Netfundstück: das erste Mal

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13 Jun 2010
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Moin,

mein Vater hat mir vor 40 Jahren gezeigt, wie das Luftgewehr bedient wird und was man tunlichst bleiben lassen sollte. Dann hat er mich mit dem Ding auf die Hinterseite der Scheune geschickt mit den Worten "mach Dich nützlich - keine Singvögel".


Gruß

Christoph
 
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Eine meiner ersten Erinnerungen als Kind sind Hausschlachtungen von Rindern und Schweinen bei meinem Onkel nebenan. Wir haben uns sogar immer drauf gefreut. Wir haben ebenfalls mit Luftgewehren gewisse Aufgaben erledigt. Mit 10 habe ich schon fleissig beim Aufbrechen von Rehen geholfen - und sogar aus Interesse Organe "seziert". Und ich bin ein anständiger Mensch geworden, mit gutem Beruf, normalen sozialen Kontakten, großer Tierliebe und einem vernünftigen Verhältnis zum Nahrungsmittel. Genau das fehlt heutzutage jedoch immer mehr.

Laut dem Spiegelartikel müsste ich ja jetzt ein verstörter Soziopath. Oh mann.
 
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Ich durfte auch mit 9 das erste Mal mit dem Luftgewehr ran. Allerdings immer unter Aufsicht. Einmal habe ich es mir ohne zu fragen geholt und damit auf das Autowrack in Nachbars Garten geschossen. Piiiing, Piiiing... Eine Tracht Prügel und zwei Jahre Zwangspause später, habe ich dann meine erste eigene Waffe bekommen: ein einläufiges 9mm Schrotgewehr.
 
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Darf nix erzählen, ist noch nicht verjährt! ;)

Halt, doch! Taubenjagd in USA. Bei Wal Mart! Lizenz geholt und dort tatsächlich meine erste Beute gemacht in der Wüste von Arizona! Mein Vater wollte dann doch auch mal und RuckZuck war das Limit erreicht! Stolz waren wir alle Beide! Mein Vater und ich über meine erste Beute, und ich noch zusätzlich weil "MEIN DAD" so viel besser getroffen hat als alle anderen.

Danke Iltis, daß Du den Flashback provoziert hast.
 
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Bei mir fing es auch mit dem Luftgewehr an, im Keller. Später durfte ich im Revier mit der .22 hornet schießen. Mein Vater hat mich aber nie auf Wild schließen, aber er war dabei als ich dann meine erstes Stück Wild gestreckt habe.
 
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Meine erste Waffe war eine "Diana 22". :21: Anfangs nur auf Scheibe bis mein Onkel zu meinem Vater meinte,ich solle im Lager die Spatzen mal ordentlich dezimieren.Wir hatten einen Gutshof mit Landhandel und im Lager waren die Silos und da gab es hunderte von Spatzen. Das war in den 60ern.
Heute undenkbar! :25:
Mit 6 Jahren bin ich das erste mal mit zum Ansitz und mein Vater erlegte einen Bock. Vor der Schussabgabe muss der Hochsitz fürchterlich gewackelt haben? :15: Ich denke heute noch oft daran.
Nach mehreren Jagderlebnissen holte ich mir,wenn keiner Zuhause war,den Drilling von meinem Vater aus dem Waffenschrank (damals gabs noch keinen Tresor) und setzte mich auf der Rückenlehne vom Sessel im Jagdzimmer, um dort auf dem Ansitz zu sein. Was ich da so alles erlegt habe? :21:
 
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Schön zu sehen, daß es auch noch Familien gibt, die ein entspanntes Verhältnis zur Jagd haben. Mein Sohn hat mich auch von Kleinauf begleitet und so manchen Hahn "gehalst" und auch Hasen abgetan. Selbst mein Patenkind (Autist) kommt mit zur Jagd und ist entspannt und ruhig und genießt das Erlenbis.
Wenn ich dann im Gegensatz dazu an Anrufe von Eltern, deren Söhne von meinem Sohn als Treiber eingeladen waren; denke kann man wie gesagt froh sein, daß es noch Familien gibt in denen Jagd etwas Normales und Positives ist.

In diesem Sinn werde ich jetzt mein Ränzlein schnüren und meine 16er umhängen und den Hähnen und Hasen zu Leibe rücken.
:20:
 
Y

Yumitori

Guest
Moin,

nochmals vielen Dank an Iltis für den Anstoß, an die Anfänge - diesen sollte man nicht wehren! - zurückzudenken!
Und noch eine Erinnerung: Ich war bereits mit 5 oder 6 Jahren ausgesprochen waffeninteressiert, weil meine Helden Old Shatterhand, mehr noch aber Old Surehand und La Longue Carabine ja niemals fehlten. Mein Vater hatte gerade den Jagdschein gemacht und wir hatten damals so einige Bekannte und Freunde aus dem Bereich der U.S.-Armee, kein Wunder also, dass wir an so manchen Wochenenden im Gießener Rod & Gun Club waren. Und ich denke heute noch sehr gerne an die ausgesprochen netten Damen und Herren aus den Staaten, die dem Jungen, der mit grossen Augen vor den in Vitrinen ausgestellten Waffen stand, ermöglichten, mal auszuprobieren, wie ein S&W in die Hand haut, wenn man ihn nicht festhält. Und wie stolz ich war, als ich zum allerersten Mal eine .44 Magnum geschossen hatte - und sogar auf dem Schwarzen der Scheibe gelandet war....Und ich passte ger nicht mehr in unser Auto, als mein Vater mit der .44er das Schwarze nicht eben knapp verfehlte....
Von wegen "Überlassen" und so.... - keiner machte da ein Aufhebens, dass die meisten der Leute da ihren Revolver oder ihre 1911 auch ausserhalb des Dienstes am Gürtel trugen.
Erwähnenswert vielleicht auch, dass ich von einem Jungjägeranwärter weiss, der damals von seinem Vater und dem Pächter des Reviers, in dem gejagt wurde, eine 16er Flinte und 10 Patronen bekam und mit "Schutzmaßnahmen für Rebhuhn und Fasan" beauftragt wurde.
So mancher schwarz-weisse Beutegreifer, manchmal auch ganz schwarz, überwiegend weiss oder auch getigert, machte seine letzte Junghasen- oder Vogelpirsch ....
>>>.... As time goes by...<<<<

Ein schönes Wochenende, habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
A

anonym

Guest
Ich bin überrascht und berührt , in sehr positivem Sinne.

So viel freundliche positive Resonanz habe ich wirklich nicht erwartet. Zeigt es doch, daß wir alle klein auch mal klein angefangen haben und das Herauskramen dieser (fast) verblichenen Erinnerungen vielen Usern wohl im stillen Kämmerlein noch ein Lächeln in die Mundwinkeln zaubert.

Danke an alle, daß wir daran teilhaben dürfen.

Gern mehr : traut Euch einfach mal. Niemand muß sich mit Namen outen und viele Jugendaktiviäten haben dazu geführt, daß gestandene und redliche Bürger daraus geworden sind. Wir haben wohl alle "damals" über die echte Waffe unter Anleitung gelernt, Verantwortung zu tragen und Respekt gegenüber der Natur und Umwelt.

Früher reifte man unter kundiger Hand eines vertrauten Vaters oder Großvaters und lernte Respekt auch über den Weg der Waffenbenutzung .

Was wird aus denen, die alleine (= allein gelassen) am PC sich mit EGO Shootern zu Heavy Metal Gedröhne das eigene Hirn selbst programmieren und mit virtuellen Freunden gemeinsam täglich in Endzeitschachten ziehen, in denen "die anderen " immer nur die zu bekämpfenden Feinde sind ?
 
Y

Yumitori

Guest
Hallo Iltis,

ich unterschreibe gerne alles, was Du eben gepostet hast und will - von wegen Verantwortung - noch etwas beschreiben: Einer meiner amerikanischen "Schießlehrer" begann die Unterweisung damit, dass er mir einen 22er Revolver, ich glaube, einen .22er Maserpiece, und 100 Patronen übergab und mich aufforderte, so genau wie möglich innerhalb einer halben Stunde auf zwei Mannscheiben abwechselndzu schiessen und zu treffen. Die Mannscheiben standen etwa 10m
auseinander ....
Das machte er so lange, bis ich wirklich treffen konnte. Und dann kam das "Ding" - er stand wieder da, als ich auf den Stand kam - wieder mit der .22er, wieder mit 100 Patronen - aber diesmal stand er zwischen den Scheiben - angetan mit einer Schutzbrille und einer Splitterschutzweste. Die Schussentfernung betrug keine 20m - und als mein Vater anfing, Einwände zu erheben, sagte der kurz vor seiner Pensionierung stehende Gunnery Sergeant in fast akzentfreiem Deutsch: "Schiessen ist eine verdammt ernste Sache, das muss er begreifen, dass es Spass macht, weiss er schon!"
Nix is passiert, auf Ehre und Gewissen, gar nix - aber so was lehrt einen, gaaanz genau hinzuschauen!
Soll jetz kein "Moralin" sein - vielmehr ein Dankeschön an alle, die Vertrauen in mich gesetzt haben und von denen ich hoffe, dass sie von Ihrer Wolke oder vom Platz an Odins Tafel aus nicht bereut haben, was ich bisher so mit Waffen gemacht habe.

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
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Etwas verspätet aber doch (kam an die Bilder nicht sogleich dran)

Ca. 1956/57 und der kleine Bub auf dem Foto zielt mit seinem Holzgewehr auf den Pfad hinter dem Auto. Eben noch ist eine Rotte Sauen, wie so oft an den parkenden Autos vorbei gelaufen, und kein Schütze, außer mir :23: , zur Hand.
Java in den 50gern war wild und wildreich.
Dem Vater nachgeäfft alles mitgemacht.

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In Udjong Kulon, im Westen der Insel, Naturbelassen seit der Tsunamikatastrophe des Krakatau, gab und gibt es noch das Javanashorn und damals zehntete der Tiger noch die Postboten.

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Ein Fell eines solchen zierte viele Jahre, bis fehlerhafte Gerbung sein Ende bedeutete, die Wand unseres Wohnzimmers. Geschossen eben von einem Postboten auf dem Fahrrad, der um das Geschenk einer einläufigen Flinte aus dem Bestand seines Arztes, meines Vaters, reicher der gestreiften Katze und geübten Maneater ein Ende machte.
Ein Phyton von nahezu 10 Metern, dessen Leber eine geschmackliche Erinnerung hinterließ, zählte ebenso zu unserer Beute.
Es ist erst ein halbes Jahrhundert und wenig mehr her, aber was hat sich gewandelt........
 
A

anonym

Guest
...da mein DAD leider (noch) kein Jäger ist, blieben mir die meissten dieser Erfahrungen leider verwehrt - wobei ich auch sehr bald an ein Luftgewehr kam...!
 
A

anonym

Guest
crazy_sepp schrieb:
...da mein DAD leider (noch) kein Jäger ist, blieben mir die meissten dieser Erfahrungen leider verwehrt

Ich glaube , Du hat die biologische Reihenfolge etwas verwechselt ? :31:
 
A

anonym

Guest
Iltis99 schrieb:
crazy_sepp schrieb:
...da mein DAD leider (noch) kein Jäger ist, blieben mir die meissten dieser Erfahrungen leider verwehrt

Ich glaube , Du hat die biologische Reihenfolge etwas verwechselt ? :31:

...ja -> ich musste alles selbst um teuer Geld kaufen und er darfs dann nachtragen.
 
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Ein schönes Bild! Ich hatte meinen Sohn das erste Mal mit auf den Hochsitz genommen, als er drei Jahre alt war. Er war begeistert. Wir hatten Anlauf, aber der Finger blieb gerade. Trotzdem war es ein besonderes Erlebnis. Mit vier war er bereits auf Taubenjagdtagen mit dabei. Natürlich hatte er sein Holzgewehr mit, welches ich extra für ihn gebaut hatte.

k7ly-1-c4ca.jpg

(Mein Sohn nach seinem ersten Ansitz im Alter von drei Jahren.)

Der Junge ist inzwischen acht Jahre alt. Beim Ansitz auf Rehwild zeigt er jagdliches Gespür und blattet im Sommer bereits das Rehwild an. Beim Aufbrechen und Zerwirken ist er ein guter (und witziger) Helfer. Entgegen den Erwartungen des Zeitgeistes ist er kein ein Psychopath und ermordet auch keine Mitschüler. Im Gegenteil, er hat ein ausgesprochen positives Sozialverhalten. Der Junge ist sehr ausgeglichen, immer hilfsbereit und zu jedem freundlich.

Froderik
 

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