Klosterwald schrieb:...Waidgerechtigkeit....Rest von Ethik und Anstand....
Den Ökojägern ist diese, zumindest nach meiner eigenen, zehnjährigen Erfahrung, eher hinderlich, wenn nicht gleich ganz und gar scheißegal.
idS Daniel
Hi,
Du magst solche Einzelerfahrungen gemacht haben.
Ich - als unter Ökojagern verkehrender Jäger- kenne nichts dergleichen.
Schon weil da eben tatsächlich immer eine Menge Beamte dabei sind, die Straftaten anzuzeigen haben. Und das Töten einer säugenden Geiß ist keine kleine OWi.
Zum andern aber hat der Wald Augen und Ohren, hat jede von ÖJV-lern ausgetragene Gesellschaftsjagd auch paar Treiber aus NABU etc. dabei und sogar paar nette klassische LJV-Weidgesellen oder Nachbarn sind Standard: wer als ÖJV-ler nur irgend eine grenzwertige Aktion macht, wird also umso sicherer angezeigt, viel schneller als jeder andere !
Versetz Dich mal in die Lage dessen, der sich - als böser Hersteller eines Bermuda-Dreiecks von den Nachbarn beargwöhnt - zur ÖJV-Sympathisantenschaft und zu intensiver Jagerei bekennt. Dem ist doch in jedem Falle klar, dass ihm nichts mehr durchgelassen wird, denn er hat sofort Ärger und spürbaren Bewacherdruck.
Nein, anders rum wird ein Schuh draus: es gibt keine besseren, ethisch korrekteren Jäger als die Mannen mit ÖJV-Mitgliedschaft. Der Unterschied zwischen meinen ca 50 Prozent LJV-Gästen und den 50% ÖJV-Mitgliedern wird jährlich aufgerechnet: dreifache Beutewahrscheinlichkeit und trotzdem weniger Nachsuchen.
Gar nicht merkwürdig, weil Vieljägerei die Voraussetzung ist, überhaupt solche Wut auf die übliche Jagdbremserei zu bekommen, dass man bei uns Partisanen beitritt. Genau aus diesem Grund kann ein wilder Hans Webersberger jedes Jahr ein paar Mal in den fränkischen Zeitungen sein Konterfei betrachten, hat seinen Jagdschein noch trotz (von mir erlebter!) konkreter Beschattung bei der Jagdausübung: er ist ethisch / handwerklich unglaublich gut und sauber !
Dass es mal einen unerlaubt 1a -abschießenden oder gar einen nach Jagdgesetz frevelhaft-kriminell zur Sache gehenden ÖJV-ler geben mag: geschenkt. Alle mir gemachten unsittlichen Angebote / widerlichen Stories kommen aber aus LJV-Kreisen. Und sie werden dort sogar hübsch gedeckt. Wehe aber mir, wenn nur mein Hund überjagt.
Und, nochmal: aus ÖJV-Kreisen kommt ganz viel Entkräftendes gegen die allgemeinen Clichees über Jäger, zumal noch in Kreisen, die vonn LJV-Abgeordneten längst verlassen sind (etwa dem LNV) : wir töten keine Haustiere an der Leine, wir versagen nicht an Sau und Rehlein, wir treten leise, als umso passioniertere Jäger auf und nicht als jagdhabende Saufbolde.
Gruß,
Martin