macht ein 180 gr. Geschoss in .308 win Sinn?

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Hallo Gemeinde,
beim Frühstück blätterte ich heute durch den Frankonia-Katalog und bin (obwohl Wiederlader) bei der Fabrik-Mun hängen geblieben.
Bei den S&B Mumpeln fiel mir auf, dass die in 308 win das 180gr. Nosler Partition verwenden. Laut deren Angabe fällt es bei 200 m bereits unter die 600 m/s Marke. Spricht das Geschoss da überhaupt noch ordentlich an? Von 300 m ganz zu schweigen...
Bitte keine Diskussion über weite Schüsse! Wollte nur wissen, ob es aus Eurer Sicht nicht viel sinnvoller gewesen wäre, das 165er zu verladen. Eine Seite weiter hat Federal ebenfalls das 180er in der 308, allerdings (nach deren Angaben) mit deutlich mehr Wumms, wenn man denn Werksangaben glaube möchte...
NP

PS: Ich schieße selbst keine 308, damit für mich rein akademisches Interesse - aber ein Freund braucht demnächst Nachschub und wir überlegen gerade, ob er sich einen Matrizensatz besorgt, oder weiter bei Fabrik-Mun bleibt - daher das Interesse...
PPS: ja, ich weiß, dass es auch andere Hersteller/Geschosse gibt. Da hab ich auch geschaut und was ich sah, gefiel mir besser...
 
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1 Feb 2008
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Moin,

ich schieße zwar selbst auch (noch) keine 308, hab aber gerade einen Versuch hinter mir.
Ich wollte wissen, ob die 180er SST aus der MR308 eines Bekannten zum fliegen
zu bekommen sind.
Aus dem 42cm Stummel-Lauf kam ich mit der Versuchslabo immerhin auf 735m/s, und
das Schussbild war auch für den ersten Versuch absolut OK mit ca 30mm/100m.

Ob es Sinn macht ? Keine Ahnung ! Aber ich stehe auf "schwere" Geschosse.
Gerade bei der Jagd auf Sauen kann das über Auschuss oder eben nicht entscheiden....

Gruß,

Manuel
 
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Moin,

könnte Sinn machen, wenn man auf kurze Distanz (Kirrung, Drücken etc.)
mit dicken Kalibern auf der anderen Seite rechnet.
Ich denke aber, dass kein Wild in Mitteleuropa so stabil ist,
das eine 150-165er Pille nicht reichen würde.
 
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Moin!

Bei den relativ kurzen Entfernungen unserer Waldjagden habe ich mit einem StiNo 180grs TMR bisher keine Probleme - Rehe, Damwild und Sauen auch nicht. ;) Die Stichprobe ist aber noch zu klein, deshalb nur als Tendenz zu sehen! Und: Ja, ein 165er oder 150er müßte für diese Wildartenpalette ausreichen und wäre im Hinblick auf den Pulverraum besser, aber das alels ist auch vom TLM abhängig und da sollen sich dann mal die QL-Experten zu äussern. ;)

Viele Grüße,

Joe
 
A

anonym

Guest
Moin, also generell :
Die Schüsse die Otto-Normal-Jäger in DE auf 300 Meter verfeuert wird dieser an seinen
5 bzw. 10 Fingern im Leben (ab)zählen können.
Und wer so weit hinhalten muß, der ist mit einem der vielen Weitschußkaliber 300 Magnum besser bedient.

Frank & Monika nennen für die 308 Win / 180 grs. Nosler Partition folgende Werte:
Vo = 745
V100 = 660
V 200 = 590
V 300 = 520 m/sec.
Tiefschuß bei GEE 150 Meter = Minus 52.4 cm

Die 30-06 bringt 45 m/sec. mehr an speed bei GEE 160 Meter

Das Partition ist im vorderen part recht weich.
Somit ist zu erwarten, dass auch in der 308 auf 300 Meter eine ausreichende Deformation erfolgt.

Aber: S+B verläd auch in 7 mm Kaliber ( 7x57 ) das ultra schwere 175 NP.
In 6,5 mm das ebenfalls recht schwere 140 grains.

Wir Jäger wären im Kal, 30 besser mit 165 grains, in 6.5 mm in 125 grs. und in 7 mm mit 160 grains bedient gewesen.

Warum S+B diesen Weg beschreitet, zeugt von geringem Fachwissen von Ballistik und Jagd.
Wir wohl mehr Gründe des "making money" haben. :roll:

Wh R.B. Hw.
 
A

anonym

Guest
Wenn man mal mit Quickload spielt, wird man feststellen, dass man aus der 308 das Energiemaximum bei ca. 175 - 180 Grains Geschossgewicht erreichen kann.

Der 12" Drall ist dann zwar zu lang, aber für die normalen Jagdlichen Distanzen reicht das völlig zum Stabilisieren - vor allem, wenn man der Pille einen ordentlichen Tritt gibt!!

:twisted:
 
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Da das Partition nicht gebondet ist, dürfte es auch gut bei geringen Geschwindigkeiten gut ansprechen. Ich sehe da kein Problem.
Offenbar liebt der durchscnittliche deutsche Waidmann schwerere Geschosse und S&B richtet sich nach der zu erwartenden Nachfrage.

Klugscheißmodus an: "macht Sinn" ist kein korrektes Deutsch. Es heißt vielmehr "ergibt Sinn". ;-)
 
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Ich habe gestern mal 20Stk Hornady 180gn BTSP vor 42,7gn N140 aus 57cm verschossen.
TPL 100 praktisch gleich zu 150/165gn. Hülsen und ZH sahen normal aus.
Streuung hornadytypisch sehr gering.

....wie schnell mögen die wohl gewesen sein ?

danke,
basti
 
A

anonym

Guest
Ich erlaube mir einen Vergleich zu ziehen.

Die alte Schweizer Patrone 7,5x55 ist ziemlich nah an der .308 dran.
Und die Waffen in dem Kaliber haben in aller Regel einen Drall der mehr mit den schweren Pillen harmoniert.
Und soweit mir bekannt wird damit grad in der Schweiz schon viel auf 300m geschossen. Und das nicht schlecht.
Das Kaliber wird aber auch jagdlich angeboten (auch Blaser hats im Programm), die Fabrikmuni ist aber eher dünn gesät. Norma bietet glaub ich was an.

Langer Rede kurzer Sinn, ich denke schon dass das geht mit der .308. Dazu wird man aber nicht die Patrone allein für sich betrachten können sondern sich die Waffe und auch den geplanten Verwendungszweck betrachten müssen.
Mir selber sind Leute bekannt die über Jahre "Buch geführt" haben. Und am Ende sind sie zu der Erkenntnis gelangt dass sie im Durchschnitt 50m weit schießen. :roll: Wer vor dem Hintergrund die Patrone probiert und sie aus seiner Waffe ordentlich schießt: why not?
 
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Lüderitz schrieb:
Klugscheißmodus an: "macht Sinn" ist kein korrektes Deutsch. Es heißt vielmehr "ergibt Sinn". ;-)
Als Fan von Bastian Sick (Der die Redewendung allerdings auch abstraft) weiß ich aber auch, dass
a) Sprache immer im Wandel ist
b) es eine tatsächlich genutzte Sprache außerhalb des Dudens gibt
c) jeder versteht, was ich meine
d) die Redewendung weit verbreitet ist.
e) "Sinn ergeben" es hier nicht richtig trifft - besser wäre dann schon "ist 180gr. in 308 sinnvoll?
mehr hier:
http://www.iaas.uni-bremen.de/sprachblo ... chen-sinn/ oder hier: http://www.iaas.uni-bremen.de/sprachblo ... freuden-i/

So, können wir wieder über 308 mit 180 gr. Geschossen reden, und ob leichtere Geschosse in dem Kaliber nicht vielleicht sinnvoller sind?!

NP
 
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Mein Jagdkamerad schießt eine R93 in .308 Win. Er verwendet ausschließlich das 180 grs Federal Hi-shok (jetzt) wohl Power-Shok, von welchem er vor 10 Jahren mal ca. 1.000 Schuss abgenommen hatte.

Auf alles: Rehwild, Rotwild, Sauen, Damwild...

Bei starken Sauen ~ 80 kg aufwärts, gab es hin und wieder mal keinen Ausschuß. Ansonsten sehr zufrieden. Die Munition war damals halt sehr günstig, da haben wir eine große Menge abgenommen.

Er ist halt Pragmatiker und macht sich nicht so viele Gedanken um Details wie Geschossaufbau usw. Jahresstrecke 30-40 Stück, hauptsächlich Sauen.
 
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gletscherpris schrieb:
.......
Mir selber sind Leute bekannt die über Jahre "Buch geführt" haben. Und am Ende sind sie zu der Erkenntnis gelangt dass sie im Durchschnitt 50m weit schießen. :roll: .....

im Rahmen dieser Blei-/Bleifrei-Diskussion ist in der DJZ 9/2010 (S.23) eine Tabelle, zu dieser wurden 7000 Abschussberichte ausgewertet,

Schussentfernung:
unter 50m 32,9%
51-100m 53,9%
101-150m 11,7%
151-200m 1,2%
201-250m 0,3%
über 250m 0,0%

wenn ich das mit meinen Erfahrungen vergleiche, kommt das gut hin. Bei über 98% unter 150m macht dann auch die Diskussion um die ultimativen Weitschuss-Laborierungen so richtig Laune. 8)
 
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Du bringst es auf den Punkt,Duncan. Die endlosen Diskussionen um die 3. Kommastelle im BC gehören....an den Stammtisch, bzw. ins Forum. Für 98% der Abschüsse hätts die Ballistik einer 9,3X72R auch getan.
 

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