Mauser 98 Projekt

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Moin Moin!

nachdem mein Studium nun endlich zuende und der Arbeitsvertrag unterschrieben ist, habe ich wieder Zeit mich intensiv der Jad zu widmen. Da jetzt ja leider bald schon die jagdarme Zeit anfängt, habe ich mir überlegt, wie ich mich für mein Studium belohnen kann und bin da bei einer Mauer 98 hängen geblieben. Zurzeit ziehe ich immer mit meinem Bergstutzen los, aber auf lange Sicht soll wieder ein Repetierer dazukommen. Ich habe heute schon mal ein bisschen das Forum durchforstet und google bemüht usw. und mir schwebt im Moment folgendes vor:

  • System Mauser 98 (die üblichen Verdächtigen wie zum Beispiel Argentino/Chile/Peru/ FN Zivil)
  • Kaliber 9,3x62
  • dicker Lauf (~20mm Außendurchmesser) ohne offene Visierung mit 55cm Lauflänge
  • Lochschaft
  • angepasster Kammerstengel für besseres Repetieren
  • zweite Riemenbügelschraube für ein Zweibein
  • sämtliche Metallteile mit Cerakote beschichtet
  • Handspannung

Unsicher bin ich mir bei der Montage. Ich habe zwei Gläser mit einer Zeiss Innenschiene hier, von denen ich gerne eines montieren würde. Zum Herbst soll dann ein Aimpoint folgen. Mit einer EAW-Schwenkmontage ließe sich beides montieren, aber gibts da vielleicht noch Alternativen?

Traumhaft wäre ja noch ein Einsteckmagazin, sodass man nicht immer alle Patronen herausrepetieren muss. Bisher habe ich aber über solche Umrüstungen fast nur negatives hier im Forum gelesen.


Gibt es noch Dinge die man unbedingt beachen sollte, wenn man so ein Projekt anfängt? Gibt es etwas, was man auch hinsichtlich zukünftiger Umbaumaßnahmen berücksichten sollte?


Einen fähigen Büchsenmacher habe ich hier in der Gegen an der Hand. Bei dem bin ich mir sicher, dass das ganze handwerklich ordentlich ausgeführt wird.


Hättet ihr sonst noch Ideen und Anregungen für so ein Projekt?

Ich freue mich über jedes Feedback!

Waidmannsheil

Fledertier

P.S. Kann mir noch jemand verraten, was ich bei dieser Listenfunktion hier im Forum falsch gemacht habe? Irgendwie funktioniert die nicht...
 
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Von Recknagel gibt es mWn Pica-Montageteile für Zeiss mit Innenschiene. Aus diesem Grund würde ich mir überlegen eine Pica-Montage auf den 98er zu setzen, entweder als durchgehende Schiene oder zwei Basen.

Die Schwenkmontage bietet sich an, wenn Du ein langes Aimpoint (zB 9000L) montieren willst. Die Hunter-Aimpoints haben mMn keine Vorteile, kosten aber mehr.
Willst Du ein kurzes Aimpoint (Micro oder Comp) oder ein EOTech, DocSight montieren, dann hat eine Pica-Schiene wieder Vorteile.

Wenn eine offene Visierung drauf kommt würde ich mir auch mal die Recknagel Korne und Kimmen ansehen, ich bin mit gelber Dreieckskimme und rotem Balkenkorn recht zufrieden.

Beim Abzug wird es wohl auf einen Direktabzug hinaus laufen, oder?
Ansonsten wünsche ich viel Spaß beim Bau der Büchse und Waihei!
 
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Lüderitz schrieb:
Die Schwenkmontage bietet sich an, wenn Du ein langes Aimpoint (zB 9000L) montieren willst. Die Hunter-Aimpoints haben mMn keine Vorteile, kosten aber mehr.
Genau an so ein Aimpoint dachte ich. Die Hunter-Serie habe ich auch gesehen, aber keinen herausragenden Vorteil feststellen können. Von daher wird es wohl ein 9000l werden.

Lüderitz schrieb:
Beim Abzug wird es wohl auf einen Direktabzug hinaus laufen, oder?
An den Abzug habe ich nocht gar nicht gedacht. Am liebsten hätte ich den Abzug aus meinem Feinwerkbau 300s, aber ich denke, dass das Schwierigkeiten bereiten wird. :)
Über den Abzug muss ich mir noch Gedanken machen und mal alles mögliche ausprobieren.


Lüderitz schrieb:
Ansonsten wünsche ich viel Spaß beim Bau der Büchse und Waihei!
Danke!

Waidmannsheil

Fledertier
 
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Hallo Myotis....

mit deinem 98er Projekt hast Du dir ein sehr sehr weites Feld ausgesucht.
Ich kann Dir sagen was meine Eckpunkte waren.
1. Großes Glas 3-12x56
2. Allround Glas 1,5-6x42
3. Flintenabzug
4. dicker kurzer Lauf
5. Riemenbügel vorne
6. gebettetes System
7. System geläppt
8. Schaft, einfaches Holz aber höherer Schaftrücken....


Ich habe mir dann einen 98er bauen lassen, der erstklassig schießt, nicht mehr so nett aussieht, working gun, aber seinen Zweck erfüllt.
Oberflächenbeschichtung hatte ich im Sinn, aber wieder verworfen, da mich keine überzeugt hat.
Was habe ich gemacht, alle Teile die gleiten poliert.

Preis, egal.....Wobei ich dir sagen kann, das die BLAMASAU Waffen mit deinen Merkmalen Out oft the Box günstiger kommt.
Aber Du willst ja ne Waffe mit Seele....von daher.....
Kuck bei Kessler, der kanns....
 
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MeisterE schrieb:
Hej!
gibts alternativ auch als Varmint Variante- mir aber zu schwer.

Kann Dir- so bald er da ist- Info´s zukommen lassen!

Die von Boyds hatte ich mir auch angesehen. Hab gerade vorhin mal den 98er von nem Bekannten in der Hand gehabt. Ich bin mir aber nicht sicher welcher von beiden das war. Lag auf jeden Fall super in der Hand.

Ich würd mich freuen, wenn Du mal berichten kannst wie das mit der Abwicklung so läuft.



Mistfink schrieb:

Ein Biologe? :)

Mistfink schrieb:
...working gun...

Genau so würde ich es auch bezeichnen und genau so etwas möchte ich haben! Kein Goldabzug, keine Gravuren, einfach ein solides Werkzeug fürs Jagdhandwerk

Mistfink schrieb:
Kuck bei Kessler, der kanns....

Vielen Dank für den Tipp! Ich werde das ganze aber bei Harry Bälder machen lassen, der ist hier um die Ecke und von den handwerklichen Qualiäten denke ich auch schwr in Ordnung


Das mit dem Einsteckmagazin werde ich mir wohl aber abschminken müssen, oder?


Waidmannsheil

Fledertier
 

EJG

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Ich hatte unsere alte Sako von meinem Vater vor einigen Jahren uebernommen.
Etliches hat mich an der Sako gestoert, Praezision war miserable und sie war kompliziert zu schiessen bzw, die Schaftform zwang einem zu einem ganz festen Griff am Vorderschaft um ueberhaupt eine Praezision oder Wiederholgenauigkeit zu erreichen. Da die Sako seit 40 jahren in unserer Familie war konnte ich sie nicht verkaufen.
Als erstes hat Roedale mir einen LW Lauf mittleschwer (1450) eingebaut mit 22" (ca. 55cm). Der originale Schaft passte nicht mehr und ich habe mir einen 670gram schweren Howa Kohlefaser Schaft umgebaut und die Sako darin gebettet. Die Sako hatte oft probleme mit dem repertieren deshalb habe ich mit viel Aufwand ein Howa AICS magazin System eingebaut. Das System musste etwas ausgfraesst werden um das Magazin an die richtige Position zu bekommen. Hintere Systemschraube musste mit Metaleinsatz unterhalb des Magazinsystems sitzen und ein weitere Metaleinsatz hatte ein Gewinde um die hintere Schraube des Magazinsystems aufzunehmen. Insgesammt viel Arbeit aber es hat sich gelohnt. Mit der Sako habe ich 300m Wettbewerbe gewonnen selbst in einem Fall gegen LSR2, AE, TRG und F-Class Buechsen obwohl sie hauptsaechlich auf Sika und Rotwild (kurz oder longrange) eingesetzt wird. Mit 6.5-20x50 Zeiss wiegt sie ca.4.5kg.
Wie waere eine 338 Fed anstatt 9,3? lieber nicht ganz so ein schwerer Lauf und auf keinen Fall einen Lochschaft.
Mit der 338 kann jedes Aics 308 5 oder 10 schuss Magazin verwendet werden. Es gibt aber auch welche fuer LA 30-06 / 9.3x62. Ein Buechsenmacher muss halt ein wenig umbauen. AICS repetiert meistens 100%.

Die alte Sako:
DSCN5724.jpg


Hier ist sie zuhause.
DSCN6523.jpg

edi
 
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Fledertier schrieb:
MeisterE schrieb:
Hej!
gibts alternativ auch als Varmint Variante- mir aber zu schwer.

Kann Dir- so bald er da ist- Info´s zukommen lassen!

Die von Boyds hatte ich mir auch angesehen. Hab gerade vorhin mal den 98er von nem Bekannten in der Hand gehabt. Ich bin mir aber nicht sicher welcher von beiden das war. Lag auf jeden Fall super in der Hand.

Ich würd mich freuen, wenn Du mal berichten kannst wie das mit der Abwicklung so läuft.



Mistfink schrieb:

Ein Biologe? :)

Mistfink schrieb:
...working gun...

Genau so würde ich es auch bezeichnen und genau so etwas möchte ich haben! Kein Goldabzug, keine Gravuren, einfach ein solides Werkzeug fürs Jagdhandwerk

Mistfink schrieb:
Kuck bei Kessler, der kanns....

Vielen Dank für den Tipp! Ich werde das ganze aber bei Harry Bälder machen lassen, der ist hier um die Ecke und von den handwerklichen Qualiäten denke ich auch schwr in Ordnung


Das mit dem Einsteckmagazin werde ich mir wohl aber abschminken müssen, oder?


Waidmannsheil

Fledertier

Ich habe kenne kaum einen 98er der mit Einsteckmagazin funktioniert.Hab es selber probiert...hat nie zufriedenstellend funktioniert....über Vor und Nachteile von Magazinen kann man ja trefflich streiten. Ich brauche keins, bzw hab mich arrongiert.
Kessler war nur ne Inspirationsquelle....
 
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EJG schrieb:
Wie waere eine 338 Fed anstatt 9,3?
Die scheint in Irland weiter verbreitet zu sein als hier in Deutschland. Ich finde so spontan nur sehr begrenzt Munition in einigen Online-Shops. Für die 9,3x62 bekomme ich bei jedem BüMa Munition. Da ich kein Widerlader bin, ist das ein entscheidender Punkt.

EJG schrieb:
lieber nicht ganz so ein schwerer Lauf und auf keinen Fall einen Lochschaft.
Was spricht deiner Meinung nach gegen einen schweren Lauf oder einen Lochschaft?


Waidmannsheil

Fledertier
 
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zum Thema Lochschaft kann ich nur sagen, dass es als Lösung für Drückjagden für mich nur sehr bedingt funktionierte. Man muss seinen Daumen jedesmal wieder aus- und einfädeln bis man vernünftig im Anschlag ist.. Aber gut, wenn du so ein Ding mal in der Hand hattest was ich denke, wenn du dir sowas kaufen willst, sollte es ja kein Ding sein.

Ansonsten viel Erfolg bei deinem Projekt...

k0si
 
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mit dem Lochschaft spezialisierst Du dich..... Er hat Vorteile, aber als Working gun mehr Nachteile. Weil der Anspruch eine Büchse für alles damit entfällt.
Der Lochschaft ist auf der DJ suboptimal. Du musst immer aus dem Anschlag raus, bzw. fällt das repetieren schwerer, als mit einem normalen Schaft.
Schlembach.....kuck da mal hin.
 

EJG

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Fledertier schrieb:
EJG schrieb:
Wie waere eine 338 Fed anstatt 9,3?
Die scheint in Irland weiter verbreitet zu sein als hier in Deutschland. Ich finde so spontan nur sehr begrenzt Munition in einigen Online-Shops. Für die 9,3x62 bekomme ich bei jedem BüMa Munition. Da ich kein Widerlader bin, ist das ein entscheidender Punkt.

EJG schrieb:
lieber nicht ganz so ein schwerer Lauf und auf keinen Fall einen Lochschaft.
Was spricht deiner Meinung nach gegen einen schweren Lauf oder einen Lochschaft?


Waidmannsheil

Fledertier

338 Fed scheint mir eine interesannte Alternative zu sein, gute Leistung bzw. sehr effizient aus einem kurzem Magazin.
Wir haben keine Wildschweine und kommen mit Kal 30 auch zurecht. 9.3x62 scheint mir sehr heftig zu sein.

Fast jeden den ich kenne der mit einem varmint Lauf auf Jagd ging hat ueber Kurz oder Lang sich etwas leichteres zugelegt. Wenn der Rueckstoss nicht zu heftig ist, muss eine Jagdbuechse nicht unbedingt so schwer sein um ausreichend praezise zu sein.
Der heavy magnum sporter LW Lauf scheint ein guter Kompromiss zu sein. Die letzten paar Wochen probiere ich einen neuen tactical Schaft zur Jagd aus. Obwohl sie "nur" 5,7 kg komplett wiegt ist sie schon eine last auf einer laengeren Pirsch.

Lochschaft scheint recht in Mode zu sein, meine Erfahrung, die meisten kaufen nur einmal einen Lochschaft.
Nachteile: Lochschaft ist einfach zu langsam, laengere Wege zum repetieren, laengere Wege um an die Sicherung zu gelangen.
Oft nur auf rechts oder links ausgelegt, mir ist ein Schaft lieber den ich auch mal von der anderen Schulter schiessen kann.
Bei staerkeren Kalibern kann man sich den Daumen verletzen wenn in der Eile der Schaft nicht richtig in der Schulter anliegt.
Oft liegt bei longrange Schuetzen der Daumen eh oberhalb dem Abzugsfinger, gar nicht um den Schaft gewickelt.
edi
 
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k0si schrieb:
zum Thema Lochschaft kann ich nur sagen, dass es als Lösung für Drückjagden für mich nur sehr bedingt funktionierte.
Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Bisher haben sich meine Drückjagdeinladungen in einem sehr überschaubaren Rahmen gehalten. Falls sich das ändern sollte wäre vielleicht die Anschaffung eines Wechselschaftes eine Überlegung. Kann man den Schaft ohne Veränderung der Treffpunktlage wechseln?

Was mich zu dem Lochschaft gebracht hat sind vor allem meine Hände.
Ich habe ziemlich große Flossen. Wenn ich mit einem normalen Standardschaft in den Anschlag gehe und den Zeigefinger nur mit dem ersten Fingerglied auf den Abzug lege, verliere ich mit der Handfläche den Kontakt zum Pistolengriff. Ein richtig fester Anschlag ist also fast unmöglich. Ich klemme quasi nur den Pistolengriff mit den Fingern gegen den vordersten Teil der Handfläche.
Vor einiger Zeit bin ich durch Zufall an ein Walther KK mit Lochschaft gekommen. Dieser liegt deutlich besser, da ich den "Pistolengriff" mit der ganzen Hand umschließen und das Gewehr fest in den Anschlag nehmen kann. Drückjagdähnliche Situationen habe ich damit noch nicht durchgespielt, ich werde morgen aber einfach mal versuchen, wie schnell man repetieren kann.

EJG schrieb:
9.3x62 scheint mir sehr heftig zu sein.
Ich habe gerade mal gesucht. Die .338 hat mit dem Barnes TSX eine E100 von rund 3500 Joule, die 9,3x62 auf die gleiche Entfernung ca. 4000 Joule. So heftig ist der Unterschied meiner Meinung nach gar nicht. Die bessere Verfügbarkeit der 9,3 ist einfach ein entscheidender Vorteil ,so interessant die .338 auch sein mag...

@ Mistfink, danke für den Tipp mit Schlembach, der versteckt sich vor google ganz gut :)
 
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hallo erstmal :D

also ich würd mir auch mal gedanken über den abzug machen, und da wohl früh genug beim bixn andy oder mayerl nachfragen.
letzterer wär, denk ich, überhaupt ne sehr gute adresse für dein arbeitstier 98er
forist MeisterE hat sich sowas bauen lassen, mit fast den selben kriterien

guckst du hier:
http://www.wildundhund.de/forum/viewtopic.php?t=61443

grüße
sepp
 

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