Hätte unser Oberfeld in der Ausbildungskompanie sein können... im Feld ein O...A....loch, wenn es darum ging, Gemeinheiten auszutüfteln. Wenn aber einer meinte, seine Authorität untergraben zu können, dann ging der Punk ab. Wahrscheinlich war er auch deshalb mit über 50 noch OFw
Passt. "Meiner" war sicher zehn Jahre jünger und hatte aus Gründen des Widersetzens gegen Befehle von Offizieren zu der Zeit eine Beförderungssperre, sagte man.
Er hat uns aber auch in der Grundausbildung mal ins Mannschaftsheim zum Trinken eingeladen. Das Trinken war befohlen. Ich höre ihn heute noch: Setzet aaaan...trinket auuuus.
Nach einem harten Tag Ausbildung war der Kanal dann schnell voll, zumal der Zapfenstreich für uns nach hinten verlängert war. Genau zwei Stunden Schlaf hat er uns anschließend gegönnt, dann ging die Fliegersirene im Gang los (ja, das alte fiese Ding zum Kurbeln), ungefähr 01:30 Uhr . Tür fliegt auf, Licht geht an: Aufstehen, Sachen packen, wir marschieren zum Truppenübungsplatz (12km) und machen dort Biwak bis nachmittags!
Mann, haben wir gek*tzt, z.T. wörtlich.
Kleines Trauma: Einige Wochen später geht wieder so ein Geräusch durch die Kaserne.
Wir sind auf der Stube mitten in der Nacht sofort alle hellwach, springen an die Spinte, reißen unsere Sachen heraus und beginnen uns anzuziehen und marschbereit zu machen, ca. 3 Uhr nachts, warten nur darauf, bis die Stubentür auffliegt.
Irgendwann mittendrin sagt einer von uns: Hört auf, hört auf, seid mal leise.
Alle lauschen...und stellen fest, dass es das Martinshorn eines Krankenwagens war, der vom nahegelegenen Krankenhaus losgefahren ist. Problem: Wir waren so gedrillt, wir waren hellwach. Keiner konnte mehr einschlafen. Aber unsere Gesichter müssen köstlich gewesen sein, wie wir im Halbdunkel in der Stube rumstanden, in Flecktarn, die Rucksäche auf dem Rücken und Stiefel an, mitten in der Nacht, dem leiser werdenden Martinshorn lauschend.