Nilgänse

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23 Jul 2001
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Die Quellen sind schon klar, aber wenn man Googelt wird in einigen Quellen gröber differenziert und die Brandente zur Unterfamilie Anatinae gestellt. Daraus ergibt sich meine Frage nach den jagdrechtlichen Folgen: Brandente = Jagdbare Art mit ganzjähriger Schonzeit oder doch eine nicht dem Jagdrecht unterliegende Art.
In den einschlägigen Lehrbüchern wird sie als jagdbare Art mit ganzjähriger Schonzeit geführt. Insofern grenzt das Jagdrecht nicht zoologisch exakt ab. Aus dieser Unschärfe könnte die (Fehl)Einschätzung entstanden sein, dass die Nilgans aufgrund der rel. engen Verwandtschaft eine jagdbare Art ohne Jagdzeit sei.

Ferdi
 
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20 Feb 2003
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Bioferdi:
...
Aber jetzt wird kritisch. Diese werden in der faunistischen Systematik einmal als eigenständige Unterfamilie geführt, in anderen Quellen aber zur Familie der Anatinae (Entenvögel) gestellt.
Das hat wiederum Auswirkungen auf das Jagdrecht. Die Anatinae unterliegen komplett dem Jagdrecht. die Tadorinae kommen im BJG nicht vor. (ich hab da nichts gefunden).
...
<HR></BLOCKQUOTE>


Hier (Tipp: Googlen nach "Unterfamilie Brandgans" und "im Cache" - dann wir es übersichtlicher) werden sie als eigenständige Unterfamilie Tadorninae geführt. Die Familie heißt aber nicht Anatinae (Enten) sondern Anatidae (Entenvögel). Anatinae ist auch eine Unterfamilie.

P.S.: In Wikipedia werden sie auch als gleichberechtigte Unterfamilie geführt.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Polderjaeger:
Morgen,

...
Wie gesagt sind die gänse sehr agressiv; ich habe mehrfach beobachted wie die selbst fliegend kämpfen (beissen).
<HR></BLOCKQUOTE>

Deshalb heißen sie bei den Franzosen auch ornithologisch korrekt 'canard armé'
icon_biggrin.gif


Sind extrem hart befiedert und können von unten-vorne viel einstecken, von hinten geht's leichter unters Gefieder. 3 mm ist nicht zuviel...

Gruß,

Mbogo
 
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Die Nilgans - Niederwild der Zukunft.
icon_biggrin.gif


Meine Stammbesatzung führt seit Ende März Küken. Am Anfang 7, noch sind 5 übrig. Letztes Jahr haben sie ähnlich früh begonnen, dann aber wider erwarten keine zweite Brut in Angriff genommen.

Insgesamt ist der Bestand deutlich im Aufwind, ohne dass ich eine Abnahme anderer Arten beobachten kann (anwesend: Blesshühner, Teichhühner, Stockenten, Reiherenten (ein Paar), Kanadagans (ein Paar) sowie Zwerg- und Haubentaucher).

Wie sieht es in anderen Gebieten aus? Sind die Enten in NRW mittlerweile jagdbar?

ULE
 
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Die sind von diesem Jahr an in NRW jagdbar und man tut gut daran sie scharf zu bejagen. Nilgänse zerstören rund um ihre eigenen Brutplätze die Gelege anderer Enten.

MfG Abbiatico
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Abbiatico:
Die sind von diesem Jahr an in NRW jagdbar und man tut gut daran sie scharf zu bejagen. Nilgänse zerstören rund um ihre eigenen Brutplätze die Gelege anderer Enten.

MfG Abbiatico
<HR></BLOCKQUOTE>

Hast Du das selbst beobachtet oder vom Hörensagen? Kann ich nämlich nicht bestätigen. *Mein* Paar brütet a) viel früher als die anderen Enten und lebt dann b) in relativer Harmonie mit dem anderen Wassergeflügel. Wie gesagt, ich sehe keine Abnahme der anderen Arten - abgesehen davon, dass die Reiherenten mal mehr und mal weniger sind.

Bläßhühner sind wesentlich territiorialer.

ULE
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von the dogfather:


Hast Du das selbst beobachtet oder vom Hörensagen? Kann ich nämlich nicht bestätigen. *Mein* Paar brütet a) viel früher als die anderen Enten und lebt dann b) in relativer Harmonie mit dem anderen Wassergeflügel. Wie gesagt, ich sehe keine Abnahme der anderen Arten - abgesehen davon, dass die Reiherenten mal mehr und mal weniger sind.

Bläßhühner sind wesentlich territiorialer.

ULE
<HR></BLOCKQUOTE>
In meinem nordsächs.Revier,geprägt von riesigen Tagebaurestlöchern( Seelandschaften)tauchten vor 3Jahren die ersten Nilg.auf.Die Population entwickelt sich erstaunlich rasant.Im Vorjahr waren es ca 50.Auf einer Erdaufschüttung in 8m Höhe hat ein Brutpaar 8 Gössel ausgebrütet .Daß sie aggressiv gegen andere Arten sind konnte ich noch nicht beobachten.Sie haben hier eine erstaunlich niedrige Fluchtdistance(ca.30m) .
 
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Bei uns im Ort durften die Pächter, aber nur die!, im letzten Jahr Nilgänse bejagen. War Sondergenehmigung vom Landkreis!
 
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Neues von der Nilgansfront:

Heuer haben die Gänse 9 (in Worten: neun!!) Gössl hochgebracht, die längst aus dem gröbsten raus sind. Die Nilgans ist damit nach meinen mehrjährigen Beobachtungen DEUTLICH reproduktionsstärker als anderen Enten und Gänsearten.

Niederwild der Zukunft halt :wink:

ULE
 
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Der Thread ist zwar schon etwas älter, aber das Thema wird man sicher immer öfter lesen. Und um keine neuen Thread zu eröffnen …

Vor ein paar Tagen hab ich hier noch guten Gewissens geschrieben, dass diese Art bei uns noch nicht vorkommt. Wenn man vom „Teufel“ spricht.
Prompt sichteten wir letztes WE die erste Nilgans bei uns auf einem See. Nach Rücksprache mit der UJB scheinen sie seit letztem Jahr im Landkreis an einigen Punkten sogar schon zu brüten.
In die Liste der jagdbaren Tiere ist sie (noch) nicht aufgenommen, da sie in Bayern nicht als heimische Wildart angesehen wird. So ähnlich wie das mit der Kanadagans bis vor ein paar Jahren war.
Die Person der UJB hat mir erzählt, dass es beim LJV Bayern (Kreisgruppen etc.) Formular gibt mit denen man die Sichtungen dokumentieren kann. Je früher eine gute Datenbasis vorhanden ist desto ehr besteht die Möglichkeit diese Art dem Jagdrecht zu unterstellen.
Wer also in Bayern lebt und Nilgänse in seiner Gegend bestätigt hat möchte ich bitte dies der UJB bzw. dem LJV mitzuteilen.

Ich bin gespannt was uns diese neue Art lehren wird. Die Berichte hier im Forum sind ja teils sehr unterschiedlich.

Alles Gute

PS: Gab es eigentlich jetzt schon den Artikel über Nilgänse in der WuH ? Wenn ja, in welcher Ausgabe war der Artikel ?
 
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Jfgpm schrieb:
PS: Gab es eigentlich jetzt schon den Artikel über Nilgänse in der WuH ? Wenn ja, in welcher Ausgabe war der Artikel ?

Irgendwo habe ich letztens ein Steckbrief der Nilgans gesehen... kann aber die DJZ gewesen sein, vielleicht finde ich die Ausgabe nochmal :roll:

Am Rhein in Rheinhessen brüten die Nilgänse auch, letztens auch an der Grenze zu Thüringen und Hessen Nilgänse gesichtet, ob sie da Brüten weiß ich nicht, aber ich gehe einmal davon aus, da sie schon recht zahlreich waren.
 
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In der DJZ April 09 gibts eine Seite über die Nilgans, ist aber wirklich nicht informativ :roll:
 
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Alles klar, vielen Dank.

Ich bin mal gespannt, ob und wie lange es dauert, bis die Nilgänse bei uns in Scharen Fuß gefasst haben. Sie scheinen ja recht anpassungsfähig zu sein.

Zusammen mit anderem Wasserwild konnte ich sie leider noch nicht beobachten.
Vielleicht halten sie bei uns den Kormoran kurz
:lol:
 
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2 Jan 2003
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Sie stehen immer wieder mal zwischen den Graugänsen, auch jetzt. Ob sie die anderen Wasservögel beim Brüten stören kann ich nicht beurteilen, die Nistplätze liegen auf einer kleinen Rheininsel, die man nicht einsehen kann. Angeblich soll es auch schon vorgekommen sein, dass sie auf Bäumen (käme nur Pappel bei uns in Frage) brüten, aber selbst beobachten konnte ich das noch nicht.
 

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