Er lebt in Schweden, da ticken die Uhren mittlerweile recht merkwürdig...
Hier gibt's keine Damen mehr, nur noch Frauen.
Wenn das noch etwas dauert übernehmen hier die Frauen den Part dir die Tür aufzuhalten, allerdings befürchte ich, daß das hier auf dem Land völlig unbekannte Höflichkeiten sind, da es an Erziehung in diesem Sinn erheblich mangelt.
Letzte Drückjagd hat mir eine Mitarbeiterin des Forstes beim Queren eines Gewässers über einen Baumstamm geholfen, indem sie mir Ihren Treiberstock hingehalten hat. Ich habe ihre Hilfe dankbar angenommen.
Vorher habe ich bei einem Graben mit meinen Gummistiefel die schmalste Stelle zur Querung gesucht, da sie nur Bergstiefel anhatte.
Gegenseitiger Respekt und Rücksichtnahme kommt immer gut an.
ich hab noch gelernt für alte Mitmenschen aufzustehn im Bus und meinen Sitzplatz anzubieten. Das ist scheinbar auch nicht mehr modern.
Die Schulkinder sind alle sitzen geblieben, ein ca 30 jähriger Inder ist aufgestanden und hat der alten Dame seinen Platz angeboten. Das fand ich irgendwie beschämend.
In der Tram von Kehl nach Strasburg und zurück ist es üblich, dass jüngere Frauen und Männer aufstehen und ihre Sitzplätze anbieten, wenn ältere Personen, Mütter mit Kleinkindern, etc. zusteigen und die Tram gut gefüllt ist. Und zwar unabhängig von Ethnie und Hautfarbe.
In unserem Bekanntenkreis befinden sich in Strasburg einige selbstbewusste Frauen, Boutikenbesitzerinnen von Dessous, Hebammen und Burlesque Tänzerinnen, Models für Dessous. Sie alle sind Feministinnen (my body - my choice), aber sie sind sich nicht zu schade, dass man ihnen in die Jacke/Mantel hilft, und sie lassen sich auch gerne mit selbstgemachter Rehleberterrine und Zwetschgenchutney füttern und verwöhnen.
Befindet man sich auf einer Augenhöhe, ist alles kein Problem. ;-)