Mit Stil zur Jagd

Registriert
1 Nov 2006
Beiträge
7.151
... wer ein bestimmtes ... Outfit ... braucht, um sich an der Treib oder Drückjagd erfreuen zu können, der braucht auch ganz bestimmte Waffen und Ausrüstungsgegenstände. Für diese Sorte Jagdscheininhaber ist die Jagd Nebensache ...
Nö.

Der Jäger in unserem Kulturkreis ist ein sogenannter "Erholungsjäger". Er jagt nicht zuerst um sich zu ernähren, er jagt nicht zuerst um seine Viehbestände vor Beutegreifern zu schützen - er ist nur und ausschließlich für das Jagderlebnis da draußen unterwegs und bezahlt sogar nicht einmal wenig Geld dafür.

Dieses Jagderlebnis ist durch viele Umstände bestimmt: Wildart, Jagdart, Tages- Nachtzeit, Wetter, Licht, Außentemperatur, Beute oder nicht, Gesellschaft oder Einzeljagd, Verhalten der Mitjäger, mit Hund oder ohne, und, und, und.

Schließlich bestimmen auch Kleidung, Ausrüstung und Waffen das Erlebnis.

Das heißt selbstverständlich, dass die Freude an qualitativ hochwertiger Kleidung und Ausrüstung während der Jagdausübung auch Einfluss auf das Gesamterlebnis hat - wie der Ärger über qualitativ minderwertige Gegenstände.

Und gerade z.B. bei der Kleidung gibt es immer noch Aspekte, die über die ausschließliche Funktionalität hinaus ihre Wahl bestimmen. Da kommt dann der berühmte Geschmack und schließlich auch der Stil ins Spiel.

Und ebenso, wie man nicht nicht kommunizieren kann, kann man auch nicht keinen Geschmack haben - der kann zwar, muss allerdings nicht immer gut sein.

Wer also gerne bestimmte Bekleidung und / oder Ausrüstungsgegenstände nutzt um "sein" Jagderlebnis damit rund zu machen, der deklariert die Jagd damit keineswegs zur Nebensache, sondern wertet sie damit auf.
 
Registriert
30 Jul 2011
Beiträge
2.445
Die Stärke der Jäger auf meinem Foto war vielleicht nicht das Hinterlassen eines gepflegten Eindruckes, aber die hatten am Treffpunkt saubere Stiefel und Beinlinge, konnten schießen und hatten oftmals gute Hunde am Band. Außerdem konnten sie sich benehmen, haben sich nicht geschont und am Ende der Jagd sah man ihnen an, daß sie gejagt haben. Alles in allem eine Zierde für die Jagd! Stimmts @der münsterländer , mit den Beteildigten war jede Jagd das Beste, was uns passieren konnte. Abends kamen die Hunde mit zum Schüsseltreiben rein, wurden auf unseren Jacken / Mänteln abgelegt.
Du schreibst als wäre es lange her. Aber auf dem Foto haben die Warnwesten und solchen neuzeitlichen Kram. Wird wohl nur ein paar Jahre alt sein.
 
Registriert
31 Aug 2009
Beiträge
8.675
Wer also gerne bestimmte Bekleidung und / oder Ausrüstungsgegenstände nutzt um "sein" Jagderlebnis damit rund zu machen, der deklariert die Jagd damit keineswegs zur Nebensache, sondern wertet sie damit auf.
Kommt drauf an, liegt der Schwerpunkt beim Jagen, dann wertet man das Jagen auf. Beschäftigt man sich hauptsächlich mit Ausrüstung und Bekleidung, dann degradiert man die Jagd zur Nebensache!
 
Registriert
2 Jul 2019
Beiträge
2.270
Nö.

Der Jäger in unserem Kulturkreis ist ein sogenannter "Erholungsjäger". Er jagt nicht zuerst um sich zu ernähren, er jagt nicht zuerst um seine Viehbestände vor Beutegreifern zu schützen - er ist nur und ausschließlich für das Jagderlebnis da draußen unterwegs und bezahlt sogar nicht einmal wenig Geld dafür.

Dieses Jagderlebnis ist durch viele Umstände bestimmt: Wildart, Jagdart, Tages- Nachtzeit, Wetter, Licht, Außentemperatur, Beute oder nicht, Gesellschaft oder Einzeljagd, Verhalten der Mitjäger, mit Hund oder ohne, und, und, und.

Schließlich bestimmen auch Kleidung, Ausrüstung und Waffen das Erlebnis.

Das heißt selbstverständlich, dass die Freude an qualitativ hochwertiger Kleidung und Ausrüstung während der Jagdausübung auch Einfluss auf das Gesamterlebnis hat - wie der Ärger über qualitativ minderwertige Gegenstände.

Und gerade z.B. bei der Kleidung gibt es immer noch Aspekte, die über die ausschließliche Funktionalität hinaus ihre Wahl bestimmen. Da kommt dann der berühmte Geschmack und schließlich auch der Stil ins Spiel.

Und ebenso, wie man nicht nicht kommunizieren kann, kann man auch nicht keinen Geschmack haben - der kann zwar, muss allerdings nicht immer gut sein.

Wer also gerne bestimmte Bekleidung und / oder Ausrüstungsgegenstände nutzt um "sein" Jagderlebnis damit rund zu machen, der deklariert die Jagd damit keineswegs zur Nebensache, sondern wertet sie damit auf.

Ich weiß, dass du zumindest teilweise Recht hast, aber
Wenn das wirklich so ist:
Wie krank müssen diese Menschen sein, dass sie um eines "Erlebnisses" willen ein Mitgeschöpf töten?

Da ist Jagd - zumindest für mich und die, mit denen ich jagen gehe - doch eine ganze Menge mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
78.686
Versuch mal manchen direkt in die Augen zuschauen....

und ja, bei Schuhen gibts keine Interpretation, das passt meistens.
 
Registriert
1 Nov 2006
Beiträge
7.151
Wie krank müssen diese Menschen sein, dass sie um eines "Erlebnisses" willen ein Mitgeschöpf töten?
Die Jagdausübung hat das Ziel ein Mitgeschöpf zu töten. "Aufsuchen, Nachstellen, Erlegen und Fangen", so steht es im Gesetz.

Die Beweggründe des einzelnen Jagenden können nicht hinreichend mit den gewünschten Folgen der Jagd (Fleisch / Wildbret, Bestandsmanagement, Naturschutz, Hege, etc.) als Motivation zur persönlichen Ausübung dargestellt werden. Schließlich sind diese Ziele auch dann zu unterstützen / zu erreichen, wenn wir Beide z.B. persönlich nicht die Jagd ausübten.

Wir könnten sowohl unser Wildbret beim Jäger unseres Vertrauens erwerben und damit sein jagdliches Tun unterstützen, als auch im Nabu oder anderswo aktiven Naturschutzbetreiben. Unser Land ist voller Jäger, voller Herausforderungen im Natur- und Artenschutz und es könnte in jedem Fall problemlos verkraften, dass @pudlich und @Skogman nicht persönlich die Jagd ausüben.

Warum um aller Welt stellen wir denn trotzdem mit viel Aufwand und Kosten ganz persönlich dem Wild nach? - Weil wir das Jagderlebnis haben wollen.

Das ist nicht krank, weil die Jagd in unserer Kulturlandschaft notwendig ist und ihre oben genannten Ziele und Effekte absolut richtig und unterstützenswert sind. Jeden von uns treibt aber nicht der Altruismus ins Revier. Auch wenn Jäger das so gerne verkaufen wollen: Die Alten mit dem Framing des Ersatzes von Großraubwild und der Bestandssicherung durch das Erlegen der alten, schwachen und kranken Stücke, die Jungen mit dem gesellschaftlichen Auftrag zur Waldrettung (Klimaschutz durch das Erlegen von Schalenwild).

Es gibt gute Gründe zur Jagd, aber die Motivation zur persönlichen Ausübung ist ausschließlich das Erlebnis. Ich könnte zum Erreichen der jagdlichen Ziele sicher weiter mein Revier pachten und dort durch jede Menge Jungjäger die Jagd im Sinne der Hege, des Natur- und Artenschutzes und des Bestandsmanagements ausüben lassen. Auch mein Wildbret wäre damit gesichert.
 
Registriert
2 Jul 2019
Beiträge
2.270
Findest du es frustrierend, wenn du nicht jagen kannst?
Dann ist Jagd ein atavistischer Trieb.
Kannst du Jagderfolg durch ein anderes Erlebnis ersetzen? Wildfotografie zum Beispiel?
Dann ist es kein Trieb. Und dann fehlt nach meinem Verständnis der vertretbare Grund zum Töten.
 

die

Registriert
20 Jan 2017
Beiträge
383
Versuch mal manchen direkt in die Augen zuschauen....

und ja, bei Schuhen gibts keine Interpretation, das passt meistens.
Vermischen wir hier nicht etwas?
Beurteilst Du den Stil oder den Charakter? Mit den Augen wird es schwierig den Stil zu beurteilen und bei den Schuhen den Charakter.
Das wird bei Dir nicht klar.
 
Registriert
1 Aug 2013
Beiträge
8.361
Doch eigentlich schon. In Casts Augen machen Kleider Leute...
wie war das nochmal mit dem bankrotten Baulöwen aus FfM, dem man aufgrund seines tadellosen Kleidungsstils mehrere Kredite in Millionenhöhe bewilligt hat und der sich dann mal schnell verdünnisiert hat :cool:
 
Registriert
11 Jan 2006
Beiträge
12.422
Wie krank müssen diese Menschen sein, dass sie um eines "Erlebnisses" willen ein Mitgeschöpf töten?

Da ist Jagd - zumindest für mich und die, mit denen ich jagen gehe - doch eine ganze Menge mehr.
J. Ortega y Gasset schrieb schon 1942: Ich jage, um gejagt zu haben.
Korrekt übersetzt: Ich töte, um gejagt zu haben.
Ein Jagderlebnis unterscheidet sich dadurch immer signifikant von anderen "Abenteuern".
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
2 Jul 2019
Beiträge
2.270
erstaunlich, wo dieser thread hinläuft.

@cast wenn wir noch ein wenig rumkaspern, fließt hier verbales Blut.....

Übrigens - es gibt gutsituierte Menschen mit und ohne stilsicherem Auftreten. Es gibt aber unter Wenigerprivilegierten kam jemanden, der sich stilsicher zu gewanden weiß.
Daraus folgt zwingend - Stilsicherheit dokumentiert, dass es dem Träger möglich ist, sein Revier mit einem gewissen Aufwand zu hegen, zu pflegen und zu bewirtschaften.
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
40
Zurzeit aktive Gäste
128
Besucher gesamt
168
Oben