!!!!!
 
Registriert
12 Aug 2012
Beiträge
48
hallo
Werde gerne alle eure Tips beherzigen. So bald ich einen Termin habe und die Munition da ist geht es los.
Mal noch ein paar Fragen zum Schiesstand.
Wie lange sollte man tunlichst einen Drilling zwischen den Schüssen abkühlen lassen oder gar nach jedem 2 Schuss erst ?
Sollte man bei hohen Schussfolgen zwischendrin durchziehen (wollwischer, Büste oder nur trocken ?)
Wie kann man am besten die jagdlich doch mal vorkommenden "verenkten" Schüsse simulieren und üben ?
Zum Beispiel habe ja viele Ansitzeinrichtungen nicht mal ein fensterbrett auf das man einen Sandsack stellen könnte...
Zu den Entfernungen. Ich schiesse ein älteres glas 3-9 x 48 mit Absehen 1. Wie kann man am besten wechselnde Situationen üben ?
Ich führe übrigends einen Drilling Simson Suhl aus DDR Produktion ca. Bj. 70er Jahre. Schussleistung jedoch sehr gut auch die Schrotläufe schiessen mit FLG sehr gut zusammen. Kaliber 12 und 7x57R.
Ich schiesse derzeit die S&B TM in 11g sowie Rottweil Exakt als FLG und ältere Sorte Kettner Schrottpatronen die perfekt in meinem lauf schießen (Raubzeug).
Was könnte ich noch verbessern damit das Training auch Sinn macht.
Gibt es eine Chance etwas zu tun wenn sich wirklich ein mucken rausstellen sollte ? Dies könnte ja nur durch die Geschichte mit dem ZF entstanden sein.
Ob es etwas bringt durch sportliche übungen das Blut etwas in wallung zu bringen vor dem schiessen ?
Danke euch allen schon mal recht herzlich für eure vielen tips und bin wirklich dankbar für jede Antwort.
Gruß
Peter
 
Registriert
12 Dez 2009
Beiträge
3.022
Habe meinen Drilling mit Einstecklauf mindestens 20 min abkühlen lassen. Am besten Du nimmst dir noch zusätzlich deine Büchse mit, um die Zeit zwischen den Schüssen mit dem Drilling zu überbrücken.
 
Registriert
1 Feb 2008
Beiträge
1.081
Hallo,

erst Mal meinen tiefen Respekt, daß Du hier so offen über Dein Problem berichtest.

Dann direkt eine Frage an Dich, um das Problem eingrenzen zu können.
Erinnerst Du Dich, wie Du bei den Fehlabschüssen abgekommen bist ?

Du schreibst, daß Dir bewusst kein Mucken bekannt ist.
Deine Schilderungen deuten aber genau darauf hin.

Bei vielen Jägern, gerade bei den Stecherschützen, beobachte ich daß sie im Kopf bewusst entscheiden "jetzt" und sie reißen den Abzug durch, wenn sie meinen drauf zu sein.
Richtiger oder jedenfalls für das angesprochene Problem zielführender wäre es auf dem Ziel zu bleiben, langsam den Abzug ziehen, dabei immer auf dem Ziel bleiben, und sich von Schuss überraschen zu lassen.
Bei mir brennt sich so das Bild im Moment des Schusses immer wie ein Foto ins Gehirn, so daß ich nachher genau sagen kann wie ich abgekommen bin.....
Das auch mal als Trainingshinweis für den Stand.
Beobachte Dich mal genau. Sei ehrlich.
Im Moment des Schusses, entscheidest Du dich bewusst ("Jetzt !") oder kommt der Schuss Plötzlich ("Huch ?") ?

Ich denke, das könnte Dein Ansatz sein.

Viele andere Ansätze wurden auch schon genannt.
Zusätzlich möchte ich Dir noch empfehlen, Dein Glas gegen eines mit größerem Augenabstand zu tauschen. Leupolds sind solche Kandidaten. Auch eine schwerere Waffe, mit weniger Rückstoß helfen, diese Angst in den Griff zu bekommen.

Aus welcher Gegend kommst Du ? Evtl. kann Dich ein in Deiner Nähe wohnender Forist mal mit zum Stand nehmen.

Gruß und Viel Erfolg !

Manuel
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
Deine aktuellen Kaliber sind ja jetzt nicht gerade für einen heftigen Rückstoß bekannt. Dennoch solltest Du mal überlegen, ob es nicht besser ist wenn Du auf eine andere Waffe umsteigst. Du wirst immer die negativen Erlebnisse mit den aktuellen Waffen in Verbindung bringen.

Vielleicht hast Du einen Stand in der Nähe, wo Du Dir einen Repetierer leihen kannst und dich langsam wieder rantastest. Der Vorschlag mit der Pufferpatrone sowie dem Laden durch jemand anders wo Du nicht weißt was jetzt in der Waffe ist kam ja schon.

Waren die Fehlschüsse jeweils mit oder ohne Stecher?
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
119
Zurzeit aktive Gäste
458
Besucher gesamt
577
Oben