Preisgestaltung "Qualitätsoptik" ?

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Bin vor einigen Wochen vor der Entscheidung gestanden, mir ein neues Fernglas mit 10facher Vergrösserung anzuschaffen. Da sich mein jagdliches Tun im kommenden Lebensabschnitt vorwiegend auf den Ansitz ausrichten wird, sollte es ein 56er sein. Bisher hätte ich ohne Bedenken tief in die Tasche gegriffen und mir ein Glas der "Großen Vier" gekauft, wenn ich nicht von einem Jagdfreund ein Pirschler der 3. Generation von DDoptics zur Erprobung bekommen hätte. War von der optischen Leistung und der soliden Fertigung derart angenehm überrascht, dass einem Kauf nichts mehr im Wege stand und ich diesen bisher noch in keiner Minute bereut habe. Dieses Glas braucht einen Vergleich mit hochpreisigen Konkurrenten in den wichtigsten Kriterien nicht zu scheuen. Überdies gewährt der Hersteller eine 30jährige Garantie und angeblich bestes Kundenservice. Es stellt sich mir nun die Frage worauf der immerhin mindestens 4mal so hohe Kaufpreis für ein sogenanntes Qualitätsfernglas österr. oder deutscher Fertigung beruht. Auf in der Praxis kaum feststellbare Laborwerte gehe ich hier nicht ein. Es macht natürlich schon was her, wenn ein Swaro-Zeiss oder Leicaglas um deinen Hals baumelt, (war bei mir bisher auch so), aber ist der Qualitätsunterschied zu modernen Mittelklasseferngläsern wirklich noch so gravierend um diese krassen Preisunterschiede, ausser durch das unterschiedliche Lohnniveau, zu erklären. Es wird sicherlich eine Kundenklientel geben, welche aus Prestige- oder Traditionsbewußtsein bei ihrer Marke bleibt; ich plädiere nach dieser neuen Erfahrung eher auf Preisbewußtsein.! Schöne Pfingsten, St.-Wolf
 
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Dieses Glas braucht einen Vergleich mit hochpreisigen Konkurrenten in den wichtigsten Kriterien nicht zu scheuen. Überdies gewährt der Hersteller eine 30jährige Garantie und angeblich bestes Kundenservice.

Moin, nach "wenigen Wochen" ein Glas in den Olymp zu erheben finde ich schon gewagt:unsure: Wenn ein Glas unter allen Umständen, große Hitze, Frost, Regen usw. über einige Jahre gut funktioniert und Du zufrieden bist, dann könnte man ein Statement abgeben.
Und kleiner Tipp...Der Beste Kundenservice ist der, den ich niemals kontaktieren muß;)
 
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Was soll das jetzt werden außer einem Platz zum Hauen und Stechen übers verlängerte Wochenende?:rolleyes:

Ich hab ein Pirschler. Kein 56er, am Anfang gabs auch noch kleinere bei DDOptics.
Jo, das ist OK.
Der Zeiss-Klassiker steht auch noch bei mir rum. Und ein 50er Swaro EL.
Ich muss keine Sekunde überlegen was am besten ist.

Es kauft ein jeder was er mag.
Der eine stützt gern Arbeitsplätze im Fernen Osten, der andere halt nicht.
 
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1 Jan 2010
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Ich habe auch schon ein paar Ferngläser verglichen.
Viele Jahre habe ich ein Carl Zeiss Jena 7x50MC genutzt und konnte mich nicht dazu durchringen ein neues Zeiss oder Swaro zu kaufen weil mir der Unterschied einfach zu gering war. Der Preisunterschied war dagegen natürlich nicht gering. Ich habe dann auch ein DD Pirschler ausprobiert und fand das Glas sehr gut (nicht direkt mit neuem Zeiss oder Swaro verglichen).
Mit dem Pirschler kann man bestimmt gut klarkommen und jagen. Auch hier war das CZJ immer noch zu gut für einen tausch.
Nachdem mir das CZJ eines Tages kaputt ging musste doch was neues her. Aufgrund Handhabung und Vergrößerung wollte ich kein "neues" CZJ. Knapp 2000€ ist mir ein neues Fernglas aber auch nicht wert. Nach kurzer Suche bekam ich ein gebrauchtes Ultravid für 800€. Guter Preis für ein gutes Fernglas. Wenn es nicht auf den letzten € ankommt würde ich vielleicht ein Zeiss, Swaro oder Leica für bis zu 1000€ kaufen, ansonsten ist das Pirschler ein guter Kauf.
Grade gab es das Vorgänger Pirschler für 399,- bei Egon. Hat mir schon im Finger gejuckt...aber ich brauche kein weiteres Fernglas.
 
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Benutze meine Zeiss 8x56 und Leitz 8x40 seit rund 40 Jahren, in Deutschland, Afrika und Indien (8x40). Sind so gut wie am ersten Tag. Habe den Kauf nie bereut und brauche in diesem Leben kein weiteres Fernglas. Die Aussage zur Qualität gilt auch für meine Zeiss Zielfernrohre.
 
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So geht´s mir mit meinem Dialyt 7x42B/GA T*P von 1994.
Oder den ZFs: Zeiss Diavari 1,5-6x36 (1970), Diav.-Z 3-12x56T*, Diav.-V 2,5-10x50T* (90er Jahre) und 2x Swaro Habicht 2,2-9x42Nova (um 1990).
Selbst mein "billiges" Tasco-Spektiv 76T 32x80GA läßt in mir keinen Wunsch nach einem neuen (selbst mittelpreisigem) Spektiv aufkommen.
Das einzige Glas, das ich mir evtl. noch zulegen werde, ist ein variabl. DJ-Glas für meinen Steyr Mannl. S in 9,3mm.
Entweder ein Kahles Helia L 1,1-4,5x20 m.Sch. oder ein Swaro Habicht 1,5-4,5x20A oder ein Zeiss Diav.-Z(M) 1,25-4x24T* mit Abs.2.
Hat aber noch Zeit, erstmal das Diav.-V auf den Mannlicher draufmachen lassen.
 
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Wollte nur meine Gedankengänge zu diesem Thema zur Diskussion stellen wozu ein derartiges Sachforum ja auch wohl vorgesehen sein dürfte. Mir deshalb Neidgefühle unterstellen zu wollen ist Quatsch. Bin auch nach wie vor von der Qualität österr. oder deutscher Optik überzeugt, muss aber eine gewisse Verschmelzung der Leistungskriterien mit heutiger fernöstlicher Fertigung feststellen. Habe lediglich auf den wirklich krassen Preisunterschied im Gegensatz zum nach meiner Wahrnehmung immer geringer werdenden Qualitätsunterschied hinweisen wollen. St.-Wolf
 
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Wollte nur meine Gedankengänge zu diesem Thema zur Diskussion stellen wozu ein derartiges Sachforum ja auch wohl vorgesehen sein dürfte. Mir deshalb Neidgefühle unterstellen zu wollen ist Quatsch. Bin auch nach wie vor von der Qualität österr. oder deutscher Optik überzeugt, muss aber eine gewisse Verschmelzung der Leistungskriterien mit heutiger fernöstlicher Fertigung feststellen. Habe lediglich auf den wirklich krassen Preisunterschied im Gegensatz zum nach meiner Wahrnehmung immer geringer werdenden Qualitätsunterschied hinweisen wollen. St.-Wolf

Ich bin bei Dir und gebe Dir völlig recht. Manche müssen sich selbst nochmals bestätigen, dass das kürzlich teuer gekaufte Glas aufgrund des Preises soo viel besser sein muss.
Bei Optiken bin ich der Meinung, dass das Paretoprinzip hier Anwendung findet.
Für ~ 20% Aufwand (Geld) erhalte ich 80% der derzeit verfügbaren Leistung.
Wer an die 100% Leistung ran will, muss eben 80% mehr bezahlen.
 
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Ich hab vor nicht allzu langem ein Ausziehspektiv eines alteingesessenen deutschen Herstellers veräußert.
Der Rufpreis vor fünf Jahren - neuwertig beim Büma - betrug 500€. Mitgenommen für 450€.
Das Spektiv war vier Jahre zur vollsten Zufriedenheit gelegentlich in Benutzung.
Schließlich Geldbedarf für ein neues Spielzeug, daher über Kleinanzeigen verkauft für: 600€.

So ein Preis-Leistungsverhältnis müssen die Asiaten erst mal nachmachen :sneaky:
 
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Ich bin bei Dir und gebe Dir völlig recht. Manche müssen sich selbst nochmals bestätigen, dass das kürzlich teuer gekaufte Glas aufgrund des Preises soo viel besser sein muss.
Bei Optiken bin ich der Meinung, dass das Paretoprinzip hier Anwendung findet.
Für ~ 20% Aufwand (Geld) erhalte ich 80% der derzeit verfügbaren Leistung.
Wer an die 100% Leistung ran will, muss eben 80% mehr bezahlen.

Die müssen sich gar nichts selbst nochmal bestätigen. Das kürzlich gekaufte hochwertige Glas ist eindeutig besser. Darum ist auch der Preis höher.
Es ist halt so, die mittelpreisigen Gläser erfüllen die nicht ganz so hohen Ansprüche der meisten User. Für den täglichen Gebrauch in Wald und Feld ist das sicher ausreichend.
Wer mehr will und möglicher Weise auch braucht - der letzte Finsel soll noch gesehen werden, die letzten drei Minuten in der späten Dämmerung auch noch genutzt, usw., der muss tiefer in die Tasche greifen - weil:
Die letzten 10% an Qualität, an Leistungsvermögen kosten in der Herstellung einfach nochmal so viel wie die 90% vorher zur Mittelklasse. Nicht nur bei optischen Geräten, auch bei Autos, bei Bekleidung und vielen anderen Dingen auch, ist das so.
 
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Die Eingangsfrage kann nicht beantwortet werden, weil wir die Kalkulationen nicht kennen und wohl nie erfahren werden.

Daher können wir nur mutmassen:
-Das die Produktionskosten in Deutschland /Österreich deutlich höher sind als in Fernost.
-In welche Form wird Produktentwicklung betrieben? Selbst, oder wird eher abgekupfert?
-Wie werden Themen wie Nachhaltigkeit behandelt?
-Wie wird eine Reklamation nach 10, 20 Jahren abgewickelt? Ersatzteile, oder Tauschgerät?
-Letztendlich muss auch ein grösserer „Firmenapparat “ mit bezahlt werden, dazu sicher noch etwas für den Namen.

Zudem, wenn wir das Pirscher Gen 3 mit einem Swaro SLC vergleichen, müssten wir ca. beim doppelten Preis sein. Ich weiss jetzt nicht wo dein 4 x so hoher Preis herkommt?
 
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Die letzten 10% an Qualität, an Leistungsvermögen kosten in der Herstellung einfach nochmal so viel wie die 90% vorher zur Mittelklasse.

Na ja, wenn da mal 10 % Unterschied bestehen würden, oftmals sind die (optischen) Unterschiede gerade noch so messbar... Da läuft es dann auf Haltbarkeit, Langlebigkeit etc. heraus, da sind die teuren Marken meistens gut. Was DDOptics und Konsorten da so bringen werden wir in 30 Jahren sehen, die heutigen Mittelklasse Marken wie zB Steiner sind da aber auch nicht wirklich schlecht.

Irgendwo muss noch das Geld herkommen um die mehrseitigen Anzeigen in der Presse zu bezahlen, die Influenzer und die ausufernden Messeauftritte wollen auch finanziert werden. Ich vermute mal das kommt auch aus der zweiten Hälfte.

Wenn ich mir eine High End Optik schönreden müsste wären die Arbeitsplätze und die R&D Leistung hier in Europa eher ein Argument.
 
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Ist richtig. Das SLC 10x56 kostet ca. 1800.--, im Gegensatz zum Pirschler also nur das 3fache. Hatte das 10x50 EL im Hinterkopf, welches natürlich das Nonplusultra der jagdlichen Ferngläser darstellt. Der Wiederverkaufswert von Waren namhafter Hersteller ist sicherlich höher, werde meins aber voraussichtlich behalten. Mein erstes 10x40er Habicht verblieb übrigens in den späten 80er Jahren im Norden von Alaska, weil mein Guide indianischer Abstammung derart begeistert davon war, dass er es nicht mehr hergab. Es spielt, bei der Jagdausrüstung wie auch bei anderen von uns geschätzten Gegenständen, die Detaillverliebtheit vermutlich eine größere Rolle als die Erkenntnis über das wirklich Notwendige und trotzdem Gute. Bin übrigens davon überzeugt, dass einige User, vielleicht sogar aus Überheblichkeit, ein Glas fernöstlicher Herkunft erst gar nicht in die Hand nehmen, es aber aus Voreingenommenheit ohnedies als qualitativ unzureichend bezeichnen würden. WH
 
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