Da entscheidet als allein die Gasmenge des Kalibers über die Brauchbarkeit einer Bremse oder sind da aus ihrer Sicht auch noch andere Parameter zu berücksichtigen?
Die Frage ist gut!
Zunächst mal – es gibt erhebliche Unterschiede bei der Effektivität von Mündungsbremsen aufgrund der Konstruktion.
So hab ich z.B. eine alte SauerWeatherby mit der damals üblichen Mündungsbremse, die wenig bis gar nichts bringt.
Ähnlich schlecht ist auch die alte Haifischkiemenbremse bei den Voere 2185 Match-Büchsen aus den frühen 90iger Jahren, die damals so gefeiert wurden.
Wesentlich besser ist da die „Pfefferstreuer“ Bremse, die z.B. am H&K SLB 2000 Sport verbaut wird. Man merkt deutlich, wie der Rückstoss bei der nicht so heftigen 308 Winchester reduziert wird.
Die effektivste Bremse, die ich habe und kenne, ist die von EBIARMS. Hier werden die Gase gezielt nach seitlich hinten abgeleitet und die Rückstossminderung ist ganz erstaunlich – wie auch die Gasmenge, denn ich hatte die mal auf einer sehr kurzen Büchse und hab mir im Sommer beim Schiessen den ganzen linken Vorderarm versengt.
Grundsätzlich kann man auch eine 223 oder eine 308 mit einem Komp versehen; der bringt aber nur einen spürbaren Unterschied, wenn er wirklich gut ist, denn die Gasmenge sind gering und der Rückstoss ohnehin nicht stark.
Immerhin werden die Büchsen deutlich weniger aus der Ziellinie gedrückt; der Ebiarms bringt auf dem SL 8 wirklich viel!!
Grundsätzlich kann man aber sagen, dass der Komp dann am Besten wirkt, wenn eine grosse Gasmenge anfällt – das sieht man sehr gut, wenn man mal beim Schiessen mit einer 50 BMG dabei war.
Aber auch andere Patronen mit reichlich Treibladung kommen in Betracht: Die 8*68 S wäre insofern ein guter Kandidat, aber auch die 300 WinMag oder ähnliche.
Ob man das dann jagdlich braucht (es fällt ja nur ein Schuss, nicht 100 wie beim Sportschiessen!) und ob sich das für die grüne Zuunft ziemt – das mag Jeder für sich entscheiden!!!