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Ich weiß nicht, ob ich Schüsse auf die eigenen Reihen für so wahnsinnig clever halten soll.
Vielen Dank für diese Informationen.
Mein Fazit (als Nichtjägerin, aber Vielleserin in Bezug auf Wildbiologie):
1. Jagdzeitschriften verkaufen wie andere Zeitschriften Auflagen nur dann, wenn es fetzt. Und dieser Vorwurf inkl. der Unterstellung der Küngelei fetzt.
2. Ja, dieses riesengroße Revier wird ANDERS als die vielen kleinen Jagdreviere bewirtschaftet. U.a. mit sehr viel Expertise in Bezug auf Wildbiologie und Effizienz. Dort gibt es einige Drückjagdtage mit hoher Strecke, einige zahlende Jagdgäste und dort sitzen nicht laufend viele Jäger an und beunruhigen das Wild mit Einzelabschüssen.
3. Ja, in höheren Lagen ist Winterfütterung viel schneller notwendig als im geschützten Tal. Deswegen gibt es ja auch in Bayern so viele Wintergatter.
Wer so vorbildlich sein Revier bejagt, wie der Prinz, der darf auch Ausnahmegenehmigungen, die diese Jagdart unterstützen, erhalten. Aber noch besser wäre es, wenn die einzelnen Hegekreise sich gemeinsam über die Bejagung inkl. der Revierbewirtschaftung verständigen und eine gemeinsame Strategie wählen, die auf die neuen Erkenntnisse in der Wildbiologie abgestimmt sind. Dann käme auch keiner auf den Gedanken, weitere Vorschriften zu erlassen.
Ich hasse es, dass NABU und BUND den Jägern vorschreiben wollen, wie man zu jagen hat. Ich finde es aber auch unverantwortlich, dass viele sich nicht weiterbilden und an alten Zöpfen hängen, wie ich es auch nicht gut finde, wenn einige Jäger egoistisch (in meinem Revier mache ich, was ich will) zu Lasten der Reviernachbarn jagen.
In der Schweiz gibt es einen "freiwilligen Zwang". Dort bezahlt die Gemeinde den Wildschaden und bietet laufend Fortbildungen an. Wird der Wildschaden zu hoch, kann sie den Jagdpächter abmahnen und auch nach einigen Abmahnungen kündigen. Statt -wie in Deutschland üblich - wegen einiger schwarzen Schafe, der Gesamtheit aller zu misstrauen und aus Präventionsgründen Verbote und Kontrollen einzuführen, gilt dort noch die Individualschuld. Statt - wie in Deutschland - großflächig Regeln einzuführen, machen die lokal ihre eigenen Regeln.
Darüber sollten wir alle mal nachdenken.
Dann sind lokale Regelungen für einen vorbildlichen Jagdbewirtschafter wie den Prinzen kein Grund, sich aufzuregen, sondern ihm nachzueifern.