Photovoltaik Anlage

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Falls noch nicht bekannt, hier noch zwei vereinfachte Simulatoren der HTW Berlin:

"Balkonkraftwerk"

Unabhängigkeitsrechner

Im "Unabhängigkeitsrechner" läßt sich die ungefähre Akku-Dimensionierung ableiten, je nachdem welchen Zweck man verfolgt.

@Terzel13 Dort wirst Du schnell erkennen, daß mit den bisher gewählten Dimensionen der künftigen Anlage ein Eigenverbrauchsanteil von 50% nicht erreichbar ist.
 
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Ich überlege auf einem Balkonkraftwerk rum, um wenigstens meine Grundlast abzudecken oder zumindest zuzubuttern. Ich wohne zur Miete und habe einen schönen großen Balkon (eher eine Terrasse) im 2.OG nach Südwest raus.
 
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Mein Holz trocknet schon seit Jahrzehnten von selbst.
In meinen Augen ist dass die größte Augenwischerei die da seitens der Biogaser betrieben wird, nur um ihren Kraft-Wärmekopplungsbonus zu bekommen. In 80% der Fälle steht da immer der selbe Container mit Holz das eh schon furztrocken ist.
Ein BHKW hat einen Wirkungsgrad beim Strom von ca. 25-40%, bei Wärme kommt es auf ca. 70%. Die Biogasbetriebe, welche ich kenne (also durch die Arbeit oder im Zuge der Ausbildung besuchen durfte), stehen weit außerhalb von Ortschaften und sind nur zur Stromerzeugung gedacht. Die erzeugte Wärme wird teilweise sogar über extra Absaugsysteme einfach nach draußen an die Umgebung abgeleitet, da die BHKWs sonst zu heiß laufen.
Ob das jetzt im Sinne des Umweltschutzes ist, ein solches System zu unterhalten, soll jeder für sich selbst entscheiden. Als Entscheidungshilfe empfehle ich allerdings einmal, im Winter bei Minusgraden sich vor eine solche Absaugung zu stellen und sich dann zu fragen, wieviel Energie da sinnlos in die Atmosphäre geblasen wird.
 
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Kennst Du denn Deine Grundlast (tagsüber, während der vermeintlichen Sonnenzeit) bereits? Aufzeichnungen gemacht?

Die beiden Kühlschränke (KS und TK) hängen an smarten Steckdosen, ich kann deren Verbrauch einsehen. Waschmaschine müsste ich mal messen, insbesondere Anlaufen/Heizen und das eigentliche Waschen/Spülen sind ja zwei Paar Schuhe. Die Hausbeleuchtung ist auf LED umgebaut. Die beiden Durchlauferhitzer sind wie Waschmaschine und Trockner ja eher nicht Bestandteil der Grundlast, nehme ich an?
 
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Das sind doch eigentlich ganz gute Voraussetzungen. Waschmaschinen- und Trocknereinsatz kann man ja einfach in die Mittags- oder Sonnenzeit legen.

Es gibt sogar Leute, die Kühlschrank und TK partiell abschalten, aber das hängt von den Geräten ab und man muss bestenfalls mit einem Temperaturlogger messen, welchen Kälteverlust die Geräte dann über Zeit haben.

Dauerverbraucher wie Router, Telefone, Ladegeräte, Standby-Geräte usw. gehören auch noch zur Grundlast.

Installiere doch mal zwei Module (~ 600 W) und schau, wie sich Dein Verbrauch entwickelt.
 
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Guest
Das sind doch eigentlich ganz gute Voraussetzungen. Waschmaschinen- und Trocknereinsatz kann man ja einfach in die Mittags- oder Sonnenzeit legen.

Es gibt sogar Leute, die Kühlschrank und TK partiell abschalten, aber das hängt von den Geräten ab und man muss bestenfalls mit einem Temperaturlogger messen, welchen Kälteverlust die Geräte dann über Zeit haben.

Dauerverbraucher wie Router, Telefone, Ladegeräte, Standby-Geräte usw. gehören auch noch zur Grundlast.

Installiere doch mal zwei Module (~ 600 W) und schau, wie sich Dein Verbrauch entwickelt.
Kinder im Haus: Licht. Immer.
Ü18 Kind im Haus: Thermomix.... 4x am Tag
Saugroboter, nicht rausgezogene Handy*ladekabel
*XYZ

Das was mit 600W Balkonsolar leistbar ist, geht in einem normalen Haushalt locker für die Grundlast drauf und spart ca.140€/a
 
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Und noch ein paar Erbsen:
Gewinn (als Ertrag/Überschuß) = Kosten - Erlöse

Was Du in Deiner Tabelle errechnest ist der Erlös der PV-Anlage p.a.. Eigentlich willst Du dort aber den Kostendeckungsbeitrag haben: das sind die Umsatzerlöse abzgl. der variablen Kosten (Wartung, Versicherung, Überwachung, etc.) und zwar getrennt für PV-Module und Akku (damit Du deren jeweiligen "Wert" am Gesamtsystem erkennen kannst).

Das Jahresergebnis, mit dem Du vereinfacht die Amortisation ableiten kannst, erhälst Du durch Abzug der einzelnen Deckungsbeiträge und Fixkosten von den Umsatzerlösen p.a..

Die Rechnung mit Brutto-Kosten ist in dieser Einfachheit falsch. Wer das mit spitzem Bleistift macht, wird die Umsatzsteuer geltend machen wollen und dann nach fünf Jahren in die Kleinunternehmerregelung (§19 UStG) wechseln.

Ein "Gewinn" wäre im Übrigen auch steuerpflichtig.
Also wie sollte man rechnen? Zu spitz möchte ich den Bleistift nicht machen.
Versicherung, Wartung und Monitoring empfehlen nichtmal die Verkäufer.
Darum muss ich das nicht haben. Die Überwachung ist bei z. B. optimierern schon drin. Rest ist unnötig.

Wenn ich den Eigenverbrauch nicht ansetze, komme ich auf eine Amortisierung von über 30 Jahren. Die 50% sind da eigentlich zu schön gerechnet.
Eigentlich muss es sich nach 20 Jahren rechnen, denn solange gibt es eine feste Einspeisevergütung.

Das mit der Kleinunternehmerregelung dachte ich fällt nun weg. Bzw. ich erkenne den Vorteil nicht. Umsatzsteuer muss man ja auch absetzen können. Und das kann ich im Moment kaum bis gar nicht.
Ich meine gelesen zu haben, das man den Gewinn nicht mehr angeben/verrechnen muss, wenn es eine Kleinanlage ist. Wenn dem nicht so ist, muss man da ja auch noch Steuer abziehen.

Also nochmal die Frage, lohnt es sich? Nach meiner Rechnung ja scheinbar nicht.
 
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@Terzel13 In dem Moment, wo Deine Anlage (egal ob Voll- oder Überschußeinspeisung) in Betrieb geht, wirst Du zum Unternehmer. In der Regel macht man das klug steuerlich so, daß man die ersten fünf Jahre die Investition der Anlage (AfA) abschreibt und dann in die Kleinunternehmerregelung wechselt, um die lästigen USt.-Erklärungen vom Hals zu bekommen. Selbstverständlich wird die USt. im Jahr der Anschaffung dann als Vorsteuer gezogen. Das macht Deine Investition schon einmal grob 19% günstiger!

Generell möchte ich noch einen Hinweis geben: Wenn Du auf einen ROI von 20 Jahren oder mehr kommst, ist entweder a) die Anlage/das Angebot komplett überteuert, b) die Kostenrechnung falsch/unvollständig oder c) das Konzept unsinnig ausgelegt. Die Regel dürften bei vernünftiger Rechnung und Auslegung etwa 7-9, vielleicht bei besonderen Komponenten oder komplizierter Installation auch mal 10-15 Jahre sein.

Die einzigste Möglichkeit, nicht zum Unternehmer zu werden ist, eine Inselanlage zu bauen und nie nimmer nicht auch nur einen Bruchteil einer kWh ins Verteilnetz einzuspeisen. Nur so bist Du dann einen Großteil der Bürokratie los. Ich halte die Bürokratie und Unübersichtlichkeit der gesetzlichen Regelungen in diesem Bereich im Übrigen für die wesentliche Bremse beim Ausbau.

Sollte eine Inselanlage (mit Netztrennung) in Betracht kommen, such mal, was so alles Interessantes z.B. mit "Victron Multiplus II" gebaut werden kann.
 
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Also nochmal die Frage, lohnt es sich? Nach meiner Rechnung ja scheinbar nicht.
Ich muss noch einmal auf den Anfang dieses Fadens zurückkommen: Was genau sind Deine Ziele?

Oben hatte ich schon den "Unabhängigkeitsrechner" verlinkt. Daran kann man schon mit nur drei Werten, nämlich "Stromverbrauch", "Photovoltaikleistung" und "nutzbare Speicherkapazität" einige wichtige grundlegende Entscheidungen treffen.
Willst Du als Volleinspeiser die gesamte erzeugte Energie an den Verteilnetzbetreiber für wenig Ertrag verkaufen, willst Du einen hohen "Autarkiegrad" oder einen hohen Eigenverbrauchsanteil?

Bei den jetzigen und voraussichtlich zunächst weiterhin steigenden Strombezugskosten würde ich einen hohen Wert auf max. Eigenverbrauch legen. Die max. Leistung Deiner PV-Anlage ist durch die Dachfläche begrenzt (und natürlich auch nachrangig etwas durch die Wahl der Komponenten). Dadurch ist letztlich dann auch die max. Akku-Kapazität begrenzt, denn das Ding will ja auch vollgeladen werden können. Ab hier musst Du dann mit Deinen Werten herumspielen und das Optimum finden.

Noch etwas zu Deinem Angebot: es ist total hip, jede Anlage mit sog. "Optimierern" zu verschrauben. Häufig ist das aber weder nötig (z.B. unverschatttetes Dach in vernünftiger Ausrichtung), noch wirtschaftlich. (Wurde Enphase oder SolarEdge angeboten?) Häufig wird dann zwar mit "höherem Ertrag" durch "Optimierer" argumentiert, wenn man sich die Angebote dann en detail anschaut, fehlt aber z.B. die Berücksichtigung der Leitungsverluste vom Modul zum Wechselrichter. Da wird dann lieber schmal statt überdimensioniert ausgelegt (weil Kabel/Kupfer ja sooo teuer ist), obwohl diese Verluste dauerhaft und systemimmanent sind. - Viel wichtiger als "Optimierer" ist, daß wirklich gute Panele mit vernünftigem Schwachlichtverhalten ausgewählt werden. Darauf würde ich mein Augenmerk legen.
 
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Alle drei Angebote haben Optimierer enthalten. Bei Solaredge ist das wohl inklusive.
Vielleicht ist da noch ein Ansatz, wie man den Anschaffungspreis drücken kann. Netto sind das pro Modul 60€ weniger.

Meine Ziele sind eigentlich leicht definiert. Möglichst hohen Gewinn nach 20 Jahren. Der Gewinn wird einmal mit der Einspeisung vergütet und dann noch mit einer "Einsparung" von gekauften Strom.
Nach dem Rechner, komme ich schon mit kleinen Speicher über den Autoarkiegrad. Allerdings sind die Speicher so teuer, das sie dem Ziel nach unter 20 Jahren in der Gewinnzone entgegen stehen. Das ist auch die Aussage des PV Forum.
 
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Ich überlege auf einem Balkonkraftwerk rum, um wenigstens meine Grundlast abzudecken oder zumindest zuzubuttern. Ich wohne zur Miete und habe einen schönen großen Balkon (eher eine Terrasse) im 2.OG nach Südwest raus.
Hast du schon ein BKW gekauft, was ist da zu empfehlen?
Ich bin auch schon länger am überlegen, da ich ja auch jetzt noch das Elektro Dreirad bekomme.
Aber der Markt ist irgendwie nicht überschaubar.
Ich habe auch noch den Vorteil daß ich noch einen alten Zähler habe.
 
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Allerdings sind die Speicher so teuer, das sie dem Ziel nach unter 20 Jahren in der Gewinnzone entgegen stehen. Das ist auch die Aussage des PV Forum.
Im PV-Forum gibt es auch allerhand seltsame Rechenweisen (je nach Protagonist).
Der größte "Ertrag" wird bei aktueller EEG-Vergütung immer noch durch vermiedenen Netzbezug erreicht. Den Eigenverbrauchsanteil kann man nur durch einen zusätzlichen Akku über den Direktverbrauchsanteil hinaus steigern.

Speichergestehungskosten sind das Eine, wichtiger sind die dauerhaften Betriebsparameter. Siehe dazu auch Stromspeicher-Inspektion 2021
(wiederum HTW Berlin).

Die Kosten für einen vernünftigen selbstgebauten Speicher liegen etwa bei 200-300 Euro pro kWh. Die käuflichen Produkte liegen so bei 700-1.000 Euro pro kWh. Bei 3.000 kWh Netzbezug p.a. sollte Dein Speicher etwa eine Kapazität von 4,5 kWh haben.(Quelle: Auslegungsmatrix Batteriespeicher in EFH, htw-berlin).
 
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Den Eigenverbrauchsanteil kann man durch geschickte Lenkung der Ehefrau schon steigern ... dafür braucht es keinen Akku.

Eine böse Überraschung war die Anmeldung der PV-Anlage bei der Versicherung. Die wollen doch sofort die Gebäudeversicherung um 10% erhöhen - OHNE das die PV-Anlage mitversichert wird. Einfach nur, weil es ja mit PV-Anlage für das Haus viel gefährlicher wird ... (von wegen Hagel oder Wasserrohrbruch durch PV-Anlage). Klar kann so eine PV-Anlage auch mal brennen, aber in den allermeisten Fällen durch einen Installationsfehler, und da greift in den ersten Jahren noch die Haftung des Solateurs, würde ich denken.
 

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