Niederwildjagden 2023/24

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Bei uns gibt es leider Tularämie, jetzt will kaum einer mehr einen Hasen, wenn ich da von solchen Hasenstrecken lese, gibt es das bei euch nicht oder macht ihr euch nicht so ins Hemd deswegen?
 
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Pulverschnee und 5 miese...Auf Fuchs wollten wir riegeln. Aus den letzten Jahren lernten wir, dass nur wenige Schützen genügen, der Fuchs kommt ziemlich immer an derselben Stelle.
Füchse haben wir eigentich fast immer angetroffen. Heute war es anders....4 Treiben waren angesetzt: 4 Schützen, 5 Treiber, 1 UK, es sollte zuerst dem Fuchs gelten, Hasen können mitbejagt werden.
In den ersten beiden Treiben waren nur Rehe. Beim 3. Treiben kam mir dann ein Hase. Schön rauslassen und mit einer Böschung als Schrotfang ließ ich fliegen. Der Hase ging langsam und krank weg. Einen zweiten Schuss konnte ich wegen des Nachbarschützen nicht anbringen. Dort knallte es wenige Augenblicke später. Der Schütze führte eine BBFl. mit ZFR. Nunja, der Hase schweißte gut ab meinem Anschuss und lag dann nach 120 m beim Nachbarschützen im Schnee. Komisch war, dass dort im Schnee wo der Hase lag, vorher oder an der Stelle keine Schrote oder Wolle sichtbar waren.
Im vierten Treiben wurden einige Hasen gesehen, die aber das Treiben nicht verlassen haben. Ich stand auf einem Fernwechsel. Dem Hasen pressierte es fürchterlich und ich konnte ihn nicht vor dem Schuss fotografieren...
IMG_8074v.jpgIMG_8076v.jpg
Für die Jagdscheinanwärter wieder Praxis pur.
IMG_8078v.jpg
Anschließend wurden die beiden Hasen an der Jagdhütte gleich küchenfertig hergerichtet. Mehr Praxis bei der Jagdscheinausbildung geht nicht.IMG_8073v.jpg
 
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Hört sich nach einem schönen Jagdtasche an👍👍👍Hasen und Schnee bei uns, da wird mir immer mulmig. Treibjagd Nachbardorf vor 20 Jahren im Treiben kommen immer 15 bis 18 Hasen zur Strecke. Damals leichte Schneedecke 28 Hasen. Dieses Treiben hat nie wieder mehr als 10 Hasen gebracht. Das Jahr danach nur 5. Ob es wirklich an der einen Jagd gelegen hat?????
 
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Moin,
Ich kann bestätigen, es liegt manchmal nur an EINER Jagd...Unser Revier hat die letzten 10 Jahre 20 Hasen erlegt, da wurde teilweise nach 60 Minuten die Jagd beendet, weil 20 Hasen erlegt waren.
Mit dem neuen Pächter wurden im ersten Jahr 45 Hasen erlegt, im Folgejahr nur 12 mit allen Anstrengungen... dieses Jahr wird es nicht besser aussehen...
Bestand zusammengeschossen
 
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Hört sich nach einem schönen Jagdtasche an👍👍👍Hasen und Schnee bei uns, da wird mir immer mulmig. Treibjagd Nachbardorf vor 20 Jahren im Treiben kommen immer 15 bis 18 Hasen zur Strecke. Damals leichte Schneedecke 28 Hasen. Dieses Treiben hat nie wieder mehr als 10 Hasen gebracht. Das Jahr danach nur 5. Ob es wirklich an der einen Jagd gelegen hat?????
Das hat nicht nur an der einen Jagd gelegen. Jedes Jahr Hasen zählen und bei Bedarf die Anzahl reduzieren. Bei passenden Bedingungen erholt sich der Bestand ganz schnell. Nichtbejagung würde ich nicht machen, das verträgt der Hasenbestand überhaupt nicht.
 
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Früh dünn einmal drübergehen, danach Ruhe geben und jedes Jahr eine Drittelfläche liegen lassen.
Nach zwei bis drei Jahren ist alles wieder o.k.
 
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So richtig klar ist mir in 50 Jahren nicht geworden woran es liegt mit dem Besatz.

Das ich Fuchs und Marder nicht zu viel werden lasse ist für mich Voraussetzung.

Über den Rest habe ich immer wieder am Ende der Treibjagdabend diskutiert.

Leider ist es mir nicht gelungen, die Landesjägerschaft dafür zu mobilisieren

da mal eine Grundlage auf wissenschaftlicher Basis zu erstellen.

Ich kann Reviere benennen in denen mehr oder weniger alle Faktoren gleich sind

und trotzdem der Besatz um 80% unterschiedlich ist.

Wir bejagen jedes Jahr die Hälfte des Reviers. Ob sich das lohnt????

Dann immer die Frage der Verwertung, mehr wollen wir auch nicht.

Dieses Jahr drei Treiben 39 Hasen, das vierte Treiben ist üblicherweise besser

und trockner als die anderen. Da nur ein Hase, nicht erklärbar. Wir staunen über

unser nicht Wissen.

So ganz ist mir das zählen auch nicht geheuer.

Am Abend vor der Jagd ein Revierteil das von Kanälen begrenzt ist, Zählung mit

Nachtsichtgerät 25 Hasen. Sonst bleibt das immer liegen diesmal sollen 10 liegen.

Zwei auf der Strecke. Eine Erfahrung die überhaupt nicht selten ist.
 
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@Claas
wir htten unserer Revier in der Voreifel von 49 bis 1989 gepachtet. Vor dem zusammenbruch in den 70ern waren Jahrestrecken im vierstelligen Bereich der Regelfall.
Ich habe vor Jahren mal die Unterlagen ausgewertet und dabei festgestellt, dass bei uns eindeutig 7 - Jahres - Zyklen feststellbar waren, und zwar sowohl bei Hase wie auch bei Fasan und Rebhuhn.
Nun haben die drei ja völlig unterschiedliche Biotopansprüche; ich vermute daher, dass landwirtschaftliche Veränderungen nicht ausschlaggebend waren.
Korrelationen mit mittl. Niederschlag und mittl. Temperatur, sowohl jährlich wie auch vierteljährlich einbezogen, ergaben keinen signifikanten Zusammenhang. Daran lags also sehr wahrscheinlich auch nicht.

Vielleicht lesenswert:
https://www.nua.nrw.de/fileadmin/us...-7-Wo-liegt-der-Hase-im-Pfeffer/02strauss.pdf
 

z/7

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Ich habe vor Jahren mal die Unterlagen ausgewertet und dabei festgestellt, dass bei uns eindeutig 7 - Jahres - Zyklen feststellbar waren, und zwar sowohl bei Hase wie auch bei Fasan und Rebhuhn.
Ich überlege grade, ob das mit dem Auftreten von Tollwut-Seuchenzügen beim Fuchs korrelieren könnte? Da hab ich auch was von 7 Jahren im Hinterkopf. Oder waren's 12?

Alternativ ist es einfach das normale Anwachsen einer Population bis zur Grenze der Biotopkapazität, darauf folgender Zusamenbruch durch Mangelernäheung, Streß und Seuchen sowie anschließender Erholung.

Guter Artikel, der Link. Sehr interessant. Irgendwo hab ich in letzter Zeit auch eine Bemerkung gelesen, daß weniger die Deckung als der Eiweißgehalt der angebauten Ackerfrüchte für den Hasen relevant sei. So von wegen Hasenapotheke, das sei Schmu. Eine Untersuchung einer Beziehung zwischen Populationsdichte und vorzugsweise angebauten Kulturen gibt es wohl noch nicht?
 
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@z/7
Tollwut? Haken dran, ich hatte, der Tradition folgend einen Kampfteckel. Füchse hatten während der gesamten Pachtzeit eine eher geringe Halbwertzeit...
Biotopkapazitä? Nee, nicht so wie wir damals gejagt haben. Ein Drittel blieb liegen, auf 2/3 war auf Hubertus Ballett. Kann ich auch ausschließen.
Ackerfrüchte? Glaub ich eher nicht. 80er bis 90er Böden, Weizen, Zuckerrüben, Gerste, etwas Kartoffel, nee, glaub ich auch nicht. Insgesamt rund 600 ha zzgl ca. 250 ha Milch - Weidewirtschaft. Keine Mastbetriebe, kaum Güllebetrieb.

Ich glaube heute an das, was "Hasen-Schneider" Wildbiologe in Gö mal dazu gesagt hat: Entweder Anreicherung von Spritzmitteln - den Zusammenhang dazwischen und der Fertilität von Hasen hat er ja nachgewiesen - oder tatsächlich eine "Innere Gradationsuhr"
 
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ich bin auch der Meinung, dass die Agrarchemie eine Rolle spielt, anders erklärt sich mir nicht, dass hier (Zonengrenze NDS, Randausläufer Magdeburger Börde, intensiver Ackerbau) im Westen die Besätze Ende der 70er Jahre komplett zusammenbrachen, während wir die ersten 1-2 Jahre nach Grenzöffnung in Sachsen-Anhalt noch zu hervorragenden Hasenjagden eingeladen waren, danach erfolgte auch dort ein rasanter Zusammenbruch der Besätze. Sicher sind alle Pflanzenschutzmittel getestet, aber nur das Mittel und sein Wirkstoff, nicht aber die Cocktails, welche von "Beratern" empfohlen werden, weil dann auch noch das 7. und 8. Kraut erwischt wird.
Es muss einen Grund geben, die Ackerschläge waren im Osten schon wesentlich größer, als das, was hier die Flurbereinigung schuf, die Feldfrüchte waren die Gleichen, die Wirkstoffe brutal, aber weit weniger...
 
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Wenn ich mir so ins Gedächtnis rufe, wie schnell Sauen sich auf und davon machen, wenn 5 km weiter im Dorf sich die Jägerei trifft...
Mit welcher Geschwindigkeit und auf welche Entfernung sich Vögel warnen, wenn Sperber oder Habicht im Anflug sind....
Und wenn ich mich dann daran erinnere, mit welch teuflicher Raffinesse mancher Hase meine Bracken hinters Licht geführt hat - vielleicht riechen die Strolche den Braten einfach viel früher als wir glauben
 

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