Neue Hochsitze braucht das Revier

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Nur mal kurz, wie mans heute nicht mehr macht:

Wir haben hier in einem Revier alte Kanzeln stehen, die vor Jahrzehnten gebaut wurden.
Ständer aus Telegrafen-Pfosten.
Wände komplett mit Teerpappe umkleidet; Dächer aus Eternitplatten...
kleine, enge Fenster, aber Hauptsache vom Schreiner,
schaumstoffbelegte-Pritschen zum Pennen,
Leitern mit Sprossen aus Tropenholz. Schwer ist kein Ausdruck dafür !

Jeder dieser Sitze ist eine Großbaustelle, wenn die Einrichtung entsorgt werden muss.
Es gibt containerweise Zeug, was Sondermüll ist.

Das Vermächtnis früherer Pächter, man gabs gern immer an die Nachfolger weiter...;)
Der jetztige will auch nicht recht dran, die z.t. baufälligen Dinger abzubauen...
Als Waldbesitzer kann man das aber einfordern !
 
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....

Welches Holz würdet ihr mir empfehlen wenn die Sitze noch die restlichen 6,5 Jahre mindestens halten sollen?
Frische (!) Rundstangen, kein Käferholz, welches schon ewig und drei Tag im Bestand rumgammelte.

Ich habe mir auch 2017 mal ein paar grüne Stangen "organisiert", die vom Harvester geerntet wurden. Das ist nix mehr, nachdem die durch den Harvesterkopf durchgelaufen sind. Die äußeren Schichten sind dermaßen verletzt von den "Rollen", dass die Teile jetzt schon ausgetauscht werden müssen.
 
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@Holzjäger und @Busch
Danke für eure Tipps. Ich sehe es auch so, dass ich keinen Sondermüll im Wald haben mag. Ich habe noch eine alte Fütterung mit Asbet-Eternitplatten im Wald stehen, vor deren Entsorgung ich mich seit Jahren drücke.

Ich werde mir vsl. dann 10x10, 4x6 und 3x5 in Fi/Ta besorgen und das gesparte Geld in ein ordentliches Blechdach investieren. Diese Bitumenplatten und alles andere aus Plastik hat schon zu oft der Wind zerfetzt. Oder was nehmt ihr da?
Ich bin voll eurer Meinung, dass ein konstruktiver Holzschutz das wichtigste ist. Bei den alten Leitern gammeln auch zuerst die untersten Sprossen weg, die nahe am Boden und nicht mehr im Schutzbereich des Dachs sind.
Ich habe die letzten Böcke daher immer auf Bulldogdübeln auf Betonplatte gestellt und die Füße nochmals mit Fäulnisschutz bepinselt. Fast bei allen Verbindungen von Holz auf Holz habe ich irgendwas zwischengelegt, damit sich dort keine Feuchtigkeit sammelt.

@Florian1979 Rundstangen sind natürlich das günstigste und haben einen rustikalen Look der gut zur Jagd passt. Wenn man sie aber selber einschlagen, transportieren, schälen und am Ende noch bezahlen muss, ist die Frage ob es sich noch lohnt. Im Endeffekt ist Schnittholz natürlich besser zu verarbeiten, außer man macht alles nur so Pi mal Daumen mit der Motorsäge.
 
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Wenn man die Stangen selber wirbt ist das in der Regel für kleines Geld zu machen. Es ist aber natürlich nicht wenig Arbeit und wie bereits gesagt müssen die Dinger transportiert und gelagert werden. Für Längen bis 4-5 Meter ist das aber kein Thema. ich muss aber auch gestehen, dass ich kein Freund von 12 Meter hohen Wachtürmen bin.

Blechdach ist gut. Trapezblech kostet nicht wirklich viel mehr wie Onduline Platten und kann ggf. auch für den Nachfolgehochsitz wiederverwendet werden sofern der alte seine Lebensdauer überschritten hat.
 
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Also bei mir stehen Hochsitze schon über 30 Jahre wie @Busch schon geschrieben hat , alles Fichtenstangen egal welche Stärke. Und ja , auch Käferholz da sorgt nämlich der Käfer fürs schälen hält genau so lange wenn es nicht liegt sondern steht.
Billiger geht es nicht ein bissel Wild als Entschädigung und mit einer Säge hat man in einer Stunde sein Holz für ein Sitz oder mehr rein.
Ich habe noch nie einen Sitz oder Kanzel gestrichen aber immer von Bewuchs freigehalten ,auch wenn eingewachsen teilweise gut aussieht.
Noch eins zum Entsorgen.
Kleinmengen von Eternit kann im Hausmüll entsorgt werden jedenfalls bei uns , wenn du allerdings Angst hast das du eher in Himmel kommst hole eine Entsorgungsfirma. Dachpappe ebenfalls. Folie in die Gelbe Tonne wo ist das Problem.
Unbehandeltes Holz sprich Hochsitze einfach zusammen sägen und liegen lassen zumindest bei mir gibt Ärger.
Baue jetzt schon Jahre alte Sitze teils aus achtziger Jahren ab, weißt wie schön warm das zu Hause macht. Was da zusammen kommt und dazu kostenlos .😁😁
6,5 Jahre nimm einfach das billigste was du bekommst, außer wie schon geschrieben du ziehst um in ein neues Revier.

Gruß Seppel
 
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Frische (!) Rundstangen, kein Käferholz, welches schon ewig und drei Tag im Bestand rumgammelte.

Ich habe mir auch 2017 mal ein paar grüne Stangen "organisiert", die vom Harvester geerntet wurden. Das ist nix mehr, nachdem die durch den Harvesterkopf durchgelaufen sind. Die äußeren Schichten sind dermaßen verletzt von den "Rollen", dass die Teile jetzt schon ausgetauscht werden müssen.
Grüne Stangen sind suboptimal zu verarbeiten, da schwer und noch enorm biegsam.
Man kann sie grün schlagen und dann ein Jahr trocken lassen, auf mehreren Unterlagen.

Trocken stehendes Holz (egal ob vom Buchdrucker/Kupferstecher, denn die machen keine technolog Schäden, sprich Löcher ins Holz oder per Dürre abgestorben) ist ideal zum Hochsitzbau.
Unten gesundschneiden, bis weiß und dann gut asten. Rinde oft schon abgefallen, dann aber Vorsicht, wegen Fäule.
Leicht zu transportieren und zu händeln. oft zwar schon schwer zu nageln, aber wir schrauben heut ja auch viel und damit ists ein prima Material !
Für Dürrständer bezahlen muß man heut sicher kaum mehr, die bleiben sowieso sonst im Wald...

Alles Anbrüchige und Rotfaule verbleibt natürlich im Wald und extrem starkastige oder drehwüchsige Randbäume nimmt man auch nicht.
Ein wenig Blick fürs Holz und los gehts !

Mit auf 6-7 m abgelängten Stangen kommt man für normale Hochsitze/Ansitzleitern bis max. Bodenhöhe 4m gut zurecht, auch für Diagonal(anker)streben am Gerüst.

1724152091174.jpeg
 
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@Holzjäger und @Busch
Danke für eure Tipps. Ich sehe es auch so, dass ich keinen Sondermüll im Wald haben mag. Ich habe noch eine alte Fütterung mit Asbet-Eternitplatten im Wald stehen, vor deren Entsorgung ich mich seit Jahren drücke.

Ich werde mir vsl. dann 10x10, 4x6 und 3x5 in Fi/Ta besorgen und das gesparte Geld in ein ordentliches Blechdach investieren. Diese Bitumenplatten und alles andere aus Plastik hat schon zu oft der Wind zerfetzt. Oder was nehmt ihr da?

Bei mir im Revier haben wir verschiedene Dächer, teils aus Ondulineplatten und teils Wellblech/Trapezblech.
Die Blechdächer sind sicher haltbarer, da macht ein Ast auch keinen Schaden, allerdings sind selbige auch furchtbar laut. Deshalb verbaue ich lieber Ondulineplatten, die sind auch leichter zu verarbeiten.
 
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Genauso machen wirs auch.
Seit wir die Ondulineplatten mittels Sturmlatten quer zur Wellung von oben in die Sparren schrauben, haben wir keine Sturmschäden mehr. Die Nagelung ist nix...theoretisch reicht bei diesen leichten Dächern das seitliche Verrödeln mit Draht von Sturmlatte und Aiuflageholz.
 
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Genauso machen wirs auch.
Seit wir die Ondulineplatten mittels Sturmlatten quer zur Wellung von oben in die Sparren schrauben, haben wir keine Sturmschäden mehr. Die Nagelung ist nix...theoretisch reicht bei diesen leichten Dächern das seitliche Verrödeln mit Draht von Sturmlatte und Aiuflageholz.
Die Querlatten kommen aber schon unter die Platten oder?
Blech hält halt ewig und ist mega stabil aber leider auch schwer. Also vor Ort mal eben das 2x2 Trapezblech hochheben ist nicht....
Über die Lautstärke habe ich mir noch nie gedanken gemacht. Die Geräusche sind ja immer da und sollten daher kein Problem für das Wild sein. Das Schwitzwasser im Herbst/Winter das von oben runter tropft ist eher ein Problem.
 
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Die Querlatten kommen aber schon unter die Platten oder?
Blech hält halt ewig und ist mega stabil aber leider auch schwer. Also vor Ort mal eben das 2x2 Trapezblech hochheben ist nicht....
Über die Lautstärke habe ich mir noch nie gedanken gemacht. Die Geräusche sind ja immer da und sollten daher kein Problem für das Wild sein. Das Schwitzwasser im Herbst/Winter das von oben runter tropft ist eher ein Problem.
Für die 2x2 m Dachfläche gibt es diverse Tricks dann ist das überhaupt nicht mehr schwer.
 
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Die Querlatten kommen aber schon unter die Platten oder?
Blech hält halt ewig und ist mega stabil aber leider auch schwer. Also vor Ort mal eben das 2x2 Trapezblech hochheben ist nicht....
Über die Lautstärke habe ich mir noch nie gedanken gemacht. Die Geräusche sind ja immer da und sollten daher kein Problem für das Wild sein. Das Schwitzwasser im Herbst/Winter das von oben runter tropft ist eher ein Problem.
Blechdächer sind bedeutend lauter, Pappe auf Holz (wie früher) oder eben Onduline auf Latten, da hört man nicht viel.
Das Wild stört sich zwar wenig dran, aber ich mags nicht !
Onduline 90x190 kann auch ein Mann gut verarbeiten.
Ein Dach aus 2 solcher Platten auf Latten, hab ichs schon allein hochgezogen und aufgelegt.
Außerdem kann man die Dinger rund zusammenbinden und sogar im PKW transportieren...
 
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Die Querlatten kommen aber schon unter die Platten oder?
Natürlich liegen die Platten mit den Wellen quer zu den Auflagenhölzern und die Sturmlatten liegen deckungsgleich oben auf.

Ein früherer Pächter, mit dem ich mal kurzzeitig jagte, legte die Auflage-Bretter längs mit den Wellen... Durchbiegen vorprogrammiert.
Außerdem ließ er nie Spalten bei kleine Verkleidungen oder Sitzenbrettern: folge alles quietscht und knarrt und hinter seinen tollen geschlossenen Rückenlehnen bauten die Wespen jährlich Nester. :ROFLMAO:
Holz arbeite nunmal bei Wind und Wetter !
 
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Natürlich liegen die Platten mit den Wellen quer zu den Auflagenhölzern und die Sturmlatten liegen deckungsgleich oben auf.

Ein früherer Pächter, mit dem ich mal kurzzeitig jagte, legte die Auflage-Bretter längs mit den Wellen... Durchbiegen vorprogrammiert.
Außerdem ließ er nie Spalten bei kleine Verkleidungen oder Sitzenbrettern: folge alles quietscht und knarrt und hinter seinen tollen geschlossenen Rückenlehnen bauten die Wespen jährlich Nester. :ROFLMAO:
Holz arbeite nunmal bei Wind und Wetter !
Holz überm Dach? Das ist dann aber das erste Teil das weggammelt?
 

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