Messer aus Frankreich

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Noch eine Idee, während ich mit dem "Lajoll" rumspiele und immer wieder den wunderbaren Duft der Thuja-Griffschalen inhaliere:
Da war doch dieses tolle Buttermesser (Tartineur) mit dem klobigen Horngriff.
Könnte man diesen Griff nicht vom Ende her aushöhlen und mit einer passenden Silberkappe zum Verschließen versehen? (Silberschmied hätte ich an der Hand)
Da hätte man gleich einen Salzstreuer dabei?
 
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Klugscheißmodus on: Was fehlt denn dann an den Messern? Die Klinge?
Oder sind nur die Preise reduziert?
Klugscheißmodus off.
 
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Wegen des ganzen Gedöns hier habe ich auf dem Weg nach Spananien letzten Freitag einen Schlenker von der A 75 nach Westen zum Dorf "Lajoll" gemacht. Nun ja, auch viel Touristen-Nepp. Da ich wohl kein Sammler werde, habe ich nicht auf große Namen geachtet um mich lieber in der einem Laden direkt angeschlossenen Werkstatt umgeschaut. Die Messer werden also tatsächlich dort gebaut, der Name "Le Couteau de Laguoile" ist wohl keiner der ganz großen, was mich nicht stört. Griffschalen aus Thuja, die "Biene" ist mit der Feder aus einem Stück geschmiedet.
Nun der Stahl: Die verarbeiten den üblichen Sandvik-Stahl, früher auch 440 (A?). Jetzt soll T12 gefragt und besser sein und den habe ich dann genommen. Hier wurde dieser Stahl T12 noch nicht erwähnt. Kennt den jemand? Ich hoffe, dass ich eine gute Wahl getroffen habe. Bilder kommen vielleicht später.
Wenn du dir das Messer vor Ort ausgesucht hast und sicher bist, dass es nicht eine fragwürdige Billigkopie aus Fernost ist...was soll daran falsch sein?
T12 habe ich allerdings noch nie gehört, bin aber auch kein Fachmann. Aber was solls, solange er zum Vespern und Paketöffnen taugt. Du wirst dich damit ja nicht auf einer einsamen Insel durchschlagen müssen. Eine schöne Erinnerung ist es doch auf jeden Fall.
Bild wäre allerdings ganz nett um einen Eindruck zu bekommen.
PS.Bist du sicher, dass der Griff nicht doch Wacholder ist? Thuja riecht eigentlich nicht besonders.
 
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Messerstahl war und ist immer eine grosse "Mode" Erscheinung.
Erst wenn wieder ein neuer am Horizont erscheint, will von den alten plötzlich niemand mehr was wissen. Du merkst beim Brotzeit Messer sowieso keinen Unterschied. Ausser Carbon vielleicht und beim Nachschleifen (daher ständig wetzen).
Zeig doch dein Messer einfach mal. Wird ja wohl der übel ein "La Forge de Laguiole" sein.
Die Konkurrenz (Fontenille) aus Thiers verwendet 12C27, wobei deren Verarbeitung etwas hochwertiger ist.

T12 ist ein Patentgeschützter Stahl von Forge de L.
T12-Stahl ist ein Edelstahl mit hohem Kohlenstoffgehalt, der eine Alternative zwischen Kohlenstoffstahl und Volledelstahl darstellt. T12-Stahl ist sehr feinkörnig strukturiert. Das gibt ihm:
- Hervorragende Schnittqualität
- Eine haltbare Klingenkante
- Gute Oxidationsbeständigkeit.
- Einfaches Schärfen und Polieren
Die Härte von T12-Stahl liegt zwischen 56 und 57 HRC.
Die französische Marke Nontron verwendet diesen Stahl für die Herstellung ihrer Taschen- und Tafelmesser.

(Quelle Internet)

Hier mal ein (aus einem Franz. Forum) kopierter Kommentar der etwas Aufklärung bringt:

Apropos Stähle. Fürs Protokoll, dieser Stahl wird von Bonpertuis (dem Hersteller) T508 genannt ... und von FDL (dem Kunden) in T12 umbenannt, der - es ist faires Spiel - wollte, um kommerziell auf Sandviks 12C27 zu reagieren.
Genauso wie das schwedische RWL34 die europäische Antwort auf das amerikanisch-japanische(?) ATS34 ist.

(quelle : google translate)
 
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Wenn du dir das Messer vor Ort ausgesucht hast und sicher bist, dass es nicht eine fragwürdige Billigkopie aus Fernost ist...was soll daran falsch sein?
T12 habe ich allerdings noch nie gehört, bin aber auch kein Fachmann. Aber was solls, solange er zum Vespern und Paketöffnen taugt. Du wirst dich damit ja nicht auf einer einsamen Insel durchschlagen müssen. Eine schöne Erinnerung ist es doch auf jeden Fall.
Bild wäre allerdings ganz nett um einen Eindruck zu bekommen.
PS.Bist du sicher, dass der Griff nicht doch Wacholder ist? Thuja riecht eigentlich nicht besonders.
Bilder kommen noch, versprochen. Aber heute hat die Gnädigste Geburtstag (sie hat auch ein kleineres Damenmesser bekommen) und unter diesem und der eigentlich zu späten Fahrt nach E leide ich noch etwas.
Doch: Zumindest das Messer riecht deutlich nach Absinth (Thujon) Deswegen werden Möbelstücke selten aus Thuja gemacht, da es zu penetrant riecht. Wacholder ist im Holzgeruch deutlich milder, dort riechen mehr die Nadeln.
Zum Stahl T12 eine Firmenwerbung:

"FORGE DE LAGUIOLE - DIE KLINGE​

Früher waren die Klingen der Laguiole Messer aus Karbonstahl, der zwar schnitthaltig, leicht schärfbar, aber rostanfällig war. Danach wurden sie aus A440 Stahl hergestellt, der zwar rostfrei und schnitthaltig, jedoch schwierig zu schärfen war. Heute werden die Klingen für die Laguiole aus einem speziell für die Forge de Laguiole entwickelten neuen Stahl gefertigt mit der Bezeichnung T12. Dies ist ein Karbonstahl mit einem niedrigen Chromanteil. Chrom lässt die Messer glänzen, nimmt den Klingen aber die Schärfe. Ist der Chromanteil allerdings zu gering, oxidiert die Klinge, das Messer ist dann zwar scharf, aber schwarz. Die Kunst besteht darin, die exakte Balance zwischen Chrom und Karbon zu finden. Dieses Gleichgewicht wird in der Forge de Laguiole "T12" genannt, nach dem der Stahl auch benannt ist - die Zusammensetzung ist natürlich Betriebsgeheimnis!Der T12-Stahl, der beim Schmieden 1000 Grad heiß wird, vereint Schnitthaltigkeit und Härte mit leichter Schärfbarkeit und hoher Widerstandsfähigkeit gegen Rost. Dieser Spezialstahl wird allerdings nur für die Taschenmesser verwendet, für Tafelmesser sind die Anteile von Karbon und Chrom durch eine Richtlinie vorgegeben. Die Klingen werden in der FORGE einzeln geschmiedet und gehärtet und von Hand geschliffen. Beim Schleifen ist besonderes Feingefühl gefragt, deshalb arbeiten die Messermacher der FORGE gerne mit bloßen Händen - jeder Splitter zu viel kann ein Messer ruinieren."

Die Messerklinge glänzt deutlich weniger als gewohnt.
Die Stahlhütte BONPERTUIS entwickelte diesen Stahl vor ca 20 Jahren exklusiv für Forge de Laguiole, inzwischen dürfen ihn auch andere Firmen beziehen.
 
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Bilder kommen noch, versprochen. Aber heute hat die Gnädigste Geburtstag (sie hat auch ein kleineres Damenmesser bekommen) und unter diesem und der eigentlich zu späten Fahrt nach E leide ich noch etwas.
Doch: Zumindest das Messer riecht deutlich nach Absinth (Thujon) Deswegen werden Möbelstücke selten aus Thuja gemacht, da es zu penetrant riecht. Wacholder ist im Holzgeruch deutlich milder, dort riechen mehr die Nadeln.
Zum Stahl T12 eine Firmenwerbung:

"FORGE DE LAGUIOLE - DIE KLINGE​

Früher waren die Klingen der Laguiole Messer aus Karbonstahl, der zwar schnitthaltig, leicht schärfbar, aber rostanfällig war. Danach wurden sie aus A440 Stahl hergestellt, der zwar rostfrei und schnitthaltig, jedoch schwierig zu schärfen war. Heute werden die Klingen für die Laguiole aus einem speziell für die Forge de Laguiole entwickelten neuen Stahl gefertigt mit der Bezeichnung T12. Dies ist ein Karbonstahl mit einem niedrigen Chromanteil. Chrom lässt die Messer glänzen, nimmt den Klingen aber die Schärfe. Ist der Chromanteil allerdings zu gering, oxidiert die Klinge, das Messer ist dann zwar scharf, aber schwarz. Die Kunst besteht darin, die exakte Balance zwischen Chrom und Karbon zu finden. Dieses Gleichgewicht wird in der Forge de Laguiole "T12" genannt, nach dem der Stahl auch benannt ist - die Zusammensetzung ist natürlich Betriebsgeheimnis!Der T12-Stahl, der beim Schmieden 1000 Grad heiß wird, vereint Schnitthaltigkeit und Härte mit leichter Schärfbarkeit und hoher Widerstandsfähigkeit gegen Rost. Dieser Spezialstahl wird allerdings nur für die Taschenmesser verwendet, für Tafelmesser sind die Anteile von Karbon und Chrom durch eine Richtlinie vorgegeben. Die Klingen werden in der FORGE einzeln geschmiedet und gehärtet und von Hand geschliffen. Beim Schleifen ist besonderes Feingefühl gefragt, deshalb arbeiten die Messermacher der FORGE gerne mit bloßen Händen - jeder Splitter zu viel kann ein Messer ruinieren."

Die Messerklinge glänzt deutlich weniger als gewohnt.
Die Stahlhütte BONPERTUIS entwickelte diesen Stahl vor ca 20 Jahren exklusiv für Forge de Laguiole, inzwischen dürfen ihn auch andere Firmen beziehen.
Aha, interessant. Allerdings 440 A ist eigentlich relativ weich und völlig problemlos zu schärfen- zumindest bei meinen Messern. Aber gut..
Dann- herzlichen Glückwunsch an die Gemahlin und viel Freude am Messer...
 
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Chrom nimmt nicht die Schärfe. Je nach Gehalt liegt Chrom vorallem als Carbide vor, was schlecht ist, besser ist Chrom in der "Lösung" ohne Carbide zu bilden, deswegen gibts mittlerweile Stähle mit 10% Chromanteil die "stainless" sind, obwohl man früher das nur für Stähle ab 13% sagen konnte mit dem negativen Aspekt der Chromcarbide.

Ich empfehle mal zum Thema diese Seite. Larrin Thomas mittlerweile in der Szene bekannt mit seiner Entwicklung des Magnacut.

 
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Chrom nimmt nicht die Schärfe. Je nach Gehalt liegt Chrom vorallem als Carbide vor, was schlecht ist, besser ist Chrom in der "Lösung" ohne Carbide zu bilden, deswegen gibts mittlerweile Stähle mit 10% Chromanteil die "stainless" sind, obwohl man früher das nur für Stähle ab 13% sagen konnte mit dem negativen Aspekt der Chromcarbide.

Ich empfehle mal zum Thema diese Seite. Larrin Thomas mittlerweile in der Szene bekannt mit seiner Entwicklung des Magnacut.

Auch sein Buch ist sehr empfehlenswert. Viele gute Schliffbilder und Messungen😍
 

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