Mr.Waidmannsheil schrieb:
Was für einen Nachteil hat der Umstand, dass der 98er vor mehr als 110 Jahren ins Leben gerufen wurde?
Na dann lass und mal anfangen.
1.) Hoffnungsloser Schlossgang, hakelig (da keine Führung im geöffneten Zustand), deswegen klappern die Dinger bei geöffnetem Verschluss auch so, weil sie "Spiel" ohne Ende haben. Wenn man Schlossgang mit hohem Aufwand bearbeiten lässt. bleibt er bestenfalls mittelmäßig, aber nur bei äußerst wohlwollender Betrachtung. Ein Verschluss einer Sauer 90 oder 202 gleitet im Vergleich dazu wie auf Kugellagern.
Unsinn - dafür bekomm in Deine Sauer 90 mal unwesentliche Spuren von Schmutz
2.) Öffnungswinkel zu groß wegen veralteter 2 Warzentechnik, siehe oben. Im Anschlag Repetieren wird dadurch zur Qual. Bei geradem Stengel gibts geklemmte Fingerlein wegen dem blöden ZF (neumodischer Kram, den keiner braucht, ich weiß)
Merke - Man muss halt mit seiner Waffe umgehen können - ich wette mit Dir, dass ich meine 5 x .404 schneller (in die 10 sowieso) aus dem 98er schneller ins Ziel bringe, als Du mit Deiner Sauer
3.) Flügelsicherung. Völlig indiskutabel. Niedrige ZF-Montage nicht möglich (habe aber schon weggeschliffene Sicherungsflügel gesehen, da wirds dann echt genial), lautlose Betätigung ebenfalls Fehlanzeige.
Lösung, wenns denn wirklich stört= seitl.Sicherung
4.) Magazin: Von oben zu Laden, beim Entladen hakelige Rumfummelei ohne Ende, sicherheitstechnisch auch nicht ganz unbedenklich, wenn man jede Patrone ins Lager repetieren muss um zu Entladen (sogar Blaser hat mittlerweile erkannt, dass herausnehmbare Magazine Vorteile bieten (bei der R 93 hatte man aber wenigstens die Ausrede der kürzeren Gesamtlänge)
Der erste, dem es ein Problem ist - hast Du das richtige Hobby gewählt?
5.) Schlagbolzenweg/Zündverzugszeit: langsam schwerfällig, eben alter Kram, für ein Kriegsgerät brauchbar, für andere Zwecke drittklassig.
Also darauf antworte ich jetzt wirklich nicht, ausser: SCHWACHFUG!!!
6.) langer Auszieher: man kann Patronen nicht direkt ins Lager schieben, sondern muss sie zuvor ins Magazin drücken. Am Schießstand lästig. Die Mauser Anhänger schwadronieren dann immer von besonders hoher Zuverlässigkeit durch langen Auszieher blablabla. Wenn man am Stand mal jemanden beim Repetieren herumhakeln sieht, hat er aber unter Garantie einen 98er in den Griffeln.
Sehe ich nie - naja, vielleicht bin ich ja blind
5.) Die ZF-Montagen auf den alten Teilen sind abenteuerlich, neuere Systeme (CZ, Zastava und was weiß ich was noch) sind sowieso Schrott. Hier mal ein kleines Bildchen, von einer Montage, die man so wohl auch nur auf einem 98er findet:
http://www.egun.de/market/item.php?id=2646705#img
Ich weiss man kann all diese Dinge - den besch... Abzug hast du ja selbst schon angesprochen - beheben lassen . Man nehme 3000 Euronen in die Hand und schon hat man ein uraltes - aber nun wenigstens halbwegs brauchbares - Gewehr in Händen. Da kann ich nur sagen UM GOTTES WILLEN, der arme Jungjäger der solche Profis als Jagdherren hat, kann einem echt nur Leid tun!
Ich hatte selbst 98er und habe auch noch zum Spaß einen K98, den ich ab und an zum Stand schleppe. Für die Jagd gibt es deutlich besseres, ich würde zwar nicht soweit gehen einen 98er als jagdlich völlig unbrauchbar einzustufen aber eine Empfehlung dafür - noch dazu an einen JJ - auszusprechen - so wie Du das machst - zeugt meines Erachtens schon von erheblicher Informationsresistenz.
Aber dass ich mich in deinen Augen disqualifiziert habe, nehme ich mal als Kompliment, wenns Recht ist!?
Weidmannsheil