Ich bin inhaltlich völlig bei dir und habe in den letzten 20 Jahren selber nie etwas anderes geschrieben.
Nur lese ich Frank und ich nenne es mal vorsichtig seine Forenfreunde, seit ca. 2002. Das ging glaube ich mit wild-web.netlos und dann über jagd.de, jagdhunde.de, jagdhundehalter.de jetzt zu wildundhund.de. Sobald in diesen Foren auch nur irgendjemand etwas über Schweißarbeitausbildung oder Nachsuchen geschrieben hat, dann haben Frank und Freunde die Keule ausgepackt und zum Rundumschlag ausgeholt. Egal ob Hund und Führer ausgebildet waren, gefunden haben etwas gut oder völlig daneben gegangen ist, die Leute wurden rundgemacht, weil Nachsuchen, egal wie popelig, sind nur etwas für echten Kerle mit den echten Hunden. Genau so lange wie Franke kenne, genau so lange geht mir das auf den Keks.
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Bolle, kennst Du den alten Ärzte-Witz ?
Was ist der Unterschied zwischen einem Internisten, einem Chirurgen, einem Psychiater und einem Pathologen?
Der Internist hat Ahnung, kann aber nichts.
Der Chirurg hat keine Ahnung, kann aber alles.
Der Psychiater hat keine Ahnung und kann nichts, hat aber für alles Verständnis.
Der Pathologe weiß alles, kann alles, kommt aber immer zu spät.
Nicht ganz ernst gemeint, aber jetzt darfst Du versuchen, den JGHV-Richter (ohne eigenen Hund), den DD-Führer, den Retriever Führer und den Schweisshundeführer anstelle der medizinischen Fachrichtung dort einzuordnen. :roll:
Die Schweihundearbeit kommt wie keine andere Gebrauchshundearbeit in diesem Land aus der Tradition der Berufsjäger und Förster, die diese Hunde als "Arbeitsgeräte" und unter scharfen Auflagen von der jeweiligen Landesregierung zur Verfügung gestellt bekommen haben.
Nicht umsonst ist die Anzahl der Förster in den entsprechenden beiden Vereinen, VH und KBGS sicherlich überproportional hoch.
Und vermutlich würde auch der versierte Profi Handwerker irgendwann mal die Nase voll haben, wenn er doch recht regelmäßig von Hobby-Handwerkern angegangen wird, die dann aber auch gleich mit dem kompliziertesten aller seiner Werkstücke anfangen wollen. Das dass sogar mancher schafft und als Hobby ganz außergewöhnliches zustande bringt, bestätigt in diesem Fall nur als Ausnahme die Regel.
So wie ich Pathologen kenne, die im Laufe ihres Lebens ausgesprochene Zyniker geworden sind, so kenne ich auch Schweißhundeführer, die dem in nichts nachstehen. Die Vielzahl der schlechten Erfahrungen durch die Insuffizienz anderer, und das mögen explizit fahrlässige Jäger (damit meine ich nicht, dass JEDER von uns immer mal Stücke anflickt - geht nur darum ob man das fahrlässig durch "Glücksschüsse" macht oder das wirklich ein Versehen ist) genauso wie "Waldi-macht-das-schon" bzw. „Versuch-macht-klug“-Nachsucheführer sein, kumuliert über die Jahre zu einer gewissen Skepsis und vielleicht auch Ablehnung.
Kennst Du Bücher von Ex-HS-Führer Seeben Arjes ? Das ist teilweise bitter böse was der da schreibt - aber dennoch ist zB „Pulverdampf im Garten Eden“ seit Jahren mein Standardgeschenk für Grüne Anlässe.
Und ja, ich habe in meinen Jahren der Nachsuche auch immer mal wieder mit knirschenden Zähnen am Stück gestanden und konnte mir ein "Waidmannsheil" nur sehr mühsam abringen.
Frank und seine Kollegen gehören zu den Traditionswahrern des Hannoverschen Jägerhofes, einer jahrhundertealten Tradition beruflicher, und extrem professioneller Jagd. Dahin werden weder Du und ich, ob mit oder ohne Schweißhund, heranreichen. Und vor solchen Leistungen wie sie zum Beispiel Frank und sein Olli Anfang der Woche gezeigt haben, ziehe ich nur den Hut und denke, darauf können die zu Recht stolz sein.
"Mitleid bekommt man geschenkt -Neid muss man sich erarbeiten!" - heißt es doch. Aber warum neidisch sein? Besser ist es, sich an den Profis zu orientieren und dann selber mit jeder Suche und jeder Jagd etwas besser zu werden. Zusätzlich zum Spaß und Abenteuer, das die ganze Sache doch auch ist, haben mir die Nachsuchen mit meinem KLM damals auch immer Spaß gemacht und mir in der Erlösung eines angebleiten Stückes dann auch immer ein sehr viel tiefergehendes Erfolgserlebnis gebracht als zB nur eine reine Ansitzjagd.
Du wirst, so vermute ich jetzt einfach mal, Deine Arbeit mit dem DD so engagiert betreiben wie die Präsenz hier im Forum. Damit leistest Du einen wichtigen Beitrag für Jagd und Jägerschaft und das ist anerkennenswert und Du bist zu Recht stolz auf Deine Arbeit.
Nichts Anderes ist es bei den Schweisshundeführern. Jeder und jedes hat seine Berechtigung und nur zusammen bewahren wir die Jagd auf dem hohen fachlichen, professionellen und ethischen Level, auf dem sie in unseren Landen, zumindest in Teilen, ist.
Wmh!