Pro/Contra Jagdschule/Lehrgang

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Ist es nicht wirklich egal wie und wo einer den Schein macht. Ich habe sehr gute Leute von den Schulen und von den KJS Lehrgängen gesehen und umgekehrt. Im Laufe der Zeit kann ich nur sagen - wer in einer JAgd groß wird - ist gleich anders aufgestellt als jemand der "dazu kommt" . Wer als Neueinsteiger kommt tut sich bei beiden Lehrgängen schwer - weil der Stoff eben sehr umfangreich ist.
Die Jagdschulen bieten nicht nur 1 Wochenkurse an - sondern sind auch breiter aufgestellt - also nicht immer Extreme vergleichen.
Für mich das wichtigste ist - die Einstellung die die Leute haben. Wie stehen sie wirklich zur Jagd - und auch zum Brauchtum.Auf meinem Lehrgang habe ich auch Leute kennengelernt die nur mit halbem Herz an der Sache waren - die sind auch gleich durchgefallen.
Ich kann von mir nur sagen - sehr viel gelernt - auch viel wieder vergessen - aber ich versuche das Alles eben jetzt - in der Praxis aufzusaugen und auch wirklich zu verstehen und umzusetzen. Ich sehe auch im Vergleich wirklich langjährige Jäger die wenn sie aus zB Hochwildrevieren kommen - oft wenig Ahnung haben von zB Federvieh und umgekehrt. Wieviele Jäger haben Lücken im Umgang mit Waffe und Munition - wieviele Steuen wie Pfeffersteuer usw usw.
Ich denke die Hauptsache ist immer die Motivation und ein wirkliches Interesse.

Die Threadfrage: ist egal wie du den Lehrgang machen willst. Hast du Lust und Spaß und den Willen - dann schaffst du beide Lehrgangsformen. Leute die durchfallen sind nicht dumm - die sind einfach unmotiviert,- faul oder haben es etwas zu leicht genommen :27:
 
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Im Prinzip hast du ja Recht.
Allerdings, wenn einer mit dem Argument von "wenig Zeit" in die Jagdschule geht, was soll ich denn davon halten in Zusammenhang damit:

Ich denke die Hauptsache ist immer die Motivation und ein wirkliches Interesse.

?
 
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Ich kann dir sagen wie es bei mir war. Ich wollte schon seit bestimmt 20 Jahren den Schein machen. Ich konnte aber aus beruflichen Gründen keinen der "normalen " Kurse ausführen weil ich sehr unregelmäßige Zeiten hatte - eben auch viel an Wochenenden und auch an ganz unterschiedlichen Orten. Für mich war das eine gute Lösung mit einem Kursus an einer Schule - endlich den Schein zu machen.
Wenn man den einmal hat - kann man schon die Jagd ausüben - auch mit einem etwas anderen Zeitplan als " normale" Arbeitszeiten.

Die Sache mit der Motivation und Interesse war aber an der Stelle auch weiter gefasst - es gibt ja auch Strategen die Waffen im Vordergund stehen haben - die sind zB realtiv schnell abgesprungen weil es sich "nicht lohnt". Oder auch Leute die den Schein aus " Freizeit - Beschäftigung " machen wollten - einfach um dazu zu lernen. Sind auch abgesprungen. Aus dem Grund meinte ich unterschiedliche Motivation.
 
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12 Mrz 2009
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Pfannenjäger schrieb:
Böcke im Bast, ...
rechts totgetrunken und
letzten Bissen "vergessen".
DAS ist alberner Kram, da bin ich mit Euch ..., und daß darauf angesprungen und im Faden weiter abgefahren wird, hat mir gezeigt, worauf es einigen hier wirklich ankommt ... :32: Genießer hat da völlig Recht, das lernt man schnell nach der x-ten Runde und fertig.

ABER:
Pfannenjäger schrieb:
Böcke in der Schonzeit,
nachts :25: weidwund geschossen, anschl. Fangschuß verweigert, :22:
... wurde stattdessen völlig ignoriert und das halte ich für bezeichnend. Das ist eine Sauerei, die wohl eher toleriert wird? :16: Ist mir völlig egal, woher einer kommt ... der kommt nicht wieder.

@skogman Du warst nicht gemeint. :26:
 
A

anonym

Guest
Skogman schrieb:
1.Davon schrieb ich aber nicht. Für mich gilt: Was Jagdschüler nicht lernt, lernt Jagdscheininhaber nimmermehr.
Ein zwar häufig zu lesender Satz, der dennoch falsch ist. Wenn er richtig wäre, dann wäre es sicher sinnvoll auf die Prüfung zu verzichten. So bliebe dem Jäger mehr Zeit zum Lernen.

2. Die Lebenswirklichkeit sieht anders aus: Hans und Franz machen mit so wenig Aufwand wie möglich "den Schein", jagen anschließend mit so wenig Aufwand wie möglich und betreiben selbstverständlich überhaupt keine Weiterbildung - denn auch das macht Aufwand.

Ad1. damit hast du aber schon früher ein Problem: Soviel ich weiß gibt es für Jagdlehrer bei euch ( und auch bei uns)
keine standardisierte Ausbildung mit nachfolgender Prüfung und somit Qualifikation: Der Jagdschüler kann also nur das vom Jagdlehrer gelehrte lernen. Die Qualität der Ausbildung ist also durchaus heterogen und damit auch das Wissen und Können der Jagdscheininhaber. Bei einer in jeder Beziehung so lebenden Materie wie der Jagd ist die Prüfung nur eine Prüfung und somit nur von formaler Relevanz. Wenn der heute20 jährige 2072 am zum Grossteil vergessenen Wissenstand von 2012 abhängig ist, dann ist das wenig hülfreich.
 
A

anonym

Guest
Skogman schrieb:
1.Unser Kurs war unter Anleitung eines Tierarztes Aufbrechkommando bei mehreren großen Drückjagden. D.h., ich habe im Rahmen der Ausbildung mehrere Sauen aufgebrochen. Wir hatten ja auch die Zeit. In 7 Monaten. Über eine ganze Jagdsaison hinweg.

Diese Tätigkeiten gehören auch heute noch zum Ausbildungsprogramm der Jagdschüler unserer Kreisjägerschaft. Selbstverständlich gehört das zur Jagdausbildung dazu.

2.Mittlerweile bin ich seit mehreren Jahren selbst einer der Ausbilder. U.a. darum kann ich Dir die Enten und die Steinböcke im Schlaf vorbeten. Wir leisten uns den Luxus, unsere Schüler nicht für den Schein, sondern für die Jagd auszubilden. Non scholae, sed vitae discimus.

Ad1. Ich gehe davon aus, dass deine Prüfung schon einige Zeit her ist und dass man hoffentlich damals schon den prophetsichen Weitblick hatte wie 2012 aufzubrechen ist. Wenn nicht hast dir was (heute ) falsches angelernt und gibtst das auch noch als Jagdlehrer weiter, da du ja offensichtlich zu deinem Prüfungswissen nix dazugelernt hast oder dazulernen musstest.

Ad2. Wetten, dass ich jeden deiner Schüler aufgrund ( heute ) falscher Lehrinhalte durchfallen lassen kann.
 
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Pfannenjäger schrieb:
[quote="Pfannenjäger":3od68wm2]
ABER:
[quote="Pfannenjäger":3od68wm2]Böcke in der Schonzeit,
nachts :25: weidwund geschossen, anschl. Fangschuß verweigert, :22:
... wurde stattdessen völlig ignoriert und das halte ich für bezeichnend. Das ist eine Sauerei, die wohl eher toleriert wird? :16: [/quote:3od68wm2][/quote:3od68wm2]

Da wird nicht ignoriert oder toleriert. Dazu gibt es eben nichts weiter sagen. Punkt aus.
 
A

anonym

Guest
Gibt es auch nicht! Diese Schnell-Schießer haben in der Jagd auch nix verloren. Sollen auf dem Stand bleiben!
 
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Ich denke, dass man bei beiden Formen genau hinschauen muss. Der "Jahreskurs" hat grundsätzlich sicher das Mehr an Zeit, die zur Verfügung steht, für sich.

Aber ich kann definitiv sagen, dass nicht überall etwas daraus gemacht wird. Ich habe 1989/1990 als damals 13jähriger quasi mit meinem Vater den Kurs bei der örtlichen KJS absolviert. Dort haben die Teilnehmer während des gesamten Kurses weder ein Stück Wild aufgebrochen noch auch nur an einer Jagd teilgenommen. Von einem Lehrprinzen ganz zu schweigen, letztlich war das für die KJS eine Geldquelle und nicht mehr.

Wir konnten das ein wenig durch eigene jagdliche Kontakte und Möglichkeiten, mitzugehen, kompensieren, aber seitens der KJS kam da null.

Von daher werde ich mir schon genau anschauen, was berichtet wird, bevor ich mich für das eine oder das andere entscheide (wohne jetzt nicht mehr im Bereich der KJS meiner Eltern).

WMH Vargas
 
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Ich habe mir die letzten Seiten mal oberflächlich durchgelesen.
Es geht in diesem Tröd um die ewig lautende Frage: Was ist denn nun wirklich besser.

Ich habe damals im Jagdverein eine etwa 1 Jahr dauernde Ausbildung mit 2 Tagen pro Woche an theoretischem Unterricht, ca 30 samstäglichen Einsätzen auf Schiesstand und beim Arbeitseinsatz während des Kurses im Wald abgeleistet. Dazu kam noch ein Fallenlehrgang, sowie der Besuch von diversen Hegeschauen und Hundeabrichtkursen bzw. Unterrichtsteilen davon.
Dazu kamen vor den Prüfungen noch etwa 3 Monate mit jeweils 3 Abenden pro Woche zum Lernen in der Lerngruppe zu Hause.

Geschadet hat es mit Sicherheit nicht.
Gelernt haben wir unter einem pensionierten Forstbeamten als Lehrgangsleiter, einem Waffenhändler als Schießausbilder, einem Richter als Ausbilder in Rechtskunde sowie einer Tierärztin und einer weiteren Person im Bereich Hygiene und Hundewesen.

Ich muss sagen, dass wir in diesem Jahr, in dem man sich nach kurzer Zeit schon zu Lerngruppen zusammengefunden hatte, viel Spaß, Freude und Motivation hatten und dass, bedingt durch immer wiederkehrende Auffrischung des bereits gelernten, die Prüfung in Theorie und Praxis wirklich einfach war.

Die einzige "Zitterpartie" war die Waffenhandhabung und natürlich das schießen, weil da alles punktgenau passen musste.

NACH unserer Prüfung saßen wir noch einen Moment an dem Tresen des Hotels, in dem geprüft wurde. Da kam der Prüfungsvorsitzende heein und befragte uns wie es uns jetzt ginge.

Wir sagten halt, dass wir froh seien, dass alles überstanden wäre,und dass bei der Theoretisch / Praktischen Prüfung noch mal ganz schön schwere bzw. knifflige Fragen vorgelegt bekommen hätten (die wir aber zum allergrößten Teil beantworten konnten).

Darauf sagte er: Ihr glaubt doch nicht, dass wir Leute, die so viel gelernt haben wie ihr, noch durchfallen lassen.

Wir wollen halt mal sehen, was ihr so drauf habt.

Ich habe heute in meiner jagdlichen Praxis immer mal wieder mit Jungjägern aus den Schnellkursen zu tun, und ich muss sagen, dass es von Schule zu Schule erhebliche Unterschiede gibt.

Wichtig für jeden angehenden Jäger ist es, sein angeeignetes Wisse im Laufe seines Jägerlebens zu festigen und zu erweitern.
Für einen Jäger aus dem Harz ist es wohl tagtäglich nicht so überlebenswichtig die Jagdzeiten von Seehunden parat zu haben.

Eines ist jedoch wichtig:

Wenn man ein echter Jäger sein will, muss man dies mit Herzblut sein.
Nicht was man auf der Urkunde stehen hat, sondern was man daraus macht ist wichtig.

Das eigentliche Lernen beginnt mit Beginn des praktischen Jägerlebens- mit Fehlern, die man macht, mit Erfolgen und mit Mißerfolgen.

Und deswegen muss man, so finde ich sich auch hier nicht stundenlang die Köpfe heissreden was wohl besser ist.

Für meinen Teil würde ich zu jeder Zeit wieder den Weg der Ausbildung über ein ganzes Jahr gehen- auch wenn's anstrengend ist.

Wie sagte unser Ausbilder:
Jagdliches Wissen ist wie eine gute Erbsensuppe: Es muss sich setzen!


in diesem Sinne:

Jeder wie er es mag !


wmh


Jäger 8)
 
A

anonym

Guest
Sehr guter Beitrag. Denke erschlägt das Thema.

Wann man ein guter Jäger ist, sein möchte, werden möchte muß mann/frau mit Herzblut dabei sein! Egal woher die Urkunde stammt!..
 
Registriert
11 Apr 2006
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@ der Genießer:


Ich wollte niemanden erschlagen



wmh

Jäger 8)
 
A

anonym

Guest
Hast DU auch nicht, nur hast Du das Thema sehr diplomatisch formuliert.

Happy Weekend und Waihei
 
A

anonym

Guest
Sehr gut beschrieben und da ist auch garantiert alles richtig dran!!!

Nächsten Sonntag ist Besprechung vom JJ-Lehrgang, für den ich mich entschieden habe.Schule würde zwar schneller gehen aber ich denke nicht unbedingt so effekttiv sein wie der "normale" Kurs.
 

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