"Max wollte Förster werden"

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Fraya schrieb:
wilddieb81 schrieb:
, nur...
eine junge Mutter, die mit ihren Kindern in den Wald geht um sich zu erholen freut sich vielmehr 1-2 Rehe zu sehen als nur gerade Bäume...und das sollte auch berücksichtigt werden...

Dann nehmen wir jetzt Eintritt und machen einen Tierpark drauß..

Wenn die Muttis weg sind, dann kommen die Jäger und schießen die rangefütterten 32-Ender, ist ja alles viel profitabler als Forstwirtschaft :roll:

Jetzt will ich Zahlen hören wieviel Umsatz und besonders wieviel Gewinn die Deutsche Forstwirtschaft in den letzten 10 Jahren gemacht hat...
Und zwar miteinbezogen der Lohn für alle Arbeiter...
 
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PatrickM schrieb:
Wenn wir mal die Aussagen eines bekennenden ÖJV'lers über seine Sicht der Hege

...dass sein Verständnis vom Förster, der den Jägern bei Hege des Wildes (hier also Fütterung, sanfter Eingriff in die Population, samt Trophäenschau) ein leuchtendes Beispiel vorlebt, nicht mehr zeitgemäß ist.

mit dem vergleichen was im Gesetz steht

[quote:26loug12](2) Die Hege hat zum Ziel die Erhaltung eines den landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepaßten artenreichen und gesunden Wildbestandes sowie die Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen; auf Grund anderer Vorschriften bestehende gleichartige Verpflichtungen bleiben unberührt. Die Hege muß so durchgeführt werden, daß Beeinträchtigungen einer ordnungsgemäßen land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Nutzung, insbesondere Wildschäden, möglichst vermieden werden.

Dann muß man wohl zum Schluß kommen, daß das was im Argen liegt. Inwiefern das auf die FH Rottenburg zutrifft kann wohl nur beurteilen wer es selbst erlebt hat. Inwiefern eine unvoreingenimmene Beurteilung dann noch möglich ist lasse ich mal dahingestellt.

Nur nochmal zur Erinnerung: Wald ist Natur, in der Natur leben Tiere, Tiere fressen nunmal Pflanzen, insofern sie sich nicht gegenseitig fressen. Wer damit nicht klarkommt: Es gibt auch Baumschulen...

Man muß halt wissen was man will. Will man Holzproduktion um jeden Preis. Dann erinnern wir uns mal zurück als auch Nebenbaumarten, die keinen attraktiven Verkaufserlös versprachen, radikal rausgeschlagen hat. Heute wird ein artenreicher (auf die Baumarten bezogen) Wald propagiert aber man gönnt dem Wild nicht mal mehr den letzten Bissen?!

Petrak schrieb neulich mal zur Rotwilddichte das beim Bestand von 4 St/100 Ha weniger Verbiß auftrat als bei geringeren Beständen, da weniger sozialer Stress. Nichts ist wie es scheint...[/quote:26loug12]

Das mit dem artenreichen angepassten Bestand schrieb ich ja schon..

Man sollte das aus beiden Richtungen sehen..

Nur Wald geht nicht, nur Wild auch nicht..

Solange alle "Zusammenleben" können, ohne das ein Teil des Biotopes Schaden nimmt oder aus dem Gleichgewicht gerät..
 
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wilddieb81 schrieb:
Fraya schrieb:
wilddieb81 schrieb:
, nur...
eine junge Mutter, die mit ihren Kindern in den Wald geht um sich zu erholen freut sich vielmehr 1-2 Rehe zu sehen als nur gerade Bäume...und das sollte auch berücksichtigt werden...

Dann nehmen wir jetzt Eintritt und machen einen Tierpark drauß..

Wenn die Muttis weg sind, dann kommen die Jäger und schießen die rangefütterten 32-Ender, ist ja alles viel profitabler als Forstwirtschaft :roll:

Jetzt will ich Zahlen hören wieviel Umsatz und besonders wieviel Gewinn die Deutsche Forstwirtschaft in den letzten 10 Jahren gemacht hat...
Und zwar miteinbezogen der Lohn für alle Arbeiter...
Du meinst jetzt "Deutsche Forstwirtschaft", also mit kommunalen und privaten Wäldern? Oder meinst du beim Begriff "Forstwirtschaft", wie die meisten Polemiker, nur den Staatsforst?
 
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solo schrieb:
Du meinst jetzt "Deutsche Forstwirtschaft", also mit kommunalen und privaten Wäldern? Oder meinst du beim Begriff "Forstwirtschaft", wie die meisten Polemiker, nur den Staatsforst?

Der ganze Forst halt :wink:

Aber bitte:

Ein Beispiel: Landesbetrieb Hessenforst 2006 :

Gesamteinnahmen: 193,62 Mio.

Gesamtausgaben: 184,27 Mio.


Dem Geschäftsbericht zu entnehmen.
 
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solo schrieb:
wilddieb81 schrieb:
Jetzt will ich Zahlen hören wieviel Umsatz und besonders wieviel Gewinn die Deutsche Forstwirtschaft in den letzten 10 Jahren gemacht hat...
Und zwar miteinbezogen der Lohn für alle Arbeiter...
Du meinst jetzt "Deutsche Forstwirtschaft", also mit kommunalen und privaten Wäldern? Oder meinst du beim Begriff "Forstwirtschaft", wie die meisten Polemiker, nur den Staatsforst?

Äpfel mit Birnen verglichen. Kosten für Hoheitliche Aufgaben fallen bei privaten gar nicht an. Ebenfalls erhalten die Privaten von den Staatlichen subventionierte Beratung, was das Ergebnis weiter verzerrt. Staatliche Stellen erhalten auch keine Subventionen...
 
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PatrickM schrieb:
solo schrieb:
wilddieb81 schrieb:
Jetzt will ich Zahlen hören wieviel Umsatz und besonders wieviel Gewinn die Deutsche Forstwirtschaft in den letzten 10 Jahren gemacht hat...
Und zwar miteinbezogen der Lohn für alle Arbeiter...
Du meinst jetzt "Deutsche Forstwirtschaft", also mit kommunalen und privaten Wäldern? Oder meinst du beim Begriff "Forstwirtschaft", wie die meisten Polemiker, nur den Staatsforst?

Äpfel mit Birnen verglichen. Kosten für Hoheitliche Aufgaben fallen bei privaten gar nicht an. Ebenfalls erhalten die Privaten von den Staatlichen subventionierte Beratung, was das Ergebnis weiter verzerrt. Staatliche Stellen erhalten auch keine Subventionen...

Eben, aber das interessiert meist nicht..
 
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Fraya schrieb:
Der ganze Forst halt :wink:

Aber bitte:

Ein Beispiel: Landesbetrieb Hessenforst 2006 :

Gesamteinnahmen: 193,62 Mio.

Gesamtausgaben: 184,27 Mio.


Dem Geschäftsbericht zu entnehmen.
Derselbe Verein gibt aber bei seinem Zielen an, dass Wild für den Erholungssuchenden "erlebbar" bleiben soll. (sinngemäß, bin zu faul die genaue Textstelle rauszuklamüsern). U.a. einer der Gründe für die Intervalljagd.

Ein Lippenbekenntnis?
 
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PatrickM schrieb:
solo schrieb:
wilddieb81 schrieb:
Jetzt will ich Zahlen hören wieviel Umsatz und besonders wieviel Gewinn die Deutsche Forstwirtschaft in den letzten 10 Jahren gemacht hat...
Und zwar miteinbezogen der Lohn für alle Arbeiter...
Du meinst jetzt "Deutsche Forstwirtschaft", also mit kommunalen und privaten Wäldern? Oder meinst du beim Begriff "Forstwirtschaft", wie die meisten Polemiker, nur den Staatsforst?

Äpfel mit Birnen verglichen. Kosten für Hoheitliche Aufgaben fallen bei privaten gar nicht an. Ebenfalls erhalten die Privaten von den Staatlichen subventionierte Beratung, was das Ergebnis weiter verzerrt. Staatliche Stellen erhalten auch keine Subventionen...
Ich habe nichts verglichen, sondern wollte nur die Ausgangslage abklopfen.
 
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frodo schrieb:
Fraya schrieb:
Der ganze Forst halt :wink:

Aber bitte:

Ein Beispiel: Landesbetrieb Hessenforst 2006 :

Gesamteinnahmen: 193,62 Mio.

Gesamtausgaben: 184,27 Mio.


Dem Geschäftsbericht zu entnehmen.
Derselbe Verein gibt aber bei seinem Zielen an, dass Wild für den Erholungssuchenden "erlebbar" bleiben soll. (sinngemäß, bin zu faul die genaue Textstelle rauszuklamüsern). U.a. einer der Gründe für die Intervalljagd.

Ein Lippenbekenntnis?

Jedenfalls kein Aufruf zum Schalenwildkrieg :wink:
 
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wilddieb81 schrieb:
Jetzt will ich Zahlen hören wieviel Umsatz und besonders wieviel Gewinn die Deutsche Forstwirtschaft in den letzten 10 Jahren gemacht hat...
Und zwar miteinbezogen der Lohn für alle Arbeiter...

Du willst Zahlen? Google mal - Stichworte "Clusterstudie" und "Forst und Holz". :twisted:

Lese und staune ... in NRW ist dieser Bereich volkswirtschaftlich z. B. bedeutsamer als die Schwerindustrie, in Brandenburg neulich erst noch gehört: 3.-wichtigster Wirtschaftszweig ...

"Jagd" ist davon nur ein sehr, sehr kleiner Teil ...

Viele Grüße,

Joe
 
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Fraya schrieb:
Amadeus schrieb:
wilddieb81 schrieb:
OK...Ist prima wenn das vermittelt wird. Fakt ist ich kenne kein Forstrevier, welches füttert. .....

Das nennt sich dort auch nicht Fütterung sondern Kirrung (sonst dürfte man es nicht ganzjährig sondern nur in der Notzeit betreiben und in 200m Umkreis nicht schießen). Das dabei jeweils ein paar Tonnen Körnermais, Zuckerrüben und Druschabfälle oder alternativ wöchentliche Anhängerladungen voll Brot "verkirrt" werden ist was anderes.

WH
Amadeus

Solche Zustände kenne ich nur aus Privatrevieren..

Ich kirre nicht und wenn gefüttert wird ist Hahn in Ruh. Körnermais, Zuckerrüben und Brot kommen garnicht zum Einsatz.

WH
Amadeus
 
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wilddieb81 schrieb:
Wichtig ist dass beides Hand in Hand geht...Fütterung, Äsung, Ruhe und Abschuss...dann klappt das auch.
Viele Forstreviere lassen das Fütterung, Äsung und Ruhe weg und allzu viele Privatreviere vergessen den Abschuss...

Das ist nur halb wahr. Die Ruhe kann weder vom „Forst“, noch vom „Pächter“ garantiert werden. Frag mal die Pächter in Ballungsgebieten. Tendentiell latschen im Wald aber mehr Leute querfeldein – mit Hund, Kindern…
Fütterung wurde schon richtig gesagt, ist ein Sonderfall und kommt eh nur in Notzeiten in Betracht. Und selbst dann kann man trefflich drüber streiten.
Der entscheidende Punkt ist aber, daß das Wild nicht weiß, welche Äsung es darf und welche nicht. Ein Wildacker ist schön, aber mach du mal dem Reh klar, daß es vom Acker naschen darf, von den nebenan gepflanzten Bäumen aber nicht…
Also hilft nur Zaun drum oder mehr schießen. Schilder aufstellen hilft nicht.
Nichts desto trotz kann der Forst viel machen, was Lebensraumgestaltung betrifft. Es müssen auch keine Bäume gefällt werden, um Äcker anzulegen. Wir haben Hunderte km von Forststraßen, deren Bankette man nutzen kann. Nur wer soll´s bezahlen? Der Steuerzahler hat keinen Bock drauf. "Der Wald wächst doch alleine." Und der Revierleiter hat neben dem Holzeinschlag auch bald keine Zeit mehr, sich "...darum auch noch zu kümmern."


wilddieb81 schrieb:
Außerdem, welche Gründe sprechen denn für eine forstwirtschaftliche Nutzung...
Lassen wir mal die letzten 2-3 Jahre außer Acht ist die Forstwirtschaft doch relativ unproduktiv.
:shock:
Interessant…

wilddieb81 schrieb:
eine junge Mutter, die mit ihren Kindern in den Wald geht um sich zu erholen freut sich vielmehr 1-2 Rehe zu sehen als nur gerade Bäume...und das sollte auch berücksichtigt werden...

Je mehr Erhohlunsdruck, desto scheuer das Wild – unabhängig von der Dichte. Der Wald hat unter anderem die Erhohlungsfunktion, die jeder frei nutzen darf – insbesondere im Staatswald, der ja „dem Steuerzahler“ gehört. Aber es gibt sicher keinen Anspruch auf Wildsichtungen. Dann müssen sie in den Zoo gehen.
Was die geraden Bäume betrifft. Eine andere Funktion des Waldes ist Lebensraum zu sein. Ein zerstörter Wald, der sich nicht mal verjüngen kann, bietet keinen Lebensraum mehr…

„Der Forst“ muß/darf viele Interessen unter einen Hut bringen. Hauptgeschäftsfeld ist nun mal die Holzproduktion und das ist auch gut so. Aber den anderen Gebieten wird ebenso Raum eingeräumt – insbesondere im Staatswald.
Was den Fuchs betrifft. Auch hier ist s/w Denken unangebracht. Sieht man ihn im Feld als Feind des Niederwildes, so kann er im Wald hilfreich bei Mäuseplagen sein. Die Einsortierung in „gut“ und „böse“ ist erst mal mumpitz. Der Begriff „Schädling“ kann auch immer nur am Schaden gemessen werden. Das heißt für den Forst, daß eine Vollschonung völlig unnötig ist – dazu ist er zu häufig, aber es besteht schlicht nicht die Notwendigkeit, ihn als lebende Zielscheibe freizugeben, um die Reste am Streckenplatz zusammenzukratzen und wegzuschmeißen. Auch das hat mit Schießwütigkeit („Totschießer“ – im Feld erlaubt, im Wald nicht?) zu tun. Auf dem Ansitz darf man ihn meist mitnehmen, wenn man ihn verwertet. Fallenjagd wird oft nicht betrieben, weil es schlicht keiner macht. So wird es in den allermeisten Forstrevieren gehandhabt und das finde ich sehr gut für alle Seiten. Man muß nur wissen, warum.
 

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