Mein Vorgehen zur Ladungsentwicklung

Wheelgunner_45ACP

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Nur mit dem Glühen tu ich mich schwer. Hab ich noch nie gemacht und noch nie vermisst. Allerdings glaube ich nicht dass meine Hülsen schon mehr als 3x geladen wurden...
Ist das wirklich notwendig?
Durch das Schießen und der dabei entstehenden Hitze versprödet das Messing im Laufe der Zeit. Das macht man mit dem Glühen rückgängig und erhält die Elastizität zum halten des Geschosses zurück.

Was kann passieren, wenn du es nicht macht? Die Haltekraft für das Geschoss verändert sich unvorhersehbar. Wie sich das bei dir auswirkt kann dir keiner vorhersagen. Meist beginnt es mit einer stärkeren Varianz der V0. Aber ob man das auf der Scheibe sieht? Meiner Erfahrung nach nicht gleich zu Anfang. Später kann es zu vermehrte Rissen im Hals/ Schulterbereich kommen.
 
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Wheelgunner_45ACP

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Weils gerade diskutiert wird: Lohnen sich Bench Rest oder Competition Matrizen?

Ich stehe dem für jagdliche Belange und bis 300m skeptisch gegenüber. Ich habe - bis auf Triebel- alles mögliche an Matrizenherstellern im Einsatz. Und ich kann auf der Scheibe nicht sagen, welche Matrize verwendet wurde.

Was ich allerdings mache, um den Rundlauf zu verbessern: Ich drehe beim Geschoss setzen die Patrone jeweils um etwa 120° und fahre dazu natürlich den Stemple etwas nach unten. Das mach ich grundsätzlich, also auch bei den Competition- Matrizen, die sich im meinem Besitz befinden.
 
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Was fehlt: Satterlee-Test in der Praxis😆.
Nein, Scherz... Aber der Test wirkt, als ob man am einfachsten zu guten Ergebnissen kommt... das Filmchen muss ich noch gucken...

Das Problem sowohl beim Satterlee-Test als auch bei den Ladeleitern mit Schussgruppen ist die Normalverteilung der Ergebnisse. Statistisch gesehen nehmen viele Wiederlader einen "Streukreis" und definieren irgendwas, das deutich daneben liegt, als Außenlieger. Das Problem ist nur - oftmals ist genau eine Variable, die man eben nur nach Oben skalieren kann, die falsche Lösung. Das seperate Auswerten der mittleren Treffpunktlage in Höhe und Breite ist schon eine andere Möglichkeit, aber bedeutet oftmals separate Dateneingabe. Diverse Zeitschriften suggerieren ja, das ein um ein 3-schuss Trefferbild gezeichneter Kreis das Maß aller Dinge sind, statistisch gesehen eher eine MTPL mit SD und maximalabweichung in jede Richtung von ca. 20 Schuss anfängt, interessant zu werden.
Ich durfte gerade eine, nach Satterlee erstellte Ladung mit diagnostizieren. Der Entwickler hat in .338 LM auf 100m gebastelt und das Ganze über ein Magnetospeed gemessen. Lange Geschichte, aber das wurde ab und an locker und ein Außenlieger als Messfehler aussortiert. Nachdem die Ladung nicht lieferte was sie versprach ..... naja, im Endeffekt hat das Nachmessen der Geschwindigkeiten durch eine alternative Methode das Ergebnis gebracht: der vermutete Node hat niemals existiert.

Genauso kann auch die OBT Methode durch unterschiedliche Dinge beeinflusst werden. Primär ist es ein Modell, welches der Wirklichkeit nahe kommt und einen homogenen, freischwingenden Lauf aus einem bestimmten Material annimmt. Diese Annahme ist oft leider nur genau das - eine Annahme. Hier lohnt es sich auch, eine kleine Leiter um die nodes und half-nodes zu machen um diese zu bestätigen.
 

Wheelgunner_45ACP

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Es ist immer gut, das Ganze zu hinterfragen und an einem 2ten Termin zu bestätigen. Oder auch zu widerlegen.
 
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Ich merke vor allem, dass ich aufgrund der bestehenden Schießstandsituation bei LW ganz anders drangehe, als bei den Kurzwaffen. Da schieße ich tatsächlich erstmal 20-30 Schuss oder mehr mit einer Durchschnittlichsladung. Erst dann variiere ich die Ladung und teste wieder. Das kann ich innerhalb eines Tages machen, da ich praktisch jederzeit auf den Stand kann, 10 Minuten entfernt.
Gewehr ist leider auf eine Stunde begrenzt, 45 Minuten Anfahrt und vorher reservieren. Dazu erheblich teurer. Da will das Testen der Ladung genau geplant sein...
 

Wheelgunner_45ACP

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Nachdem @boule berechtigter weise Statistik ins Spiel brachte hier die Facharbeit von M Tschannen zum Bewerten von Schussbildern


Wir haben auch schon mal angefangen, darüber zu diskutieren
 

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Option 1 ist ungenügend, 2 nicht immer erfolgreich, 3 und 4 war mir bis jetzt zu "akademisch".
Ich lade Munition für Jagdbüchsen, bin mit 100m Streukreisen von 2-4 cm zufrieden, je nach Büchse.

Mir fehlt hier noch die
Option 5: Schrittweise Verbesserung - trial and error

Welche Geschosse will ich testen, welche Pulversorten kommen in Frage?
Dafür mit verfügbarer Literatur und QL Anfangsladungen bestimmen (je nach Waffe und Qualität der Daten im unteren bis mittleren Druckbereich)
Dreiergruppen schiessen, dabei v0 messen
Kombinationen die brauchbar scheinen auswählen (Kriterien: Dreiergruppen schon ok, Mündungsfeuer ja/nein usw)
QL Rechnung und v0 Messung vergleichen
Dreiergruppen mit schrittweise erhöhter Ladung (für .222 0,5 grain Schritte, ab 7x57 1 grain Schritte)
was gut scheint, mit Fünfergruppen bestätigen

fuhrmann
 
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Wenn Du Deine Anfangsladung auch noch gemäß der OBT-Tabelle wählst (was kein großer Aufwand ist, man vergleicht ja nur den errechneten Wert mit der Tabelle) kannst Dir später viel Arbeit sparen.
 
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Danke für den Hinweis, dem werde ich nachgehen! Als erstes zurückblicken, ob etablierte Laborierungen der Theorie entsprechen
 

Wheelgunner_45ACP

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Endlich mal jemand der anders arbeitet und es schreibt (y)

Dazu meine Bemerkungen
Je nach Kaliber ist (d)eine Abstufungen meiner Erfahrung nach zu grob. Da kann's dann schon sein, dass du genau einen Sweet Spot überspringst. Und daher mit irgendwas um 3cm zufrieden sein musst und es nie merkst.

Wenn's dir zu akademisch ist, gerne. Ich steckte halt lieber 5 Minuten in eine Simulation. Spart hinterher einfach Pulver und Zeit.

Die Frage nach dem Geschoss ist die erste Entscheidung, die zu treffen ist. Und nicht erst beim Optimieren der Ladung. Danach kann man in diversen Quellen schauen, was da so an Pulvern verladen wurde. Das auch in Bezug auf die Lauflänge. In QL kannst auch direkt Pulver vergleichen, einfach zur Ergänzung. Ich ziehe da alle mir zugänglichen Quellen zu Rate.

Optimieren ist so ein Thema. Wenn ich die Vorarbeit bei der Simulation ordentlich gemacht habe, bin ich bisher eigentlich immer bei Streukreisen unter 2cm gelandet. Einzige Vorraussetzung ist, das man die V0 messen kann, um zu sehen, wie weit man von der Simulation weg ist.

All meine präzisen Ladungen liegen auf einen dieser Nodes nach OBT, also muss was dran sein. Und ich rede nicht nur von einmal eine 3-Schuss- Gruppe.
 

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