Munitionshersteller unter Druck, weil plötzlich jeder messen kann?

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Hab mir nichts notiert, erinnere mich aber dass ich von den Abweichungen nicht so schockiert war wie mancher Anwesende.

Wenn man natürlich eine 6,5x55 unbedingt aus 51cm schießen muss… :rolleyes:

Sei‘s drum, war nur ein Gedanke!
 
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Vielleicht liegt es an den niedrigeren Hürden fürs Wiederladen in Norwegen, man braucht hier keinen extra Schein. Mehr Wiederlader, mehr Garmin?
 
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Was meint ihr? Wird das ein Bewusstsein für die manchmal optimistischen Packungsangaben und damit einen gewissen Druck auf die Munitionshersteller schaffen? Oder werden diese sich erfolgreich hinter 65/70cm Messläufen verschanzen und alles was darunter liegt als Folgen des aktuellen Kurzlaufwahns abwerten?

Zunächst einmal Gratulation zum gelungenen Bonmot. ;)

Man benötigt natürlich für Leistungsangaben immer eine Referenzgröße, und das sind halt die Meßlauflängen von i.d.R. 60cm bei Standardpatronen und 65cm bei Magnum, bzw. 24" und 26".
Das sind ja auch die Werte, basierend auf denen eine Vielzahl Patronen bzw. die Waffen dafür konstruiert sind. Teilweise gibt es mittlerweile auch eine Vereinheitlichung bei 24". Von daher ergibt es m.E. schon Sinn, an diesem System festzuhalten.

Und alle Nutzerszenarien -d.h. Lauflängen- abzudecken und diese bspw. auf der Packung abzudrucken, ist sicher des Guten zuviel, und letztlich ist auch der Nutzer gefragt. Bei bspw. Nutzung eines Autos kommt es ja auch auf das Fahrprofil an, was dieses auf 100km verbraucht. Wer also nur Vollgas fährt, der muß halt erwarten, daß die Reichweite sinkt. Und wer halt seiner Patrone bzw. Pulver Brennraum durch Kurzlauf nimmt, muß halt auch mit Änderungen im Ergebnis rechnen.

Dennoch allerdings reagieren die Hersteller ja auf die Entwicklungen in Sachen Kurzläufe bzw. Schalldämpfer und bieten Laborierungen mit leichten Geschossen & offensiven Pulvern an, die auch aus kurzen Läufen eine hohe Mündungsgeschwindigkeit erreichen, bzw. auch komplette Patronen für kürzere Läufe, wie bspw. 8,5x55, .375 Ruger, .416 Ruger, oder ganz klassisch die .308 Win.

Summa summarum finde ich die Munitionsvielfalt und auch die Neuentwicklungen (Laborierungen, Geschosse) sehr begrüßenswert und probiere diese auch gerne aus. Und wenn man sich -zumindest ein bischen- für die Thematik interessiert, kann man dies auch trefflich (no pun intended ;)) nutzen, indem man für seine Zwecke eine möglichst kluge Wahl trifft bzw. überhaupt den Luxus hat, diese überhaupt treffen zu können.
 
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N'Abend,

Donnerstag war ich Standaufsicht. Unsere Jägervereinigung verkauft am Stand in den gängigen Kalibern sowohl Übungsmunition (S&B) als auch Jagdmunition mit Blei (Federal Fusion) und bleifrei (Sako Blade). Nun gab es wohl zur Sako Blade schlechtes Feedback, mehrere Jäger hatten damit eine Art "Vollmanteleffekt" auf Rotwild mit mangelhafter Tötungswirkung. Also wurde halt eine Packung geöffnet und per Garmin Xero gemessen. Die Geschwindigkeiten lagen deutlicher unter der Packungsangabe als das selbst mit gekürzten Läufen hätte sein sollen, so zumindest der Tenor am Stand.

Mir geht es gar nicht um das Blade sondern eine viel weiter gehende Konsequenz: Verändert sich hier gerade etwas für unsere Munitionsindustrie? Während das Messen von Mündungsgeschwindigkeiten noch vor 5 Jahren etwas für die Nerds und Cracks war, hat nun jeder leicht überdurchschnittlich Interessierte so ein Teil neben sich stehen.

Was meint ihr? Wird das ein Bewusstsein für die manchmal optimistischen Packungsangaben und damit einen gewissen Druck auf die Munitionshersteller schaffen? Oder werden diese sich erfolgreich hinter 65/70cm Messläufen verschanzen und alles was darunter liegt als Folgen des aktuellen Kurzlaufwahns abwerten?

Grüße
Baffi2003

P.S.: Mein Xero kommt nächste Woche :LOL:
Also, die 162gr Blade in 308 win bringt bei mir aus einem 56cm Lauf 800 m/s. Die Wirkung war eher fasst zu brutal. Vom Vollmantel sehr weit entfernt…
Das kann ich jetzt 0 nachvollziehen
 
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Mein Büma hatte schon vor 20 Jahren damit zu kämpfen das Kunden (immer die gleichen natürlich) rumgejammert haben die Munition wäre zu schwach, das ging ihm damals so auf die Nerven das er aus seinem Regal etliche Schachteln damals gängiger Rws Munition in diversen Kaliber zur Messung geschickt hatte und das Ergebnis wollte keiner wahrhaben aber die Angaben auf den Packungen haben alle gestimmt
 
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Also, die 162gr Blade in 308 win bringt bei mir aus einem 56cm Lauf 800 m/s. Die Wirkung war eher fasst zu brutal. Vom Vollmantel sehr weit entfernt…
Das kann ich jetzt 0 nachvollziehen
Ich hab denen auch gesagt, dass ich bisher noch sehr wenig schlechtes vom Blade gehört habe aber irgendwie wollten die das WuH-Forum nicht als gesicherte Quelle und Autorität anerkennen.

Vielleicht haben wir auch ne schlechte Charge erwischt? Der Verein hat ein paar Tausend Schuss auf Lager und versucht die jetzt zurückzugeben, glaube ich...

Meine Empfehlung war immer das Pulver von zwei Patronen zusammen in eine Hülse zu schütten für ordentlich Druck und Geschwindigkeit und Wild wenn möglich durch Gras oder Geäst zu beschießen um den Aufpilzvorgang frühzeitig einzuleiten. Wollten sie auch wieder net...
 
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...dann muss man den Dingen wohl ihren Lauf lassen :cool:

@Westwood
nur am Rande. Hatte mal ein Verkaufsgespräch am MSZU mitbekommen.
Kunde: Ich brauche für eine Drückjagd Jagdmunition
Verkäufer: welche wollen Sie den?
Kunde: egal, Kaliber xy
Verkäufer: Hier, nehmen Sie die. Die funktioniert gut.
Kunde: Hmm, 20 Schuss. Gibts die Verpackung auch kleiner?
Verkäufer: wir haben hier noch einen Hersteller im Zehnerpack.
Kunde: das ist gut, die nehm ich.
 
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in den Jagdzeitschriften wird alle Jahre mal getestet und da wird RWS jedesmal beim Kacken erwischt. Stört den deutschen RWS Traditionsjäger mit DK Grünspan aber null.

Barnes bescheißt nicht, ich hab auch selbst welche nachgemessen und das hat auch gestimmt.
 

EJG

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Wohl die beste Investition die ich gemacht habe ist ein simples VO Messgeraet fuer um die 120 Euro damals. Nicht perfekt aber ich bekomme Messungen und noch keinen Grund gehabt auf das Garmin umzusteigen. Haette zB. nie gedacht das Fiocchi 50gr 223 nur 885 m/s aus meiner Tikka erreicht hat, die billige 50gr AE oder 50gr hp PMC um die 975m/s. Manche 270 Win Munition nicht viel besser als 6.5CM ist etc. Irre viel Zeit und Munition gespart da man den Ballistik Rechner mit genaueren Zahlen fuettern kann. Meistens auf Anhieb sehr exakte drop charts.
edi
 
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Bei der Sako Blade Verladung haben mich schon die Packungsangaben gewundert, weil die vor der Blade noch zugekauften TTSX auffallend schwächer von Sako verladen wurden. Die Geschosse halte ich für ziemlich ähnlich. Allgemein ist mein Eindruck, daß Sako gern relativ schwach verlädt während beispielsweise Barnes oder Nosler gern mehr Druck machen.
 
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Der Standardmeßlauf hat 60cm, der Verlust an V0 liegt pro 5cm Lauflänge bei ca. 3-4%, also relativ gering. Die Angaben auf den Packungen sind meist eigentlich relativ präzise, aber wer schiesst heute noch mit 60cm oder länger?
Es würde mehr Sinn machen, wenn man sagt, nach wieviel mm Lauf der Brennschluss ist. - Es macht nämlich einen deutlichen Unterschied, ob du vor oder nach diesem Punkt den Lauf "absägst"
 

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