Gerade Jäger sollten doch in der Lage sein, objektiv den Nutzen von Waffen für die Gesellschaft (Zeit, Sicherheit - Stichwort Wildunfälle, Naturschutz, Tierwohl, Wildschäden) anzugeben. Zudem man, und zwar mit objektiven Zahlen, in Relation zu den Millionen Schüssen im öffentlichen Raum, realistisch von einem sehr gewissenhaften Umgang sprechen kann. Wenn man alleine die Zahlen aus den Streckelisten nimmt ... dagegen sind Unfälle extrem selten, werden aber überbetont.
Wären übrigens auch die gesellschaftlichen monetären Kosten in Zeit, wenn es nur noch Berufsjäger geben soll. Da kommen schon nette große Zahlen zusammen, wenn man nur unsere Zeit und Ausrüstung addiert!
Naturschutz, Hege im Sinne des Bundesjagdgesetzes, ist in Deutschland fest in der Hand eines Ehrenamtes. Das ist für mich vergleichbar mit der Situation der Gefahrenabwehr, denn die meisten Feuerwehrleute in Deutschland sind Ehrenämtler.
Da sind Waffen Werkzeuge, wie die Motorsäge, das zur Jagd geeignete Auto etc. ... Messer werden ja z.B. von vielen Menschen eingesetzt, auch hier haben wir die notwendigen legal verbrieften Rechte. Einhandmesser etc., die bei Jägern einen funktionalen Nutzen haben.
Andererseits kenne ich Sportschützen, die den Jagdschein gemacht haben, um mit Schalldämpfer schießen zu dürfen. Belastet die Umwelt und die Standnachbarn weniger, aber eben nur funktional für Jäger zugelassen? Oder das Thema Technik ... ob es nun um Zielbeleuchtung, Nachtsicht etc. dreht, unser Waffenrecht ist oft gut gemeint, aber schlecht gemacht. Welcher Nachsucheführer hat sich nicht schon mal eine Zielbeleuchtung an der Kurzwaffe oder Langwaffe gewünscht, weil es manchmal dafür sinnvolle Anwendungen gibt?
Mittlerweile mehren sich ja die Stimmen, die Mittel zur Umsetzung des bestehenden Rechts, als Lösung sehen. Das ist dann aber etwas völlig anderes, als noch mehr Aufbewahrungskontrollen ;-)
Seien wir doch mal alle ehrlich, das ist doch albern. Wer hält sich denn NICHT an die Vorschriften? Im eigenen Sicherheitsinteresse? Auch hier dürfte der Anteil der Verstöße sehr sehr gering sein.
Gerade der aktuell diskutierte Fall zeigt doch offenkundig, dass ein rein vorschriftsmässiges Kontrollieren der Aufbewahrung tragischerweise Missbrauch nicht verhindern konnte. :-(
Bei anderen Tatwerkzeugen in Deutschland, die auch durch das Waffenrecht detailliert geregelt sind, wie z.B. Messern, wird ja auch nicht so spektakulär berichtet, obwohl es wesentlich mehr Straftaten und viel mehr Opfer gibt. Dass ist eine fundamentale Schieflage der öffentlichen Wahrnehmung der tatsächlichen Gefahr von Schusswaffen in Deutschland.
Ich habe auch keine einfachen Antworten auf die vielen Fragen, aber dass z.B. ein Verbot von Halbautomaten irgend etwas zur Sicherheit in Deutschland beiträgt, ist mit Sicherheit keine sinnvolle Antwort ;-)