"Max wollte Förster werden"

Registriert
31 Okt 2006
Beiträge
2.989
Rugen schrieb:
handyman schrieb:
Bezüglich der Jagdausbildung an den FHs kann ich mich nicht äussern, allerdings will ich mal versuchen einen kleinen Einblick in die der TU München zu gewähren...

5 Ansprechübungen
1 Aufbrechübung
1 Zerwirkübung
100std Biologie der Pflanzen
100std Zoologie
100std Dendrologie
100std Tierökologie
Waffenhandhabung
schriftliche Jägerprüfung
Schiesspraktikum


WH

Fehlt noch :

Rechtskunde allgemein
Jagdrecht (incl Pachtrecht)
Waffenrecht
Natur- und Artenschutz
Hundewesen
Jagdbetriebslehre
UVV
Tier- und Fleischhygiene incl Lebensmittelrecht
( Jagdliches Brauchtum)


um nur einige zu nennen


Andreas

Recht hatten wir zu Genüge: Strafrecht, Verwaltungsrecht..

Jagdrecht war seperat.

Naturschutz ist ein eigenes Fach,

der Rest wurde im jagdlichen Seminar behandelt.
 
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.420
Rugen schrieb:
Fehlt noch :

Rechtskunde allgemein

Wie fraya schreibt - das ist im Forststudium sehr umfangreich enthalten - mehrer Semester mit jeweils 2 - 4 Semesterwochenstunden, von BGB bis Strafrecht ... (da hast Du auch eine historische Begründung für den Beamtenstatus - Förster als Hilfspolizeibeamte bzw. Hilfsbeamte der Staatsanwaltschaft - und betriebswitschaftlich sind Beamte JETZT wegen oft fehlender Rückstellungen billiger als Angestellte ... :roll:


Rugen schrieb:
Jagdrecht (incl Pachtrecht)
Waffenrecht

Jagdseminar, Pachtrecht etc. war auch Thema der allgemeineren Jura-Vorlesungen.

Rugen schrieb:
Natur- und Artenschutz

Bei uns waren das IIRC 4 SWS - allerdings "Zundelkunde", der war dafür echt guter "Lodenjockel", von Ökologie und NatSch hatte er aber wenig Ahnung!! :evil: :evil:

Rugen schrieb:
Hundewesen
Jagdbetriebslehre
UVV
Tier- und Fleischhygiene incl Lebensmittelrecht
( Jagdliches Brauchtum)
um nur einige zu nennen

Das gehört ins Jagdkundeseminar - wie gut das bei uns im Studium abgehandelt wurde weiss ich nicht - dieses Seminar habe ich mir wg. vorhandenem JS "geschenkt".

Insgesamt hatten wir auf die verschiedenen Fächer verteilt um ein vielfaches mehr Unterricht in Sachen Ökologie, Wildbiologie etc. als im Jagdscheinkurs auch nur angerissen werden kann.

Bei einem hat Rugen recht: LaWi fehlte, aber dafür gibt es ja auch einen extra Studiengang und damit hat man später eh' nur wenig zu tun - Flächen verpachten und Wildschaden zahlen ... ;)

Viele Grüße,

Joe

Ach so: an der Uni war "Rehe schiessen als Verbissschutz" durchaus "anerkannt". Aber kein "muss".
 
Registriert
26 Okt 2005
Beiträge
3.415
Die anderen habens ja schon geschrieben, auch die anderen Sachen werden abgedeckt. Ich hatte mich in meinem Posting eher auf die Wildbiologische Seite des ganzen konzentriert.
 
Registriert
6 Jul 2007
Beiträge
193
...das Fazit, welches ich aus diesen ersten 8 Seiten ziehe ist, dass viele Nichtförster leider keinen blassen Schimmer haben, die Sachlage oder Lehre in puncto Jagdausbildung wirklich fundiert beurteilen zu können - geschweige denn, sich schwallend über waldbauliche Grundlagen, neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in puncto Wildbiologie, Waldbau etc. zu ergießen.

Es mag dem wirklich interessierten Jäger gelingen, solche Quellen nicht nur unvollständig oder polemisch nachzusingen, sondern seinen Teil zum Gelingen einer guten Zusammenarbeit beizusteuern. Im Hinterkopf eben immer die "Wahrheit" des heutigen Wissensstandes.

Ich habe in Göttingen auch des Öfteren in medizinischen Vorlesungen "rumgelungert", weil's mich interessierte: wem soll ich denn nun heute freiwillig das Herz transplantieren? - naja, vielleicht doch dem einen oder anderen eher das Gehirn...ohne Gewähr auf ein Neues :D !
 
Registriert
16 Dez 2000
Beiträge
11.020
John Harlin schrieb:
...das Fazit, welches ich aus diesen ersten 8 Seiten ziehe ist, dass viele Nichtförster leider keinen blassen Schimmer haben, die Sachlage oder Lehre in puncto Jagdausbildung wirklich fundiert beurteilen zu können - geschweige denn, sich schwallend über waldbauliche Grundlagen, neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in puncto Wildbiologie, Waldbau etc. zu ergießen.

:D !

womit höchstens eines gesagt währe :

Förster könnten zumindest keine schlechteren oder zumindest Gleichwertigen Jäger sein...

Nur sollten diesbezüglich auch Taten folgen.

Oder sollten alle Land- Fischwirte und Winzer nun auch über den kurzen WEg der Integrierten Berufsausbildung die Lizenz zum jagen erhalten und das Thema " Wildschaden" dann selbst in die Hand nehmen ?

Dann ist jagt endgültig zur Schädlingsbekämpfung verkommen.


Andreas
 
Registriert
6 Jul 2007
Beiträge
193
...es ist doch beruhigend zu wissen, dass es bestimmten Leuten ewig verwehrt bleiben wird, elementare Entscheidungen mitbestimmen zu dürfen...

...das lässt mich doch wirklich ruhig schlafen...
 
Registriert
16 Dez 2000
Beiträge
11.020
John Harlin schrieb:
...es ist doch beruhigend zu wissen, dass es bestimmten Leuten ewig verwehrt bleiben wird, elementare Entscheidungen mitbestimmen zu dürfen...

...das lässt mich doch wirklich ruhig schlafen...

Da Gebe ich dir Recht.

Als Revierpächter bestimme ich selber; wieweit ich den Möglichen und gegebenen Spielraum ausnutze und mit ( Jagd-) Leben fülle.

Dazu brauche ich keine vorgesetzte Dienststelle die in räumlicher Distanz zum eigentlichen Geschehen eine Dienstanweisung zur Jagd als Mittel zum Zweck erlässt.

Preis meiner Eigenverantwortung :

Ich muss die Pacht selber zahlen.


Andreas
 
Registriert
2 Jan 2008
Beiträge
355
wilddieb81 schrieb:
Pirol schrieb:
pudlich schrieb:
Auf Grund meiner beruflichen Vergangenheit weiß ich, daß zig tausend von Rehen umsonst gestorben sind...

Sie sind nicht umsonst gestorben, sie wurden einer sinnvollen Verwendung zugeführt (im Gegensatz zu zigtausenden Füchsen).

:roll: :roll: :roll:
Dann dürfen doch bitte in Gebieten mit hoher Cäsium Belastung auch keine Sauen mehr geschossen werden...

Bei der Sau weiß man es vorher nicht, ob sie entsorgt werden muss, das ergibt erst die Messung, außerdem gibt es jahreszeitlich Schwankungen von 1 bis 20 % Quelle. Bei den Füchsen, die ich meine, stand schon kurz vor dem Ableben fest, dass sie ein Kandidat für die Tonne sind.
 
Registriert
2 Jan 2008
Beiträge
355
wilddieb81 schrieb:
Pirol schrieb:
Lehrjagd Rottenburg
10 Stück Rehwild/100 ha Wald ist bei einer Rehwild-Schwarzwild-Jagd weit entfernt von einem Vernichtungsfeldzug gegen Rehe, da wäre mehr nachhaltig zu ernten.
Wagelaar

Wo es nichts mehr hat kann man auch nichts mehr schießen...

Lernt man aber auch, dass der Abschuss und wie leicht dieser fällt ein Gradmesser für den Bestand ist.... :wink: :wink: :wink:

Ach, interessant. Ich kenne aber viele Jäger, die anfangen zu hyperventlieren, wenn Abschusszahlen in dieser Höhe als nachhaltig erreichbar genannt werden.
 
Registriert
2 Jan 2008
Beiträge
355
Rugen schrieb:
Fraya schrieb:
pudlich schrieb:
Das ist billige Polemik, Sauen machen nun mal in anderer Qualität Schaden als Rehe.

Hmm, ich würde eher sagen es trifft verschiedene Kassen..

Und damit des Pudels Kern :

Warum sollte in der Forstverwaltung Rücksicht auf die Eigentümer auf der anderen Seite des Grabens genommen werden ?

Immerhin haben die Förster den Füchsen und Sauen nicht erlaubt die Waldgrenze und vielfach Reviergrenze zu überschreiten; und an der Waldgrenze könnte dann das Denken über Wild biologische zusammenhänge nicht durch Bäume behindert werden... OH SCHOCKING !!

Glaubt man den Schwarzwildexperten, sollte man Sauen im Sommer im Wald in Ruhe lassen und nur dort bejagen, wo sie zu Schaden gehen, im Herbst/Winter dann aber über möglichst großflächige, gemeinsame Drückjagden und Einzeljagd an Kirrungen auch im Wald intensiv bejagen.
Würden die Waldjäger im Sommer auf die Sauen richtig Dampf machen, wäre es aber vermutlich auch nicht richtig.
 
Registriert
2 Jan 2008
Beiträge
355
Rugen schrieb:
Frage : wieso wird für einem angehörigen der " grünen Zunft" Förster andere Maßstäbe zur Erlangung der Jagdbefugnis/ Jagdschein gestellt als an einem Angehörigen der " grünen Zunft" Landwirtschaft ?

Die Rottenburger machen ihren Jagdschein in Baden-Württemberg und müssen die baden-württembergischen Prüfungsanforderungen erfüllen. Es gab aber schon Vorher-Jagdscheininhaber, die in Rottenburg durchgefallen sind.

Wenn ich mir die Prüfungsbedingungen in RLP z.B. anschaue, muss man schon ein geistiger Tieflieger sein, um durchzufallen. Die ca. 1300 Fragen hat man schnell intus, so dass zumindest eine 3 im schriftlichen Teil rauskommen sollte. Damit kann man im mündlichen Teil eine 5 ausgleichen und bestanden ist die Prüfung. Nach Aussage einiger mir bekannter Prüfer oder Ausbilder kann man wenn, dann nur bei der Schießprüfung durchfallen - oder man ist komplett ahnungslos.
 
Registriert
31 Okt 2006
Beiträge
2.989
Pirol schrieb:
Glaubt man den Schwarzwildexperten, sollte man Sauen im Sommer im Wald in Ruhe lassen und nur dort bejagen, wo sie zu Schaden gehen, im Herbst/Winter dann aber über möglichst großflächige, gemeinsame Drückjagden und Einzeljagd an Kirrungen auch im Wald intensiv bejagen.
Würden die Waldjäger im Sommer auf die Sauen richtig Dampf machen, wäre es aber vermutlich auch nicht richtig.

Natürlich wäre das falsch.

Habe hier ja schon gehört. "Jetzt schießen die uns auch noch die Sauen weg."

Eine andere Frage ist, wie es überhaupt zu den marodierenden "Schweinebanden" kommen konnte.. :roll:

Vermulich ist die Mast der Wertholzeichen Schuld..
 
Registriert
16 Dez 2000
Beiträge
11.020
Pirol schrieb:
[
Glaubt man den Schwarzwildexperten, sollte man Sauen im Sommer im Wald in Ruhe lassen und nur dort bejagen, wo sie zu Schaden gehen, im Herbst/Winter dann aber über möglichst großflächige, gemeinsame Drückjagden und Einzeljagd an Kirrungen auch im Wald intensiv bejagen.
Würden die Waldjäger im Sommer auf die Sauen richtig Dampf machen, wäre es aber vermutlich auch nicht richtig.

Richtig.

Jagen; und Vernünftig jagen bedeutet nicht das " nur Dampf" gemacht wird.

Aber gerade im Bereich der staatlichen Forstverwaltung; wo Jagdmanagment und Nutzungsform der Fläche noch Ideal und Optimal in Personalunion geführt werden könnte; werden nach meinem Dafürhalten diese Chancen zuwenig genutzt : ausweisen von Ruhezonen; Ablenkungen durch Alternativflächen; Steuerung der Humanoiden Störquellen Freizeitnutzung durch Regionale Eingrenzungen.


Ist in Bereichen wo Jagd und Flächennutzung der gleichen Fläche in unterschiedlichen Personenkreisen geführt wird; deutlich schwieriger ( Landwirtschaftliche Flächen)


Andreas
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
138
Zurzeit aktive Gäste
335
Besucher gesamt
473
Oben