[RLP] Mehr Freiheiten für Jäger

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Woher willst Du das wissen?
Mal ein Beispiel: im benachbarten Forstamt wird seit mindestens 15 Jahren auf alles geschossen, was der Jagdschein hergibt auf Einzel- und Bewegungsjagden, nur die Zahl insgesamt interessiert. Fragt man nun die beteiligten Revierförster, ob das alles etwas gebracht hat, ist die Antwort, viel Arbeit ja, sonst aber nix (Verbiss, Wilddichte usw.) Und nun ? Jetzt hat man sich für Intervalljagd entschieden, ok, also weiter so unter erschwerten Bedingungen. Ich habe nichts gegen Zahlabschuss, aber nur der Zahl wegen ohne sichtbaren Erfolg ? Da kommt schon ein Gefühl von Schädlingsbekämpfung auf ohne Sinn 🤷‍♀️.
 
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Provokante Frage zur Verdeutlichung: Was spricht bei einer solitär lebenden und territorialen Art wie dem Rehwild dagegen ?
Wogegen ? Gegen intelligente Jagdstrategien spricht gar nix, gegen die Dampfhammermethode spricht der fragwürdige Erfolg. Ich habe die besagten Kalamitätsflächen und am 1.9. das Feuer eröffnet, prompt zeigt sich das Wild nur noch außerhalb des Büchsenlichts, in der Wbk sehr schön zu sehen. Ohne Zeugen gehts nun mal auf solchen Flächen schlecht. Zumindest mein Rehwild ist nicht dumm, auch wenn ich da sicherlich noch den ein oder anderen Erfolg haben werde.
 
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Wogegen ? Gegen intelligente Jagdstrategien spricht gar nix, gegen die Dampfhammermethode spricht der fragwürdige Erfolg. Ich habe die besagten Kalamitätsflächen und am 1.9. das Feuer eröffnet, prompt zeigt sich das Wild nur noch außerhalb des Büchsenlichts, in der Wbk sehr schön zu sehen. Ohne Zeugen gehts nun mal auf solchen Flächen schlecht. Zumindest mein Rehwild ist nicht dumm, auch wenn ich da sicherlich noch den ein oder anderen Erfolg haben werde.
Ok. Aus Sicht der Jagdstrategie gebe ich Dir Recht, dass der Dampfhammer weniger erlegte Rehe bringt. Wobei Jagddruck an geschädigten Flächen durchaus hilfreich sein kann. Nur schade, wenn sue dann Nachts kommen. Hilft also nur Zahl.
 
G

Gelöschtes Mitglied 6475

Guest
Ändert das was an der aktuellen Situation?
Mal ein Beispiel: im benachbarten Forstamt wird seit mindestens 15 Jahren auf alles geschossen, was der Jagdschein hergibt auf Einzel- und Bewegungsjagden, nur die Zahl insgesamt interessiert. Fragt man nun die beteiligten Revierförster, ob das alles etwas gebracht hat, ist die Antwort, viel Arbeit ja, sonst aber nix (Verbiss, Wilddichte usw.) Und nun ? Jetzt hat man sich für Intervalljagd entschieden, ok, also weiter so unter erschwerten Bedingungen. Ich habe nichts gegen Zahlabschuss, aber nur der Zahl wegen ohne sichtbaren Erfolg ? Da kommt schon ein Gefühl von Schädlingsbekämpfung auf ohne Sinn 🤷‍♀️.
Naja kommt auch immer auf die Verhältnisse vor Ort an: Also ob es mal 700ha relativ kompakt sind oder so ein Bockwurst Revier, das an der breitesten Stelle 150 m hat. Das erste kann man schon auf einen ca. Bestand von 5 Stück auf 100ha runternudeln, was sich an der Verjüngung definitiv zeigt. Im zweiten Revier wird man das nicht hinbekommen, da kann man reinzwiebeln wie man will und ständig steht ein neues Stück auf.
 
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Ok. Aus Sicht der Jagdstrategie gebe ich Dir Recht, dass der Dampfhammer weniger erlegte Rehe bringt. Wobei Jagddruck an geschädigten Flächen durchaus hilfreich sein kann. Nur schade, wenn sue dann Nachts kommen. Hilft also nur Zahl.
Bist Du Dir da sicher, oder wird das äsungsmäßig überdurchschnittliche Angebot auf diesen Flächen sehr schnell wieder von neuen Rehen besetzt?

wipi
 
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Einer der immer wieder aus der Jägerschaft kritisierte Punkt ist die beabsichtigte Möglichkeit, Flächeneigentümern auf ihren Flächen trotz Verpachtung auch die Jagdausübung selbst oder durch beauftragte Jäger zu erlauben. Die eine Seite sagt, dass höhlt unser Reviersystem aus, ist aus Gründen der Sicherheit, Nachsuche usw. komplett abzulehnen. Die andere Seite sieht dies als einzige Möglichkeit diesen Kleinwaldbesitzern innerhalb einer Jagdgenossenschaft eine wichtige Möglichkeit zur Wahrung ihrer Interessen zu geben.
Gibt es eine vage Schätzung, belastbare Daten oder ähnliches wie hoch die Anzahl der Kleinwaldbesitzer ist, welche tatsächlich selber diese Neuerung wollen, ggfs. wollen sollen? Wie groß ist insgesamt die Flächen dieser Personen?

wipi
 
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Gibt es eine vage Schätzung, belastbare Daten oder ähnliches wie hoch die Anzahl der Kleinwaldbesitzer ist, welche tatsächlich selber diese Neuerung wollen, ggfs. wollen sollen? Wie groß ist insgesamt die Flächen dieser Personen?
Von den rund 840.000 ha Wald sind grob eingeteilt 50% Gemeindewald, und je 25% Staats- und Privatwald. Wie hoch der Anteil der Privatwaldbetriebe ist, die auch Eigenjagden haben, kann ich nicht sagen, bei uns sind es neun. Von den neun Betrieben steht nur bei zwei die Forstwirtschaft im Mittelpunkt, bei sechs ist der Wald oder waldähnliche Strukturen Jagdkulisse, einer ist verpachtet, wobei da auch der Schwerpunkt eher auf Jagd liegt.
Der überwiegende Teil des Privatwaldes (insgesamt rund 10.000 ha) ist bei uns aber Kleinprivatwald, die genaue Fläche kann ich von hier aus nicht nachsehen. Wieviele Eigentümer es sind, weiß ich nicht, es spielt sich im mittleren vierstelligen Bereich ab.
Wie viele davon tatächlich auf ihrer Scholle den Wald mit Waffengewalt verteidigen wollen, weiß ich nicht, einer meiner Kollegen hat im Nachbarforstamt ein paar Parzellen und ist mit der Bejagung und der Jagdgenossenschaft unzufrieden, weil seine Kulturen trotz Einzelschutz ständig in Mitleidenschaft gezogen werden und der Pächter bei einer Jagdenossenschaftsversammlung gesagt hat, man hätte bis zum Sommer zwei Böcke geschossen, mehr sei nicht drin (kein Scherz), das Revier ist ein Durchschnittsrevier.
Mein Nachbar ist Jagdpächter hier im Forstamt, sein Sohn hat auch im Nachbarforstamt, aber einer anderen Gemarkung, Privatwald und kümmert sich um die Flächen. Der flucht auch, was mich zu ein paar frotzelnden Bemerkungen angeregt hat...
Ob die beiden von der Regelung Gebrauch machen wird, ich weiß es nicht. Dass der große Run auf JES ausbricht, kann ich mir nicht vorstellen und dass ein Privatwaldbesitzer Begehungsscheine verkauft, dürfte auch nicht Intention des Entwurfs sein Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass allein der Waldbesitz ausreichen wird (wenn es denn tatsächlich so kommt), es könnten auch Mindestgrößen, das Ergebnis der forstbehördlichen Stellungnahme usw als zusätzliche Kriterien herangezogen werden, damit der Fall überhaupt eintritt. Da sind noch viele Fragezeichen.

Eine Karte der Forstämter mit den unterschiedlichen Waldbesitzarten kannst du hier einsehen oder als PDF runterladen, etwas runterscollen.
 
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z/7

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Mal ein Beispiel: im benachbarten Forstamt wird seit mindestens 15 Jahren auf alles geschossen, was der Jagdschein hergibt auf Einzel- und Bewegungsjagden, nur die Zahl insgesamt interessiert. Fragt man nun die beteiligten Revierförster, ob das alles etwas gebracht hat, ist die Antwort, viel Arbeit ja, sonst aber nix (Verbiss, Wilddichte usw.) Und nun ? Jetzt hat man sich für Intervalljagd entschieden, ok, also weiter so unter erschwerten Bedingungen. Ich habe nichts gegen Zahlabschuss, aber nur der Zahl wegen ohne sichtbaren Erfolg ? Da kommt schon ein Gefühl von Schädlingsbekämpfung auf ohne Sinn 🤷‍♀️.
Es kommt sehr darauf an, was man sich waldbaulich erhofft hat. Wer auch noch die letzte Tanne ungeschützt hochbringen möchte, muß das Rehwild gefühlt auf 0 runterfahren. Deswegen sind immer noch Rehe da, aber den Stand zu halten erfordert extrem fähige Jäger und nicht nachlassende Anstrengungen, wenn nicht im weiteren Umfeld ähnlich strikt gejagt wird.

Wo man mit minimalen Schutzmaßnahmen leben kann, reicht normale Abschußerfüllung. Dann ist der Zaun nicht gleich komplett abgeäst, wenn mal ein Baum reinfällt, und die mit Einzelschutz versehnen Bäumchen vllt an der Seite beknabbert, ein paar % trotzdem verfegt, aber nicht tabula rasa. Dominante Fichte und/oder Buche oder andere häufige Baumarten kommen ganz ohne Schutz hoch.

Wer sich 0 Schäden bei normaler Abschußerfüllung erhofft, wird enttäuscht werden.

Entscheidend ist, was an Wild da ist. Nicht, was man an Wild sieht. Weil man es im Wald eben ohne Röntgenblick nur sieht, wenn es vertraut ist, oder wenn es viel zu viel gibt.

Entscheidend ist, was auf der Strecke liegt, nicht, welcher Zeitaufwand dafür nötig war. Weil es sehr vom jagdlichen Können abhängt, wieviel Aufwand nötig ist. Die Aussage, daß es viel Arbeit macht ist nicht gleichbedeutend mit einem guten Streckenergebnis. Man kann auch viel Zeit verbraten und trotzdem nix erlegen. Auch der Staat muß mit dem arbeiten, was an Jägern da ist. Die Fähigkeitsverteilung dürfte der Gaussschen Glocke entsprechen, wenig sehr gute, viel Mittelmaß, wenig unfähige.
 
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Sorry, diese „entmischten“ Nadelholzbestände waren doch wohl gewollt und wurden entsprechend gepflegt, nicht aber vom Wild entmischt.
Woher weißt Du das? Das hat man teilweise gemacht, aber nicht flächig. Die erhöhte Verbisspräferrens hats damals aber schon gegeben

Ist das jetzt eine intelligente Jagdstrategie ? Das ist die Methode Dampfhammer, die nun mal nicht funktioniert. Es wird immer wieder die Forderung nach intelligentem Wildmanagement erhoben, dazu bedarf es deutlich mehr als die Dampfhammermethode.
Die Methode Dampfhammer wird andernorts als Schwerpunktbejagung bezeichnet und auch von dem ein oder anderen Landesjagdverband als eine sinnvolle Variante bezeichnet, Wildschädenslenkung zu betreiben. Wenn Du dazu auch noch das Datum meines Posts betrachtetes, dann kann man (als versierter Rehwildjäger) auch noch erkennen, dass da gerade der wichtigste Jagdintervall beginnt, nämlich der September, wo alles Rehwild frei ist und bekanntermaßen auch Doubletten und Tripletten auf Kitz(e) und Geißen ganz gut funktionieren.
 
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Mal ein Beispiel: im benachbarten Forstamt wird seit mindestens 15 Jahren auf alles geschossen, was der Jagdschein hergibt auf Einzel- und Bewegungsjagden, nur die Zahl insgesamt interessiert. Fragt man nun die beteiligten Revierförster, ob das alles etwas gebracht hat, ist die Antwort, viel Arbeit ja, sonst aber nix (Verbiss, Wilddichte usw.) Und nun ? Jetzt hat man sich für Intervalljagd entschieden, ok, also weiter so unter erschwerten Bedingungen. Ich habe nichts gegen Zahlabschuss, aber nur der Zahl wegen ohne sichtbaren Erfolg ? Da kommt schon ein Gefühl von Schädlingsbekämpfung auf ohne Sinn 🤷‍♀️.
Hörensagen!
Die Beispiele, die ich kenne, zeigen in 9 von 10Fällen, dass eine scharfe Bejagung deutliche Unterschiede in der Zusammensetzung der Verjüngung und bei den Kosten das Waldschutzes gegen Verbiss bringt.
"Schädlingsbekämpfung" kenne ich eigentlich auch nur, wenn es um Schwarzwild im Feld geht.
 
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Einer der immer wieder aus der Jägerschaft kritisierte Punkt ist die beabsichtigte Möglichkeit, Flächeneigentümern auf ihren Flächen trotz Verpachtung auch die Jagdausübung selbst oder durch beauftragte Jäger zu erlauben. Die eine Seite sagt, dass höhlt unser Reviersystem aus, ist aus Gründen der Sicherheit, Nachsuche usw. komplett abzulehnen. Die andere Seite sieht dies als einzige Möglichkeit diesen Kleinwaldbesitzern innerhalb einer Jagdgenossenschaft eine wichtige Möglichkeit zur Wahrung ihrer Interessen zu geben.
Gibt es eine vage Schätzung, belastbare Daten oder ähnliches wie hoch die Anzahl der Kleinwaldbesitzer ist, welche tatsächlich selber diese Neuerung wollen, ggfs. wollen sollen? Wie groß ist insgesamt die Flächen dieser Personen?

wipi
Es wäre schon mal ein Vorteil, wenn der Waldbesitzer oder ein von ihm beauftragter Jäger die Zäune auf seinem Grund und Boden kontrollieren und (reh)wildrein machen dürfte. Mit Büchse und ggf. mit Hund. Meine Gemeindearbeiter berichteten, dass sie alle 14 Tage ein und den selben Bock aus dem selben Zaun rausscheuchen mussten. Immer wieder sprang dieser an verschiedenen Stellen über den sonst dichten Zaun.
Die Jäger "versicherten" dass sie sich nicht darum kümmern könnten, weil sie grad mit den Sauen im Feld so viel zu tun hätten.
 

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