Mit Vollgas in die Bleifreifalle?

Registriert
29 Jan 2010
Beiträge
1.452
Es geht nicht darum, bleifrei abzulehnen, sondern es geht darum,
den Zwang zu bleifrei abzulehnen!



Und Deine Argumentation läuft genau darauf hinaus, sich dem Zwang zu unterwerfen.

Und das ist absoluter Müll!

(tut mir leid, wenn ich das in dieser Deutlichkeit sagen muß. Aber ich habe zu oft in meinem Leben mit den negativen Auswirkungen staatlichen Zwangs zu tun gehabt, als das ich noch bereit bin, einen solchen widerstandslos hinzunehmen)

Rolf2
:thumbup:

Außerdem sind folgende praktischen und rechtlichen Probleme der Umsetzung von "Bleifrei" nicht von der Hand zu weisen (wobei diese Liste nicht abschließend sein wird):

1. Wer soll die Einhaltung des "Bleifrei-Gebots" kontrollieren?
Die Polizei? Die Förster? Der Lebensmittelüberwachungsdienst?

2. Wie soll die Einhaltung des "Bleifrei-Gebots" kontrolliert werden?
Taschenkontrollen? Fleischproben-Untersuchungen? Denunziationen von "Verrätern"?

3. Interessenkonflikt: Vergrößerung des Risikos von Tierleiden (Gutachten über längere Fluchtstrecken ceteris paribus liegen vor!) durch Bleifrei-Munition gegen weniger Bleibelastung im Wildfleisch.
Würden alle Richter die Erhöhung dieses Risikos für nicht bewiesen ansehen, dagegen die Gefahr der Bleibelastung in ihrem Urteil anerkennen?

4. Wie soll das Gebot "Bleifrei" für alle Jäger durchgesetzt werden, wenn in absehbarer Zeit für seltene metrische Kaliber (z. B. 5,6 x 52R, 6,5 x 54 M, 7 x 66 v. H. oder 8 x 58 R etc.) keine Bleifrei-Fabrik-Munition zur Verfügung stehen wird? (Manche Jäger haben von diesen Patronen noch alte Fabrik-Munitionsbestände, die noch für viele Jahre reichen werden, falls einer meint, schon jetzt bräuchte man für diese Munition den gewerblichen Wiederlader :cool:)
Wäre in diesen Fällen, der Zwang zur Nutzung eines gewerbliche Wiederladers juristisch durchsetzbar?
Wenn nicht - Problem der Zuwiderhandlung gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz ...

5. Wenn eine Jagdwaffe nachweislich mit der verfügbaren "Bleifrei-Munition" nicht präzise genug schießt, kann dann vom Jäger verlangt werden, dass er diese Munition trotzdem auf Wild verwendet unter deutlicher Zunahme des Risikos von Tierleid? Wo bliebe da der Tierschutzgedanke?
Vermeidung des Risikos erhöhten Tierleids sollte doch wohl höher wiegen als etwas weniger Blei-Microgramm im Wildfleisch (dafür aber höhere Kupferbelastung! :cool:)?


6. Das Risiko von Fehlschüssen bei Verwendung der üblichen "Kupfer-Bleifrei-Munition" (Barnes etc.) steigt, weil der Reinigungsaufwand beim Schießen von Kupfer-Geschossen steigt. Chemische Reinigung ist in kürzeren Intervallen geboten als bei Verwendung der herkömmlichen Munition. Wenn diese unterbleibt vergrößert sich der Streukreis dieser Geschosse und Fehlschüsse sind vorprogrammiert.

Wahrscheinlich würden mir bei längerem Nachdenken noch weitere Problembereiche einfallen.

Aber diese wenigen Punkte machen doch schon einem "normal denkenden Menschen" deutlich, dass ein gesetzlicher Zwang zur Verwendung von Bleifrei-Geschossen HOCHGRADIGER UNSINN bzw. SCHWACHSINN ist!
Jahrhunderte haben wir Jäger mit Blei geschossen - ohne Vergiftungserscheinungen nach dem Verzehr von Wildfleisch!
 
Registriert
15 Okt 2011
Beiträge
7.718
Zu 1. Ist das nötig? Sind wir nicht alle gesetzestreue Bürger, die sich eigenverantwortlich an das Jagdgesetz halten?
Zu 2. Siehe 1.
Zu 3. Nur weil ein Tier nicht mehr läuft, heißt das nicht, dass es sofort tot ist, außer bei Treffern im ZNS braucht sterben nunmal Zeit.
Zu 4. Einzelschicksale,
oder eben auf das falsche Pferd gesetzt. Die Masse der Jäger mit solchen Kalibern laden eh wieder.
Zu 5. Siehe 4. und 1.
Zu 6. Eigenverantwortung nach dem ja eh immer alle schreien.

Ich sehe in deinen Punkten nicht ein Problem, das ein waidgerechter und gesetzestreuer Jäger hätte.
Ah doch, die Waffe muss öfter als einmal im Jahr gereinigt werden.
Durch meine sind jetzt 60 Schuss Bleifrei und 30 Schuss S&B TM durch ohne Zwischenreinigung und immer noch sehr guter Streukreisen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
25 Apr 2012
Beiträge
2.963
Tja, die, die so denken fallen irgendwie auch unter 4.: Einzelschicksal!

Mann Mann, wenn es einen nicht persönlich trifft fällt alles andere unter das St. Floriansprinzip, oder wie?

Gesetzliche Regelungen durchwinken und den Rechtsstaat endgültig beerdigen!

Ade, Du lodengrüne camogefleckte heile Welt!
 
Registriert
15 Okt 2011
Beiträge
7.718
Durchwinken habe ich nie behauptet, aber in der Liste sehe ich nunmal kein einziges signifikantes Problem.
 
Registriert
25 Apr 2012
Beiträge
2.963
Stimmt, aber das eine oder andere Problem schlummert hier schon noch!
 
A

anonym

Guest
Der Lutz, der Lutz, der Lutz...Der Lutz hier, der Lutz da...was der Lutz alles kann...was der Lutz alles weiß...was der Lutz alles bedacht hat...
Eine zum Kotzen ekelhaft penetrante Werbung für Lutz Möller :evil: ...
Gruß-Spitz

Früher schieben Menschen mit deine Einstellung :

Der Daimler hier ... der Daimler da ..... hier ein Daimler .. da ein Daimler ... der Daimler kann alles .... der Daimler ist der Einzige der fährt

drecks Werbung für Daimer Benz :lol::lol::lol::lol::lol:
 
A

anonym

Guest
Ich nutze jetzt seit einigen Jahren auch bleifreie Büchsenmunition und konnte keine Handhabungsnachteile feststellen.

Vorauseilender Gehorsam ist die beste Basis für staatlich gewünschtes Duckmäusertum.

Ich verwende das Bewährte, bis es (nicht auch noch mal was Bewährtes, sondern ) etwas BESSERES gibt.
 
Registriert
1 Nov 2006
Beiträge
7.150
Vorauseilender Gehorsam ist die beste Basis für staatlich gewünschtes Duckmäusertum.

Ich verwende das Bewährte, bis es (nicht auch noch mal was Bewährtes, sondern ) etwas BESSERES gibt.

Wenn Du es nicht selber ausprobierst, dann wirst Du nicht erfahren, was besser oder was schlechter ist. Wäre ich nicht überzeugt von der von mir genutzten Munition, so wäre sie eben nicht meine Munition - ganz egal, woraus sie gemacht ist.

Aber Nachplappern und denken lassen ist die beste Basis für staatliche Eingriffe in die Selbstbestimmung. Keine Substanz, kein echter Widerstand möglich.
 
A

anonym

Guest
Ich bin gegen den Zwang zur Nutzung bleifreier Munition. Aber ich bin sehr dafür, dass dies Andere anders sehen dürfen, dass sie es (auch ohne Fakten) zum politischen Thema machen dürfen
Siehst Du - und ich nicht. Denn wir haben hier, zumindest der offiziellen Lesart nach, die Trennung von Staat und Kirche.
Das heißt für mich, alles, was Fakten nicht zugänglich ist, gehört in den Bereich des Religiösen, und da hat sich die Politik herauszuhalten.
 
Registriert
27 Apr 2009
Beiträge
13.152
Siehst Du - und ich nicht. Denn wir haben hier, zumindest der offiziellen Lesart nach, die Trennung von Staat und Kirche.
Das heißt für mich, alles, was Fakten nicht zugänglich ist, gehört in den Bereich des Religiösen, und da hat sich die Politik herauszuhalten.

:lol:

Mit solchen Statements wärst Du als Politiker der Brüller in "der Bütt", würde glatt Wehner- und Strauß-Sprüche in den Schatten stellen! Ob Du damit aber die deutsche Politik revolutionierst? ;-)

@ Skogmann, wie gewohnt tolle Reaktionen: treffend, cool und intelligent! :thumbup:
 
Registriert
16 Jan 2003
Beiträge
33.373
Früher schieben Menschen mit deine Einstellung :

Der Daimler hier ... der Daimler da ..... hier ein Daimler .. da ein Daimler ... der Daimler kann alles .... der Daimler ist der Einzige der fährt

drecks Werbung für Daimer Benz :lol::lol::lol::lol::lol:

Wenn man die Werbung für den neuen Kleinlaster sieht, kann man nur den Kopf darüber schütteln
wie ein "Erdbeben" die Welt erschüttert, bis er aus dem sich legenden Staub hervorschwebt.
Einfach IRR.

Was bleifrei angeht kommt, mir das in Sachen Öko-bilanz so vor,
als wenn man mit seinem E-Hybrid aus der Garage fährt und ab der Stadtgrenze
mit Sprit durch die Gegend brettert.
Der für E-Autos erforderliche Strom muss ja auch irgendwie erzeugt werden
und die Herstellung für die Batterien ist alles anders als einfach, sonst würden diese ja nicht so viel kosten.
Es ist eine augenwischende Verlagerung eines Problems nach dem Motto: Aus den Augen aus dem Sinn.
Genau so verhält es sich mit Kupfer anstatt Blei.
 
Registriert
1 Nov 2012
Beiträge
1.361
Wenn Du es nicht selber ausprobierst, dann wirst Du nicht erfahren, was besser oder was schlechter ist.
Und wenn man es selbst ausprobiert hat und zu dem Schluss kam, dass die bleifreien (in meinem Fall die Barnes) deutlich schlechter waren (seltener Ausschuss, selten Schweiss am Anschuss, deutlich mehr Fluchten, deutlich längere Fluchtstrecken)? Da nehme ich die geringfügig "schlechtere" Präzision der TM (2,1 cm in der 5er-Gruppe gegenüber 1,8 cm bei der Barnes) gerne in Kauf, da jagdlich unerheblich.
Zum gleichen Ergebnis kommt der Kollege, der allerdings jetzt schon bleifrei muss, weil Staatsforst.
Und was ist dann mit denen, die sagen sie hätten mit der Barnes die gleichen Ergebnisse wie mit der TM?
Wie willst Du so etwas bitte in eine gesetzliche Regelung bekommen?
Oder ist das jetzt wieder Ideologie zu behaupten, die einen hätten nur das Ergebnis, weil sie es so haben wollen, bzw. glauben? Und wenn dem so ist, welche der beiden Gruppen sind dann die Ideologen? - Die anderen! ;-)
 
Registriert
1 Nov 2006
Beiträge
7.150
... Wie willst Du so etwas bitte in eine gesetzliche Regelung bekommen? ...
Ich will zu diesem Thema überhaupt keine gesetzliche Regelung - weil ich keine Notwendigkeit und somit keinen Regelungsbedarf sehe. Ich persönlich schieße waffenabhängig sowohl blei, als auch bleifrei und mache die Wahl meiner Munition von Präzision und Wirkung abhängig.
Ich habe hier nur drei Dinge erläutert und bleibe auch dabei:
1. Von mir aus soll Jeder gesetzliche Regelungen zu Themen fordern, bei denen er einen solchen Regelungsbedarf sieht. Die Forderung muss mir weder inhaltlich noch formal gefallen. Wenn ich dagegen bin, dann muss ich eben inhaltlich und formal mit meiner Gegenposition überzeugen. Das ist vielleicht mühsam und lästig, aber da ich weder auf einer einsamen Insel lebe, noch König von Deutschland bin, werde ich damit leben müssen.
2. Gerade weil in diesem Falle die Regelungsforderung sehr viel mehr ideologisch als sachlich begründet ist, sollte es der Jägerschaft nicht schwer fallen eine solche Forderung souverän abzuwenden.
3. Das gelingt ihr allerdings nicht, wenn sie so reagiert wie auch hier nachzulesen ist und sie damit dem in der Sache wenig informierten Wahlvolk den Eindruck vermittelt, hier stünde Ideologie gegen Ideologie.
 
Registriert
1 Nov 2012
Beiträge
1.361
@Skogman
Danke für die Erläuterung und Klarstellung! So passt es für mich.
 
Registriert
16 Jan 2003
Beiträge
33.373
never change a running system

Warum also sollte etwas geändert werden, nur um einer bloßen Änderung willen?
BKG, KK-Geschosse und Bleischrot haben sich seit über 100 Jahren bewährt, ohne dass es in DE
nur zu einem einzigen belegten Fall von Schädigung beim Verzehr von damit erlegten Wild gekommen ist.
Gleiches gilt für LG-Diabolos und ZST-Kugeln, von denen wir als Jugendliche eine Handvoll in den Mund nahmen,
um sie schnell zum Nachladen parat zu haben.

Von mir aus kann jeder mit Geschossen seiner Wahl schießen, solange er nicht MICH unter Feuer nimmt.
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
118
Zurzeit aktive Gäste
289
Besucher gesamt
407
Oben