Pirschbezirk - Ja oder Nein ?

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Hallo,

ich stehe vor der Entscheidung, ob Pirschbezirk, oder nicht...
Ich weiß, zum Thema Pirschbezirk wurde hier schon einiges geschrieben.
Mein Problem ist:
Ich habe meinen Jagdschein nicht gemacht, um mir das Wild nur anzuschauen.
In einem Revier, wo ich einen BGS habe, habe ich im Moment "Rehjagdverbot" weil ich schon 2 Böcke geschossen habe, und die anderen Mitgeher nachziehen müssen.
Im 2. Revier, in dem ich mitgehe, habe ich keine Einschränkungen, traue mich aber trotzdem nicht mehr zu schießen, weil der Abschussplan auf Böcke eigentlich schon erfüllt ist. Und Schmalrehe sind im Moment eine gefährliche Angelegenheit...
Trotzdem genieße ich den Anblick, und die gute Gesellschaft in Beiden Revieren. Im 2. Revier kommt Schwarzwild als Wechselwild vor, und ich spekuliere auf eine Sau.... Aber habe momentan Zweifel, daß das was wird...
(Bis jetzt nur Fährten gesehen, aber noch keine Sau....)

Ich habe heute mit unserem örtlichen Förster gesprochen. Ich könnte hier günstig und heimatnah einen Pirschbezierk bekommen (Bayern / Oberpfalz), soll sogar viele Rehe schießen, habe aber den Nachteil, daß ich sonst nichts schießen kann, bzw. wenig. Also keine Füchse, kein Schwarzwild, Keine Hasen keine Enten und alles, was sonst das Jagdjahr so vielseitig macht.
Er hat klar zum Ausdruck gebracht, daß Priorität 1 die Rehe sind, und daß ich mich genau hier um einen hohen Abschuss bemühen soll.
Mir dämmert aber gleichzeitig, daß das nicht so einfach werden wird, da die das ja nicht erst seit gestern machen, sondern vermutlich schon ein paar Jahre... Somit dürfte es schwierig werden, deren Erwartungen überhaupt zu erfüllen.... Bzw. wenn man tatsächlich so oft raus geht, daß ich den Abschuss erfülle, habe ich keine Zeit mehr für andere Dinge, oder andere Reviere...
Im Grunde genommen hätte ich gerne das Beste aus beiden Welten....

Wie sind eure Erfahrungen diesbezüglich. Kann man einen Pirschbezirk nehmen, und hat trotzdem noch Zeit um die Defizite woanders auszugleichen ? Oder sind meine Erwartungen einfach nur zu hoch ?

Was würdet ihr einem unerfahrenen Jungjäger hier raten ?
 
A

anonym

Guest
Ich denke, 90% aller Jungjaeger waeren froh, auch nur die Haelfte Deiner Moeglichkeiten zu haben.

Es ist doch selbstverstaendlich, dass man mal ein wenig langsamer macht, wenn die Kumpels noch nicht zum Schuss gekommen sind, wo Problem, umgekehrt machens die doch auch?!?
Und es ist auch selbstverstaendlich, dass man nichts mehr erlegt, wenn der Plan schon erfuellt ist, wo Problem?

Nicht selbstverstaendlich ist es imho, wenn man deswegen in ein staatliches Rehcullcenter (Revier oder PB ist das wohl nicht mehr) wechselt, wo man ausser kleinen rote Knospenbeissern nichts erlegen darf.
Wenn der Forst meint, Rehe bekaempfen und Fuechse zuechten zu muessen, soll er das mit seinen eigenen, weisungsgebundenen Leuten tun, ich wuerde mich fuer sowas jedenfalls nicht hergeben.
 
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Wenn wie du sagst auch was geschossen werden soll, kannst du schon zwangsläufig Wild nicht nur "anschauen".

In einem Waldrevier ist das Vorkommen von Enten schon mal gering und was du sonst alles erlegen willst, an einem Fleck zu bekommen, wird dich auch mehr kosten als einen PB zu bejagen.
Von Wildschaden mal abgesehen.

Deinen Vorstellungen nach, hast du entweder vorher in einem jagdlichen Schlaraffenland gejagt, oder du jagst erst ein oder höchstens zwei Jahre und träumst von paradiesischen Zuständen.

Solltest du weitere Postings erhalten, werden diese wahrscheinlich in die gleiche Richtung gehen. 8)

@promillo
weiß nicht ob du schon mal einen PB bejagt hast.
Dein "Insider-Wissen" klingt mehr nach - habe gehört - soll so sein - kann nur so sein - alles abknallen.
Bejage jetzt das 10. Jahr einen PB von 100 ha in Bayern und bin sehr zufrieden damit und das nach einer Zeit, wo ich jagdlich mehr und verschiedeneres Wild habe erlegen können. Abwechslung habe ich durch Einladungen von Freunden, bei denen aber das Wild auch nicht auf den Bäumen wächst.

Waldkanten- und Kleefeldjagd ist halt weniger anspruchsvoll als reine Waldjagd. Geht aber auch dort, wenngleich zeitaufwendiger.
aber wer hat schon noch Zeit.
Fängt bei der Ausbildung an und hört beim Jagen auf.
 
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1. ich weiß ja nicht, über wieviel Freizeit du vefügst.
3 Reviere scheinen mir ein bischen viel, um ernsthaft allen Gelegenheiten gerecht zu werden.
2. Forst rate ich, persönlich-ich betone persönlich-, ab.
Ich spreche aus insgesamt leidvollen 17 Jahren (Einzelabschüsse war noch o.k., Jagderlaubnisscheine in insgesamt 3 verschiedenen Revierförstereien (nacheinander natürlich) gab insgesamt nur Ärger (entweder mit dem Betriebsbeamten oder derm Forstamtsleiter).
Näheres werde ich hier nicht breittreten, aber, es lag nicht an mir und......ich war nicht der alleinige Erlaubnisscheininhaber dem es so ging!!!!!
Du kennst doch bestimmt die Götter in WEIß?.
Glaub mir, es gibt auch Götter In GRÜN. :evil:
Grüße
Hatmut
PS. bau die ersten beiden Jagdgelegenheiten aus.
 
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promillo schrieb:
Ich denke, 90% aller Jungjaeger waeren froh, auch nur die Haelfte Deiner Moeglichkeiten zu haben.

Es ist doch selbstverstaendlich, dass man mal ein wenig langsamer macht, wenn die Kumpels noch nicht zum Schuss gekommen sind, wo Problem, umgekehrt machens die doch auch?!?
Und es ist auch selbstverstaendlich, dass man nichts mehr erlegt, wenn der Plan schon erfuellt ist, wo Problem?

Nicht selbstverstaendlich ist es imho, wenn man deswegen in ein staatliches Rehcullcenter (Revier oder PB ist das wohl nicht mehr) wechselt, wo man ausser kleinen rote Knospenbeissern nichts erlegen darf.
Wenn der Forst meint, Rehe bekaempfen und Fuechse zuechten zu muessen, soll er das mit seinen eigenen, weisungsgebundenen Leuten tun, ich wuerde mich fuer sowas jedenfalls nicht hergeben.

Bei den ersten beiden Punkten muss ich Dir zustimmen. Nach Rücksprache mit den Jagdherren, was sie sich den langfristig vorstellen, meinten die durch die Blume, daß sie langfristig kein Bedarf für einen weiteren Jäger haben...
Verständlich, denn die bezahlen ja nicht die Pacht, damit andere die Früchte ernten. Ich habe aber meinen Jagdschein nicht gemacht, um Wild nur zu beobachten... Deswegen die nüchterne Überlegung, sich etwas zu suchen, wo man das auch kann, bzw. wo man das sogar von einem will....

Zum letzten Punkt: Es ist dem Förtser Egal, ob ich einen 350g Bock schieße, oder einen Knopfer. Freie Hand, aber eben "nur" Rehe....

Ich werde mir die Sache mal für ein paar Monate anschauen, und dann kann ich immer noch entscheiden, ob ich so jagen will, oder nicht...

Danke für die bisherigen, und die hoffentlich noch folgenden Meinungen.

ein ganz W ilder
 
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@ Hartmut: Wenn Du dort genauso bissig warst wie hier im Forum, lag es sicher net an Dir.
c028.gif


@ Ganz_Wilder: Probier's doch einfach aus. Hast doch nix zu verlieren, außer ein paar Euros. Vorteil wäre, dass Du von den ersten beiden Revieren etwas unabhängiger wirst. Damit verhandelt es sich irgendwann besser, als wenn das Deine einzigen Jagdmöglichkeiten sind. Hatte selber 2 Jahre einen PB bei den BaySF. Alles hat Vor- und Nachteile, wie schon einige Male hier beschrieben. Vielleicht kannst Du Dir ja einen PB als 2. oder 3. Standbein nebenbei einrichten. Einladungen zu Drückjagden sind bestimmt auch incl. beim SF.
 
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ganz_Wilder schrieb:
....
Bei den ersten beiden Punkten muss ich Dir zustimmen. Nach Rücksprache mit den Jagdherren, was sie sich den langfristig vorstellen, meinten die durch die Blume, daß sie langfristig kein Bedarf für einen weiteren Jäger haben...
...

Kann es sein, das die beiden keinen Bedarf an weiteren Jägern bestimmter Art haben?

Das mit dem Pirschbezirk darfst Du Dir nicht so einfach vorstellen, vermutlich wird Dir nicht nur der Abschuß sondern auch der Anblick fehlen.

Im Privatrevier laufen dann Rehe rum die Du nicht schießen darfst und im Pirschbezirk Hasen, Füchse und Schweine.

WH
Amadeus
 
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Ich meine auch man sollte nicht auf zu vielen "Hochzeiten" tanzen wie es so schön heißt!

Man kann sich nur in einer JAgd wirklich bemühen weil meistens fällt arbeit, die ja zumindest im privaten Jagdbezirk die Aufgabe/ Bezahlung des Begehungsscheininhabers ist, zur gleichen Zeit an.
Du musst also immer langfristig alles planen Montags Hier morgen Da und Frreitag noch beim Staat und Samstag will Familie Bekannte Freunde auch noch was...

Konzentriere dich auf eine JAgdmöglichkeit!
Dabei macht es natürlich sinn erst mal an die zu denken wo die anderen Jäger gut passen und die Pacht noch länger läuft.
Mit den anderen musste dafür ja nicht im Klinsch liegen.
Verabschiede dich mit Dank für die schöne Zeit und biete dich für Arbeiten weiterhin an, dann bleibt der Kontakt und ne Einladung für den Herbst ist dann wohl auch immernoch drin.

Vor allem würden sich andere Revierlose Jäger freuen
 
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Also ich kenne beides, meine Frau ist in einem PB, hat eine sehr nette :lol: Försterin, darf auch Füchse, Tauben, Enten schießen. Schweine und Damwild sowieso. Hat auch oft Anblick. Hier stimmt es. Sie wollte nicht mit mir tauschen. Sie hat allerdings über das Jagdhornblasen Möglichkeiten im Herbst zu Treibjagden eingeladen zu werden.
Ich bin in einer Bauernjagd, hier stimmt auch alles. Man muß allerdings oft zur Revierarbeit, was einen zeitlich sehr beansprucht.Mit den Böcken ist es bei uns ähnlich. Ich habe drei gleich im Mai gestreckt und mache nun langsam, da drei von uns noch keinen Erfolg hatten. Ist bei uns so üblich. Ab August kann dann jeder soviel schießen bis der Abschußplan erfüllt ist. Ich finde eine gute Lösung.
An deiner Stelle würde ich erst mal in der einen Jagd bleiben, die andere aufgeben und wenn die Zeit es zuläßt noch zusätzlich zum Forst, dort bist du normalerweise nicht lange gebunden, sollte es nicht deinen Erwartungen entsprechen.
Grüße Günter
 
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Hallo,

irgendwie kann ich dein Anliegen nicht wirklich verstehen.
Ich sag's mal ganz vereinfacht: Nachdem die ersten 2 Reviere abgegrast sind, willst Du dir noch eine dritte Jagdgelegenheit besorgen?
Wie sieht's mit der Hege aus? Die scheint bei dir anscheinend keinen großen Stellenwert zu haben. Wer aktiv in einem Revier mitjagt und hegt hat m.E. eigentlich gar keine Zeit mehr für ein zweites Revier, jedenfalls wenn er es genau nimmt.
Ich finde,dass Jagd maximal zu 50% was mit Abschüssen zu tun hat und dass es auch jagdethisch bedenklich ist, Befürchtungen zu hegen, man bekäme nicht genügend Abschüsse. Sowas ist meiner bescheidenen Ansicht nach nicht waidgerecht.

Waidmannsheil

Boar-Hunter
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
Waidgerecht hin oder her... :roll:

Der Tröt Starter sollte auf jeden Fall nicht unterschätzen, dass sich so ein Verhalten bei der umliegenden Jägerschaft rumspricht. So nach dem Motto wie hier schon geschrieben: Nur bis der Plan voll ist, dann wird die nächste Wiese abgegrast...

Du bist gerademal 27, also noch sicher eher am Anfang der jagdlichen Karriere. Ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass DU mit einer Jagdgelegenheit voll und ganz ausgefüllt sein müsstest. Da fallen so viele Arbeiten an außerhalb vom Ansitzen und Schießen, dass einem gar nicht in den Sinn kommt noch in einem 2. oder gar 3. Revier noch mitzujagen.
 
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Also erstmal muss ich sagen das zwei Böcke in zwei Monaten zu schießen schon recht viel ist. Was willst du?????Jede Woche einen schießen?????
Dann ist das Revier bald leer.Was hast du auf der Schule gelernt????
Pro 100ha sollten etwa 5 Stück Rehwild geschossen weren.Ok es gibt auch noch Reviere mit mehr Abschüssen.Wenn man bedenkt das man zu 80 Prozent Schmalrehe und Jährlinge schießt dann ist doch jetzt die beste Zeit dafür gewesen.Und 2 Abschüsse finde ich recht gut, wenn dann im anderen Revier noch ein Schmalreh dazu kommt, dann solltest du erst mal ruhiger treten und Hege betreiben im Revier.
Warum sind Schmalrehe eine gefährliche Angelegenheit?
Man könnte sie nie besser ansprechen als in den ersten Monaten des Jagdjahres.
Kann es sein das du ein Schießer bist und die jagdpächter deswegen keinen solchen Jungjäger haben wollen.Die waren doch schon sehr großzügig zu dir?
Außerdem gibt es jetzt doch sehr viel zu tun.Es sind ne Menge Jungfüchse unterwegs. Von Waschbären und Marderhunden ganz zu schweigen.
Fallen könnte man aufstellen.Die Felder werden geerntet, die beste Zeit um Prädatoren zu bejagen.
Und man könnte ja mal das Blatten üben und schauen ob ein Bock darauf anspringt.
Vielleicht solltest du dich auch an den Revierarbeiten beteiligen, oder mal eine Kanzel bauen und die Pächter fragen wo eine hin soll oder ausgewechselt werden soll.Die Kanzeln auf Vordermann bringen.Es gibt immer genug zu tun.Und 10% schießen und 90 % arbeiten ist die Devise.

Hege!Hege!Hege ist gefragt und nicht Abschuß???Jedenfalls sollte das ein Jungjäger beherzigen.
Ich glaube du hast ein ganz falsches Bild von der Jagd.

Meine Meinung!!!!
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
Drillingsuhl schrieb:
Hege!Hege!Hege ist gefragt und nicht Abschuß???Jedenfalls sollte das ein Jungjäger beherzigen.
Ich glaube du hast ein ganz falsches Bild von der Jagd.

Meine Meinung!!!!

Sorry wenn ich Dich korrigiere, aber ich bin der persönlichen Meinung dass das für jeden Jäger gelten sollte und nicht immer nur für die so genannten Jungjäger, wie auch immer der jeweilige diesen definiert.
 
A

anonym

Guest
Sir Henry, nein, ich habe noch kieinen PB bejagd und habs auch nicht vor. Warum auch? Ich kann bei echten Freunden mitgehen, bin froh, wenns mal mehr als ein Bock von denen, die ich frei habe, wird (Wenn es nicht passt, bleibt der Finger halt grade, was solls?) und kuemmere mich ansonsten sehr gerne um die Raubwildbejagung. Ich wuerde daher prinzipiell keine solche Vorgaben akzeptieren, wie sie hier bestehen (Nur Rehe cullen wie bekloppt und dafuer keine Hege...).
Das ist nichts, was ich unter Jagd verstehe, das ist fuer mich Schiessertum der uebelsten Sorte und sowas werde ich nicht unterstuetzen, lieber wuerde ich meine Acera oelen, in den Schrank stellen und auf bessere Zeiten warten.

Wenn man schon solche Vorgaben, wie der Threadstarter bekommt, dann wars das. Mag sein, dass es genug vernuenftige Foerster gibt, die diese kranke Rehcullerei nicht mitmachen und vor allem auch noch an die Nachbarn denken, denen Fuechse das Niederwild und Sauen die Aecker plattmachen. Um so wichtiger ist es, den Forstaemtern, die nur ihre perversen Befehle von "Wald vor allem anderen" befolgen, eine klare Absage zu erteilen. DIESE Forstaemter sollen wirklich ihr sinnfreies Getue selber erledigen, ich werde mich daran niemals beteiligen, amen!
 
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Leider ist es so,dass viele Jäger mit den Förster auf Kriegsfuß sind.....man sollte sich also überlegen, wie man danach in der umliegenden Jägerscaft da steht und was die Jagdherren,bei denen man jetz mit geht, davon halten,wenn dann beim "feindlcihen Förtser" jagd :roll:
 

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