Munitionsfindung für Anfänger

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Verzeiht meine Unwissenheit, aber wofür benötigt ein Durchschnittsjäger individuell geladene Munition? Reicht Fabriksmunition für heimisches Wild nicht aus?

Ich verstehe es, wenn man Freunde am selber stopfen hat oder spass am Optimieren. Aber sonst? Mit meiner 8x57 Lapua Naturalis habe ich einen 2€ streukreis, das reicht mir…
 
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Na ja, offensichtlich hab ich mich schlecht ausgedrückt. Ausprobieren war klar, mir ging es darum wie umfangreich das wäre ein Optimum herauszufinden.
Wenn man auf Hilfe anderer angewiesen ist möchte man schon wenigstens erahnen was es bedeuten würde. Zumindest empfinde ich es als anständig erst mal zu wissen ob es 2 oder 20 Stunden Arbeit bedeutet bevor ich lapidar jemanden frage.
Auch diese Frage kann dir niemand wirklich beantworten. Das kann auf Anhieb passen. Das kann aber auch - deine Ansprüche spielen auch eine große Rolle, ein sehr aufwendiges und umfangreiches Prozedere werden.
Du musst erst mal ein paar Eckdaten setzen.
1. Geschoss: Bleifrei, ja; Zerleger, Teilzerleger Deformator?
2. Geschossgewicht (da kommen dann Überlegungen bezüglich wie weit schieße ich welches Wild zum tragen) Beruhigend ist, mit einem Geschossgewicht zwischen 130 und 150 gn ist alles europäische Wild sicher zu erlegen.
3. Welche Lauflänge hat das Gewehr? Bei deinen 51cm Lauf würde ich ein etwas anderes Pulver als für einen 65cm Lauf zum Einsatz bringen.
 
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Google doch einfach mal „Wiederladen Ladeleiter“. Da kommt einiges.

Ja, es hat so einiges Einfluss auf den Trefferpunkt und den Streukreis, was jeweils durch mehrere Parameter beeinflusst werden kann. Bsp. Abbrennverhalten, Laufschwingungen, Luftwiderstand etc.
 
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Verzeiht meine Unwissenheit, aber wofür benötigt ein Durchschnittsjäger individuell geladene Munition? Reicht Fabriksmunition für heimisches Wild nicht aus?

Ich verstehe es, wenn man Freunde am selber stopfen hat oder spass am Optimieren. Aber sonst? Mit meiner 8x57 Lapua Naturalis habe ich einen 2€ streukreis, das reicht mir…
Und was würdest du machen, wenn es dir nicht reichen sollte?
 
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Darf ich fragen warum? Ist Wiederladerwissen geheim und elitär? Eigentlich wollte ich nur mal die Herangehensweise verstehen und hab dummerweise Eckdaten gegeben, Zack reden wir übers Wetter.
Zugegeben der Anwendungszweck Nebelkrähe ist Wunschdenken um sich die Spielerei mit der Munition zu rechtfertigen. Aber wie du da gleich wieder das Haar in der Suppe zu finden erhoffst erschließt sich mir dann nicht.
Ach lassen wir das, nachher kommt wieder die wokeness-police und gibt mir einen drüber.
Was glaube ich auch noch keiner erwähnt hat:
Das Optimum heute kann morgen nicht mehr das Optimum sein, je nach Erosion des Übergangskonus kann es nämlich sein das deine OAL nicht mehr optimal mit deiner Laufresonanz übereinstimmt.
Kurzum: nach x 100 Schuss bzw teilweise 1000 Schuss musst du wieder neu ran weil deine Waffe so "verschlissen" ist das du neue Muni brauchst, verschlissen, nicht ausgeschossen.
 
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Ok, halten wir mal fest… es ist vieeeel komplizierter als ich gedacht habe. Geschoss hatte ich ja schon vorgeschlagen, dachte dann gehts nur noch ums passende Gewicht, eventuell Unverträglichkeit zu genau eben meiner Auswahl😫

Nehmen wir mal an TTSX in 130gn wäre schon optimal. Dann muss der Experte noch paar verschiedene Pulvermengen/Sorten testen und hätte nahezu die besten Trefferbilder?

Aber so wie es aussieht ist der Aufwand in Relation zum Nutzen anderen doch nicht zuzumuten. Schade, hätte mich mal interessiert was geht.
 
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Ok, halten wir mal fest… es ist vieeeel komplizierter als ich gedacht habe. Geschoss hatte ich ja schon vorgeschlagen, dachte dann gehts nur noch ums passende Gewicht, eventuell Unverträglichkeit zu genau eben meiner Auswahl😫

Nehmen wir mal an TTSX in 130gn wäre schon optimal. Dann muss der Experte noch paar verschiedene Pulvermengen/Sorten testen und hätte nahezu die besten Trefferbilder?

Aber so wie es aussieht ist der Aufwand in Relation zum Nutzen anderen doch nicht zuzumuten. Schade, hätte mich mal interessiert was geht.
Es ist schlicht die Frage was du dafür bereit bist auszugeben :)

Lass dir gerne von einem gewerblichen wiederlader dein wunschgeschoss laden.
Am besten mit hülsen, die du selbst schon mal verschossen hast.

Bis du die passende laborierung hast, kannst du halt wahrscheinlich auch die nächsten Jahr jagen gehen und fabriklabos kaufen aber gegen tut das alles.
 
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Meiner bescheidenen Meinung nach kannst du mehr "rausholen" auf der Jagd wenn du vorher viel übst, suche dir eine Munition die die 10 Hält und bezahlbar ist, übe damit sodass du auf der Jagd auch eine geringere Schützenstreuung hast.
Ich kenne leute die auf dem Schießstand alles treffen und auf der Jagd der Grund dafür sind, das der Schweißhundeführer beim Klang des Namens mit den Augen rollt.
 
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Ach lassen wir das, nachher kommt wieder die wokeness-police und gibt mir einen drüber.
Was glaube ich auch noch keiner erwähnt hat:
Das Optimum heute kann morgen nicht mehr das Optimum sein, je nach Erosion des Übergangskonus kann es nämlich sein das deine OAL nicht mehr optimal mit deiner Laufresonanz übereinstimmt.
Kurzum: nach x 100 Schuss bzw teilweise 1000 Schuss musst du wieder neu ran weil deine Waffe so "verschlissen" ist das du neue Muni brauchst, verschlissen, nicht ausgeschossen.
Alles gut…

Bin halt zu blauäugig rangegangen. Wenn dann die üblichen neuen Fässer aufgemacht werden sollte man erst mal ein Bier trinken.

Aber danke für den zweiten Teil, auch wenn ich den nicht hören will🤣

Wie oft passt denn der „gelangweilte“ Wiederlader seine Munition neu an? Das ist eindeutig kein Hobby für mich, der Tag hat nur 24h
 

Wheelgunner_45ACP

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Verzeiht meine Unwissenheit, aber wofür benötigt ein Durchschnittsjäger individuell geladene Munition? Reicht Fabriksmunition für heimisches Wild nicht aus?

Ich verstehe es, wenn man Freunde am selber stopfen hat oder spass am Optimieren. Aber sonst? Mit meiner 8x57 Lapua Naturalis habe ich einen 2€ streukreis, das reicht mir…
Gibt verschiedene Gründe:
- selten Kaliber
- teurer Kaliber
- Wunsch nach einem speziellen Geschoss in seiner Patrone, das so in Großserie nicht geladen wird
- Spaß am WL
- andere Präzisionsansprüche

Um nur ein paar Gründe zu nennen
 
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Nur so als Beispiel:
Bei meiner 308 hab ich in den letzten 10 Jahren folgende Geschosse ausprobiert:
- 208 Grain A-Max
- 168 Grain SMK
- 168 Grain Nosler BTHP
- 152 Lehigh Defence Controlled Chaos
- 150 Grain Hornady SST
- 150 Grain A-Max
- 150 Grain Nosler Ballistic Tip
- 140 Grain LOS Hunter Tactical
- 130 Grain Fox Classic Hunter
- 115 Grain Lehigh Defence Controlled Chaos
dabei hab ich bestimmt noch welche vergessen und bin bestimmt auch noch lange nicht Spitzenreiter.
Achja und Pulversorten für die Patrone waren N540 N140 N135 N530 Lovex 73.04
 

Wheelgunner_45ACP

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Ok, halten wir mal fest… es ist vieeeel komplizierter als ich gedacht habe. Geschoss hatte ich ja schon vorgeschlagen, dachte dann gehts nur noch ums passende Gewicht, eventuell Unverträglichkeit zu genau eben meiner Auswahl😫

Nehmen wir mal an TTSX in 130gn wäre schon optimal. Dann muss der Experte noch paar verschiedene Pulvermengen/Sorten testen und hätte nahezu die besten Trefferbilder?

Aber so wie es aussieht ist der Aufwand in Relation zum Nutzen anderen doch nicht zuzumuten. Schade, hätte mich mal interessiert was geht.
Es gibt schon Möglichkeiten zur Vorauswahl such mal nach "Optimum Barrel Time" kurz OBT. Damit erhöhst du aber nur die Wahrscheinlichkeit einer gut schießenden Laborierung von Anfang an.

Mit dem TTSX oder Fox in 130 oder 150grs bist sicher nicht schlecht bedient. Bei Munition aus Übersee kann halt immer wieder ein Versorgungsengpass auftreten, das halte ich beim Fox als europäischen Hersteller für eher unwahrscheinlich. Dazu kommt, dass die Barnes- Munition auch immer wieder Probleme erzeugt, was man so im Forum liest. Alternativ kannst du dir auch noch die Sako Powerhead- Reihe anschauen. In der Reihen Powerhead und Powerhead 2 sind Barnes- Geschosse geladen, das Powerhead Blade ist eine Sako- Entwicklung.

Ich kann dir ja mal beschreiben, wie ich zu meinen eigenen Ladungen kommen, dann wird dir die Komplexität des Themas vielleicht bewusst:
- Zuerst schau ich mir an was ich jagen will. Das legt schon mal sinnvolle Kaliber fest. Und ob ich was neues im Tresor einziehen lasse.
- das nächste ist das Geschoß. Da hilft auch nur einlesen, nicht nur hier sondern diverse Quellen abklappern.
- Stehen Patrone/ Waffe und Geschoß fest, kommt die Pulverwahl, auch dazu werden diversen Quellen besucht.
- Steht das alles fest und ist im Haus geht über OBT und Simulationen (Quick Load) an das Berechnen.
- erst ab hier werden Patronen geladen und am Stand geschossen, dabei V0 und Streikreise ermittelt.

Passt das, ist alles gut.

Kann aber sein, dass sich irgend eine Komponente als ungeeignet raus stellt. Dann muss man sich überlegen, welche Ursachen es haben kann und ab welchen Punkt ich was ändere. Waffe und Patrone erst mal nicht. Aber Geschoss, Pulver und ZH lassen sich relativ einfach ändern.

Je nach Priorität und Zeit kann es von der Lücke bis zur finalen Laborierung durchaus mal 6 Monate dauern.

Und erst wenn das meinen Ansprüchen entspricht geht's raus damit. Und auch da kann sich immer noch raus stellen, dass das Geschoß nicht das hält, was ich mir versprochen habe
 
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