In meinem Umfeld kenne ich keinen anerkannten Schweißhundführer, der mir bei dem Anliegen einer Nachsuche im Dunkeln nicht den Mittelfinger zeigen würde, und das aus guten Gründen. Da ist die eindeutig nicht gegebene Sicherheit und auch die geringere Beurteilungsmöglichkeit des Anschusses (ALLE Pirschzeichen). Dass die Nachsuche dann im allersten Licht erfolgt, ist allein aus Tierschutzgründen selbstverständlich. Dass das leider nicht immer erfolgt, wissen die meisten aus Erfahrung. Ich kann die Stücke mit Schussverletzungen, die ich selbst dann später von irgendwo kommend erlegt habe, kaum noch zählen. Ein weiterer Aspekt ist die Verwertbarkeit. Tierärzte weisen mit Recht darauf hin, dass bereits zwei Stunden nach dem Verenden die Darmbarriere bricht und dass es dann problematisch wird, auch und gerade im Winter (Feist, Winterhaar, Lage auf dem Ausschuss). Wer das essen will, bitte schön
. Ich weiß, kommt in die Wurst usw.. Ich kenne ein Forstamt, da muss jedes Stück 2 Stunden nach Schussabgabe in der Wildkammer hängen, sonst wird es entsorgt. Hart, aber korrekt, es geht um Lebensmittel. Also, was tun ? Ich kann Anschüsse deuten, wenn ich sie denn im Dunkeln finde aber, Tageslicht ist immer besser. Also mache ich eine Anschusskontrolle mit meinem Hund, der mir immer anzeigt, dass es Pirschzeichen gibt. Sodann gehe ich mit Hund im lichten Gelände maximal 60m nach, dann verbreche ich alle Pirschzeichen und breche ab. Auf diese Weise habe ich schon 6 Sauen verloren mit tödlichen Schüssen, weil sie ein paar Meter weiter lagen, doof, aber nicht zu ändern Auch beim Rehwild mache ich dasselbe Verfahren, nur gehe ich nach BESTÄTIGTEN tödlichen Treffern vielleicht ein paar Meter weiter.
Rehwild habe ich so noch nicht verloren. Aber noch einmal, es gibt keine Lampe, die das Tageslicht ersetzt, nicht einmal meine Lupine Stirnlampe....Ein einziges Mal bin ich als Anfänger im Dunkeln hinter einer kranken Sau (65kg) mit hohen Vorderlaufschüssen und reichlich Schweiß hinterher. Dass ich sie dann, als sie mich annahm, mit der mitgeführten Pumpgun und Brennecke auf 5 Meter erlegen konnte, war wie ein Lottogewinn, also nie wieder.
Und natürlich ist die Kontrolle am EIGENEN Anschuss immer besser, weil man dann wirklich weiß, was geschah