Wenn wir Nachsichttechnik zulassen, dann muss auch das Nachtjagdverbot fallen. Alles andere wäre verlogen. Wir sind Jäger und Praktiker und eben keine Politiker! Damit darf dann jeder alles haben und alles tun, egal ob Sau oder Hirsch oder Feld oder Wald.
Nein, dass Nachtjagdverbot braucht deswegen nicht zu fallen... Es ist ja nicht so, dass man Rehe auch nur noch in der Nacht antrift...
Das Nachtjagdverbot auf Schalenwild ist sinnvoll... die Ausnahme auf Schwarzwild aber auch... den Schwarzwild ist heute allgemein nachtaktiv...
(Nochmal wiederholt: SW ist nicht Nachtaktiv geworden, weil es Nachts bejagd wurde...)
Auch sollte NVS nicht überschätzt werden... es ist ein Unterschied einen Überläufer/Frischling von einer Bache zu unterscheiden, als einen Knopfbock von einer Ricke... klar, wenn es nah genug rankommt geht das... aber man sieht es schon wesentlich weiter weg und würde auch wesentlich weiter schiessen können... mit nah ran kommen ist dann nicht mehr... ist also wie am Tage auch...
Ob wir damit das Schwarzwildproblem lösen? Daran hab ich ernste Zweifel. Die Sauen belehren und ständig eines besseren und sie werden auch dies schnell lernen. Ich kann mir sehr gut die Sau mittags um 2 brechend im Feld vorstellen, während der Herr Jäger im Anzug im Büro sitzt. Spielt nicht eben genau das auch mit, dass vielleicht vielen auch die Zeit fehlt, jagdlich zur rechten Zeit am rechten Fleck zu sein. Das soll um Gottes willen kein Vorwurf an die "Hobbyjäger" sein, aber Zeit zu haben ist heutzutage bei allem ein Problem.
Wegen den Arbeitszeiten wird SW nicht Tagaktiv... dann wäre das schon lange irgendwo passiert...
SW betreibt, wie auch der Mensch, Risikominimierung...
Die Veränderung wird sein, dass die Schweine irgendwann erkennen, dass ein Feld ohne Deckung sehr gefährlich ist, und es zwar schwerer, aber sicherer ist im Wald zu brechen... und das wäre ja der Traum eines jeden jagdschadenspflichtigen Feldjägers...
Wenn die Schweine dann nicht mehr aus dem Wald kommen, braucht es wieder NVS da man ja sonst nichts mehr sieht im dunklen Wald...
Und ja, dass ist dann auch Evolution... überleben tun nur die, die sich nicht erschiessen lassen... wir passen uns an, die Sauen passen sich an, dann wieder wir, etc. ...
Andererseits versucht man dann mit den mehr oder weniger erfolgreichen "Großdrückjagden" der Lage Herr zu werden. Ist das sinnvoll, rentabel und immer waidgerecht?
Das geht auch nur solange die Schweine noch nicht wissen wie der Hase läuft...
Damals reichte es mit Treibern durch den Wald zu krakelen... heute braucht es da schon Hundemeuten, da sich die Schweine halt nicht mehr drücken lassen... und wenn doch laufen sie schnell zur nächsten Reviergrenze... weswegen wir ja nun auch revierübergreifend jagen...
Drückjagd ist erstmal unabhängig von Waidgerechtigkeit... Waidgerechtigkeit zeigt sich in der individuellen Praxis... schießt man zum Beispiel auf alles was sich beim Drücken bewegt oder spricht man an und zielt ordentlich, läßt ein zweites Stück laufen um das erste nachzuschiessen, etc. ...
Aus all den Überlegungen, und vor allem aus Kenntnis der unwidersprochenen Wirksamkeit: Wenns um die wirkliche Reduktion der Sauen gehen soll dann hilft nur eines: DER SAUFANG!!! Ausgeübt von wirklichen Profis in den regionalen Brennpunkten!
Auch das wird wohl auf Dauer nicht funktionieren... im ehemaligen Jugoslawien gibt es überall noch Minen... wer da nicht drauf tritt sind die Sauen... die haben gelernt...
Nochmal, wenn euch einer an die Schwarte will , dann würdet ihr auch schnell kreativ werden... und genauso kann der Jäger nicht meinen, das was damals funktionierte auch noch heute funktiuoniert... wer sich nicht anpasst verliert... und wenn es Geld beim Jagdschaden ist...
So, jetzt habt ihr was zu diskutieren!